Neu in ETFs

  • Hallo ihr Lieben! Normalerweise wollte ich nur stiller Mitleser sein um erstmal Erfahrung zu sammeln. Doch auf die schnelle hat es mich gepackt, ich bin sehr neugierig und dachte mir, ich schreibe mal einen Beitrag rein, denn ich bin neu im Bereich "Investieren" und habe bisher mich neben Videos nur mit 2 Personen in diesem Bereich unterhalten (+ Videos und einlesen). Sprich, ich würde euch gerne meine momentane Situation schildern und gerne eure Meinung dazu hören.

    Ich habe mich vor 3 Tagen bei SC registriert und meinen ersten Sparplan eingerichtet. Kurz zu mir: 26 Jahre, Verdiene Monatlich ca ~3000 Netto, Wohne bei den Eltern (erbe das Haus <-). Ich habe nie auf mein Geld geachtet und nun (leider ein paar Jahre zu spät) habe ich realisiert, wie wichtig es für mich sein wird, Geld für die Zukunft anzulegen.

    Momentan habe ich ein Tagesgeldkonto (hier befinden sich ca 25.000€, hier werden monatlich 1.000€ eingezahlt, ist mein Notgroschen für z.B Auto oder was auch immer) + einen Bausparer (war ein Fehler, diesen Bausparer werde ich kündigen, lohnt sich nicht. Hier werden monatlich NOCH 200€ einbezahlt, es befinden sich dort ebenso ca 25.000€. Ist mein Notgroschen fürs Haus, sollte die Heizung verrecken oder sonst was).

    Ausgaben habe ich monatlich kaum welche, wie oben beschrieben, habe ich das Glück bei meinen Eltern zu wohnen. Da ich kaum Geld abgeben muss (monatlich ca 300-400€) kann ich mir so noch einiges wegsparen.

    Ich habe mich für das Thema ETFs sehr interessiert und habe mir nun vorgenommen, mein Geld auch anzulegen.

    Ein Sparplan von 200€ monatlich habe ich nun angelegt für den

    "iShares Core MSCI World (Acc)" -->ISIN IE00B4L5Y983


    Ich möchte hier aber noch auf einen 2ten ETF zu gehen. Habe das nun bei einigen gesehen, die haben einen MSCI World und den "MSCI EM". Dies wäre dann auch mein Ziel. Würde mich erstmal auf diese 2 konzentrieren und zukünftig 75/25 machen. Ziel ist es natürlich diese mindestens 15 Jahre oder länger laufen zu lassen.


    Ich bin noch relativ ängstlich was sowas angeht und habe beschlossen kein Geld vom Tagesgeldkonto zu investieren, sondern mit dem Sparplan zu fahren. Ziel ist es aber spätestens übernächsten Monat die Sparrate auf 400€ zu erhöhen, solange ich kann. Denn irgendwann muss ich das Haus finanziell verwalten und vielleicht ein wenig runtergehen mit der Sparrate.


    Es würde mich sehr freuen, wenn ihr mir eure Meinungen/ Tipps/ Wie ihr vorgehen würdet, reinschreiben würdet.


    Vielen Dank und einen schönen Tag! :)

  • Elena H.

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Es würde mich sehr freuen, wenn ihr mir eure Meinungen/ Tipps/ Wie ihr vorgehen würdet, reinschreiben würdet.

    Du bist ja noch jung.

    Insofern fange ich mal etwas anders an: Alle notwendigen Versicherungen vorhanden?

    - Private Haftpflichtversicherung

    - nach Möglichkeit Berufsunfähigkeitsversicherung


    Zum Sparplan. Kannst Du so machen. Den ETF haben hier Viele im Depot.

    Wenn Du es Dir etwas einfacher machen willst, dann bespare einen 'All World ETF'. Also einen ETF in dem fast die ganze investierbare Aktienwelt abgedeckt wird.

    Empfehlenswerte ETF wären z.B. der SPDR MSCI ACWI IMI (IE00B3YLTY66) oder der Vanguard FTSE All World (IE00BK5BQT80).

