Sparrate aussetzen oder Notgroschen anzapfen wenn Ausgabe gleich hoch wie Sparrate?

  • Hallo,

    kurze Frage wie ihr vorgehen würdet.

    Gegeben:

    1. Auf dem Girokonto liegt immer ungefähr ein Nettogehalt

    2. Notgroschen und Sicherheitsbaustein sind auf Tagesgeld und Geldmarktfond aufgeteilt, ca. 30k

    3. Großteil vom Vermögen liegt in ETFs

    4. monatliche Sparrate von ca. 1000 €, davon 50 € in den Notgroschen / Sicherheitsbaustein, den Rest in die ETFs


    Jetzt zur eigentlichen Frage:

    Im normalen Alltag funktioniert das alles ganz gut. Ein Urlaub hat jetzt ungefähr 1000 € gekostet. Da auf dem Girokonto wie beschrieben nur ein Nettogehalt liegt (da es dort keine Zinsen gibt) stellt sich jetzt die Frage ob man:

    a) die 1000 € vom Tagesgeld / Geldmarktfond aufs Girokonto überweist

    b) die Sparrate von 1000 €, also gleicher Betrag, einfach für einen Monat aussetzt

    Es geht also nicht um einen wirklichen Notgroschen für Notfälle, sondern für den Spezialfall dass eine Ausgabe ungefähr den gleichen Betrag wie die Sparrate hat und das ganze in diesem Szenario auch nur so einmal im Jahr vorkommt.

    Ich tendiere eher dazu die Sparrate für einen Monat auszusetzen, die monatlichen 50 € bräuchten dann ja recht lang um das wieder zu füllen, alternativ könnte man vorübergehend die ETF Sparpläne reduzieren und mehr in Tagesgeld / Geldmarktfond einzahlen. Das Pausieren erscheint mir in dem Fall plausibler bzw. einfacher.

    Kritik oder Gegenvorschläge?

    Besten Dank im Voraus.

  • Elena H. 31. Oktober 2025 um 10:43

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Ich würde den Sparplan nicht aussetzen. Ob bei Tagesgeld/GMF 30k oder 29k liegen, wäre mir egal. Sind ganze 3% Unterschied.

    Ist der Schwankungsbereich auf dem Girokonto überhaupt ein Nettogehalt groß? Ich habe da weniger liegen und schiebe bei Unterschreiten einer Grenze aus dem Tagesgeld was nach.

  • Ich würde den Sparplan nicht aussetzen. Ob bei Tagesgeld/GMF 30k oder 29k liegen, wäre mir egal. Sind ganze 3% Unterschied.

    Ist der Schwankungsbereich auf dem Girokonto überhaupt ein Nettogehalt groß? Ich habe da weniger liegen und schiebe bei Unterschreiten einer Grenze aus dem Tagesgeld was nach.

    Das mit dem Nettogehalt auf dem Girokonto hat sich bei mir bewährt, es ist im Normalfall immer genügend Luft und man muss sich nicht sorgen dass man aus Versehen in den Dispo rutscht wenn mal was ungeplantes dazwischenkommt. Dient also mehr zur Beruhigung und soviel an Zinsen verliert man ja auch nicht.

  • Ganz klar das was weniger Arbeit / Klicks benötigt.

    Sollte das b) sein, würde ich die 1.000€ dann aber auch wieder für das nächste Mal auffüllen.
    Diese weiteren Klicks müssen natürlich mit einberechnet werden. ;)

    Was kostet ein Klick?

    Was 'kostet' an fehlender Wertsteigerung ein nicht angelegter Betrag von 1000 Euro nach 15 Jahren?

  • Du hast dich ja mal aktiv dafür entschieden, dass dein Notgroschen 30k Euro sein soll. Nicht 25k und auch nicht 35k.
    Daher bin ich der Meinung, dass man den Notgroschen immer wieder auf den gewünschten Betrag auffüllen sollte. Wenn du also 1000 Euro vom Notgroschen entnimmst, solltest du ihn zeitnah auch wieder auffüllen. Ansonsten hast du zu wenig Geld im Notgroschen.

  • Ansonsten hast du zu wenig Geld im Notgroschen.

    Mit welcher Folge? Schlechter Schlaf bei temporär 3% Differenz? Glücklicherweise verfügen wir über Möglichkeiten des Überdenkens, Korrigierens, Revidierens von Entscheidungen. Ist aber wohl typabhängig. Persönlich halte ich nichts von 'Fixierungen' und bewege mich lieber in Bereichen.

  • Warum solltest du einen Urlaub aus dem Notgroschen bezahlen? Schließlich ist dieser doch für echte Notfälle gedacht.

    Ausgaben wie Urlaub, Möbel, Elektrogeräte, Autoreparaturen oder ein neues Auto fallen zwar nicht jeden Monat an, kommen aber erstaunlich regelmäßig und oft in ähnlicher Höhe vor. Warum also nicht diese Kosten auf einen monatlichen Betrag umlegen und gezielt dafür sparen?

