Und nicht vergessen: es gibt doch das Risiko, dass die Oma überhaupt nie auszieht.
Haus Kauf von Oma
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FranzMartin -
7. Dezember 2025 um 06:58 -
Unerledigt
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Und nicht vergessen: es gibt doch das Risiko, dass die Oma überhaupt nie auszieht.
Oma ist biologisches Wunder, da unsterblich?
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Zeigst du deiner Frau diese Diskussion hier? Wäre wichtig.
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Oma ist biologisches Wunder, da unsterblich?
Wohl nicht. Aber aus eigener familiärer Erfahrung: Oma wehrt sich hartnäckig, die wundersamerweise gefundene günstige Zweizimmerwohnung im betreuten Wohnen mit großem Balkon und Geschäften in Lauf-/Rollatorweite anzumieten, weil sie trotz zunehmender körperlicher und geistiger Einschränkungen unbedingt in dem schönen (und Jahr für Jahr weniger schön werdenden) Haus mit schönem Garten und vielleicht sogar kleinem Gewächshaus bleiben will. Ihr werden immer wieder irgendwelche Notlösungen einfallen, um das Haus nicht verlassen zu müssen.
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Wohl nicht. Aber aus eigener familiärer Erfahrung: Oma wehrt sich hartnäckig, die wundersamerweise gefundene günstige Zweizimmerwohnung im betreuten Wohnen mit großem Balkon und Geschäften in Lauf-/Rollatorweite anzumieten, weil sie trotz zunehmender körperlicher und geistiger Einschränkungen unbedingt in dem schönen (und Jahr für Jahr weniger schön werdenden) Haus mit schönem Garten und vielleicht sogar kleinem Gewächshaus bleiben will. Ihr werden immer wieder irgendwelche Notlösungen einfallen, um das Haus nicht verlassen zu müssen.
Ja. Ich kenne das auch, und zwar nicht als Ausnahmefall, sondern richtig häufig. Wenn man sich mal mit Leuten vor allem so ab Mitte 40 / Anfang 50 unterhält, deren Eltern an diesen Punkt kommen, ist das ein echt häufiges Gesprächsthema, dass die Eltern eigentlich nicht mehr alleine / im Haus mit Treppen wohnen können, aber es absolut nicht einsehen und sich komplett weigern, eine andere Wohnmöglichkeit überhaupt in Erwägung zu ziehen.
Das ist für Angehörige oft enorm belastend und stressig. Für euch hätte es die zusätzliche Komponente, dass ihr solange nicht in euer Haus ziehen könnt. Und dass euch jedes Gespräch mit Oma, dass sie eigentlich nicht mehr alleine im großen Haus wohnen kann, ausgelegt werden wird als "Kein Wunder dass ihr das so seht, ihr wollt mich aus dem Haus raushaben, das hätte ich nicht von euch gedacht!".
Wenn es nicht schon jetzt eine ganz klare Perspektive für einen Umzug gibt, würde ich da die Finger davon lassen. Wenn es dumm läuft, habt ihr die nächsten 15 - 20 Jahre Stress ohne Ende und ein familiäres Zerwürfnis, und könnt dann irgendwann mit Ende 40 in eine baufällige Bude in einer strukturschwachen Gegend einziehen, die sonst keiner haben will.
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Oma ist biologisches Wunder, da unsterblich?
Unsterblich vielleicht nicht. Aber der TE hat jetzt sein Leben mit Familie. Wenn die Oma noch 20 Jahre drin bleibt, ist die Situation eine komplett andere. Dann sind beispielsweise die Kinder aus dem Haus. Und nach 20 Jahren "wir machen das sobald die Oma ausgezogen ist" dürfte auch das Haus eine Menge mehr Sanierungsbedarf haben. Es besteht die große Gefahr, die Oma nicht im passenden Zeitraum auszieht
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Ein spannendes Thema. Dieses Szenario wird in den nächsten Jahren viele Familien betreffen. Hierzu könnte sich die vermutlich recht aufwendige Erarbeitung eines Ratgebers durch Finanztip lohnen. Eine schöner Mix aus Steuer-, und Erbrecht, Familien und Partnerschaftlichen Überlegungen, Chancen-Risikoabwägungen uvm.