    So 15% Deines Nettoeinkommens sollte die Sparrate nach Möglichkeit betragen (Faustformel gemäß Finanztip). Und dann machst Du das erstmal ein paar Jahre und schaust mal wie Du mit den Schwankungen im Depot klar kommst.

  • Hallo und willkommen!


    Wie Monstermania schreibt bist du noch jung und hast finanziell auch noch nichts verpasst. Viele in dem Alter sind gerade erst mit dem Studium fertig und haben außer der Ausbildung gar nichts.


    Neben den angesprochenen Versicherungen finde ich es in der Lebensphase generell sinnvoll, mit einem flexiblen Vermögensaufbau anzufangen, ohne sich jetzt zu sehr auf bestimmte Verwendungen zu fixieren. Ob das Geld letztlich für die Aufbesserung der Rente, oder das Eigenheim, oder eine berufliche Weiterbildung, oder die Gründung einer Selbständigkeit, oder was auch immer verwendet wird, ist erst mal egal und das würde ich auch bewußt undefiniert lassen.


    Ein ETF ist dafür ein gutes Instrument (würde auch nur einen All-World nehmen). Aktuell schiebst du monatlich 1000 auf das Tagesgeld, 200 in den Bausparer und 200 in den bestehenden ETF Sparplan. Wenn du meinst, dass der Notgroschen erst mal hoch genug ist, kannst du beides in den ETF Sparplan umleiten. Dann hast du schon 1400 Sparrate im Monat, plus vielleicht hier und da mal etwas extra. Das ist sehr ordentlich und du nutzt damit die aktuelle Situation, in der du wenig Fixkosten hast. Ob das immer so bleibt, möglich, aber auch da würde ich alle Optionen auf dem Tisch lassen.


    Wenn man die Sachen zu linear sieht, hat man manchmal kein Auge für Chancen. Du schreibst, dass du das Haus deiner Eltern erben wirst (und implizit verstehe ich daraus, dass du planst, dein ganzes Leben dort zu wohnen?). Ich würde das als eine Möglichkeit unter vielen sehen. Vielleicht denkst du in ein paar Jahren, dass es Zeit für einen beruflichen Wechsel ist und in einer anderen Stadt tut sich eine tolle Chance auf. Oder es gibt Änderungen im Privatleben. Also flexibel bleiben.


    Aktien ETF hat aber nur Sinn, wenn du mental bereit bist auch Verluste einfach auszusitzen und nicht nervös wirst.

  • Habe mich nie mit den Versicherungen beschäftigt und auch wenn es vermutlich sinnvoll wäre die Berufsunfähigkeitsversicherung zu machen, habe ich das eigentlich nicht vor. Die Private Haftpflicht ist vorhanden.


    Dann wären ja 400€ pro Monat perfekt! Aaaah, den "Vanguard FTSE All World" habe ich mir auch angeschaut gehabt, mich aber doch für den anderen entschieden. Also würdest du dich mit deiner jetzigen Erfahrung und wenn du von 0 anfangen würdest, erstmal nur für 1 ETF entscheiden, richtig? Aber immerhin haben den jetzigen auch einige hier, wenigstens nicht alles falsch gemacht *grins*. Dann muss ich mir da nochmal Gedanken machen ob ich nicht erstmal nur den 1 nehme und dann entspannt weitergucke anstatt direkt einen 2ten zu wählen.

    Zukünftig wollte ich mir auch Aktien anschauen, aber davon bin ich noch sehr weit entfernt. Der Fokus ist erstmal ETFs und mehr zu lernen bzw. zu verstehen. :)




    Ein ETF ist dafür ein gutes Instrument (würde auch nur einen All-World nehmen). Aktuell schiebst du monatlich 1000 auf das Tagesgeld, 200 in den Bausparer und 200 in den bestehenden ETF Sparplan. Wenn du meinst, dass der Notgroschen erst mal hoch genug ist, kannst du beides in den ETF Sparplan umleiten. Dann hast du schon 1400 Sparrate im Monat, plus vielleicht hier und da mal etwas extra. Das ist sehr ordentlich und du nutzt damit die aktuelle Situation, in der du wenig Fixkosten hast. Ob das immer so bleibt, möglich, aber auch da würde ich alle Optionen auf dem Tisch lassen.


