Festgeld Tagesgeld Frankreich Hilfe!!

  • Beim Anklicken des Videos erschienen mir unterschiedliche Videos, sehr setsam

    Offtopic, aber wie kann das sein, wenn man einen Link 3mal anklickt, dass ständig andere Videos angezeigt werden?!

  • Hallo zusammen,

    gute Nachfrage – sie ist absolut berechtigt:

    Der Unterschied zwischen bestehendem und neuem Festgeld liegt

    weniger im „aktuellen Risiko“

    als vielmehr im Zeitpunkt der Anlageentscheidung.

    Bestehende Festgelder wurden zu einem Zeitpunkt abgeschlossen, als Frankreich von den großen Ratingagenturen noch besser bewertet wurde – also unter anderen Rahmenbedingungen. Das Risiko war aus Sicht vieler Beobachter damals niedriger einzuschätzen.

    Wenn man heute neu anlegt, tut man das unter veränderten Vorzeichen:

    Herabstufungen, politische Unsicherheiten und eine höhere Verschuldung sind jetzt Teil der Gleichung.

    Es geht daher

    nicht um eine nachträgliche Neubewertung alter Verträge,

    sondern um eine vorsichtige Einschätzung für künftige Entscheidungen.

    Wer sich jetzt für Frankreich entscheidet, sollte das mit dem Bewusstsein tun, dass das Land aktuell weniger stabil eingeschätzt wird – und dementsprechend bei der Risikostreuung nicht als besonders sicherer Baustein gelten kann. Es geht dabei ausdrücklich nicht um Panikmache, sondern um eine sinnvolle Risikosteuerung im Sinne langfristiger Vermögenssicherung.

    Kurz: Es ist kein Problem, wenn bestehende Gelder dort liegen. Aber bei neuen Anlagen schaut man mit dem heutigen Wissen eben etwas genauer hin – was ja auch vernünftig ist.

    LG

  • Starke Länder haben in aller Regel auch eine ebensolche (sprich starke) Währung - und für schwache Länder gilt das Gleiche (wobei in Bezug auf das staatliche Papiergeldsystem (Fiat-Money-System) ein "relativ gesehen" hinzuzufügen ist).

    Der französische Franc mußte in der für eine Währung gesehen extrem kurzen Zeit (Ende Bretton-Woods-System in den 70ern bis Euroeinführung 1999) - also innerhalb von nur ca. 25 Jahren - seitens Frankreichs zig Male gegen die DM abgewertet werden (in Summe um > 50%). Der Franc galt daher (wie italienische Lira, griechische Drachme usw.) als klassische sog. "Weichwährung" (pointiert-bissig formuliert als "Schwund"- oder "Schrottgeld"). Im Gegensatz zu klassischen "Hartwährungen" wie dem Schweizer Franken, der Deutschen Mark, dem niederländischen Gulden oder dem österreichischen Schilling (ablesbar auch an den historischen Wechselkurzen dieser Währungen untereinander).

    Frankreich wurde 2024 von mehreren Ratingagenturen herabgestuft und gilt seither nicht mehr als erstklassige Adresse ...

    Bei sachlich-nüchterner Betrachtung kann man (eher "muß man") Frankreich - mit guten Gründen - seit Jahrzehnten kritisch sehen. Der letzte ausgeglichene französische Staatshaushalt dürfte aus den 70er Jahren stammen ... - und sowohl die französische Staatsverschuldung als auch das jährliche staatliche französische Defizit nähern sich stramm dem Doppelten dessen, was nach dem EU-Vertrag von Maastricht maximal erlaubt ist (gemäß den Maastricht-Kriterien von max. 60% Staatsverschuldung vom BIP und max. 3% per annum Haushaltsdefizit).

    Zu dem französischen Modell siehe schon hier:

    Für meinen Teil ist das eine "logische" Entscheidung, weil ich schon früher u. a. die Währung Franc verfolgt hatte und auch mit dem "französischen Modell" (hohe Staatsquote, hoher Staatseinfluß inkl. häufige Staatsbeteiligung an Unternehmen, zentralistisch, etatistisch in der Ausrichtung, teilwiese planwirtschaftliche-sozialistische Tendenzen, ausgeprägte staatliche Industriepolitik) "live" in Berührung kam.

    Von Engagements in französische Aktien halte ich mich daher seit Jahrzehnten fern. Geld bei französischen Banken würde ich - ganz persönlich - ohnehin nie anlegen. Das ist aber meinem persönlichen Bild und meinen ganz persönlichen Erfahrungen mit und in Frankreich geschuldet.


    Für einen Durchschnitts- oder Normalanleger sehe ich dagegen aber keinen validen Grund, warum dieser nicht innerhalb der 100.000 €-Grenze (als Demarkationslinie) sein Geld bei einer französischen Bank anlegen sollte. EU und EZB können sich - nach meiner Einschätzung - nicht erlauben, daß es hier zu ernsthaften Problemen oder gar Ausfällen für europäische Sparer kommt. Dann dürfte man nämlich das Experiment Einheitswährung endgültig begraben können. Man wird daher im Rahmen des Möglichen und auch des Erlaubten (im Zweifel auch über Letztgenanntes hinaus) für diese Einlagen - auf welche Art und Weise auch immer - garantieren.

