Absicherung gegen AI-Blase

  • Und ich dachte immer es heißt kaufen wenn die Kanonen donnern und verkaufen sobald die Violinen spielen

    "k wie K und v wie V", das kann sich jeder merken.
    Grundsätzlich ist es ja auch so, aber auch "veni, vidi, violini ;(" kann vorkommen.

    Auch das kleinere von zwei Übeln kann ein größeres sein.

  • Welche Blase? Ich hab NVIDIA und MS noch extra in hohem Maße beigemischt.

    Vorhin einen Arzt angerufen, weil ich einen Termin vereinbaren wollte:

    - iPhone erkennt die Warteschleifen Musik und bietet an sich zu melden wenn es weiter geht
    - KI Assistent der Arztpraxis geht ran, sagt es ist derzeit kein Mitarbeiter da aber ich kann über ihn einen Termin machen und das hat tatsächlich funktioniert und zwar richtig, RICHTIG gut! War fast wie mit einem echten Mitarbeiter zu reden, lustigerweise gab es sogar Tippgeräusche nach dem ich etwas gesagt habe, nach dem Motto es wird jetzt eingetippt/notiert


    Wir sind so was von erst am Anfang der Reise, da wird noch so viel kommen…

  • Wir sind so was von erst am Anfang der Reise, da wird noch so viel kommen

    da stimme ich Dir zu, das ist aber nicht die Antwort auf die Frage ob Blase bei der Bewertung....

    die Frage ist, ob die sehr hohen Gewinnerwartungen trotz der sehr hohen Investitionen eintreffen und ob viele der Investitionen der wenigen großen untereinander nicht nur zum großen Teil eine sich selbst verstärkende Spirale ist.

    Und ob KI wirklich mehr Wohlstand bringt oder nicht doch Wohlstand vernichtet (gerade heute hochqualifizierte und damit gut bezahlte Arbeitsplätze stehen in Frage, nicht nur wie in früheren Fortschritten eher die einfachen Tätigkeiten) kann man zudem stellen.

  • Vielleicht benötigt man bald keinen Arzt mehr, sondern die KI steckt einen den Finger hinten rein.

    Es werden doch schon Röntgenbilder, etc. per KI ausgewertet. Teilweise mit besseren Ergebnissen, als wenn der Herr Doktor das Bild betrachten würden (z.B. in Bezug auf das Erkennen von Veränderungen, Tumoren, etc.).

    Wir leben in spannenden Zeiten, ich bin gespannt, was da noch kommen mag. Einen kompletten Crash erwarte ich nicht. Rücksetzer sind normal und werden von mir erwartet.

  • die Frage ist, ob die sehr hohen Gewinnerwartungen trotz der sehr hohen Investitionen eintreffen...

    Allerdings ist das bei jeder Aktie die Frage. Und es ist bereits die Frage seitdem es Aktien gibt.

    Wir leben in spannenden Zeiten, ich bin gespannt, was da noch kommen mag.

    Wenn man die KI zur Schwerkraft befragt, wird sie ähnlich wie bei der Markteffizienzhypothese darauf hinweisen, dass diese nicht immer und unter allen Umständen gilt. Und dann werden ganz schlaue Leute aus dem Fenster springen.

    ...Einen kompletten Crash erwarte ich nicht. Rücksetzer sind normal und werden von mir erwartet.

    Ich habe gerade mal nachgefragt, wo der Unterschied ist:

    Zitat

    Ein Crash ist ein starker und plötzlicher Kursverlust, oft durch systemische Krisen ausgelöst und mit langer Dauer, während ein Rücksetzer ein geringerer und kürzerer Kursrückgang ist, der oft eine normale Markt-Korrektur darstellt. Der entscheidende Unterschied liegt im Ausmaß, der Dauer und den Ursachen. Korrekturen sind Teil des Marktzyklus und oft nur temporär, während Crashes weitreichendere Folgen haben können und oft eine längere Erholung erfordern.

    Nun kann ich es noch immer nicht unterscheiden, wenn es passiert.

    Über die Gewichtung der entsprechenden Werte kann man natürlich streiten. ...

    Über was sollte da gestritten werden? Ob die Gewichtung schön ist und ob man damit gut schlafen kann?

  • Hallo zusammen,

    viele sagen ja, KI sei total überbewertet – und dass das Ganze irgendwann in einem Börsencrash endet, so wie damals bei den Internetfirmen im Jahr 2000.

    Klar, KI ist schon mega beeindruckend – vielleicht hast du selbst schonmal ein KI-Video gesehen und erst später gemerkt, dass es gar nicht echt war. Auch im Alltag hilft uns KI mittlerweile an vielen Ecken.