Ich würde mir den Stress und die vielen Probleme die auftreten sparen, es seiden ich bin finanziell abgesichert und möchte unbedingt meiner Großmutter einen sehr großen Gefallen tun.
Viele Dank an alle Beiträge hier, fand ich schon jetzt interessant zu lesen was alles zu brachten ist bei einem solchen (nur im ersten Moment) simplen Szenario
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zu den vielen validen Argumenten, warum dein Plan (Omas Häuschen zu übernehmen) für eure Situation eher unpassend ist, möchte ich noch 2 hinzufügen:
- eine selbstgenutzte Immobilie, die den Grossteil der frei verfügbaren Mittel auffrisst, ist keine gute Vorsorge. Von einem Haus kannst du nichts abbeissen, das ist ja grad auch Omas Problem....warum willst du dich und deine Frau sehenden Auges in exakt das gleiche Problem hineinmanövrieren? Ihr schwimmt nicht gerade in Geld und könnt heute noch nicht abschätzen wie eure Lebensumstände in ein paar Jahren aussehen. Eine selbstgenutzte Immobilie ist ein Lifestyle Model, dass macht nur Spass, wenn neben der Finanzierung noch genug Geld für anderes übrigbleibt.
- ihr führt heute getrennte Konten, es ist euch scheinbar wichtig, Dinge auseinanderdividieren zu können. Wie soll das denn mit einer nicht bezahlten Immobilie funktionieren, die du auf grund von familiären Bindungen angeboten bekommst, die Anschubsfinanzierung kommt von deiner Frau, die Tilgung stemmt ihr dann gemeinsam (? zu welchen Anteilen?), und im Grundbuch steht wer (mit welchem Anteil)?
ganz ehrlich: lass die Finger davon, erspart euch den Ärger.
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Was mir noch eingefallen ist:
ZitatFranz, 27, Verheiratet, 2 Kinder, meine Frau Krankenschwester, ich Fitnesstrainer.
Wir beide haben zusammen ein Einkommen von ca 4500€ + Kindergeld & 2x Weihnachts und Urlaubsgeld.
Ich habe letztes Jahr ein Nebengewerbe gegründet um online Coaching anzubieten.
Was ist aber wenn der Job als Fitnesstrainer in den nächsten Jahren nicht mehr so boomt ? Auf diesem Sektor sind einige unterwegs, die quasi das Hobby zum Beruf gemacht haben. Viele Gym´s sparen sich aufgrund des Kostendrucks, sich die Anstellung von Personal oder reduzieren zumindest die Arbeitszeiten. Und wenn in wirtschaftlich schwierigen Zeiten das Geld bei vielen nicht mehr so locker sitzt, wird wohl als erstes beim Personal Coach der Rotstift angesetzt werden als am Familienauto.
Was ist wenn deine Frau plötzlich auch nicht mehr Fulltime arbeiten kann und die Stunden reduzieren muss weil die Kids anstrengender werden und es nicht mehr machbar ist alles unter einen Hut zu bekommen.
Das sollen nur 2 mögliche Szenarien sein, deswegen würde ich langfristig nicht unbedingt mit eurem (scheinbar) hohem Einkommen bis auf den Euro genau rechnen. Ich könnte mir auch Vorstellen das bei der Bank dieses Thema auch eine Rolle spielen wird ob ihr einen Kredit bekommt oder nicht.
ZitatZum Thema Arbeit: ich arbeite in einem genialen Studio, der Chef ist Mitte 50 und hat keine Kinder. Irgendwann wird sowieso ein Umbruch kommen und es wird wahrscheinlich einer der drei Angestellten übernehmen.
