ETF-Sparplan neu strukturieren – eure Meinung zur neuen Aufstellung

  • Hallo zusammen,

    ich möchte meinen ETF-Sparplan überarbeiten und bin gespannt auf eure Einschätzungen.
    Bisher hatte ich eine recht breite Mischung aus 8 ETFs (S&P 500, Emerging Markets, Small Caps, 2x Bonds, REITs, STOXX Europe 600, Gold). Nun möchte ich stärker fokussieren und die Bonds rausnehmen, da ich bereits ausreichend sichere Anlagen habe.

    Neue geplante Struktur (monatliche Sparrate gesamt 5.500 €):

    ETF

    ISIN

    Anteil

    Betrag

    TER

    Volumen

    Invesco FTSE All-World UCITS ETF AccIE000716YHJ770%3.850,00 € 0,151,99 Mrd. €
    Vanguard FTSE Emerging Markets UCITS ETF AccIE00BK5BR73312%660,00 € 0,173,68 Mrd. €
    Amundi Index Solutions - Amundi Core Stoxx Europe 600LU09085007538%440,00 € 0,0713,6 Mrd. €
    HSBC FTSE EPRA NAREIT Developed UCITS ETF USDIE000G6GSP880%- € 0,241,35 Mrd. €
    iShares European Property Yield UCITS ETFIE00BGDQ0L745%275,00 € 0,4018,58 Mrd. €
    Xetra-GoldDE000A0S9GB05%275,00 € 0,001,99 Mrd. €
    Summe100%5.500,00 €

    Alternative Überlegung:
    Statt des iShares REITs ggf. den globalen HSBC FTSE EPRA NAREIT Developed ETF (WKN A3DN5P, TER 0,24 %).

    Gedanken zur Gewichtung:

    • Emerging Markets (12 %): bewusste Übergewichtung gegenüber dem Anteil im FTSE All-World.
    • Europa (8 %): zur Reduktion der US-Lastigkeit.
    • Immobilien (5 %): gezielte Branchenbeimischung.
    • Gold (5 %): als stabilisierende Komponente, kein physisches Gold gewünscht.

    Meine Situation:

    • Anlagehorizont: 10–15 Jahre, danach Kapitalverzehr mit ca. 3–4 % p.a. (zusätzlich Altersvorsorge).
    • Rund 500.000 € in zwei Depots (diverse ETFs + Alte Aktive Fonds), bleiben vorerst unangetastet.
    • Rund 80 TEUR in Krypto (momentan mit 80 % im Plus). Bleibt erst mal liegen.
    • Zusätzlich ca. 350.000 € in sicheren Anlagen (Festgeld, Tagesgelder, Anleihen) vorhanden. Daher keine Bonds mehr im ETF-Sparplan – Fokus soll 100% auf Aktien liegen (Gold ausgenommen).
    • Immobilien: Selbstgenutztes EFH und ein MFH zur Vermietung

    Fragen an euch:

    • Was haltet ihr von der neuen Struktur?
    • Gibt es aus eurer Sicht Optimierungspotenzial bei Auswahl oder Gewichtung?
    • Was meint ihr zum HSBC REIT-ETF als Alternative zum iShares European Property? Bei Immo lieber EU-Raum oder Global?

    Freue mich auf eure Rückmeldungen!
    INE

  • Kater.Ka 30. Oktober 2025 um 16:18

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Du bist noch voller Gestaltungsdrang. Wie war denn die alte Struktur?

    Alte Struktur (teilweise mit ausschüttenden ETF's):

    ETFISINBetrag EURAnteil in %
    Xtrackers Nikkei 225 UCITS ETF 1DLU0839027447272 EUR5%
    Xtrackers II EUR Corporate Bond UCITS ETF 1CLU0478205379272 EUR5%
    Invesco Physical Gold ETCIE00B579F325425 EUR9%
    Amundi Stoxx Europe 600 UCITS ETF AccLU0908500753748 EUR15%
    iShares Core € Govt Bond UCITS ETF EUR (Dist)IE00B4WXJJ64561 EUR11%
    iShares Core MSCI EM IMI UCITS ETF USD (Acc)IE00BKM4GZ66442 EUR9%
    iShares Developed Markets Property Yield UCITS ETF USD (Dist)IE00B1FZS350340 EUR7%
    Invesco S&P 500 UCITS ETFIE00B3YCGJ381938 EUR39%
    Summe4998 EUR100%
  • Was den Aktienanteil angeht: Du würdest zwar Fonds tauschen, aber wirklich fokussierter wäre das Portfolio nicht.

