Plötzlich ein Depot: Verkauf Aktien, Umschichtung in ETF?

  • Wow! So eine Erbschaft muß mächtig Arbeit machen. Ich habe mir das wohl zu einfach vorgestellt.

    Ich dachte, man nimmt da einfach den letzten Depotauszug her (denn all die Papiere stecken wohl in einem einzigen Sparkassendepot) und tippt die Posten ab.

    Der Erblasser war sicher ein ordentlicher Mensch und hat die Depotauszüge der vergangenen Jahre ordentlich abgeheftet.

    Da bräuchte man dann nur zurückblättern und wüßte damit, welche Papiere in dem betreffenden Jahr neu angeschafft (oder verkauft) wurden. Wenn man im Jahr 2008 angekommen ist, kann man an sich aufhören, alle Papiere, die damals schon im Depot waren, sind heute steuerfrei (Das übersteht auch eine Erbschaft).

    Aber vielleicht ist das bei Dir ja komplizierter als bei mir.

  • Hallo zusammen,

    die Fonds können zugunsten eines Welt ETF verkauft werden. Wenn ich es richtig sehe haben Sie schon einen. 15 Jahre Zeit mitbringen - weiteres siehe Finanztip Beitrag. Um Ihre Risikoausrichtung zu sehen ist die Finanztip App hilfreich - hier bekommen Sie rasch eine Einschätzung zu Ihrer Einstellung zum Thema Risiko. Die Einzelwerten sind eher überwiegend gut gelaufen wenn es nicht mehr als 20 Prozent Ihres Gesamtvermögens ausmacht kann man Sie als Beimischung auch halten. Mus man aber nicht es geht auch ohne sie. Siehe Finanztip Beitrag. Die Grundlage ist das vier Töpfe Prinzip. Mit dem Newsletter bleiben Sie auf der Seite des passiven investierendes.
    LG

  • Vielen Dank bis hierher für alle Antworten!

    Ich habe inzwischen den größten Teil der Kaufdaten. Fast alles nach 2009 gekauft. Wenn dann nur kleinere Stückzahlen mal vorher gekauft.

    Wenn ich einen Teil verkaufe: Was wird zuerst verkauft? Wie ist die Reihenfolge? Was zuerst gekauft wurde zuerst?

    Dann habe ich mir Gedanken gemacht über den breitgestreuten ETF den ich zur Zeit bespare. Den werde ich weiter aufstocken. Aber wäre es nicht sinnvoll bzw praktisch zusätzlich auch in einen ähnlichen ETF zu investieren, der die Dividenden ausschüttet? Um einen Teil mal auf dem Konto zu sehen...auch wenn der Teil dann nicht weiter arbeiten kann.

    Zur Zeit beschäftigt mich die Frage, die Rheinmetall Aktien zu verkaufen. Und dann in Festgeld und Tagesgeld zu stecken vorerst. Vielleicht Wüstenrot. Dann kann ich damit immer noch weitersehen. Und ein Stück Risiko wäre schon mal weg.

    Was haltet ihr davon?

    Ich bin weiter dabei mich zu belesen.

  • Ich habe inzwischen den größten Teil der Kaufdaten. Fast alles nach 2009 gekauft. Wenn dann nur kleinere Stückzahlen mal vorher gekauft.

    Alles, war vorher gekauft ist, ist aus der Steuer. Du mußt einen Gewinn nicht versteuern; solltest Du einen Verlust eingefahren haben, kannst Du Dir den Verlust nicht anrechnen lassen.

    Wenn ich einen Teil verkaufe: Was wird zuerst verkauft? Wie ist die Reihenfolge? Was zuerst gekauft wurde zuerst?

    Ja. FIFO - first in, first out. Wenn Du irgendwas mit einem Teil des Postens machst, sind immer die ältesten Teile zuerst dran.

    Kann sein, daß Du das brauchst! Mal angenommen, Du möchtest Dir die steuerfreien Teile erhalten. Du hast einen Posten von insgesamt 500 Stück, 100 Stück davon sind vor 2009 erworben.

    Dann machst Du ein Zweitdepot auf (bei der gleichen oder einer anderen Bank) und überträgst 100 Stücke auf das Zweitdepot. Das sind die ältesten Stücke Deines Bestandes, also die 100 steuerfreien. Die sind hinterher auf dem Zweitdepot. Auf dem Erstdepot sind die steuerpflichtigen Stücke.

    Sinngemäß so drehst Du das gesetzlich vorgegebene Verfahren FIFO um in ein Verfahren LIFO (last in, first out) nach Deiner Wahl.

    Du hast wieder ein Depot mit 500 Stück, die Du in Tranchen gekauft hast. Jetzt willst Du welche verkaufen, weil Du Geld brauchst. Die ältesten hast Du billig gekauft, die nächsten teurer, die jüngsten noch teurer. Natürlich haben heute alle den gleichen Kurs. Die ältesten enthalten prozentual den höchsten Gewinn, die mittleren einen mittleren, die jüngsten den kleinsten Anteil an Gewinn. Damit Du jetzt möglichst wenig Steuer bezahlst, möchtest Du natürlich die jüngsten Verkaufen, die mit dem anteilig geringsten Gewinn.