    Das besagte Finanztip-Video ("Darum solltest Du Dein Geld nicht in Frankreich anlegen") halte ich daher für "übertrieben" bzw. "zu dramatisierend" - vor dem Hintergrund des immer gebotenen Realitätsbezugs jedenfalls.

  • Hallo zusammen,

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    Es geht dabei ausdrücklich nicht um Panikmache, sondern um eine sinnvolle Risikosteuerung im Sinne langfristiger Vermögenssicherung.

    Es ist kein Problem, wenn bestehende Gelder dort liegen.

    Aber bei neuen Anlagen schaut man mit dem heutigen Wissen eben etwas genauer hin – was ja auch vernünftig ist. (Siehe oben).

    Siehe auch in der Finanztip App:

    „Warum Frankreichs Schulden wachsen“.

    LG

  • Sag mal Adrian:

    Wissen Saidi und du eigentlich was „Alter ego“ ist?

  • Ich vermute, da geht es einfach nur um möglichst viele Klicks. Die (unaufgeregten) Basics zu Tages- und Festgeld sowie ETFs sind eben irgendwann auserzählt.

    Das ist gut möglich.

    :)

    Die Redaktion könnte ja gelegentlich mal hier im Forum vorbeischauen, sich inspirieren lassen oder sich (huch!) vielleicht sogar an der Diskussion beteiligen.

    Das Thema der plötzlichen Erbschaft beispielsweise halte ich für aktuell, es wurde meines Wissens aber in Videos noch nicht beackert.

  • Ich halte die Warnungen trotzdem für übertrieben. Schon das Video vom Juni 2024 scheint mir alarmistisch zu sein.

    Meine Einschätzung - als zugegebenermaßen Finanz-Laie, wenn auch einem an solchen Themen Interessierten - geht in die gleiche Richtung (siehe schon Nr. 83).

    Ich vermute, da geht es einfach nur um möglichst viele Klicks. Die (unaufgeregten) Basics zu Tages- und Festgeld sowie ETFs sind eben irgendwann auserzählt.

    Da war auch meine spontane Vermutung. Vermutlich ist der prioritäre Adressat zudem eine eher jüngere Zielgruppe (mit speziellen Sehgewohnheiten, eher kurzer Aufmerksamkeitsspanne usw.).


    Auffallend fand ich die signifikante Unwucht zu einem anderen, älteren Saidi-Video den Themenbereich betreffend ("Droht eine neue Eurokrise ?" - oder so ähnlich zumindest). Dazu hatte ich vor geraumer Zeit mal kurz was geschrieben (21. Januar 2024; Strang: "Einzelaktien vs. ETF", Nr. 86):

    Hatte mir beispielsweise einmal ein Video von Saidi zum Thema "Eurokrise" angeschaut, welches ich - aus meiner Sicht - als eher oberflächlich, beschönigend und bestenfalls, jedenfalls teilweise, als naiv einstufen würde. Das aber nur am Rande.

    Nach meinem ganz persönlichen Dafürhalten: Der Tenor dieses Videos ("beschönigend" und/oder "naiv" und/oder "ohne Basiskenntnisse zur Thematik") verhält sich ziemlich bis stark asymmetrisch zu dem Frankreich-Video ("übertrieben", "dramatisierend", "alarmistisch").

    Die wesentlichen strukturellen Konstruktionsfehler des Euro bleiben in dem früheren Video ebenso völlig unerwähnt wie der Blick in die Historie solcher Währungsunionen, die praktisch alle gescheitert sind - und auch die Tatsache, daß von den ursprünglichen vertraglichen Säulen, auf denen der Euro basieren sollte, in praxi keine mehr existent ist (EU-Vertrag von Maastricht, Maastricht-Kriterien, Nichtbeistandsklausel des Art. 125 AEUV (jedes Land haftet für seine Schulden selbst), Verbot der monetären Staatsfinanzierung durch die EZB des Art. 123 AEUV, Verbot der gemeinsamen Schuldenaufnahme des Art. 311 AEUV (Eigenmittelgebot für den EU-Haushalt)).

    Es geht dabei ausdrücklich nicht um Panikmache, sondern um eine sinnvolle Risikosteuerung im Sinne langfristiger Vermögenssicherung.

    Das sehe ich dagegen ganz ähnlich.

    Daher damals 1992/93 auch meine Beschäftigung mit dem EU-Vertrag von Maastricht und dann Ende der 90er Jahre meine noch etwas intensivere Recherche zur bevorstehenden Euroeinführung.

  • Passend dazu gibts die nächste Abstufung.

    Ratingagentur stuft Frankreichs Bonität herunter.