    Wenn man die Sachen zu linear sieht, hat man manchmal kein Auge für Chancen. Du schreibst, dass du das Haus deiner Eltern erben wirst (und implizit verstehe ich daraus, dass du planst, dein ganzes Leben dort zu wohnen?). Ich würde das als eine Möglichkeit unter vielen sehen. Vielleicht denkst du in ein paar Jahren, dass es Zeit für einen beruflichen Wechsel ist und in einer anderen Stadt tut sich eine tolle Chance auf. Oder es gibt Änderungen im Privatleben. Also flexibel bleiben.


    Aktien ETF hat aber nur Sinn, wenn du mental bereit bist auch Verluste einfach auszusitzen und nicht nervös wirst.

    Du würdest direkt die 1000 vom Tagesgeld mit reinhauen? Crazy! Versteh mich nicht falsch, aber hab nie mit sowas zu tun gehabt. Zuhause wurde/wird immer nur gesagt, vertrau dem Bankberater nicht ,der will nur dein Geld.

    Direkt so viel Geld als Start.^^. Dann würde ich mir ja gar nichts mehr aufs Tagesgeld wegsparen? Also Bausparer möchte ich ja kündigen, dass wäre jetzt kein Problem.


    Ich hätte es ausführlicher erklären sollen. Richtig, ich möchte hier mein "ganzes" Leben wohnen bleiben. Bin ein Dorfkind und bin hier auch sehr glücklich. Sag niemals nie, aber in dem Falle bin ich mir schon 99,9% sicher :) .Ich verstehe das "Risiko" in den ETFs, aber deshalb möchte ich in einen risikoarmen ETF investieren und das auf Langzeit. Irgendwas muss man ja machen :/ . 2 ETFs auf Langzeit in denen das meiste von der Sparrate läuft, wäre denke ich völlig in Ordnung.


    Danke für eure Antworten! :)

  • Habe mich nie mit den Versicherungen beschäftigt und auch wenn es vermutlich sinnvoll wäre die Berufsunfähigkeitsversicherung zu machen, habe ich das eigentlich nicht vor.

    Darüber solltest Du wirklich nochmal nachdenken. Das Thema BUV ist m.E. deutlich wichtiger als die Entscheidung ob Du nun einen MSCI World oder einen FTSE All World besparst!

    Du bist jetzt 26 und hast noch einige Jahrzehnte im Arbeitsleben vor Dir. Das ist Deine Einkommensquelle (Humankapital), die Du nach Möglichkeit so gut es geht absichern solltest.

    Je nach beruflicher Tätigkeit und Gesundheitszustand ist eine BUV auch gar nicht so teuer.

    Lies Dich hier mal ein:

    Berufsunfähigkeitsversicherung
    Darum solltest Du eine BU abschließen
    www.finanztip.de


    Gibt dort auch Empfehlungen zu Beratern, die teilweise auch hier im Forum aktiv sind.

  • Zuhause wurde/wird immer nur gesagt, vertrau dem Bankberater nicht ,der will nur dein Geld.

    Das ist auf jeden Fall schon mal ein guter Tipp!


    aber deshalb möchte ich in einen risikoarmen ETF investieren

    Risikoarm ist immer relativ, jeder Aktien ETF kann beträchtlich Verluste machen. Langfristig drin bleiben ist daher wichtig.


    Mit wie viel du jetzt den Sparplan machst ist deine Entscheidung. Du kannst dir auch erst mal einen Zielwert für das Tagesgeld setzen (z.B. 30.000), und wenn das erreicht ist steckst du ab da bis auf weiteres alles in Aktien ETF. Oder du sagst das ist dir zu heiß und du machst dauerhaft z.B. 50/50.


    Es gibt übrigens auch Geldmarkt ETF als Alternative zu Tagesgeld. Kannst du dir einmal anschauen.

