Depot und Entnahme bei einer 90 Jährigen

  • Dann nach und nach (4 mal pro Jahr) Abverkauf.

    Warum 4x pro Jahr?

    Also, ich würde vermutlich eher einmal im Jahr den Jahresbedarf verkaufen (und dann ggf. in 12 monatlichen Tranchen aufs Girokonto überweisen, wenn ein gleichbleibender monatlicher Geldeingang wichtig ist). Das dürfte doch weniger Aufwand und Kosten auslösen als Verkäufe alle 3 Monate...

  • Warum 4x pro Jahr?

    Also, ich würde vermutlich eher einmal im Jahr den Jahresbedarf verkaufen (und dann ggf. in 12 monatlichen Tranchen aufs Girokonto überweisen, wenn ein gleichbleibender monatlicher Geldeingang wichtig ist). Das dürfte doch weniger Aufwand und Kosten auslösen als Verkäufe alle 3 Monate...

    Zitat Commerzbank (Konditionen DirektDepot: "Bei mindestens einer abgerechneten Transaktion pro Quartal ist das DirektDepot für Sie bereits kostenlos. Ansonsten fallen Depotgebühren in Höhe von 0,175% pro Jahr auf das Depotvolumen an (mindestens 4,95€ pro Quartal)."

  • Das Depot sieht nun, nach ein paar Anpassungen, so aus:

    NameISINDepotanteil
    Xtrackers II Eurozone Government Bond UCITS ETF 1CLU029035571719,6%
    Xtrackers MSCI World Swap UCITS ETF 1CLU027420869223,0%
    iShares STOXX Global Select Dividend 100 UCITS ETF (DE)DE000A0F5UH111,4%
    Xtrackers II EUR Overnight Rate Swap UCITS ETF 1CLU029035849746,0%

    Als nächstes wird ein Depotübertrag - wahrscheinlich zur Commerzbank - erfolgen. Dort ist auch das Girokonto der Depotinhaberin. Dann nach und nach (4 mal pro Jahr) Abverkauf.

    Du hast also die Goldminenaktien verkauft (hätte ich auch - der Ertrag reicht ja bei der geplanten Entnahmerate für ein Jahr), die Unternehmensanleihen (hätte ich vermutlich noch liegen lassen) und die "High Yield" Unternehmensanleihen (hätte ich vermutlich auch noch liegen lassen).

    Deine Mutter hat jedes Jahr steuerlich um die 5000 € Luft, das hätte ich ausgenutzt. Dieses Jahre hättest Du den Grundfreibetrag mit den Goldminenaktien voll gemacht. Wenn Du schon unbedingt die Unternehmensanleihen auch gleich mit abstoßen willst, hätte ich damit bis zum Januar gewartet. Damit wären die Erträge aus diesen steuerfrei geblieben.

    Was hast Du denn an Spesen für die Umsetzung gelassen?

    Du willst das neue Depot unbedingt bei der Commerzbank anlegen (vermutlich "DirektDepot"). Ich hätte kein Depot gewählt, das Gebühren kostet (die man mit Tricks großteils umgehen kann). Ok, sind dann nur noch 5 €/Quartal. Solange es so viele kostenfreie Depots gibt, hätte ich das trotzdem nicht gemacht.

    Deine Mutter, Deine Sache.

    :)

  • Du hast also die Goldminenaktien verkauft (hätte ich auch - der Ertrag reicht ja bei der geplanten Entnahmerate für ein Jahr), die Unternehmensanleihen (hätte ich vermutlich noch liegen lassen) und die "High Yield" Unternehmensanleihen (hätte ich vermutlich auch noch liegen lassen).

    Deine Mutter hat jedes Jahr steuerlich um die 5000 € Luft, das hätte ich ausgenutzt. Dieses Jahre hättest Du den Grundfreibetrag mit den Goldminenaktien voll gemacht. Wenn Du schon unbedingt die Unternehmensanleihen auch gleich mit abstoßen willst, hätte ich damit bis zum Januar gewartet. Damit wären die Erträge aus diesen steuerfrei geblieben.

    Es war auch noch ein Verkauf von 2 TEUR (übertrag aufs Girokonto) aus dem MSCI World dabei. Ertrag aus allen Verkäufen bleibt steuerfrei (Gesamtgewinn "nur" 5.937 €), passt noch und so ist immer noch Luft für nächstes Jahr vorhanden.