    Ob du dafür mehrere Unterkonten führst – etwa eines für Freizeit und eines für Neuanschaffungen – oder alles über ein gemeinsames Konto abwickelst, bleibt dir überlassen. Sinnvoll ist jedoch, unregelmäßige, größere Ausgaben als monatliche Sparbeträge zu berücksichtigen. Und wenn am Ende etwas übrig bleibt, umso besser.

  • wenn der Nachtschlaf wegen eines 3% geringeren Notgroschen gefährdet ist frag ich mich wie man die Schwankungen auf dem Aktienmarkt aushält.

    Darum geht es doch gar nicht. Die Frage betrifft doch eher das Vorgehen beim Wiederherstellen der Allokation.

    Ich würde die 1000 Euro vom Tagesgeld aufs Girokonto überweisen und nichts weiter machen. Tagesgeld/Sicherheitsbaustein haben dann ja immer noch eine Höhe von „ca.“.

  • Mit welcher Folge? Schlechter Schlaf bei temporär 3% Differenz? Glücklicherweise verfügen wir über Möglichkeiten des Überdenkens, Korrigierens, Revidierens von Entscheidungen. Ist aber wohl typabhängig. Persönlich halte ich nichts von 'Fixierungen' und bewege mich lieber in Bereichen.

    Du hast grundsätzlich Recht. Aber die monatlichen Raten auf das Tagesgeld reichen nicht aus, um die 1.000 Euro auszugleichen. Und dann kommt irgendwann die nächste höhere Einzelrechnung, welche aber grundsätzlich planbar war. Und so schmilzt der Notgroschen langsam dahin.


    Ausgaben wie Urlaub, Möbel, Elektrogeräte, Autoreparaturen oder ein neues Auto fallen zwar nicht jeden Monat an, kommen aber erstaunlich regelmäßig und oft in beachtlicher Höhe vor. Warum also nicht diese Kosten auf einen monatlichen Betrag umlegen und gezielt dafür sparen?

    Das ist der entscheidende Punkt. Hier wurde bei aller Sparerei in Notgroschen und ETF schlichtweg vergessen, eine Rücklage für die nicht monatlich anfallenden, aber Planbären Ausgaben (z.B. Kfz-Versicherung, Urlaub etc) zu bilden und dieses Geld auf Seite zu schieben. Außer naturlich, dieses sind in den 30k auf dem Tagesgeld enthalten. Dann ist die monatliche Sparrate für das Tagesgeld aber zu niedrig, wenn alleine der Urlaub schon 1k kostet.

  • Das ist der entscheidende Punkt. Hier wurde bei aller Sparerei in Notgroschen und ETF schlichtweg vergessen, eine Rücklage für die nicht monatlich anfallenden, aber Planbären Ausgaben (z.B. Kfz-Versicherung, Urlaub etc) zu bilden und dieses Geld auf Seite zu schieben. Außer naturlich, dieses sind in den 30k auf dem Tagesgeld enthalten. Dann ist die monatliche Sparrate für das Tagesgeld aber zu niedrig, wenn alleine der Urlaub schon 1k kostet.

    Das sehe ich genauso. Ich würde den Notgroschen komplett getrennt in einen Geldmarkt-ETF packen und meine Finanzen so strukturieren, dass eine „Notlage“ nur dann eintritt, wenn das monatliche Einkommen wegfällt (z. B. bei zu geringem oder auslaufendem Arbeitslosengeld für Angestellte).

    Alle anderen Ausgaben – etwa defekte Elektrogeräte – sind keine Notfälle. Solche Dinge müssen ohnehin alle paar Jahre ersetzt werden. Je nach Anspruch sind das 50–100 Euro im Monat. Also: Sparplan darauf, und man hat fürs ganze Leben Ruhe.

    Wer im Jahr 5.000 Euro für den Urlaub einplant, legt einfach 450 Euro im Monat zurück – Sparplan drauf, fertig. Und ein Auto kostet nun mal mindestens 500 Euro im Monat, wenn man keine Ansprüche hat. Fertig.

    Die Zahlen sind alle bekannt. Überraschungen gibt es eigentlich nur, wenn man sich selbst etwas vormacht und glaubt, die Kosten würden schon nicht auftreten.

  • Danke für eure Antworten. Wie schon oben beschrieben ist in meinem Portfolio der Notgroschen und der Sicherheitsbaustein (damit ein gewisser Anteil vom Vermögen nicht in Aktien ETFs ist) ein zusammenhängender Teil in Tagesgeld und einem Geldmarktfond. Könnte man auch durch Unterkonten lösen. Da Tagesgeld / Geldmarktfonds für beide Fälle geeignete Produkte sind, habe ich das bei mir nicht stärker getrennt. Die Grenze ist auch eher psychologischer Natur und ich habe keine Probleme das im Kopf getrennt zu behandeln.

    Denke ich werde die Gewichtung der Sparrate dann etwas anpassen, die ETFs ein klein wenig reduzieren.

  • Es geht also nicht um einen wirklichen Notgroschen für Notfälle, sondern für den Spezialfall dass eine Ausgabe ungefähr den gleichen Betrag wie die Sparrate hat und das ganze in diesem Szenario auch nur so einmal im Jahr vorkommt.

    Dann nehme ich das Geld vom Tagesgeld Konto und gleich das im laufe des Jahres aus.


    jm2cent.