Freistellungsauftrag für meine Tochter, wenn ich selbst Depotinhaber bin

  • Man könnte noch darüber streiten, ob es nicht eher aktives Verdrängen ist statt Vergessen.

    Ach, ich weiß nicht. Irgendwie hat sich in Deutschland eingeschlichen, dass Studis neben dem Lernen auch bis zu 20 Stunden Lohnarbeit verrichten sollen, die dann idR auch nix mit dem Studium zu tun haben. Dass die Eltern da eigentlich ihren Job nicht machen, ist vielen wirklich nicht bewusst.

  • Ach, ich weiß nicht. Irgendwie hat sich in Deutschland eingeschlichen, dass Studis neben dem Lernen auch bis zu 20 Stunden Lohnarbeit verrichten sollen, die dann idR auch nix mit dem Studium zu tun haben. Dass die Eltern da eigentlich ihren Job nicht machen, ist vielen wirklich nicht bewusst.

    Zu bedenken wäre, dass z. B. mein Sohn nach der Lehre (die nichts mit dem Studium zu tun hatte) auch 20 Stunden nebenher gearbeitet hat, Weill ich nicht so viel zahlen konnte und der Vater eben nicht mehr zahlen wollte ( sehr guter Verdiener). Der eine kann den Kindern eben diverse Ausbildungen finanzieren, der andere nicht!. Mein Sohn ist mit 20 ausgezogen, das kostete eben. In der Lehre reichte es ganz gut, im Studium dann nicht mehr. Bafög gab es nichts wegen dem guten Gehalt des Vaters. Elternunabhängig wäre das Zauberwort gewesen.

    Und wieder wird sichtbar: Aus den unteren Schichten ist es nicht so einfach hochzukommen. Meine Tochter hat es geschafft, mein Sohn ist nach ein paar Jahren Corona-Studium eingeknickt.

  • Zu bedenken wäre, dass z. B. mein Sohn nach der Lehre (die nichts mit dem Studium zu tun hatte) auch 20 Stunden nebenher gearbeitet hat, Weill ich nicht so viel zahlen konnte und der Vater eben nicht mehr zahlen wollte ( sehr guter Verdiener). Der eine kann den Kindern eben diverse Ausbildungen finanzieren, der andere nicht!. Mein Sohn ist mit 20 ausgezogen, das kostete eben. In der Lehre reichte es ganz gut, im Studium dann nicht mehr. Bafög gab es nichts wegen dem guten Gehalt des Vaters. Elternunabhängig wäre das Zauberwort gewesen.

    Und wieder wird sichtbar: Aus den unteren Schichten ist es nicht so einfach hochzukommen. Meine Tochter hat es geschafft, mein Sohn ist nach ein paar Jahren Corona-Studium eingeknickt.

    Erstmal cool, dass du deine Kinder so gut wie Du konntest unterstützt hast. Der Erzeuger sollte sich schämen.

    Andererseits gibt es die Unterhaltspflicht auch nur für die Erstausbildung. Das wäre in dem Fall die Ausbildung gewesen. Trotzdem wäre es moralisch richtig gewesen den eigenen Sohn zu unterstützen. Wenn es den Rechtsanspruch gegeben hätte, hätte man ihn meiner Meinung nach auch durchsetzten müssen. Ich finde das sollte beim Bafög auch so sein wie beim Kinderunterhalt oder wenn die Eltern von Leuten mit hohem Einkommen ins Pflegeheim kommen: Der Staat sollte in Vorleistung gehen und sich das Geld dann holen.

    Hier in dem geschilderten Fall ist es ja anders. Viele die so für die Studienkosten vorsorgen "vergessen" nur, dass sie die Unterhaltskosten nicht in jungen Jahren steueroptimiert verschenken können...

  • Dass Themen in diese Richtung hier immer gleich so hyper-moralisch-moralisierend ausarten müssen. Als jemand, der sich während seines Studiums durch (1) Unterstützung der Eltern, (2) eigene Arbeit, (3) eigene Ersparnisse finanziert hat, finde ich: Das eigene Engagement hat mir sicher nicht geschadet.

