Finanzieller Ausgleich bei Teilzeit/Elternzeit – wie handhabt ihr das in der Partnerschaft?

  • Wir (verheiratet) machen es so:

    Sie in Teilzeit (50%), er (ich) in Vollzeit. Ich pflege alle gemeinschaftlichen Ausgaben und jeweiligen Netto-Gehälter in Excel und rechne dann aus wie viel jeder beitragen kann, anteilig von seinem Gehalt. Sie trägt ca. 40% der Kosten und ich ca. 60%. (Sie verdient mehr als ich, wenn man ihr Gehalt auf Vollzeit hochrechnen würde, daher 40% trotz 50%-Stelle).

    Für uns passt das so, Gemeinschaftskonto haben wir nicht.

    Versicherungen zahlen wir nach obigem Modell gemeinsam, also z.B. Wohngebäude, Hausrat, Haftpflicht.

    Sparpläne führt jeder selbst auf seinem Depot aus, sie sind ca. gleich hoch.

  • Wir haben nach der Hochzeit alles zusammengeschmissen (Unterschiede bei Ersparnissen nicht allzu groß).

    Seitdem nur ein Giro, ein TG, einDepott und ein Haus mit Kredit. Nur die Erbmasse ist im Einzeldepot, wäre ja im Trennungsfall oder Erbfall auch so zu berücksichtigen ;).

    Bei den privaten Finanzen gleichen sich so ide Einkommensunterschiede durch Teilzeit aus. Über die Nachteile bei der gesetzlichen Rente haben wir uns keine Gedanken gemacht. Ich habe lediglich die Erziehungszeiten komplett bei mir anrechnen lassen.

  • Wir haben nach der Hochzeit alles zusammengeschmissen (Unterschiede bei Ersparnissen nicht allzu groß).

    Seitdem nur ein Giro, ein TG, einDepott und ein Haus mit Kredit.

    Eine ganz praktische Frage: Wie macht man in so einer Konstellation ein Überraschungsgeschenk? Also eine Hotelbuchung oder einen Einkauf, wo der Partner schon lang drumrum schleicht. Ein solche Abbuchung fällt doch sofort auf?

    Allein schon deshalb wollte ich mein eigenes Girokonto nicht missen.

  • Eine ganz praktische Frage: Wie macht man in so einer Konstellation ein Überraschungsgeschenk? Also eine Hotelbuchung oder einen Einkauf, wo der Partner schon lang drumrum schleicht. Ein solche Abbuchung fällt doch sofort auf?

    Allein schon deshalb wollte ich mein eigenes Girokonto nicht missen.

    Gibt es nicht ^^

    Wir bekommen es schon nicht hin, uns zum Geburtstag oder zu Weihnachten Überraschungsgeschenke zu machen. Weihnachten ist immer lästig, wenn wir gemeinsam überlegen müssen, was für uns unterm Baum liegen soll. Aus Sicht der Kinder muss es auch für uns was geben, also gab es ein Jahr ein Alltags-Kaffeeservice, einmal Brotdosen, einmal Uhr und Soundbar...

    Selbst die Handtasche zum Geburtstag habe ich selbst ausgesucht.

  • Eigentlich schenken wir uns zum Geburtstag auch nix, die Handtasche war ne Ausnahme, weil notwendig und Weihnachten mit Brotdosen verplant.^^

    Ich bin ganz froh, dass mein Mann und ich eine ähnliche Einstellung zu Geld haben, sonst würde unser Kobtenmodell sicher nicht so gut funktionieren.

  • Wobei man da argumentieren kann, dass der Rentenanspruch bei dieser Herangehensweise etwas außen vor bleibt.

    Während der Erziehungszeit bekommt man mittlerweile ja für jedes Kind 3 Punkte. Und wenn man trotzdem Teilzeit arbeitet, gleichen diese Punkte ja auch schon den geringeren Verdienst aus. Zumindestens bei Durchschnittsverdienern geht die Rechnung schon auf.