  • Zuhause wurde/wird immer nur gesagt, vertrau dem Bankberater nicht ,der will nur dein Geld.

    In dem Satz steckt viel richtiges. :thumbup:


    Dann muss ich mir da nochmal Gedanken machen ob ich nicht erstmal nur den 1 nehme und dann entspannt weitergucke anstatt direkt einen 2ten zu wählen.

    Mit dem Sparen in ETFs bewahrst du dir alle Freiheiten der Welt. Auch wenn es oft richtig ist, bei seiner Entscheidung zu bleiben, könntest du theoretisch jederzeit deine Sparpläne ändern. Ganz so wie du magst.


    Fürs erste ist es oft am besten, erstmal einen ETF zu wählen. Da kommt es auch garnicht so sehr drauf an, welcher das genau ist, solang du etwas Marktbreit diversifiziertes nimmst. Allseits beliebt sind der MSCI World, der FTSE Developed oder All World, oder auch der ACWI (IMI). Die sind alle gut, und langfristig ist keiner davon ein Fehler. Entscheidend ist, dass du investiert bist, statt dein Geld faul liegen zu lassen.


    Ich verstehe das "Risiko" in den ETFs, aber deshalb möchte ich in einen risikoarmen ETF investieren und das auf Langzeit.

    Achtung! Risiko verstehen, und Risiko aushalten sind zwei völlig verschiedene Sachen. Der maximale zu erwartende Rückgang, selbst bei "sicheren ETF" kann gut und gerne mal -50% betragen. Das ist dann eine große rote Zahl mit einem Minus vor den fünf oder sechs Ziffern. Das muss man erstmal vertragen können, ohne Panik zu schieben. Beim Langzeit-Investieren kommt es eigentlich nur darauf an, dann keine Fehler zu machen, wenn alle anderen komplett am Rad drehen. Ruhe bewahren. Wenn du dir stattdessen sagst, "wusst ichs doch, dieses teufelszeug mit den aktien taugt nix, schnell weg damit", dann hast du verloren. Am besten garnicht dran denken. Alles eine Frage des Mindset.

  • Ich werde es mir mal ansehen, ist natürlich auch ein Risiko diese nicht zu haben, hast du Recht! Dankeschön.


    Deshalb möchte ich mein Geld für mehrere Jahre anlegen. Ich habe diesen Monat nun meine Überstunden vom letzten Jahr ausgezahlt bekommen, (2.500€), davon möchte ich 1.000- 1.500 investieren. Versteh mich nicht falsch, aber bin ja noch nicht so in der Thematik drin und bin überrascht, dass du einfach direkt die 1.000 die ins Tagesgeld laufen in den ETF- Sparplan reinhauen würdest. Plan war zu den 1.000 die ins Tagesgeld laufen, noch 400 locker zu machen für ETFs. Ich denke der 400€ Sparplan sollte doch ausreichen für den Start und in ein paar Monaten kann ich ja noch weitergucken. Dazu kann ich ja ab und an noch eine zusätzliche Summe zu investieren, sollte ich dies wollen. Geldmarkt ETFs? Werde ich mir mal genauer anschauen.

    Meine Eltern sind schon ein bisschen älter und da immer "Finger weg, lass das Geld am Konto" heißt, hab ich mich halt nie damit beschäftigt, auch wenn ich ihnen sage, was ich nun vor habe, kommt ein negatives Kommentar, aber immerhin heißt es nun , du weißt nicht was kommt, also probier dich aus. :thumbup: .

    Yey, da hab ich doch wohl einen richtigen als Start gewählt :/.

