FTSE All World guter ETF?

  • TER des VT in den USA: 0,06%
    TER des FTSE ALL World in Europa: 0,22% (oder Wahlweise des All CAP ESG in Europa: 0,24%).

    In den USA sind die TER aus Wettbewerbsgründen deutlich niedriger.
    Ist eben so. Die von den meisten US-Bürger:innen logischerweise bevorzugten ETF auf den S&P 500 gibt es quasi umsonst.
    Hier in Europa will man „verdienen“.

  • Die 0,22 % TER beim FTSE All-World als Problem darzustellen, ist intellektuelle Bankrotterklärung. Wir reden hier vom globalen Standardprodukt, das Millionen Anlegern die komplette Weltwirtschaft in ein einziges Depot holt. Wer ernsthaft meint, er sei schlauer, weil er sich um 0,1 % Gebühren streitet, hat das Spiel nie verstanden – das ist Kleinkrämer-Logik. Investieren heißt: groß denken, global diversifizieren, langfristig durchziehen. Wer sich an Nachkommastellen festbeißt, zeigt nur, dass er fürs Investieren geistig zu klein denkt.

  • In den USA sind die TER aus Wettbewerbsgründen deutlich niedriger

    Den Wettbewerb gibt es in Europa mittlerweile ebenfalls.
    Beim S&P 500 schon länger, da ist auch bei Vanguard in der EU die TER bei 0,07%.

    Mittlerweile gibt es auch beim FTSE ALL WORLD/ACWI Konkurrenz mit entsprechend niedriger TER (s.o.).

    Vanguard hat dieses Jahr bei anderen ETFs die TER schon leicht gesenkt. Falls Anleger auch bei den breiten World Aktien Indizes auf SPDR, Invesco oder Amundi ausweichen, wird das hier sicher auch irgendwann passieren.

    (Ishares hat in der Vergangenheit bei solchen Gelegenheiten auch einfach mal einen neuen, günstigeren ETF aufgelegt, weil die Anleger aus steuerlichen Gründen dann doch lieber im teureren Produkt bleiben…)

  • Ich finds ein bisschen affig, die Investmententscheidungen an 0,1% TER auszurichten. Die TER ist nicht in Stein gemeißelt und in den letzten 10 Jahren ist die bei vielen Fonds gesenkt worden. Es ist davon auszugehen, dass das mittelfristig nochmal passiert. Wie schon auf Seite 1 gesagt...viel wichtiger wäre mir, dass die Fondsgesellschaft auch langfristig an dem Fonds festhält und keine steuerschädlichen Schließungen oder Verschmelzungen durchführt. Oder spontan auf ESG umstellt, auch das passiert bei vielen ETF.

  • Die 0,22 % TER beim FTSE All-World als Problem darzustellen, ist intellektuelle Bankrotterklärung. Wir reden hier vom globalen Standardprodukt, das Millionen Anlegern die komplette Weltwirtschaft in ein einziges Depot holt. Wer ernsthaft meint, er sei schlauer, weil er sich um 0,1 % Gebühren streitet, hat das Spiel nie verstanden – das ist Kleinkrämer-Logik. Investieren heißt: groß denken, global diversifizieren, langfristig durchziehen. Wer sich an Nachkommastellen festbeißt, zeigt nur, dass er fürs Investieren geistig zu klein denkt.

    Es geht hier weniger darum, „Kleinkrämer-Logik“ zu betreiben, sondern um eine nüchterne Kosten-Nutzen-Abwägung. Natürlich ist der FTSE All-World ein hervorragendes Basisprodukt, das weltweit diversifiziert und für viele Anleger:innen sinnvoll ist. Aber gerade weil die TER jedes Jahr automatisch von der Rendite abgeht, lohnt es sich, Unterschiede auch im Nachkommabereich zu beachten – insbesondere bei langen Anlagehorizonten und größeren Summen können auch 0,1 % einen messbaren Effekt ausmachen.