    Die US-Ratingagentur Fitch stuft Frankreichs Bonität so schlecht ein wie noch nie. Die Bewertung könnte das Schuldenproblem des Landes noch verschärfen
    Die US-Ratingagentur Fitch bewertet die Kreditwürdigkeit von Frankreich wegen der politischen Krise und steigender Schulden so schlecht wie noch nie. Sie senkte am späten Freitagabend ihre Bonitätsnote für die zweitgrößte Volkswirtschaft der Euro-Zone auf A+ von zuvor AA-. Damit wird Käufern von französischen Staatsanleihen aber immer noch „ein sehr geringes Ausfallrisiko“ für Investment bescheinigt. Ein schlechteres Bonitätszeugnis könnte aber die Kosten für die Refinanzierung der Staatsschulden erhöhen.

    Quelle: https://www.capital.de/geld-versicher…r-36052876.html

  • Sie senkte am späten Freitagabend ihre Bonitätsnote für die zweitgrößte Volkswirtschaft der Euro-Zone auf A+ von zuvor AA-.

    Ich musste dreimal lesen, weil "A+" viel besser klingt als "AA-". ^^ Stimmt aber natürlich nicht.

    Da habe ich doch nochmal nach meiner Liste an Festgeldkonten geschaut... in Frankreich liegen derzeit nur gute 1.500 EUR bei der Crédit Agricole, und das noch bis 2029. Das ist überschaubar. Auch wenn es mehr wäre, würde ich aber immer noch ruhig schlafen.

    Ansonsten ist mein Geld in Deutschland, den Niederlanden und Tschechien geparkt und über unterschiedliche Banken gestreut. Ist ja auch eine Art der Risikoreduktion. Wenn alle Banken gleichzeitig ausfallen UND dazu noch die Einlagensicherung in mehreren Ländern versagt, dann haben wir alle ohnehin ein größeres Problem als die Frage, ob ich persönlich mein Festgeld zurückbekomme.

  • Ich musste dreimal lesen, weil "A+" viel besser klingt als "AA-". ^^ Stimmt aber natürlich nicht.

    Da habe ich doch nochmal nach meiner Liste an Festgeldkonten geschaut... in Frankreich liegen derzeit nur gute 1.500 EUR bei der Crédit Agricole, und das noch bis 2029. Das ist überschaubar. Auch wenn es mehr wäre, würde ich aber immer noch ruhig schlafen.

    Ansonsten ist mein Geld in Deutschland, den Niederlanden und Tschechien geparkt und über unterschiedliche Banken gestreut. Ist ja auch eine Art der Risikoreduktion. Wenn alle Banken gleichzeitig ausfallen UND dazu noch die Einlagensicherung in mehreren Ländern versagt, dann haben wir alle ohnehin ein größeres Problem als die Frage, ob ich persönlich mein Festgeld zurückbekomme.

    Bei der CA ist schon seit Jahren ein Mindestanlagebetrag für Festgeld i. H. v. 5.000 Euro vorgegeben. Da wundert mich die angegebene Summe von 1.500 Euro doch schon sehr :/

    Und ob Geld in Tschechien so viel sicherer liegt als in Frankreich, daran habe ich ebenfalls meine Zweifel.

  • Bei der CA ist schon seit Jahren ein Mindestanlagebetrag für Festgeld i. H. v. 5.000 Euro vorgegeben. Da wundert mich die angegebene Summe von 1.500 Euro doch schon sehr :/

    Ich habe über die Plattform DB Zinsmarkt bei der Crédit Agricole angelegt, da betrug die Mindestanlagesumme nur 1.000 EUR.

    Und ob Geld in Tschechien so viel sicherer liegt als in Frankreich, daran habe ich ebenfalls meine Zweifel.

    Tja, 100% Sicherheit gibt es nicht im Leben. Wenn die betreffende Bank pleitegehen sollte UND dazu noch die Einlagensicherung versagen sollte, dann hätte ich ein paar tausend Euro in den Sand gesetzt. Das wäre blöd, aber würde mich finanziell nicht ruinieren.

  • Mit dem Hintergrund wäre ein Aktien-ETF evtl. die attraktivere Investition gewesen. ;)

    Den habe ich auch, aber die diversen Festgelder sind dafür da, am Stichtag X eine Immobilienfinanzierung abzulösen (wir gehören zu den Glücklichen mit 0,x% auf 15 Jahre Zinsbindung und flexibler Rate…). Für diesen Zweck wäre mir ein Aktien-ETF zu volatil.

    Klar, wenn ALLE Banken, bei denen wir Festgeld geparkt haben und ALLE zugehörigen Einlagensicherungen ausfallen würden, dann wäre das schon schmerzhaft. Aber nochmal, wie wahrscheinlich ist das?

  • Bei sicheren Anlagen ist keine Risikostreuung nötig. Das ist nur nötig, wenn man seinen sicheren Anteil riskant gemacht hat.

    Na ja, 100% Sicherheit gibt es nie, egal wie man sein Geld anlegt.

    Insofern finde ich den Ansatz nicht verkehrt, z.B. nicht sämtliches Geld bei einer einzigen Bank zu parken (selbst wenn das eine "too big to fail"-Bank aus einem Land mit gutem Rating bei der Einlagensicherung ist).