    Was hast Du denn an Spesen für die Umsetzung gelassen?

    Spesen lagen bei 0,2 %.
    Verkäufe: Goldminen 18,91 €, Corp. Bd. ETF 24,69 €, High Yield Corp 20,81 € → zusammen 64,41 €.
    Für den Kauf (gleiche Summe) nochmal 0,2 %, also insgesamt ca. 130 € für die Umschichtung in den Geldmarkt-ETF.

    Du willst das neue Depot unbedingt bei der Commerzbank anlegen (vermutlich "DirektDepot"). Ich hätte kein Depot gewählt, das Gebühren kostet (die man mit Tricks großteils umgehen kann). Ok, sind dann nur noch 5 €/Quartal.

    Genau, neues Depot wird bei der Commerzbank (DirektDepot) eröffnet. Klar, kostet 5 €/Quartal, wenn keine Order – aber dafür wird das Girokonto kostenlos (statt bisher 4,90 €/Monat). Für mich und Muttern ist das einfach am bequemsten: alles bei einer Bank, keine neue Identifikation, Vollmacht für mich und die Nichte (Backup, falls ich mal länger auf Geschäftsreise bin, was leider oft vorkommt) ist schon vorhanden. Und im Zweifel kann man auch persönlich zur Bank gehen. Für diesen Komfort zahlt meine Mutter gerne ein paar Euro.

  • Möglicherweise ist es bei der Commerzbank günstiger einen "aktiven" Geldmarktfonds zu nutzen. Vermutlich wäre der A0F426 DWS ESG EURO MONEY MARKET FUND INH.ANT. O.N. ohne Spesen zu kaufen und zu verkaufen über die Fondsgesellschaft. Das sollte die minimal höhere TER kompensieren.

    Davon abgesehen sehe ich wenig Grund beim Verkauf noch weiter Druck zu machen. Das Risiko ist schon deutlich reduziert worden. Mit der Steuererklärung wird weitere Liquidität zurück kommen.

  • Davon abgesehen sehe ich wenig Grund, beim Verkauf noch weiter Druck zu machen. Das Risiko ist schon deutlich reduziert worden. Mit der Steuererklärung wird weitere Liquidität zurückkommen.

    INE hat die Goldminenaktien verkauft, das hat Risiko reduziert.

    Er hat zwei Rentenfonds mit Unternehmensanleihen verkauft. Das dürfte das Risiko nur marginal reduziert haben.

    Die anderen Aktienfonds hat er behalten. Wäre Risikoreduktion das primäre Motiv gewesen, hätte er die Rentenfonds behalten und die Aktienfonds abgestoßen.

  • Achim Weiss Goldminenaktien und High Yield Anleihen gehören bei mir zum Risikoteil im Depot. Der Euro Corp Bond ist eher ein Zwitter mit seiner Restlaufzeit von gut 5 Jahren im Portfolio. Das betrachte ich eher als neutralen Verkauf, was die Risikostruktur des Depots angeht. Es hätte völlig genügt die beiden erstgenannten Positionen zu verkaufen im ersten Schritt. Ob man die Aktienquote auf null drücken muss, finde ich auch nicht zwingend. Schließlich hatte die alte Dame zuletzt ein Depot was keineswegs völlig defensiv ausgerichtet war.

    Auch ansonsten gehen mir hier einige Entscheidungen zu schnell ohne ausreichende Information. Für die laufende Entnahme wäre eine kostengünstiges Produkt im Geldmarkt sicher besser geeignet gewesen. Man muss immer schauen, welche Produkte bei der gewählten Bank sinnvoll sind.

  • Auch ansonsten gehen mir hier einige Entscheidungen zu schnell ohne ausreichende Information

    Ist ja nett und hilfreich, wenn es hier Hineindenken und gute Tipps gibt. Aber dass der TE mehr Informationen liefern und Fragen sollte, was er tun darf, geht dann doch zu weit. Er hätte auch nicht informieren müssen, welche Entscheidungen er gefällt hat. Bitte also etwas zurücktreten von der Bahnsteigkante. 😉

  • Ist jetzt ein bisschen schwierig - einerseits der TE, der so nett war, das Ergebnis seiner Überlegungen einzustellen, und nun krass Kritik erntet. Andererseits wertvoll für die, die später einmal zum Thema hier lesen.