Ich nehme an der Chef ist Eigentümer ? Wieso kommst du darauf das einer von den Angestellten das Studio übernehmen wird, der Chef wird seine Firma euch kaum schenken. Kennst du dich in Betriebswirtschaftlichen Themen überhaupt aus - es könnte sein das einer von Euch das Studio zum Kauf angeboten wird, das sind dann nochmal andere Zahlen als ein möglicher Immobilienkredit vom Haus deiner Oma. Und dann hättest du 2 Kredite an der Backe. Dieses Szenario halte ich für unwahrscheinlich, in meinem Gym war der Chef froh das Studio an eine (kleine) Kette verkauft zu haben. Das erste war der neue Eigentümer getan hat, Personalkosten einsparen ... .
Ich will nicht alles negativ reden, aber ich hoffe du kannst einen neutralen Blick auf die Dinge gewinnen. Der Traum vom Haus muss jetzt auch nicht unbedingt sterben, wenn du mit deiner Partnerin wirklich planst eine Immobilie zu erwerben, habt ihr noch ein gutes Alter zum sparen, Familienplanung ist abgeschlossen, nehme ich mal an ? Dann fangt mit einem Sparplan an, 500 € auf ein Tagesgeldkonto oder besser in einem ETF - nach 5 oder 10 Jahren rechnet ihr zusammen und überdenkt nochmal die Entscheidung, vielleicht ist jetzt die Oma gegen Auszug bereit ihr Haus zu verkaufen oder ihr kauft euch ein anderes Haus, vielleicht auch dann mithilfe eines Erbteils der Oma, auch wenn es irgendwie moralisch verwerflich ist damit zu spekulieren.
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Dringender Rat:
Ab Januar 2026 wird Haushaltsbuch geführt UND der Oma klar kommuniziert:
„Wir schauen mal, wo wir stehen und was wir uns überhaupt leisten können. Wenn du dein Haus in den nächsten Jahren verkaufen willst, weil du ausziehst, schauen wir uns das an.“
Tipp für dich: spare dir mal 30.000 Euro zusammen und schau mal, wielange ihr braucht. -
eine selbstgenutzte Immobilie, die den Grossteil der frei verfügbaren Mittel auffrisst, ist keine gute Vorsorge. Von einem Haus kannst du nichts abbeissen, das ist ja grad auch Omas Problem....warum willst du dich und deine Frau sehenden Auges in exakt das gleiche Problem hineinmanövrieren? Ihr schwimmt nicht gerade in Geld und könnt heute noch nicht abschätzen wie eure Lebensumstände in ein paar Jahren aussehen.
Das ist ein wichtiger Punkt. Ich hatte ja auch schon das Thema angesprochen, dass eine zusätzliche (dann wirklich selbstgenutzte) eigene Immobilie eher nicht mehr drin ist, wenn das Haus der Oma abbezahlt werden muss. Aber auch sonst schränkt ihr euch da finanziell einfach ein und verringert euren finanziellen Spielraum. Es wäre bitter, wenn irgendwann ein Auslandsjahr für eins eurer Kinder nicht drin ist oder ihr euch den Unterhalt im Studium vom Mund absparen müsst, weil euer ganzes Erspartes in einer alten Hütte im Erzgebirge gebunden ist.
Das klingt jetzt hart, aber rechnet das mal richtig durch und denkt auch mal unterschiedliche Szenarien durch!
Nicht nur den "best case": Ihr bekommt den Freundschaftspreis, niemand in der Familie stört sich dran, die Miete von Oma zahlt (auch nach Steuer) die komplette Rate, Oma zieht in anderthalb Jahren aus, ihr müsst einmal neu streichen, zieht ein und werdet glücklich, weil ihr für immer an diesem Ort leben und arbeiten wollt und könnt.
Sondern auch den "worst case": Die Miete von Oma deckt nach Steuer nicht ansatzweise die Rate, ihr müsst monatlich mehrere hundert Euro zuschießen, im nächsten Winter geht die Heizung kaputt und das Dach leckt, Kostenpunkt 35.000 EUR, die ihr als Eigentümer zu tragen habt, Oma macht die nächsten 10 Jahre keine Anstalten auszuziehen, Deine Frau wird immer unzufriedener und ungeduldiger, ihr seht euch nach einer eigenen Immobilie um, bekommt aber keinen Kredit (weil ihr schon einen habt), zwischenzeitlich verliert einer von euch oder beide seinen Job, ihr stellt fest, dass es in eurer Gegend keinen neuen Job gibt, die Rate an die Bank für Omas Häuschen läuft aber weiter, ihr habt keine Wahl als umzuziehen für einen neuen Job, Omas Haus wärt ihr gerne los (weil ihr ohnehin nicht mehr dort wohnen wollt und außerdem das Geld auch wirklich anderweitig brauchen könntet), findet aber keinen Käufer, der ein altes Haus in einer strukturschwachen Gegend mit Wohnrecht im Grundbuch haben will (dazu noch die Vorwürfe aus der Familie, "wie könnt ihr das Oma zumuten?!")...