    Zumindestens wenn man realistischerweise davon ausgeht, dass nicht jeder ohne Kinder die Karriereleiter hochgestürmt wäre.

  • Eine ganz praktische Frage: Wie macht man in so einer Konstellation ein Überraschungsgeschenk? Also eine Hotelbuchung oder einen Einkauf, wo der Partner schon lang drumrum schleicht. Ein solche Abbuchung fällt doch sofort auf?

    Allein schon deshalb wollte ich mein eigenes Girokonto nicht missen.

    Bargeld? Goldmünzen? Mittelsmänner? ;)

  • Wir haben vor den Kindern beide ungefähr gleich verdient. Seit wir zusammen wohnen, gibt es ein Gemeinschaftskonto, auf das jeder den gleichen Betrag eingezahlt hat. Gehalt lief über das jeweilige Einzelkonto, die Differenz zwischen Gehalt und monatlicher Rate fürs Gemeinschaftskonto konnte jeder verwenden, wie er wollte.

    Mit der Schwangerschaft haben wir dann das Modell umgestellt. Gehalt von beiden (bzw. während der Elternzeit nur von mir) geht auf das Gemeinschaftskonto und jeder bekommt monatlich den gleichen Betrag für seinen persönlichen Spaß auf sein Einzelkonto überwiesen. Alles andere wird direkt vom Gemeinschaftskonto bezahlt. Ich trage dadurch deutlich mehr der monatlichen Kosten und Sparraten (ca. 2/3), das ist aus meinen Augen aber auch nur korrekt und fair. Ansonsten müsste auch ich meine Arbeitszeit entsprechend reduzieren, um mich um die Kinder zu kümmern (Kita, Schule, Sport, ...).

    Die beiden Elternteile haben sich ein Taschengeld zugesprochen.


    Pass besser mit dem bösen T-Wort auf. Wir hatten hier mal einen Floristen, der sich seitenlang darüber lustig gemacht hat, als ich die monatlichen Auszahlung an jeden von uns (in gleicher Höhe) als Taschengeld bezeichnet hatte (auch wenn das ja absolut richtig ist). Aber der User war auch der große Macker, der das Geld nach Hause bringt und die Frau hat sich um die Kinder und den Haushalt zu kümmern. Aber generös wie er war, durfte seine Frau sogar ihr eigenes Geld verdienen und das tatsächlich behalten (vermutlich mit Steuerklasse V und nur unter der Voraussetzung, dass das Essen pünktlich auf dem Tisch steht...).

  • Bei uns (verheiratet) zahlt jeder so auf das Gemeinschaftskonto ein, dass beiden auf dem eigenen Konto der gleiche Betrag monatlich übrig bleibt.

    Unverheiratet wegen den Kindern deutlich mehr auf Teilzeit zu gehen als der Partner würde ich nur mit Partnerschaftsvertrag machen in dem Ausgleichszahlungen geregelt sind...

  • Wir haben vor den Kindern beide ungefähr gleich verdient. Seit wir zusammen wohnen, gibt es ein Gemeinschaftskonto, auf das jeder den gleichen Betrag eingezahlt hat.

    Mit der Schwangerschaft haben wir dann das Modell umgestellt. Gehalt von beiden (bzw. während der Elternzeit nur von mir) geht auf das Gemeinschaftskonto und jeder bekommt monatlich den gleichen Betrag für seinen persönlichen Spaß auf sein Einzelkonto überwiesen. Alles andere wird direkt vom Gemeinschaftskonto bezahlt. Ich trage dadurch deutlich mehr der monatlichen Kosten und Sparraten (ca. 2/3), das ist aus meinen Augen aber auch nur korrekt und fair.

    Es fehlt halt der Ausgleich der Rentenansprüche. Oder machst Du diesbezüglich auch etwas?

