82 jährige Mutter wird statt Festgeld ein Express-Zertifikat verkauft

  • So, meine Mutter verzichtet jetzt auf dieses wunderbare Zertifikat. Stand 13:00 Uhr 😎

    Alternativen bei der Sparkasse sind im Moment nicht so dolle, für 30 Tage fest 1,2%....

    Was sagt denn deine Mutter zu diesem Betrug? Weiß sie, dass es gegen geltendes Recht verstoßen hat und was das für Leute bei dieser Sparkasse sind?

    Braucht deine Mutter diese Filiale dringend für irgendwas?

    Vielleicht kann sie mit deiner Hilfe zu einer Sparkasse wechseln, die sie in Ruhe lässt und dort (mit deiner Hilfe) ein risikoarmes Produkt kaufen.:/ Oder ist das (emotional) nicht zu leisten?

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  • Mit meiner Methode wäre das Problem jetzt gelöst. Es gibt nichts was einen Banker mehr ins Schwitzen bringt als 2-3 Anwälte, die sich im Bankenrecht auskennen. Ich wäre heute mit denen in der Filiale aufgelaufen. Was glaubst du was dann passiert wäre?

    Keine Ahnung. Verrätst Du uns das?

    Ich weiß immer noch nicht genau genug, was passiert ist. taunide hat eine Festnetztreppe angedeutet (Das könnten 5 Stufen zu je etwa 50 T€ gewesen sein). 10 T€ seien als Anlagevolumen frei gewesen, das paßt zu dieser Stufengröße nicht. Nehmen wir mal an, die Sparkasse hat "freundlicherweise" zwei Festgeld-Stufen von zusammen 100 T€ vorzeitig freigegeben, um das Geld ins Zertifikat stecken zu können.

    Jetzt hat die Sparkasse das Zertifikat zurückgenommen, das Geld, das vorher im Festgeld einen tolerablen Zins erwirtschaftet hat, liegt jetzt zinslos auf dem Girokonto. Die Sparkasse bietet ein Festgeld auf 30 Tage zu 1,2% an. Das ist weniger als vorher. Vorher mag das Geld 2,5%/a Zinsen getragen haben. Ich sehe da schon einen Zinsschaden von z.B. 1,5% auf 100 T€ auf 1 oder 2 Jahre, zusammen vielleicht 2000 €. Ob der TE das einheben möchte? Ob die Mutter des TEs (die die ganze Aufregung ohnehin nicht versteht) einen solchen Betrag einheben möchte? Vermutlich nicht. Der TE freut sich, daß seine Mutter mit einem blauen Auge aus der Sache herauskommt.

    Ich würde mir an seiner Stelle den Zirkus mit dem Rechtsanwalt jedenfalls nicht antun wollen, auch wenn juristisch die Sache in meinen Augen klar ist.

    Der Threadstarter taunide hat erläutert, dass seine Mutter nur 800 EUR im Monat Rente bekommt und auf das angelegte Geld angewiesen ist. Insofern macht es da ggf. schon einen Unterschied, ob sie 1,2% oder 2,2% oder 3,2% Zinsen bekommt.

    Mit Verlaub: Nein.

    Man könnte von 250 T€ jeden Monat 1000 € wegnehmen, dann würde das Geld auch ohne Zinsen etwa 20 Jahre lang reichen. Dann wäre die Mutter 102. Es wäre schön, wenn sich das Geld auch noch vermehrt, aber entscheidend ist das nicht.

    Auch in diesem Alter muß Finanzplanung ganzheitlich sein, und von einem Auszahlplan beispielsweise haben wir in diesem Thread nichts gehört. 800 € Rente reichen nicht für den Lebensunterhalt, da muß es noch eine andere Geldquelle geben, die wir nicht kennen.

    Aber in diesem Thread geht es ja nur um das Verkaufsgebaren dieser lokalen Sparkasse und ein aufgedrängtes Zertifikat, nicht aber um eine Finanzplanung für die Mutter des TE.

  • Mit meiner Methode wäre das Problem längst gelöst.

    Aber das Problem ist doch längst gelöst (wenn ich Nr. 111 richtig verstehe) ... ?

    Und das vermutlich ganz ohne Anwälte.