    Wobei man sicher auch sehen muss, dass es ein Unterschied ist, ob man bei Mama/Papa Daheim wohnend an der örtlichen Hochschule studiert, oder ob man in einer eigenen Wohnung fußläufig zur LMU oder so wohnen möchte …

  • Dass Themen in diese Richtung hier immer gleich so hyper-moralisch-moralisierend ausarten müssen. Als jemand, der sich während seines Studiums durch (1) Unterstützung der Eltern, (2) eigene Arbeit, (3) eigene Ersparnisse finanziert hat, finde ich: Das eigene Engagement hat mir sicher nicht geschadet.

    Wobei man sicher auch sehen muss, dass es ein Unterschied ist, ob man bei Mama/Papa Daheim wohnend an der örtlichen Hochschule studiert, oder ob man in einer eigenen Wohnung fußläufig zur LMU oder so wohnen möchte …

    ...schwarz oder weiß bei dir? Wenn das Kind auszieht in der Lehre, heißt das nicht, dass es zwangsläufig um die Ecke der Uni später wohnt. Es war die örtliche Uni in der Großstadt, die sogar näher an der Elternwohnung (meine, nach Trennung gekauft) liegt, er hatte sogar Glück bei der Verteilung. Nicht jeder kann sich das wünschen und könnte tw. nicht in der von dir zitierten Mama/Papa Wohnung anlanden.

    Aber ich denke, auch du würdest nicht in eine kleine Wohnung zur Mutter zurückziehen, wenn du einmal allein gewohnt hast, oder? Er hat halt alles versucht, nicht zuletzt scheiterte er an Corona und vermutlich auch am Mangel an Disziplin. Ist nun auch Schnee von gestern, er hat einen guten Job und bildet sich fort für einen weiteren. Jetzt geht's plötzlich. Nicht jeder ist fürs Studium geboren.

  • Das Geld soll meine Tochter allerdings erst im Laufe Ihres Studiums bekommen und brauch so lange auch noch nichts von der Existenz dieses Geldes wissen.

    Was spricht dagegen, das Depot auf Dich (bzw. das Gemeinschaftsdepot mit Deiner Frau) laufen zu lassen, in Thessaurierer zu investieren und am Ende das, was Du wirklich schenken möchtest (inkl. der unversteuerten Gewinne) zu übertragen?

    Mit NV Bescheinigung kann über die Dauer des Studiums an Gewinnen aufgefangen werden, oder? Und die Vorabpauschale fällt jetzt auch nicht sooo extrem ins Gewicht.

  • Was spricht dagegen, das Depot auf Dich (bzw. das Gemeinschaftsdepot mit Deiner Frau) laufen zu lassen, in Thessaurierer zu investieren und am Ende das, was Du wirklich schenken möchtest (inkl. der unversteuerten Gewinne) zu übertragen?

    Mit NV Bescheinigung kann über die Dauer des Studiums an Gewinnen aufgefangen werden, oder? Und die Vorabpauschale fällt jetzt auch nicht sooo extrem ins Gewicht.

    Vermutlich die Tatsache, dass das Depot schon auf Namen der 17 jährigen Tochter läuft.

  • Was spricht dagegen, das Depot auf Dich (bzw. das Gemeinschaftsdepot mit Deiner Frau) laufen zu lassen, in Thessaurierer zu investieren und am Ende das, was Du wirklich schenken möchtest (inkl. der unversteuerten Gewinne) zu übertragen?

    Vielleicht z.B. erst einmal die Beiträge #3, 9, 10,11 und 20 lesen.
    Vermutlich wird dir danach klar, dass man geschenktes Geld nicht einfach wieder zurückbuchen kann, weil das Kind plötzlich und unerwartet volljährig wird.

  • ...schwarz oder weiß bei dir? Wenn das Kind auszieht in der Lehre, heißt das nicht, dass es zwangsläufig um die Ecke der Uni später wohnt. Es war die örtliche Uni in der Großstadt, die sogar näher an der Elternwohnung (meine, nach Trennung gekauft) liegt, er hatte sogar Glück bei der Verteilung. Nicht jeder kann sich das wünschen und könnte tw. nicht in der von dir zitierten Mama/Papa Wohnung anlanden.

    Aber ich denke, auch du würdest nicht in eine kleine Wohnung zur Mutter zurückziehen, wenn du einmal allein gewohnt hast, oder? Er hat halt alles versucht, nicht zuletzt scheiterte er an Corona und vermutlich auch am Mangel an Disziplin. Ist nun auch Schnee von gestern, er hat einen guten Job und bildet sich fort für einen weiteren. Jetzt geht's plötzlich. Nicht jeder ist fürs Studium geboren.