    Investieren „groß zu denken“ und Kosten bewusst im Blick zu haben, schließen sich also nicht aus. Beides gehört zusammen: langfristige Strategie und Kostenbewusstsein. Am Ende kann jeder selbst entscheiden, ob er den kleinen Aufpreis für das Standardprodukt akzeptiert – oder ob er lieber eine günstigere Alternative wählt.


    Und unabhängig von der inhaltlichen Frage: In diesem Forum pflegen wir eigentlich einen sachlichen Austausch – abwertende Formulierungen helfen niemandem weiter.

  • Verstehe die Aufregung nicht, erstens sind die Kosten nicht in Stein gemeißelt und können sich jederzeit ändern, alles was unter 0,3% liegt ist für mich in Ordnung. Weiterhin sagt die TER nicht aus, wie erfolgreich der jeweilige ETF läuft. Eh man sich Gedanken über ein paar zehntel Prozent macht sollte man lieber schauen, dass man dabei bleibt und nicht bei Gegenwind panisch reagiert und verkauft. Aber die Schotten, Schwaben und andere Sparfüchse sehen das anders, mal sehen was dazu noch alles kommt.

  • Auslöser war die Aussage Vanguard könnte als Non-Profit-Organisation mit geringeren Preisen auf den Markt, da als "Genossenschaft" nicht der Profit im Fokus steht.

    Das mag für die USA stimmen, im Rest der Welt ist es jedoch nicht der Fall. Vielmehr werden hier Gewinne erzielt, die in die USA fließen.

  • Aber gerade weil die TER jedes Jahr automatisch von der Rendite abgeht, lohnt es sich, Unterschiede auch im Nachkommabereich zu beachten

    Ich denke, das bestreitet keiner. Und ein ETF zu 0,5% TER ist sicherlich auch nicht mehr zeitgemäß. Aber ein ETF ist mehr als nur die reine TER und bei einem Unterschied von 0,1% können zahlreiche andere Faktoren das Ergebnis leicht kippen lassen. Die steuerlichen Aspekte habe ich ja schon angesprochen. Auch bei der Tracking Differenz kann sich schnell was in der Größenordnung ergeben, wenn auch nicht vorhersagbar. Wenn man zum Beispiel wie der TE wegen dem 0,1% Unterschied sich nicht für einen ETF entscheiden kann und deshalb ein paar Monate später investiert, wird der Schaden schnell größer als die 0,1%.

  • Es geht hier weniger darum, „Kleinkrämer-Logik“ zu betreiben, sondern um eine nüchterne Kosten-Nutzen-Abwägung. Natürlich ist der FTSE All-World ein hervorragendes Basisprodukt, das weltweit diversifiziert und für viele Anleger:innen sinnvoll ist. Aber gerade weil die TER jedes Jahr automatisch von der Rendite abgeht, lohnt es sich, Unterschiede auch im Nachkommabereich zu beachten – insbesondere bei langen Anlagehorizonten und größeren Summen können auch 0,1 % einen messbaren Effekt ausmachen.

    Investieren „groß zu denken“ und Kosten bewusst im Blick zu haben, schließen sich also nicht aus. Beides gehört zusammen: langfristige Strategie und Kostenbewusstsein. Am Ende kann jeder selbst entscheiden, ob er den kleinen Aufpreis für das Standardprodukt akzeptiert – oder ob er lieber eine günstigere Alternative wählt.


    Und unabhängig von der inhaltlichen Frage: In diesem Forum pflegen wir eigentlich einen sachlichen Austausch – abwertende Formulierungen helfen niemandem weiter.

    Tomacy, falls mein Ton zu harsch war – sorry dafür. Inhaltlich bleibe ich aber dabei: diese TER-Diskussion auf Nachkommastellen-Niveau ist absurd. Wir reden hier über den globalen Standard-ETF, der für Millionen Menschen den Einstieg in die Aktienwelt bedeutet.