    Es gibt nichts, was einen Banker mehr ins Schwitzen bringt als zwei bis drei Anwälte, die sich im Bankenrecht auskennen.

    Das wäre mir eher neu.

    Um in dem Kontext (Zertifikate und Sparkasse) zu bleiben: Die Fraspa (Frankfurter Sparkasse) hat sich jahrelang durch zig Prozesse gekämpft und wie ein Aal gewunden (siehe Nr. 116; "Twin-Win" Zertifikate, Emittent Lehman Brothers) - u. a. auch vor einer höchstrichterlichen Rspr. des BGH. Und da waren auf Seiten der Kunden (als Geschädigte) zig auf Bankenrecht spezialisierte Anwälte beteiligt ...

    Ich wäre heute mit denen in der Filiale aufgetaucht.

    Donnerwetter. Gleich drei Anwälte auf einmal und mit Präsenz vor Ort.

    Was glaubst du, was dann passiert wäre?

    Keine Ahnung (naja, eher vielleicht doch ...). Vielleicht wäre ohne Terminvereinbarung der Einlaß bzw. Zugang zum passenden Ansprechpartner verwehrt worden ... Angeschaut - als "Zuschauer von der Tribüne" aus - hätte ich mir das Schauspiel aber gerne ... :)

  • Ich würde mir an seiner Stelle den Zirkus mit dem Rechtsanwalt jedenfalls nicht antun wollen, auch wenn juristisch die Sache in meinen Augen klar ist.

    Das glaube ich dir. So denkt fast jeder in diesem Land. Hauptsache kein Stress. Und genau aus diesem Grund wird genau die gleiche Sparkasse und genau die gleiche Verkäuferin heute und morgen und übermorgen die nächsten alten Menschen verarschen. Und nicht nur die. Das passiert Hunderttausendfach in Deutschland. Weil sich keiner zu Wehr setzt. Jeder ist froh, wenn er oder sie ,,nett" oder ,,aus Kulanz" herauskommt. Und dann? In 1 Jahr versuchen sie es wieder bei ihr. Bei allen anderen jeden Tag.

  • Mit meiner Methode wäre das Problem längst gelöst. Es gibt nichts, was einen Banker mehr ins Schwitzen bringt als zwei bis drei Anwälte, die sich im Bankenrecht auskennen. Ich wäre heute mit denen in der Filiale aufgetaucht. Was glaubst du, was dann passiert wäre?

    Du hättest einen Haufen Spesen ausgegeben (Du vergißt vielleicht, dass Anwälte einen ziemlich hohen Spesensatz haben) und im Ergebnis wäre es nix anderes gewesen.8)

  • Das mag bei Dir so sein. Der Threadstarter taunide hat aber erläutert, dass seine Mutter nur 800 EUR im Monat Rente bekommt und auf das angelegte Geld angewiesen ist. Insofern macht es da ggf. schon einen Unterschied, ob sie 1,2% oder 2,2% oder 3,2% Zinsen bekommt. Aber der höhere Zinssatz nützt ja nichts, wenn er mit einem Verlustrisiko einhergeht (denn das kann sich die Mutter mit ihrer niedrigen Rente noch viel weniger leisten als einen geringen Zins).

    Ja, aber so extrem sind die Unterschiede nicht mal.
    Wenn man mal von 1,2% p.a. ausgeht kommt man bei 235K€ einer Entnahmerate von 1000€/Monat + 2% Inflationsausgleich auf eine Entnahmedauer von 18,37 Jahre.
    Bei 3,2% p.a. (aktuell IMHO utopisch für eine sichere Anlage!) kommst Du auf eine Entnahmedauer von 22,45 Jahren.
    Bei durchaus realistischen 2% p.a. wären es dann 19,7 Jahre.

    So oder so. Der Unterschied spielt m.E. bei 82 nicht mehr wirklich die große Rolle. Trotzdem gibt es natürlich den psychologischen Effekt. Meiner Mutter war es auch wichtig, dass Sie Ihr Geld noch möglichst renditestark angelegt hat. Und das war dann bei der Sparkasse eben nicht möglich.

  • Meiner Mutter war es auch wichtig, dass Sie Ihr Geld noch möglichst renditestark angelegt hat. Und das war dann bei der Sparkasse eben nicht möglich.