    Aber genau deswegen ist der Hype riesig. Firmen wie Nvidia, die Chips für KI bauen, sind an der Börse durch die Decke gegangen. Da fragt man sich schon, ob sich da gerade eine Blase bildet – so wie damals beim Internetboom.

    Der Unterschied: Viele KI-Firmen verdienen heute tatsächlich Geld, statt nur davon zu träumen. Ganz so aufgeblasen wie damals ist es also nicht. Ob’s am Ende trotzdem kracht, kann aber niemand sagen.

    Finger weg von einzelnen KI-Aktien oder speziellen Tech-ETFs – zu riskant. Wenn du am KI-Boom mitverdienen willst, reicht ein weltweiter ETF völlig.

    IT-Firmen machen sowieso schon rund 27 % vom MSCI World aus. Und die größten Player wie Nvidia, Apple oder Microsoft sind ohnehin mittendrin im KI-Geschäft – du bist also automatisch mit dabei. Wenn es etwas weniger sein soll - siehe MSCI bis IMI.

    LG

  • Hallo zusammen,

    also, dann sind wir wieder beim Thema Marktmeinung - bei nem Welt-ETF hast du den großen Vorteil, dass du dir nicht den Kopf zerbrechen musst, welche einzelne Aktie jetzt gut läuft oder ob grad die USA, Europa oder Asien besser performt. Du bist da einfach breit gestreut – also weltweit in viele tausend Unternehmen investiert. So ein ETF nimmt dir die Entscheidung ab, wo und in was du konkret investieren sollst.

    Du brauchst also keine Marktmeinung. Du musst nicht raten, ob Apple nächstes Jahr besser läuft als Amazon oder ob China der neue heiße Markt ist. Stattdessen bist du einfach überall ein bisschen dabei – und das reduziert dein Risiko und spart dir 'ne Menge Nerven.

    Kurz gesagt: Mit nem Welt-ETF fährst du bequem auf Autopilot mit – statt ständig selbst zu lenken und hoffen, dass du keinen Crash baust.

    „Marktmeinung“ ist schon ein Thema für sich.

    LG

  • Der Unterschied: Viele KI-Firmen verdienen heute tatsächlich Geld, statt nur davon zu träumen. Ganz so aufgeblasen wie damals ist es also nicht. Ob’s am Ende trotzdem kracht, kann aber niemand sagen.

    Ist das wirklich so? Hardware-Produzenten wie NVidia verdienen natürlich Geld. Aber wie sieht es mit Firmen wie z.B. OpenAI aus?

    Ich habe einfach mal eine KI gefragt: "Was kosten Entwicklung und Betrieb von KI-Modellen?" Antwort (von mir verkürzt): "Das ist extrem teuer." Nächste Frage: "Warum bieten Firmen wie Microsoft (Copilot) oder Google (Gemini) KI-Leistungen kostenlos? Wie will man mit KI Geld verdienen?" Antwort: "Es ist davon auszugehen, dass selbst Basis-Leistungen, die heute kostenlos sind, in Kürze kostenpflichtig werden."

    Man versucht also, die Leute anzufixen. Und viele lassen sich übertölpeln. Ja, die ganzen KI-Videos bei Tiktok und Co. sind unterhaltsam. Für die Bearbeitung von Fotos gibt es schicke Gimmicks. Ich kann ein Foto von einem Objekt machen und die KI sagt mir, worum es sich dabei handelt. Aber wie viele wären tatsächlich bereit, dafür zu zahlen? Werden dann die Abo-Zahlen reichen, damit man damit am Ende Geld verdient?

    Bei derartigen Investitionen kann das Geschäft nur über die Masse laufen, nicht über vergleichsweise wenige professionelle Anwendungen. Auch werden an Profi-Anwendungen ganz andere Ansprüche als an Consumer-Kram gestellt. Eine KI, die MRT-Aufnahmen bewertet und Diagnosen stellt, muss das Niveau eines Radiologen erreichen. Tut sie das nicht, hat sie keinen Nutzen. Eine C*ll-Center-KI sollte schon mehr können, als den Blutdruck des Anrufers in ungeahnte Höhen zu treiben.