    Das mit dem Risiko ist mir bewusst und deshalb suche ich schon etwas für das "Langzeit Investieren". Sollte es runtergehen, dann ist es eben so, ich meine ich spare ja 15+ Jahre in den ETF. Also lasse ich den MCSI World einfach mal laufen und überlege mir in Ruhe, ob ich den "EM" ebenso besparen sollte. Des Weiteren gibts noch den "Vanguard S&P 500 UCITS ETF (Acc)" , aber da bin ich noch nicht wirklich angekommen, sondern gucken gucken gucken :/. Schritt für Schritt und nichts überstürzen :)


    Ich danke euch wieder sehr für eure Antworten! Ist mir wichtig, was ihr in meiner Situation machen würdet und vor allem natürlich die Meinung. Sehr nett von euch, dass ihr mir eure Zeit schenkt :)

  • Das mit dem Risiko ist mir bewusst und deshalb suche ich schon etwas für das "Langzeit Investieren". Sollte es runtergehen, dann ist es eben so, ich meine ich spare ja 15+ Jahre in den ETF. Also lasse ich den MCSI World einfach mal laufen und überlege mir in Ruhe, ob ich den "EM" ebenso besparen sollte.

    Die 15+ Jahre beziehen sich auf eine einmalige Anlage. Bei einem Sparplan könnte es auch länger dauern, bis Du mit Deinem ETF in der Gewinnzone bist.

    Hier wird der Unterschied Einmalanlage vs. Sparplan sehr verständlich dargestellt:

    Wie riskant sind Sparpläne auf ETFs? - GuidingData
    Wie lang war der maximal mögliche Verlustzeitraum in der Vergangenheit für breit diversifizierte ETFs im Falle der Einmalanlage oder einem ETF-Sparpläne?
    guidingdata.com


    Lass Dich davon aber nicht vom Investieren abhalten! Niemand kennt die Zukunft! Da haben Deine Eltern absolut recht. Und Du hast auch noch einen Anlagehorizont von 60 Jahren vor Dir (statistische Lebenserwartung). In diesem Zeitraum wird es noch so manche Wirtschaftskrise geben. Investiere und vergesse dabei nicht Dein Leben im hier und jetzt. Es geht beim 'Welt-ETF-sparen' m.E. nicht darum schnell reich werden zu wollen, sondern nicht arm streben zu müssen.

  • Du würdest direkt die 1000 vom Tagesgeld mit reinhauen? Crazy!

    Die Frage ist, wofür brauchst du deine Tagesgeld-Reserve? Du hast schon 25.000 EUR auf dem Tagesgeld liegen, wenn du weiter 1.000 EUR/Monat ins Tagesgeld schiebst, liegen da in einem Jahr 37.000 EUR und in 2 Jahren irgendwas um die 50.000 EUR (inkl. überschaubarer Zinsen).


    In welcher Situation brauchst du spontan soviel Geld? Du bist 26, alleinstehend, hast keine Familie zu versorgen, wohnst bei den Eltern und hast einen Job mit 3.000 EUR/Monat netto Gehalt, hättest vermutlich im Fall eines Jobverlusts Anspruch auf Arbeitslosengeld… Oder sparst du konkret auf etwas Großes (Auto, Weltreise…)?


    Ich mache das so, dass ich mir überlegt habe, welchen absoluten Geldbetrag ich für den Notfall jederzeit sofort verfügbar und liquide als Reserve brauche (das sind bei uns ca. 20.000 EUR - allerdings auch als Familie mit Eigentumswohnung). Was darüber hinaus übrig ist, wandert in den ETF.


    Wenn die Reserve darunter fällt (z.B. weil wir gerade einen Urlaub gebucht und bezahlt haben), wird sie wieder aufgefüllt, aber ich sehe für mich persönlich keinen Sinn darin, über eine angemessene Liquiditätsreserve hinaus fünf- bis sechsstellige Beträge auf dem Tagesgeld anzusammeln, wo sie irgendwas um die 2-3% Zinsen bringen.

  • Ich halte das mit der Tagesgeldreserve genau so wie 12345 .

    Ich schaue mir halt an, was auf absehbare Zeit an Ausgaben ansteht und stocke den Betrag an Tagesgeld dann nach Bedarf auf.

    Beispiel KFZ: Wenn ich ein KFZ gekauft habe, weiß ich, dass es irgendwann wieder einen Ersatz geben muss.