    Mich wundern immer die vielen Geschichten hier im Forum von älteren Leuten, die ihre Bank nicht wechseln wollen und aus Tradition nichts anderes möchten. Wenn ich da an meine Eltern, Großeltern (damals) oder auch ältere Menschen aus dem Umfeld denke – die lassen sich alle nicht gern verarschen oder betrügen und sind ziemlich preisbewusst. Viele sind sogar zu einer Direktbank gewechselt. Alle deutlich über 70.

    Ich weigere mich zu glauben, dass man nur, weil man alt ist, gleich auf den Kopf gefallen ist oder sich nicht mehr verändern kann. Natürlich gibt es solche Fälle, aber meine Erfahrung ist, dass ein Wechsel – etwa nach einem solchen Betrug oder zu einer Bank mit besseren Zinsen – gar nicht so viel Überzeugungsarbeit kostet. Man sollte diese Menschen nicht für dumm verkaufen. Die können meistens ziemlich gut rechnen und sind mit Unterstützung zu mehr fähig als man ihnen vielleicht zutraut.

  • Ja, aber so extrem sind die Unterschiede nicht mal.
    Wenn man mal von 1,2% p.a. ausgeht kommt man bei 235K€ einer Entnahmerate von 1000€/Monat + 2% Inflationsausgleich auf eine Entnahmedauer von 18,37 Jahre.
    Bei 3,2% p.a. (aktuell IMHO utopisch für eine sichere Anlage!) kommst Du auf eine Entnahmedauer von 22,45 Jahren.
    Bei durchaus realistischen 2% p.a. wären es dann 19,7 Jahre.

    So oder so. Der Unterschied spielt m.E. bei 82 nicht mehr wirklich die große Rolle.

    Vielleicht ist der Unterschied aber nicht die Dauer, sondern die Höhe.

    1 Prozentpunkt Zinsen Unterschied macht bei 235.000 EUR im Jahr 2.350 EUR (vor Steuer und Soli), nach Steuer und Soli 1.730 EUR. Das ist mehr als zwei Monate Rente.

    Ich gebe Dir recht, dass "angewiesen auf das Geld" viel heißen kann. Vielleicht macht der Anlagezins nicht den riesigen Unterschied. Ein vollständiger Verlust (oder auch nur der Verlust eines größeren Teils) tut aber mit Sicherheit weh.

    Auch in diesem Alter muß Finanzplanung ganzheitlich sein, und von einem Auszahlplan beispielsweise haben wir in diesem Thread nichts gehört. 800 € Rente reichen nicht für den Lebensunterhalt, da muß es noch eine andere Geldquelle geben, die wir nicht kennen.

    Vielleicht ist diese "andere Geldquelle" eben der Erlös aus dem Verkauf des Hauses. Vielleicht muss von genau diesem Vermögen jeden Monat ein signifikanter Betrag zur Rente zugeschossen werden, weil es eben sonst keine Geldquelle gibt.

    Du hast aber recht, wir wissen es nicht.

  • Ziemliche Frechheit, vor allem in dem Alter. Sofort rückgängig machen. Dann wird sich die Frage stellen was dafür. Wenn kein Institutwechsel gewünscht bietet sich ein globales ETF an, wie se auch von Deka angeboten wird. Wenn die Rente so knapp ist, müßte ein Teil des Geldes wohl im Tagesgeld bleiben.
    Das Gegenteil ist aber auch verkehrt. Habe erlebt, dass ein Sparkassenkunde 20 Jahre lang allein auf Sichteinlagen verwiesen wurde, weil es doch sicher wollte. Leider ist nur die sehr aktive Beratung juristisch angreifbar, dass passive Hinhalten nicht. Möglicherweise kann ein Jurist im Forum dazu Stellung nehmen.

  • Auszahlplan wäre denkbar. LS20 oder Geldmarkt. Geht evtl. sogar aufs Girokonto.

    https://www.sbroker.de/handel/depots-konten/auszahlplan

    Aber auf der von Dir verlinkten Seite steht: "* HINWEIS:
    Bei ETF-, ETC-, Zertifikate- oder Aktienauszahlplänen werden 2,50% Orderentgelt berechnet."