    Alt: USA + Europa + Japan + EM

    Neu: Welt + Europa + anderer EM-ETF

    Ich finde, da kannst du den Aktienanteil auch gleich so lassen, wie er ist. Je nach zu versteuernden Gewinnen im USA-ETF und im alten EM-ETF gilt das umso mehr.

  • Die Trennung von Anleihen-ETFs, noch dazu solchen mit alllen Laufzeiten, erscheint mir dagegen sehr plausibel. Als sicherer Baustein taugen die wegen des Zinsönderungsrisikos eh nicht richtig. Und du schreibst ja, dass du genug Geld sicher angelegt hast.

  • Mein erster Gedanke angesichts deiner zwei Häuser: warum auch noch Immobilien in ETF-Form?

    Den Immo-ETF würde ich gänzlich weglassen. Wie Motas91 bereits schreibt hast du bereits eigenes Immobilieneigentum. Und der ETF ist eher eine Branchenwette auf Immobilienunternehmen wie Vonovia, und weniger eine Investition in Immobilien. Diese Branche arbeitet sehr stark mit Fremdkapital und ist somit überdurchschnittlich zinssensitiv. Hinzu kommt, dass diese Unternehmen bereits marktkapitalisiert in den anderen ETFs enthalten sind. Warum ausgerechnet diese zusätzlich übergewichten?

  • Was den Aktienanteil angeht: Du würdest zwar Fonds tauschen, aber wirklich fokussierter wäre das Portfolio nicht.

    Alt: USA + Europa + Japan + EM

    Neu: Welt + Europa + anderer EM-ETF

    Ich finde, da kannst du den Aktienanteil auch gleich so lassen, wie er ist. Je nach zu versteuernden Gewinnen im USA-ETF und im alten EM-ETF gilt das umso mehr.

    Den Bestand (Aktien ETFs) lasse unangetastet. Umschichtung habe ich nicht geplant. Wenn, dann trenne ich mich nur von den Anleihen ETFs.

  • Hallo,

    bei knapp einer Million im Depot und zwei Häusern stellt sich mir die Frage, warum überhaupt noch sparen?

    Wie hoch wird deine Rente sein? Das Depot soll ja nur ein zusätzliche Versorgung sein, wenn ich es richtig verstanden habe, ebenso wie das vermietete 3-FH.

  • Anleihen-ETF und Immo-ETF würde ich auch weglassen. Begründung siehe oben.

    Warum nicht MSCI ACWI oder FTSE All World? ... einfacher geht's nicht.

    Danke, ESch ... Der FTSE All Word soll der Schwerpunkt werden. Anleihen hatte ich für den neuen Sparplan eh nicht mehr geplant. Den Immo lasse ich beim Sparplan vielleicht doch besser außen vor. Mir ist klar, dass der Immo ETF eine Branchenwette ist. Das würde ich ggf. separat über Einmalanlage(n) machen.

    Die neue Struktur des monatlichen Sparplans würde dann so aussehen:

    NameINSIAnteil %EUR
    Invesco FTSE All-World UCITS ETF AccIE000716YHJ770%3.850,00 €
    Vanguard FTSE Emerging Markets UCITS ETF AccIE00BK5BR73315%825,00 €
    Amundi Index Solutions - Amundi Core Stoxx Europe 600LU090850075310%550,00 €
    Xetra-GoldDE000A0S9GB05%275,00 €
    Summe100%5.500,00 €

    Klar, könnte ich auch nur auf den FTSE All-Word setzen. Mein Gedanke: Die Beimischung des EM und Stoxx 600 erlaubt es mir besser zu diversifizieren und die US-Lastigkeit zu reduzieren.

  • bei knapp einer Million im Depot und zwei Häusern stellt sich mir die Frage, warum überhaupt noch sparen?

    Wohin sonst mit dem Geld ;) ?
    10% unseres Nettoeinkommens geht in einen von uns vor einigen Jahren geründeten Stiftungsfonds. Da wird irgendwann auch mal ein Großteil der Erbmasse gehen. Wir haben keine Kinder.

    Zitat

    Wie hoch wird deine Rente sein? Das Depot soll ja nur ein zusätzliche Versorgung sein, wenn ich es richtig verstanden habe, ebenso wie das vermietete 3-FH.

    Ja, das Depot soll hauptsächlich zur zusätzlichen Altersvorsorge dienen.