    Wenn ich also Auf Grund des Fahrzeugalters/Zustands annehme, dass ich in 2-3 Jahren ein neues KFZ benötige, wird der Tagesgeldbetrag erhöht. Einfach nur immer mehr Geld auf dem TG-Konto anhäufen ist nicht meins.

    Aber das mit so einer Liquiditätsplanung muss man halt auch erstmal lernen. In jüngeren Jahren habe ich auch einmal zu knapp kalkuliert, so dass ich mir einmal Geld leihen musste, obwohl ich eigentlich genug Geld angelegt hatte.

    Ich kam nur gerade nicht an mein Geld heran. ;)

    Das war mir dann eine Lehre.

  • Beim Thema Tagesgeldreserve schließe ich mich 12345 und monstermania an, das ist ja schon eher ein Safe Asset Floor bzw. Sicherheitsbaustein als ein Notgroschen. Kommt natürlich z.B. auch drauf an, ob das Auto in deinem Hinterkopf neu oder gebraucht ist.


    Aber in deinem Alter und mit dem WIssen von heute würde auch ich diese 1000 Euro in einen All-World-ETF (oder ACWI) stecken. Ändert sich natürlich alles, aber ein Anfang wäre gemacht. Gib das doch mal für 40 Jahre in einen Sparplanrechner ein, zum Beispiel hier: https://www.finanztip.de/rechner/sparplanrechner/

  • Hallo Flower*


    Ich möchte Dir gerne Hinweise hinsichtlich zweier Entscheidungen gegeben, die vor Dir liegen; Welches Budget habe ich für Vermögensaufbau monatlich zur Verfügung und welche Renditeziele möchte ich mit diesem Budget erreichen?


    In Deinem Starter-Post berichtest Du einerseits, dass Du von Deinen Nettoeinkommen iHv ca 3000€ (nur) ca 400€ monatlich für's Leben benötigst. Daher solltest Du ca 2600€ als Budget zum Sparen/Investieren monatlich zur Verfügung haben. Anderseits führst Du aus, dass Du zzt. 1000€+200€+200€=1400€ sparst/investierst. Somit verbleiben doch noch weitere 1200€ monatlich, die weder für Lebensunterhalt noch Sparen/Investieren vorgesehen sind.


    Mein erster Tipp an Dich ist, für Dich festzulegen, welches Budget Du monatlich für die schönen und notwendigen Dinge benötigst (es wurde ja bereits auf BUV hingewiesen). Den Rest - so lapidar sich das jetzt anhören mag - solltest Du dann konsequenterweise für's Sparen/Investieren nutzen. Auf die Höhe dieses Budgets bzw. Deiner Lebenshaltungskosten möchte ich an dieser Stelle gar nicht eingehen. Mir ist vielmehr wichtig, Dir bewußt zu machen, wie elementar wichtig es beim langfristigen Vermögensaufbau ist, sich ehrlich zu machen, was man sich leisten muss/will und welches Budget monatlich für Dich Vermögen aufbauen soll.


    Stell Dich dieser Entscheidung bewusst und emotionsfrei. Im Ergebnis kommst Du dann zur Erkenntnis, dass Du über's Jahr konstant X Euro als Budget hast. Oder Du erkennst, dass dieser Betrag X monatlich schwankt, weil Du zB im Sommer mehr gönnen möchtest (Urlaub) und Du im Dezember Du Deine Lieben beschenkst.

    Du wirst auch erkennen, dass Du solch eine Budgetentscheidung immer wieder treffen musst, weil sich Dein Leben und Dein Umfeld ändert. Das Führen eines Haushaltsbuches hilft ungemein, dass Du Dir regelmäßig einen guten und ehrlichen Überblick über Deine Finanzsituation verschaffen kannst. Sollte bei Dir auch keinen großen Aufwand bedeuten, ein paar Zeilen in Excel ...