Die Aktion hat wirklich so viel Potential für Ärger! Und ich sehe im Moment nicht so richtig den Vorteil für euch.
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Vielen Dank für die weiteren Nachrichten.
Ich finde es echt spannend wie sich das ganze Thema hier entwickelt. Ich habe mir auch schon ein paar Punkte raus geschrieben die es zu prüfen gibt.
Wie gesagt, es steht nichts fest & ich bin dankbar für jede Antwort/Denkanstoß. Das Thema ist ja immerhin recht neu für uns.
Kurz noch ergänzend: die Familie ist nicht zerstritten, mein Vater und meine Tante werden, wenn genauere Zahlen gefallen sind, auch mit am Tisch sitzen.Oma wollte das Haus vor paar Jahren nicht verkaufen. Als die entferntere Verwandtschaft aus dem Westen mitbekommen hat das der Opa gestorben ist, haben sie meiner Oma ein Angebot gemacht von 230k. Das hatte meine Oma damals abgelehnt. Soviel zu diesen Hintergrund „wer weiß warum es früher mit dem Verkauf nicht geklappt hat“
Als Opa gestorben war hat meine Oma angefangen 2018 das ganze Objekt zu sanieren, zb letztes Jahr auch erst die Heizung.
Meine Frau arbeitet nur 30h. Also es wäre auch noch Platz nach oben (was wir aber möglichst vermeiden wollen)
Ich hänge euch mal noch ein Screenshot vom Finanztip Rechner Mieten vs Kaufen an. Gerechnet habe ich jetzt da mal mit 200k Kaufpreis.
Ich lese auch viel von hätte, wenn und aber. Aber so sitzt man, wie schon mal geschrieben, auf gepackte Koffer. Alles im Leben ist Abwägung von Risiko vs Chance. Umso dankbarer das die Seite mit Risiko mehr gefüllt wird 😉
Ich werde jetzt nicht mehr so „viel“ antworten. Erstmal nur noch lesen, bis wir genauere Daten haben.
Vielen Dank an jeden der sich hier soviel Zeit nimmt so ausführliche Antworten zu bringen. Schöne Woche ☀️
Edit: wir haben schon perspektivisch vor hier zu bleiben. Aber natürlich kann man in keine Glaskugel schauen (Arbeit & wie sich alles entwickelt) -
Oma wollte das Haus vor paar Jahren nicht verkaufen. Als die entferntere Verwandtschaft aus dem Westen mitbekommen hat das der Opa gestorben ist, haben sie meiner Oma ein Angebot gemacht von 230k. Das hatte meine Oma damals abgelehnt.
Wenn das Wohnenbleiben gesichert gewesen wäre, wäre das kein schlechtes Angebot gewesen - für die Oma! So wie Dein Angebot auch nicht schlecht für die Oma ist.
Ich hänge euch mal noch ein Screenshot vom Finanztip Rechner Mieten vs Kaufen an. Gerechnet habe ich jetzt da mal mit 200k Kaufpreis.
Das ist der falsche Vergleich. Bei all diesen "Kaufen oder Mieten"-Seiten wird die Selbstnutzung einer gekauften Immobilie mit dem Anmieten eines vergleichbaren Objekts verglichen. Schon das ist streng genommen ein unzutreffender Vergleich (Das zu vertiefen, führt hier zu weit).
Bei Dir liegt aber eine andere Konstellation vor: Wenn Du das Haus kaufst, wirst Du nicht Selbstnutzer, sondern Vermieter.
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