    Es ist sehr schön, zu sehen, dass INE das Depot für jetzt aufgestellt hat und nicht in Hinblick auf ein späteres Erbteil.

  • Ist ja nett und hilfreich, wenn es hier Hineindenken und gute Tipps gibt. Aber dass der TE mehr Informationen liefern und Fragen sollte, was er tun darf, geht dann doch zu weit. Er hätte auch nicht informieren müssen, welche Entscheidungen er gefällt hat. Bitte also etwas zurücktreten von der Bahnsteigkante. 😉

    Vielleicht solltest Du meinen Kommentar nicht überinterpretieren. Es kommt jemand in dieses Forum, weil er sich nicht sicher ist, wie er vorgehen soll. Mein Feedback war absolut neutral und nicht übergriffig. Es ist hier keinem geholfen, wenn er nur das zu lesen bekommt, was er am liebsten hört.

    Gruß an Deine Bahnsteigkante!

  • Die anderen Aktienfonds hat er behalten. Wäre Risikoreduktion das primäre Motiv gewesen, hätte er die Rentenfonds behalten und die Aktienfonds abgestoßen.

    Und genau diese verbliebenen Aktien-ETFs werden ab 2026 nach und nach entspart. Dadurch können die steuerlichen Vorteile der Günstigerprüfung genutzt werden.

    Auch ansonsten gehen mir hier einige Entscheidungen zu schnell ohne ausreichende Information.

    ???

    Ist jetzt ein bisschen schwierig - einerseits der TE, der so nett war, das Ergebnis seiner Überlegungen einzustellen, und nun krass Kritik erntet. Andererseits wertvoll für die, die später einmal zum Thema hier lesen.

    Es ist sehr schön, zu sehen, dass INE das Depot für jetzt aufgestellt hat und nicht in Hinblick auf ein späteres Erbteil.

    Danke, britty ! Das Depot ist für ihre weitere Altersvorsorge gedacht, nicht für ein Erbe. Uns (Söhne & Enkelkinder) ist wichtig, dass es unserer Mutter/Oma gut geht – finanzielle Sorgen muss sie nicht haben, denn im Zweifel geben wir gerne etwas zurück für alles, was sie in ihrem langen Leben für uns getan hat.

  • Ist ja nett und hilfreich, wenn es hier Hineindenken und gute Tipps gibt. Aber dass der TE mehr Informationen liefern und fragen sollte, was er tun darf, geht dann doch zu weit. Er hätte auch nicht informieren müssen, welche Entscheidungen er gefällt hat. Bitte also etwas zurücktreten von der Bahnsteigkante. 😉

    Du versteigst Dich.

    Wenn jemand andere Leute um Rat zu seiner Situation fragt, muß er die Sachlage so darstellen, daß der Außenstehende dieselbe nachvollziehen kann. Das ist nicht ganz einfach, wie jeder weiß, der das mal versucht hat. Man hat so viele Dinge im Hinterkopf, die man selbst weiß, die ein Fremder ohne Augen aber einfach nicht wissen kann. Völlig unvermeidlich ist es auch, daß man im Rahmen einer solchen Sachstandsschilderung eine Menge privater Daten preisgeben muß. Anders geht das aber nicht.

    Durch die Hose keine Diagnose wie der Urologenspruch treffend lautet.

    Was ein Anfrager hier erwarten kann, sind Meinungsäußerungen. Andere Leute erzählen ihm, was sie an seiner Stelle tun würden oder getan hätten. Was der Anfrager daraus dann macht, ist verschieden und auch seine Sache.

    Oft ist sachdienlich (und ich halte es auch für angemessen), daß der Anfrager schließlich mitteilt, ob und wie er die Meinungen der Mitforisten umgesetzt hat. Er muß es nicht, er kann es. Wenn er es tut, steht es aber jedem Mitforisten dann frei, diese Maßnahmen zu kommentieren. Dabei sind selbstverständlich auch negative Kommentare erlaubt, oft sogar nützlich, etwa: Ich hätte das nicht so gemacht wie Du.