    Mit dieser Budgetentscheidung solltest Du Dich mit Deinen Vermögenszielen beschäftigen, was Du ja auch schon begonnen und uns darüber informierst hast. Aus meiner Sicht hast Du richtigerweise die Notwendigkeit eines Notgroschens erkannt und mit 25.000€ schon eine ausreichende Höhe erreicht. Einerseits solltest Du jetzt bewusst anerkennen, dass dieser Notgroschen - das Tagesgeld mit (hoffentlich) Zinssatz oberhalb der Inflation - einen reinen Vermögenserhalt darstellt. Ich würde daher nicht monatlich 1000€ zum weiteren Aufstocken des Notgroschens ansetzen. Wenn Du nicht konkret fürchtest, dass zB Deine Auto in den nächsten Monaten kaputt geht, dann erkenne ich aus Deinen Posts nicht, warum Du den Notgroschen weiter aufstocken solltest. Bitte überlege Dir bewußt, für welche möglichen Notfälle und welchen finanziellen Sofort-Bedarfen Du Dich wappnen möchtest und lege dann die Zielhöhe fest. Wie oben wird Du Dir im Laufe der Zeit diese Entscheidung immer mal wieder "vorknöpfen" müssen/wollen.


    Nun noch zum Vermögensaufbau und Deiner Renditeerwartung: Auch hier anknüpfend an Deinen Starterpost - Du hast ja Dich ja bereits für einen weltweit gestreuten ETF entschieden, damit also für eine langfristige Buy&Hold Strategie mit 7% Renditeerwartung. Hier möchte ich Dich bestärken, diesen Weg konsequent fortzusetzen und dazu dann auch Deine ganze finanzielle Kraft dafür einzusetzen.


    Da Du ja um Meinungen gebeten hast: Halte Deinen Notgroschen auf dem derzeitigen Niveau, gehe finanzstark (time in market) monatlich mit Deiner bewußt getroffenen Budgetentscheidung in einen ETF (ich sehe da 2000€ plus). Bedenke, mit solchen finanzstarken Monatsinvestitionen wird genau dieses Geld für Dich in den nächsten 10 / 20 / 30 Jahren noch vielmehr für Dich arbeiten können.


    Über das "Wie" und das jeweilige Risiko haben meine Vorredner schon viel Richtiges geschrieben.


    Viel Erfolg bei Deinen Finanzentscheidungen.

  • Wow, gut zu wissen. Ja für mich sind 1.000€ auch nicht wenig Geld, wollte es erstmal langsam angehen lassen und schauen wie es sich entwickelt bzw. erstmal "warm damit werden".


    Stimmt! Wenn es erforderlich wäre, kann ich ja wieder was aufs TG packen!

    Ich glaube ich muss es einfach mal ausprobieren und mir nicht immer den Kopf zerbrechen :/ .



    Einfach super! Ich bedanke mich bei euch allen für eure Zeit und die Hilfe / Tipps!


    Fazit: Ich werde über meinen Schatten springen und es versuchen. Den Dauerauftrag für das Tagesgeldkonto UND dem Bausparer werde ich beenden bzw kündigen.

    Ich habe mir eine App aufs Handy geholt (Haushaltsbuch),damit werde ich nächsten Monat meine ganzen Ausgaben notieren und sehen wie ich aufgestellt bin.

    Ich werde für den Februar erstmal nur 400€ verwenden und ab März greifen wir mit mindestens 1.000€ an. Dann habe ich einen genaueren Überblick über meine Ausgaben + einen (hoffentlich) schlaueren Kopf.


    Habt ein schönes Wochenende :)

  • Mach dir aber auch nicht zu viel Stress und schnall den Gürtel nicht zuuu eng.

    Genau das auf keinen Fall! Eine allgemeine Empfehlung beim Sparen ist 20% vom Netto, da bist du ja weit drüber, da kann sich man auch mal was gönnen – jung sein und leben. Wobei Anlegen selbst ja auch viel Freude machen kann, wie man hier im Forum vielfach sieht :)

  • Habe mich nie mit den Versicherungen beschäftigt und auch wenn es vermutlich sinnvoll wäre die Berufsunfähigkeitsversicherung zu machen, habe ich das eigentlich nicht vor. Die Private Haftpflicht ist vorhanden.