    Der eigentliche Hebel ist nicht „0,1 % TER“, sondern ETF statt aktiv, Sparrate, Anlagehorizont, Disziplin und breite Diversifikation. Genau darum geht’s hier bei Finanztip: Alltagsfinanzen. Menschen sollen überhaupt ins Investieren kommen – einfach, global, langfristig. Wer hier die Debatte auf Gebühren-Kommas verengt, tauscht Kompass gegen Lineal.

    Zur Einordnung: 0,1 % sind 1 € pro 1.000 € im Jahr (bei 100.000 € also 100 €/Jahr) – vor Steuern, vor Tracking-Differenz, vor allem Verhalten. Klar: Bei sehr großen Summen und über Jahrzehnte kann man optimieren. Kostenbewusstsein ja – Kostenfixierung nein. Die Rendite frisst dich über Zins-und-Zinseszins, Asset-Allokation und Durchhaltevermögen – nicht über die Nachkommastelle allein.

    Und ja, Tracking-Differenz ist das, was am Ende wirklich im Depot ankommt – TER ist nur ein Sticker. Darüber kann man sprechen. Aber so zu tun, als sei 0,1 % der Kern des Problems, ist am Thema vorbei. Vor allem in einem Land, das beim Aktiensparen seit Jahren hinterherhinkt. Wir brauchen weniger Hürden, nicht mehr Haarspaltereien.

    Mein Punkt: Nimm einen robusten, breit gestreuten Welt-ETF, zahle regelmäßig ein, halte durch. Wenn jemand die 0,1 % jagen will – bitte. Aber die Botschaft für den Durchschnittssparer bleibt: Investieren statt theoretisieren.

  • Ich finds ein bisschen affig, die Investmententscheidungen an 0,1% TER auszurichten. Die TER ist nicht in Stein gemeißelt und in den letzten 10 Jahren ist die bei vielen Fonds gesenkt worden. Es ist davon auszugehen, dass das mittelfristig nochmal passiert. Wie schon auf Seite 1 gesagt...viel wichtiger wäre mir, dass die Fondsgesellschaft auch langfristig an dem Fonds festhält und keine steuerschädlichen Schließungen oder Verschmelzungen durchführt. Oder spontan auf ESG umstellt, auch das passiert bei vielen ETF.

    Das mit dem zu pingelig seh ich auch so.

    Das mit ESG geht doch aktuell andersherum, oder? Da wird plötzlich Rüstung in ESG ETF mithineingenommen. Reicht schon, was davon alles in den FTSE ETFs enthalten ist......

    Ein Artikel von Finanztip zu weitgehend rüstungsfreien ESG ETF wäre willkommen.

  • Zur Einordnung: 0,1 % sind 1 € pro 1.000 € im Jahr (bei 100.000 € also 100 €/Jahr) – vor Steuern, vor Tracking-Differenz, vor allem Verhalten. Klar: Bei sehr großen Summen und über Jahrzehnte kann man optimieren.

    Ich hab mir das zu Beginn mal durchgerechnet für 0,15% (eben der Unterschied von FTSE All World zum Prime All Country) für 400k Einmalanlage auf 30a mit 7% und eben 7,15% p.a. Da stehen nach 30a 150.000€ Unterschied. Das finde ich erheblich, vor allem kommen bei mir die nächsten Jahre noch höhere Summen aus Immoverkäufen dazu. Nach breiter Diversifikation, sind die Kosten das wichtigste Argument für mich.

  • Amundi: europäisch, günstig

    Vanguard: „The Trump“ (Gruß an Achim Weiß) durch direkten Zugriff theoretisch ausgeliefert, nicht günstig.

    Sehr richtig.

    Auch deshalb habe ich mich für dieses Produkt zur "Nachfolge" des bisherigen All World ETFs entschieden.

    Europäischer Anbieter (nämlich mittlerweile der Größte), deutscher Index.