    Das machst Du genauso: Du eröffnest ein Zweitdepot und läßt dorthin z.B. 400 Stücke übertragen. Das sind die ältesten. Auf dem Erstdepot bleiben 100 Stücke liegen, das sind die neuesten, die Du verkaufen willst. Nach erfolgreichem Übertrag verkaufst Du die 100 Papiere von dem Erstdepot.

    Die Zahlen sind natürlich nur Beispiele. Ich hoffe, Du hast das Prinzip verstanden.

    :)

    Dann habe ich mir Gedanken gemacht über den breitgestreuten ETF, den ich zur Zeit bespare. Den werde ich weiter aufstocken. Aber wäre es nicht sinnvoll bzw praktisch zusätzlich auch in einen ähnlichen ETF zu investieren, der die Dividenden ausschüttet? Um einen Teil mal auf dem Konto zu sehen...auch wenn der Teil dann nicht weiter arbeiten kann.

    Hörst Du es rumpeln? Das ist die Bartwickelmaschine, die wickelt den Bart der folgenden, heftig und kontrovers diskutierten Geschichte auf: "Soll ich einen ausschüttenden oder einen thesaurierenden ETF kaufen?"

    Ich möchte anregen, daß Du die Suchfunktion dieses Forums bemühst, Dir dann die gefühlt 27875 Postings zum Thema durchliest - und wenn dann noch Fragen offen sind, frag gern! Aber bitte erst dann.

    :)

    Zur Zeit beschäftigt mich die Frage, die Rheinmetall Aktien zu verkaufen. Und dann in Festgeld und Tagesgeld zu stecken vorerst. Vielleicht Wüstenrot. Dann kann ich damit immer noch weitersehen. Und ein Stück Risiko wäre schon mal weg.

    Wüstenrot war ein Super-Tagesgeld im letzten Jahr. Momentan sind die uninteressant. Ich halte aktuell das Konto der BBVA für attraktiv (3% für jetzt allerdings nur noch 6 Monate, waren mal 12).

    Ob Du Rheinmetall verkaufen und "Risiko rausnehmen" sollst, kann ich Dir nicht beantworten. Das ist Deine Anlageentscheidung.

  • Wenn du aus dem Aktienbestand Teilmengen verkaufst, werden immer automatisch die ältesten Aktien verkauft.

    Du kannst entweder deinen bestehenden ETF weiter auffüllen oder einen ähnlichen bzw einen der dir eben zusagt anschaffen. Das hätte sogar den Vorteil, dass wenn du irgendwann mal die Anteile wieder verkaufen möchtest gezielt den ETF verkauft, der am kürzesten in deinem Bestand ist, das spart Steuern. (bzw. du verschiebst sie weiter in die Zukunft).

    Hier in dem Forum gibt es 2 Lager:

    Die die gerne ihre Dividenden ausgeschüttet sehen wollen und die die Dividenden thesaurierend angelegt haben.

    "Vorteil" bei ersterem: Die Dividende füllt dein Verrechnungskonto und du siehst anhand der Auszahlungen eine größer werdende Zahl auf deinem Konto. Wenn du eh vor hast, diese Dividenden zeitnah auszugeben, dann kann man das so machen. Oder man nutzt die Dividenden und Investiert sie in andere Anlageformen oder geht davon in Urlaub....

    Viele wollen aber, dass diese Dividenden im ETF automatisch wieder reinvestiert werden und somit den "Zinseszinseffekt" möglichst ausnutzt. Wenn man langfristig anlegen will, ist die thesaurierende (wiederanlegende) Variante eigentlich die bessere.

    Am Ende ist es Geschmacksache. Da ETF eine langfristige Anlageform ist würde ich persönlich eher die thesaurierende Variante wählen wollen.

    Thema Rheinmetall:

    Wir sind keine Hellseher und wissen nicht wie sich der Titel entwickeln wird. Rüstungswerte sind nunmal "speziell" und unterliegen stark den weltpolitischen Begebenheiten. Klar, die Aktie ist saugut gelaufen, die Auftragsbücher sind brechend voll, aber sobald ein bekannter Präsident östlich von uns meint, seinen Krieg plötzlich beenden zu wollen, werden die Rüstungstitel womöglich wieder im Wert sinken. Aber wissen wir was die Zukunft so bringt? Nein.

    Wenn du generell bei Rüstungstitel ein moralisches Problem hast, dann trenne dich einfach davon. Allerdings müsstest du dich auch von Hensoldt verabschieden, denn das ist auch ein reinrassiger Rüstungskonzern.

  • Hallo zusammen,

    rein auf die Rendite ausgerichtet sind die thesaurierten besser. (Siehe den Beitrag von Finanztip).

    Das beste Tagesgeld finden Sie im Newsletter.

    Einzelaktien kann man muss man aber nicht . Vielleicht ggf. auch etwas für das Spaßdepot.

    Den Welt ETF, von MSCI bis IMI, aufzustocken ist eine gute Sache. (Siehe Finanztip Beitrag)

    Der Anfang ist gemacht - damit sind Sie weiter als viele.

    LG