    Berufsunfähigkeitsversicherung – Was sind die Grundlagen? | Verbraucherzentrale.de
    Hier können Sie sich für unseren kostenlosen Online-Vortrag anmelden.
    www.verbraucherzentrale.de

  • Halli Hallu, ich wollte euch ein kleines Update geben.


    Mit dem Bausparer kündigen war es ein hin und her, telefonisch hieß es noch ist alles kein Problem. Tja...Wenn ich nun das Geld "sofort" haben möchte, müsste ich 3% von dem vorhandenen Betrag abdrücken...nun muss ich doch ca 3-4 Monate warten bis ich an das Geld komme. Die 3% schenke ich denen nicht :cursing: . Aber auch hier habe ich eine Verwendung dafür gefunden! Die Restschulden vom Haus betragen ca 19.000€, dann ist es komplett abbezahlt und ich werde dies mit dem Geld tun. (Rest wird vermutlich in einen ETF fließen oder ich mache ein Bad neu, mal sehen).


    - Euer Rat, nur meinen MSCI World zu halten wird ausgeführt. Später kann ich ja immer noch etwas hinzufügen (z.B den anfangs gewollten EM).

    - Sparrate ist auf 1.000€ erhöht worden.

    - Tagesggeldkonto wird mit 400€ erstmal so weiter bespart (Hier überlege ich von den 25.000€ ca 10.000€ in Festgeld umzuwandeln <--. Dann habe ich immer noch ca 15.000€ als "Notgroschen".


    Würdet ihr das auch machen mit dem Festgeld? :/


    Ich habe vergessen, dass ich noch was habe, dies hier aber nicht erwähnt hatte. Seit 2015 (Ausbildungsbeginn) habe ich monatlich eine Art "Bausparvertrag(?) von der Schwäbisch Hall, genannt "Fuchs WohnRente". Hier zahle ich monatlich 35€ ein, es befinden sich derzeit ca 4.400€ darin, ich habe mich mit dem aber noch nicht beschäftigt, hab es einfach laufen lassen. Ich überlege diesen zu kündigen und in meinen ETF zu investieren. Mein Vater meinte lass es einfach laufen, auf die 35€ monatlich kommt es eh nicht drauf an und stört mich nicht. Jedoch kriege ich ja dafür eh nichts und würde es viel lieber in den ETF investieren.

    Dann habe ich alles gekündigt und habe "nur noch" ein Girokonto + Tagesgeld bei der VR Bank.


    Schönen Freitag und genießt euer Wochenende :)




  • - Tagesggeldkonto wird mit 400€ erstmal so weiter bespart (Hier überlege ich von den 25.000€ ca 10.000€ in Festgeld umzuwandeln <--. Dann habe ich immer noch ca 15.000€ als "Notgroschen".


    Würdet ihr das auch machen mit dem Festgeld? :/

    Tja, was soll man darauf antworten?! Überlege mal selbst! Könnte die Entscheidung eventuell vom Zinssatz abhängig sein? :/

    Der Gedanke, dass dies so sein könnte, liegt durchaus nahe.


    Ich habe vergessen, dass ich noch was habe, dies hier aber nicht erwähnt hatte. Seit 2015 (Ausbildungsbeginn) habe ich monatlich eine Art "Bausparvertrag(?) von der Schwäbisch Hall, genannt "Fuchs WohnRente". Hier zahle ich monatlich 35€ ein, es befinden sich derzeit ca 4.400€ darin, ich habe mich mit dem aber noch nicht beschäftigt, hab es einfach laufen lassen. Ich überlege diesen zu kündigen und in meinen ETF zu investieren. Mein Vater meinte lass es einfach laufen, auf die 35€ monatlich kommt es eh nicht drauf an und stört mich nicht. Jedoch kriege ich ja dafür eh nichts und würde es viel lieber in den ETF investieren.

    Was heißt das: "Ich kriege dafür ja eh nichts?

    Warum wurde der abgeschlossen?

    Was würde eine Kündigung bedeuten?