    Das vermietete Dreifamilienhaus werde ich voraussichtlich in 3–4 Jahren verkaufen – dann ist die 10-Jahres-Frist (Haltedauer und steuerfreier Verkauf) erfüllt. Hintergrund: Neben dem Job fehlt mir schlicht die Zeit und Energie, mich dauerhaft um die Immobilie zu kümmern.

    Ich bin in der gesetzlichen Rentenversicherung und plane mit 63 in Rente zu gehen – also in 11 Jahren. Das bedeutet einen Abschlag von 14,4 %, den ich durch freiwillige Ausgleichszahlungen komplett kompensieren möchte.

    Rentenprognose laut aktuellem Bescheid:

    • Mit 67: 3.484 € (ohne Rentenanpassung)
    • Bei 1 % jährlicher Anpassung: ca. 4.040 €
    • Bei 2 % jährlicher Anpassung: ca. 4.680 €

    Ausgleichszahlung:

    • Max. mögliche Ausgleichzahlung (Stand 2025): 80.278 €
    • Geplant: je ca. 40.000 € in 2025 und 2026
    • Verheiratet, gemeinsame Veranlagung
    • Steuerlich voll absetzbar – bei einem Grenzsteuersatz von ca. 47,5 % (45 % + Soli)
    • Effektiver Nettoaufwand: ca. 21.000 € p.a., also rund 42.000 € gesamt

    Mir ist bewusst, dass Ausgleichzahlungen in die gesetzliche Rente sehr umstritten sind und dass die gesetzliche Rente eine „Langlebigkeitswette“ ist, da das Kapital verrentet wird und nicht vererbbar ist. Dennoch ist das Leisten von Ausgleichzahlungen für mich interessant – auch wegen der steuerlichen Vorteile und der planbaren, lebenslangen Auszahlung.

  • Mich erinnert deine Portfolio Struktur an die von Sebastian Hell. Vielleicht kannst du dich auch von ihm inspirieren lassen. Physische Immobilien + REITs, Gold, Emerging Markets, US-Treasuries.

    Zu deiner Idee: Mir persönlich gefällt es nicht so, All-World mit Emerging Markets zu mischen, ich hätte es lieber ohne Überschneidungen, sprich Developed World + EM. Aber vielleicht persönliche Empfindlichkeiten.

    Was den Aktienanteil angeht: Du würdest zwar Fonds tauschen, aber wirklich fokussierter wäre das Portfolio nicht.

    Alt: USA + Europa + Japan + EM

    Neu: Welt + Europa + anderer EM-ETF

    Ich finde, da kannst du den Aktienanteil auch gleich so lassen, wie er ist.

    Ja das sehe ich auch so. Wieso nicht einfach den iShares EM IMI weiter besparen?

  • Auf mich wirkt das alles sehr „verkopft“ und auch in den Einzelaspekten wie der Rente mit den Ausgleichszahlungen fast wie ein Hobby.
    Wer (glücklicherweise) keine Geldsorgen hat, braucht sich mit 52 nicht um hypothetische Ausgleichszahlungen für einen Rentenabschlag kümmern.

    Weniger ist dann oft mehr (siehe die Kolumnen von Nikolaus Braun in der Presse und seinen Buch).
    Wer will schon der „reiche Kornbauer“ sein.

    Es ist völlig ok, den US-Anteil nach eigenen Geschmack absenken zu wollen.

    Da gibt es dann aber einfache und entspannte Mittel.

  • INE sehr strukturiert 👍

    Ein noch früherer Eintritt in den Ruhestand oder eine Reduzierung der Arbeitszeit vorher ist vermutlich keine, Option, am Ende macht die Arbeit auch noch Spaß?.... 😊😉

    Es wird auf einen noch früheren Ruhestand hinauslaufen. Wahrscheinlich mit 59 oder spätestens 60. Die Zeit bis 63 wird durch ein nicht unerhebliches Guthaben aus einem Zeitwertkonto überbrückt. D.h. Freistellung vor Eintritt in den Ruhestand. Zahlungen während dieser Phase kommen aus dem Guthaben des Zeitwertkontos.

  • Wer (glücklicherweise) keine Geldsorgen hat, braucht sich mit 52 nicht um hypothetische Ausgleichszahlungen für einen Rentenabschlag kümmern.

    Verstehe dein Argument... aber es tut mir halt nicht wirklich weh. Und den Antrag bei der DRV hatte ich letztens gestellt und kann jetzt einfach durch die Zahlung ausgleichen.