    Je nachdem, auf welchen Betrag diese 2,5% berechnet werden und ob nur bei Anlage oder auch bei jeder Auszahlung, frisst die Gebühr da direkt die Rendite wieder auf...

    Die Gefa Bank bietet auch Auszahlpläne an: AuszahlPlan eröffnen & monatliches Extra sichern - GEFA BANK

    Nachteile:

    • Nicht die Sparkasse, keine Filiale vor Ort, es muss ein neues Konto eröffnet werden
    • Man kommt an das Geld nicht flexibel ran (wobei man auch da ggf. "Treppen" bauen kann und/oder nur einen Teilbetrag darüber anlegen kann und den Rest auf dem Tagesgeld o.ä.).

    Vorteile:

    • kein nominales Verlustrisiko
    • solide Verzinsung (von 2,55% p.a. bei 4 Jahren bis 3% p.a. bei 10 Jahren)
    • es kommt automatisch jeden Monat der gleiche feste Betrag aufs Konto
    • keine Kosten (soweit ich das auf den ersten Blick überschauen kann)
  • Aber auf der von Dir verlinkten Seite steht: "* HINWEIS:
    Bei ETF-, ETC-, Zertifikate- oder Aktienauszahlplänen werden 2,50% Orderentgelt berechnet."

    Das ist die Gebühr auf den Auszahlungsbetrag. Das hält sich also in Grenzen. Natürlich geht das auch noch günstiger. Bei Flatex zum Beispiel. Aber das ist mit Aufwand verbunden (keine direkte Zahlung aufs Girokonto, nicht die Sparkasse usw.).

    Das mit der GEFA hört sich gut an. Bis 100.000 Euro kann man sowas schon machen.

  • Das glaube ich dir. So denkt fast jeder in diesem Land. Hauptsache kein Stress. Und genau aus diesem Grund wird genau die gleiche Sparkasse und genau die gleiche Verkäuferin heute und morgen und übermorgen die nächsten alten Menschen verarschen. Und nicht nur die. Das passiert Hunderttausendfach in Deutschland. Weil sich keiner zu Wehr setzt. Jeder ist froh, wenn er oder sie ,,nett" oder ,,aus Kulanz" herauskommt. Und dann? In 1 Jahr versuchen sie es wieder bei ihr. Bei allen anderen jeden Tag.

    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es zur Lösung eines Problems, egal ob bei einem Nachbarschaftsstreit oder einer geschäftlichen Auseinandersetzung, die denkbar schlechteste Variante ist, sofort rechtliche Schritte anzudrohen oder gar einzuleiten. In fast allen Fällen kommt man weiter, wenn man zuerst mit dem Gegenüber sachlich redet. Ausnahmen gibt es immer.

    Niemand will Ärger und Stress und ggf. noch unnötige Kosten. Auch in dem hier geschilderten Fall hat doch ein Anruf gereicht, um das Problem zu beheben. Die Mutter des TE hat, wie es aussieht, ja nicht mal einen Nachteil, abgesehen vielleicht von dem aus nicht bekannten Gründen vorzeitig aufgelösten Festgeld. Ich bezweifle, dass deine Idee, dort sofort mit einem Anwalt vor Ort aufzuschlagen, ein besseres Ergebnis gebracht hätte. Selbst bei gleichem Ausgang (Rückabwicklung) wäre die alte Dame wohl um 1-2 Monatsrenten ärmer gewesen, da der Anwalt natürlich eine Rechnung gestellt hätte.

  • Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es zur Lösung eines Problems, egal ob bei einem Nachbarschaftsstreit oder einer geschäftlichen Auseinandersetzung, die denkbar schlechteste Variante ist, sofort rechtliche Schritte anzudrohen oder gar einzuleiten. In fast allen Fällen kommt man weiter, wenn man zuerst mit dem Gegenüber sachlich redet. Ausnahmen gibt es immer.

    Kommt drauf an. Wenn man betrogen wird, würde ich eine Grenze ziehen. Und das ist hier der Fall. Mit Duckmäusertum kommt man selten weit – am Ende gewinnt (leider) der Stärkere. Viele in diesem Land beginnen gerade erst, das wieder zu begreifen.