    Einige schreiben hier, KI stehe erst am Anfang. Ich glaube allerdings, dass das Ganze prinzipbedingt schon jetzt an seine Grenzen stößt. Natürlich kann man Millionen von Clickworkern damit beschäftigen, einer KI beizubringen, wie eine Katze aussieht. Man kann Sprachmodelle schaffen, die in menschlicher Sprache kommunizieren und Diffusionsmodelle, die Bilder und Filme erzeugen können. Das alles funktioniert schon sehr gut. Eines der Hauptprobleme ist jedoch die Grundlage des Trainings. Ich habe verschiedene KIs zu konkreten technischen Fragestellungen befragt. In deutlich mehr als 50% waren die Antworten entweder am Thema vorbei oder schlichtweg falsch. Das liegt einfach daran, dass hier unreflektiert irgendwelche sinnfreien Beiträge aus Foren als Fakten "gelernt" wurden. Wo dieser Unfug herstammt, sieht man an den Quellenangaben. Noch schlimmer sieht es bei Unterstützung bei der Programmierung aus. Selbst bei einfachsten Problemstellungen wird hier Code geliefert, der offenkundig falsch ist. So etwas schadet mehr als es nutzt.

    Letztendlich wird der wirtschaftliche Aspekt den Ausschlag geben. Wenn man mit KI kein Geld verdienen kann, wird das Geschäft eben eingestampft. Die Hauptakteure in diesem Thema werden es überleben, da sie eben mit anderen Dingen ihr Geld verdienen. Unternehmen wie OpenAI werden dann vielleicht zu einer unbedeutenden Abteilung bei Microsoft. Die ganzen KI-Startups vulgo Geldverbrennungsmaschinen werden bis auf ganz wenige Ausnahmen den üblichen Weg in die Insolvenz gehen.

  • Du brauchst also keine Marktmeinung. Du musst nicht raten, ob Apple nächstes Jahr besser läuft als Amazon oder ob China der neue heiße Markt ist. Stattdessen bist du einfach überall ein bisschen dabei – und das reduziert dein Risiko und spart dir 'ne Menge Nerven.

    also jetzt bin ich enttäuscht...

    Du hast einen eigentlich richtigen Gedanken (keiner weiß, welche Aktie / Region /Branche in Zukunft die bessere Rendite bringt), ziehst aber die falschen Schlüsse daraus.

    In einem üblichen (nach MCAP gewichteten) Welt ETF kaufst Du Dir aber eben genau diese Marktmeinung durch die Gewichtung ins Portfolio die Du angeblich nicht willst. Du bist dadurch nicht überall "ein bisschen" dabei, Du bist ggf (gerade aktuell) bei wenigen Titeln & Regionen & Branchen ganz viel dabei, und bei sehr vielen dafür fast gar nicht.

    Das mag sich zwar verschieben wenn sich die Marktmeinung ändert, aber man läuft halt immer hinterher.

    Wie wäre es, wenn man erst gar nicht hinterherläuft sondern quasi immer bei jedem wirklich "ein bisschen" dabei ist?

  • also jetzt bin ich enttäuscht...

    Du hast einen eigentlich richtigen Gedanken (keiner weiß, welche Aktie / Region /Branche in Zukunft die bessere Rendite bringt)...

    Das vielleicht nicht. Aber es gibt schon Leute, die mehr wissen:

    1.) Die NSA hat die Telekommunikation dieser Welt zur Verfügung. Und Du meinst, die wissen auch nicht mehr als Du und ich? Die können Ereignisse, die in der Zukunft liegen nicht besser einschätzen als Du und ich?

    2.) Apple kann mit den Handydaten feststellen, ob McDonalds und Walmart im vergangenen Quartal mehr oder weniger Kundschaft hatte und dadurch auf den Umsatz schließen. Auch die wissen Deiner Meinung nach nicht mehr als Du und ich?

    3.) Im Jahr 2001 krachten einige Flugzeuge in New-Yorker Wolkenkratzer. Kurz zuvor wurde der US-Aktienmarkt im großen Umfang geshortet. Die wussten also auch nichts?

    4.) Im Jahr 2017 entging der Bus mit der gesamten Profimannschaft des BVB knapp einem Bombenanschlag. Zuvor wurde die BVB-Aktien geshortet. Der Täter hat Deiner Meinung nach also auch nichts gewusst?

    Niemand weiß etwas?

  • Wie wäre es, wenn man erst gar nicht hinterherläuft sondern quasi immer bei jedem wirklich "ein bisschen" dabei ist?

    Dann lässt du eben Geld liegen, da du die gut laufenden untergewichtest und die nicht so gut laufenden überbewertest. Nimm als einfaches Beispiel den S&P 500 und einen entsprechenden Equal Weight ETF:

    Obwohl im S&P 500 keine wirklichen Leichtgewichte sind, sieht man schon einen deutlichen Unterschied in der Rendite. Bei einem All World ETF mit über 2000 Unternehmen aus der ganzen Welt dürfte die Differenz zwischen MCAP und Equal Weight noch deutlich größer sein.