  • Es fehlt halt der Ausgleich der Rentenansprüche. Oder machst Du diesbezüglich auch etwas?

    Das ist zum Teil über unterschiedliche Sparraten gedeckt. Außerdem überlegen wir noch, ob wir für meine Frau Rentenpunkten nachkaufen. Da ist die Entscheidungsfindung aber noch nicht komplett abgeschlossen und ein paar Jahre haben wir bis dahin im Zweifel noch.

  • Das ist zum Teil über unterschiedliche Sparraten gedeckt. Außerdem überlegen wir noch, ob wir für meine Frau Rentenpunkten nachkaufen. Da ist die Entscheidungsfindung aber noch nicht komplett abgeschlossen und ein paar Jahre haben wir bis dahin im Zweifel noch.

    Es geht ja hier um den theoretischen Fall Scheidung oder? In dem Fall wäre das ja im Rahmen des Zugewinnausgleichs auch wieder hinfällig.

    Ich denke da jetzt tatsächlich auch drüber nach, weil das bei uns auch nicht fair ist, ob man Rentenansprüche irgendwie ausgleichen müsste. Hmmm

  • Bei uns (verheiratet) zahlt jeder so auf das Gemeinschaftskonto ein, dass beiden auf dem eigenen Konto der gleiche Betrag monatlich übrig bleibt.

    Das ist am Ende eine Frage des persönlichen Geschmacks. Gehe ich rechts um den Baum herum (Gehalt aufs Gemeinschaftskonto und dann von da aus verteilen) oder links herum (Gehalt aufs Einzelkonto und dann einen gleichen Betrag bei jedem stehen lassen).

    Wir haben uns auf Grund von regelmäßigen Einmalzahlungen und dadurch immer wieder schwankenden Überweisungsbeträgen für den Weg entschieden, alles aufs Gemeinschaftskonto. Davor hatte jeder sein Gehalt aufs Einzelkonto bekommen, aber wir waren irgendwann die Ausgleichszahlungen leid, wenn mal wieder eine Einmalzahlung dabei war (bei mir mittlerweile in mindestens 4 Monaten im Jahr der Fall).

  • Das ist am Ende eine Frage des persönlichen Geschmacks. Gehe ich rechts um den Baum herum (Gehalt aufs Gemeinschaftskonto und dann von da aus verteilen) oder links herum (Gehalt aufs Einzelkonto und dann einen gleichen Betrag bei jedem stehen lassen).

    Absolut! Bei uns gibt es halt keine größeren Einmalzahlungen, d.h. es reicht wenn wir einmal im Jahr überprüfen ob die Höhe der Überweisungen so noch passt.

    Und ehrlich gesagt warn wir einfach zu faul, die Gehälter auf das Gemeinschaftskonto umstellen zu lassen ^^

  • Es geht ja hier um den theoretischen Fall Scheidung oder? In dem Fall wäre das ja im Rahmen des Zugewinnausgleichs auch wieder hinfällig.

    Ich denke da jetzt tatsächlich auch drüber nach, weil das bei uns auch nicht fair ist, ob man Rentenansprüche irgendwie ausgleichen müsste. Hmmm

    Rentenpunkte werden im Versorgungsausgleich bei einer Scheidung ausgeglichen, nicht im Zugewinnausgleich (da geht's nur ums Vermögen).

    Wenn man verheiratet ist sehe ich da erstmal keinen übermäßigen Bedarf für einen laufendenAusgleich, weil im Fall der Scheidung die während der Ehe erworbenen Punkte ja eh verteilt werden und Punkte für Erziehungszeiten gibt's ja auch. Wenn natürlich einer der Partner wirklich lange zuhause bleibt und gar nicht arbeitet kann man schon darüber nachdenken freiwillig Rentenpunkte zu kaufen, weil sonst am Ende nach der Scheidung beide Partner mit ziemlich schlechten Rentenkonten dastehn ;)