    Ich habe stets deutlich reagiert, wenn meine Familie, meine Geschäftspartner oder ich betrogen oder unfair behandelt wurden. Das hat sich in vielerlei Hinsicht ausgezahlt – nicht nur finanziell.

  • Welche Handlung genau erfüllt den Tatbestand des Betrugs?

    Strafrechtlich ist Betrug nur schwer nachzuweisen, da Vorsatz eine der Voraussetzungen ist. Für § 263 STGB ist das entscheidend. Zwar können Täuschung über Tatsachen und ein Vermögensschaden grundsätzlich den Tatbestand erfüllen. Wie z.B. bei den Lehman-Zertifikaten, aber der Nachweis des Vorsatzes ist in der Praxis oft schwierig bzw. nicht möglich (war es auch bei Lehmann).

    Mir geht es dabei weniger um den juristischen Straftatbestand als um die alltägliche, moralische Sicht. Wenn der Partner oder die Partnerin fremdgeht, sprechen wir ebenfalls von Betrug, strafrechtlich spielt das aber keine Rolle.

    Anwälte werden dabei vor allem bei Fragen zu Anlageberatungsfehlern und Haftungsansprüchen tätig. Die Anforderungen an eine anlegergerechte Beratung sind heute klar definiert und lassen sich in den meisten Fällen problemlos prüfen + Falschberatung nachweisen. Selbst wenn ein Kunde einen Risikohinweis unterschreibt, liegt eine Pflichtverletzung vor, wenn das empfohlene Produkt objektiv nicht zum Risikoprofil der Person passt. Dazu existieren eine Vielzahl von Gerichtsurteilen. Das wissen die Banker auch. Sie verkaufen den Müll aber trotzdem an jeden, der einen Puls hat, weil sie Zielvorgaben haben.

    Was Sparkassen, im Grunde die gesamte Finanzindustrie, häufig betreiben, lässt sich als „legaler Betrug“ bezeichnen. Besonders problematisch ist das bei vulnerablen Kundengruppen, z.B. beiälteren Menschen mit kleiner Rente, die offensichtlich eine risikoarme Anlage benötigen, weil andernfalls ihr Lebensstandard gefährdet wäre. So ein Verhalten ist moralisch nicht entschuldbar und sollte entschieden geahndet werden. Durch anwaltlichen Druck, Beschwerden, öffentliche Aufmerksamkeit (Presse), Meldungen an Verbraucherzentralen und ein konsequentes Auftreten gegenüber Verantwortlichen (mit mehreren Personen).

    Würden die 50 Millionen Sparkassenkunden so handeln, käme Bewegung ins System. Wer hingegen um „Kulanz“ bittet, trägt lediglich dazu bei, dass alles beim Alten bleibt.

  • Kommt drauf an. Wenn man betrogen wird, würde ich eine Grenze ziehen. Und das ist hier der Fall. Mit Duckmäusertum kommt man selten weit – am Ende gewinnt (leider) der Stärkere. Viele in diesem Land beginnen gerade erst, das wieder zu begreifen.

    Ich habe stets deutlich reagiert, wenn meine Familie, meine Geschäftspartner oder ich betrogen oder unfair behandelt wurden. Das hat sich in vielerlei Hinsicht ausgezahlt – nicht nur finanziell.

    Hier beginnt schon dein Irrtum. Niemand wurde betrogen. Man mag zwar das Verhalten des "Bankberaters" als schäbig empfinden, aber wo soll hier eine strafbare Handlung vorliegen? Die alte Dame hat wunschgemäß ein Produkt mit höherem Zinsertrag angeboten bekommen und unterschrieben, dass sie verstanden habe, was sie da kauft. Ich glaube nicht, dass irgendein Staatsanwalt hier nur im Ansatz Betrug erkennen würde. Ggf. wäre es eine zivilrechtliche Frage, ob das Geschäft nichtig ist, da hier die Bank ihren Aufklärungspflichten vielleicht nicht nachgekommen ist. Der Ausgang eines solchen Verfahrens wäre wohl offen.

    Das alles hat nichts mit Duckmäusertum zu tun, sondern mit einer rationalen Bewertung einer Situation. Manchmal ist es eben für den Geldbeutel und die Nerven schonender, auch mal fünfe gerade sein zu lassen.