    Weniger beliebt sind allerdings Leute, die sich nicht in die Diskussion einbringen, hinterher aber dann den Schiedsrichter spielen wollen.

  • Die anderen Aktienfonds hat er behalten. Wäre Risikoreduktion das primäre Motiv gewesen, hätte er die Rentenfonds behalten und die Aktienfonds abgestoßen.

    Und genau diese verbliebenen Aktien-ETFs werden ab 2026 nach und nach entspart. Dadurch können die steuerlichen Vorteile der Günstigerprüfung genutzt werden.

    Die steuerlichen Vorteile der Günstigerprüfung kannst Du jetzt schon nutzen, die stehen auf einem anderen Blatt. Offensichtlich bringst Du da was durcheinander.

    Dein Ziel ist eine monatliche Entnahme von um die 700 €. Du hast jetzt im Depot quasi Tagesgeld für etwa 33 T€. Davon kannst Du viele Monate 700 €/m entnehmen. Die Notwendigkeit, bereits 2026 weiter umzuschichten, sehe ich erstmal nicht.

  • Die steuerlichen Vorteile der Günstigerprüfung kannst Du jetzt schon nutzen, die stehen auf einem anderen Blatt. Offensichtlich bringst Du da was durcheinander.

    Dein Ziel ist eine monatliche Entnahme von um die 700 €. Du hast jetzt im Depot quasi Tagesgeld für etwa 33 T€. Davon kannst Du viele Monate 700 €/m entnehmen. Die Notwendigkeit, bereits 2026 weiter umzuschichten, sehe ich erstmal nicht.

    Offensichtlich bringst du da etwas durcheinander, Achim Weiss: Die Günstigerprüfung für das Veranlagungsjahr 2025 bezieht sich auf die Gewinnrealisierungen aus Verkäufen in diesem Jahr (2025). Für das Veranlagungsjahr 2026 ist geplant, zunächst die Aktien-ETFs mit den Gewinnen der letzten Jahre zu entnehmen (die oberhalb des Sparerfreibetrags abgeltungssteuerpflichtig sind). Die Geldmarkt-ETFs bleiben unangetastet, sodass sich das Risiko Schritt für Schritt reduziert.

  • Es wäre zu überlegen, bei den Aktien-ETF die Gewinne mitzunehmen und die ETF im Depot zu lassen. Wer es bis 90 schafft, hat mit Chance noch an die 10 Jahre vor sich:)

    Ich würde nicht nur auf Europa setzen. Das Drittel Welt reduziert das Klumpenrisiko.

    Einmal editiert, zuletzt von britty (13. November 2025 um 13:52)

  • Die ETF
    infos bei onvista:

    iShares STOXX Global Select Dividend 100 UCITS ETF EUR Dis. (DE): ETF Kurs aktuell (A0F5UH • DE000A0F5UH1) • onvista
    WKN A0F5UH • ISIN DE000A0F5UH1 • Aktuelle Informationen zum Kurs inkl. Charts und Performance, zusätzliche Breakdowns, Branchenvergleiche uvm.
    www.onvista.de

    Da machen sich ja noch die regelmäßigen Ausschüttungen bemerkbar

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    Auch ein seriöser ETF

    Xtrackers MSCI World Swap UCITS ETF 1C USD Acc.: ETF Kurs aktuell (DBX1MW • LU0274208692) • onvista
    Xtrackers MSCI World Swap UCITS ETF 1C USD Acc. (DBX1MW | LU0274208692): Aktuelle Informationen zum ETF, Charts und Performance - zusätzlich Breakdowns,…
    www.onvista.de
  • Die ETF
    infos bei onvista:

    https://www.onvista.de/etf/iShares-ST…TF-DE000A0F5UH1

    Da machen sich ja noch die regelmäßigen Ausschüttungen bemerkbar

    Ja, 4 Ausschüttung pro Jahr... die gehen direkt aufs Girokonto. Wobei das recht überschaubar ist (sind nur 240 Stück Anteile).

    Es wäre zu überlegen, bei den Aktien-ETF die Gewinne mitzunehmen und die ETF im Depot zu lassen. Wer es bis 90 schafft, hat mit Chance noch an die 10 Jahre vor sich:)

    Mal sehen, der Plan ist erst mal, den MSCI nach und nach abzubauen. Das kann sich aber noch ändern.