    Nicht Schwarz oder Weiß, aber ich habe zwei Extreme skizziert, zwischen denen es sich abspielt. Verstehe aber nicht, wieso ausgerechnet Du wie ein getroffener Hund reagierst.

  • Da wurde OP aber ganz schön rasiert, hat sicherlich schon einen Eintrag auf Löschung des Accounts gestellt ^^

    "If you don't believe it and you don't get it, I can't make you believe it."

    – Satoshi Nakamoto

  • Vermutlich wird dir danach klar, dass man geschenktes Geld nicht einfach wieder zurückbuchen kann, weil das Kind plötzlich und unerwartet volljährig wird.

    Sorry, da habe ich mich unklar ausgedrückt.
    Im Fall des TEs ist das Geld weg, da bereits geschenkt.

    Noch mal klarer formuliert: Ist es möglich, auf dem Eltern-Depot in einem ETF Buchgewinne (abzgl. der Vorabpauschale) anzusammeln, bei Bedarf die Positionen als echtes Geschenk an das Kind zu übertragen und das Kind dann die Steuer mit seinen Freibeträgen auffangen zu lassen?

  • Ist es möglich, auf dem Eltern-Depot in einem ETF Buchgewinne (abzgl. der Vorabpauschale) anzusammeln, bei Bedarf die Positionen als echtes Geschenk an das Kind zu übertragen und das Kind dann die Steuer mit seinen Freibeträgen auffangen zu lassen?

    Das ist möglich. Beim Verschenken an die Kinder werden die Anschaffungskosten mit übertragen, also auch die Buchgewinne. Diese werden dann beim Verkauf durch das Kind versteuert und es werden Freibeträge des Kindes berücksichtigt.

  • Wie müsste ich die Konstellation gestalten, dass dies möglich ist?

    Brass finde ich auch geile Musik und bin auch Fan davon.

    Kein Fan bin ich von deinem finaziellem Plan mit dem Geld deiner Tochter, das ihr rechtlich gehört und eben nicht mehr Dir, minderjährig hin oder her. Und sie weiß nicht von der Existenz des Geldes? Da es für das "Studium" sein soll, gehe ich davon aus, dass deine Tochter nicht ganz auf den Kopf gefallen sein dürfte? Vielleicht wäre ein Gespräch vor dem 18. ganz cool, indem Du Ihr das Depot offiziell übergibst (als Geburtstagsgeschenk quasi) und mit Ihr mal redest wofür Sie es am besten einsetzen sollte.

    Je nach Größe des Depots, gönnn ihr doch daraus einen Betrag oder besser noch, ein Geldgeschenk von Papa, um damit zu machen, wass Sie will. Und leg ihr nahe, den Rest davon für Studium und Altersvorsorge auf dem Depot zu belassen.

    Wenn ich nun Konto/Depotinhaber dieses Kontos bin, kann ich dann dennoch den Freistellungsauftrag meiner Tochter ausnutzen?

    Du hast mit dem Depot bisher im Interesse deiner Tochter gehandelt und wirfs das nun alles mit dem 18. über Bord und möchtest deine Tochter (bzw. deren Freibetrag) "ausnutzen". Als Papa zweier Töchter mit Kinderdepot im 5-stellingen Bereich, sage ich dazu nur ... "Danke, für ein Beispiel wie man es nicht machen sollte".

    Sorry für die harten Worte. Ehrliches Intresse hätte ich, warum es offenkundig nicht möglich war mit deiner 15-17 jährigen Tochter über Geld zu sprechen und sie auf das Depot vorzubereiten?

  • Als Papa zweier Töchter mit Kinderdepot im 5-stellingen Bereich, sage ich dazu nur ... "Danke, für ein Beispiel wie man es nicht machen sollte".

    Sehr richtig.

    Ich habe meinen Kindern diesen Thread hier gezeigt und ihnen erklärt, was an den Gedanken des Vaters rechtlich und ethisch falsch ist.

    Zur Finanzerziehung gehört auch dazu, die 17 jährige Tochter mit ins Boot zu holen und ihr das zu erklären.