GRV ungleich Investment

  • ..., da sollte man sich lieber anderweitig Produktivvermögen anschaffen, über das man auch die Verfügungsgewalt behält. Das Investment in die GRV kann ganz schnell nach hinten losgehen. ;)

    Da stimme ich Dir zu. Ich habe aber auch das Glück, dass ich es mir finanziell leisten kann jeden Monat Geld in meine private Altersvorsorge investieren zu können.

    Ein nicht zu vernachlässigender Tel der Bevölkerung kann genau das eben nicht. Die haben schon Probleme die aktuelle Inflationswelle finanziell zu wuppen. Von den Betriebskostenzahlungen, die evtl. im nächsten Jahr anstehen will ich gar nicht erst anfangen.

    Und ob denen später die Rente um 60% gekürzt wird ist dann auch egal, weil weniger als Grundsicherung wird es nicht werden.

    So sieht leider die Realität für eine ganze Menge Arbeitnehmer in Deutschland aus.

  • Bei mir steht die Nachzahlung für die Schulzeit zwischen 16. und 17. Lebensjahr an. Sind zwar eine andere Rechtsgrundlage und ein etwas anderer Rechenweg, aber mit Antragstellung bzw. Terminvereinbarung zur Antragstellung im Dezember und Zahlung innerhalb von drei Monaten nach Bescheiderteilung, kann ich die höhere steuerliche Absetzbarkeit in 2023 mit den günstigsteren rentenrechtlichen Bedingungen (aller Wahrscheinlichkeit nach niedrigeres Durchschnittsentgelt in 2022 als in 2023) kombinieren.

    Nachzahlen, wenn die Schulzeit schon angerechnet wurde, geht nicht oder?

    "Man muss nicht alles wissen, man muss nur wissen, wo es steht." Zitat von Unbekannt.

  • Nachzahlen, wenn die Schulzeit schon angerechnet wurde, geht nicht oder?

    Nee, es geht für Zeiten die damals (als alles besser war) Anrechnungszeit waren, es heute (nach aktuell gültigem Recht) aber nicht mehr sind.

    Das wären regelmäßig Zeiten zwischen 16 und 17 und Jahre über 8 Jahre an Schule/Studium.

    Die Zeit zwischen 16 und 17 funktioniert bei vielen Leuten, es sei denn sie haben da versicherungspflichtig gearbeitet (z. B. Lehre).

  • Für 16-17 kann man aber nur bis man 45 Jahre alt is nachzahlen.

    Zahlt man das Minimum bekommt man quasi 1 Jahr Pflichtbeiträge zusätzlich. Wichtig falls man auf die 35 oder 45 Jahre Wartezeit zielt.

    Damit senkt man unter Umständen aber die Höhe einer eventuellen Erwerbsminderungsrente leicht ab.

    Das politische/demographische Risiko bleibt aber bei all diesen zusätzlichen Einzahlungen, ich sehe da eher kein Griechenland-Szenario mit hohen Rentenkürzungen, aber wenn die Rentenkasse nicht mehr sprudelt, dann kann es viele viele Nullrunden geben, wie ca. Mitte der 2000er. Da gab es 3 Nullrunden hintereinander. Und von 2004-2011 gab es insgesamt 4 Nullrunden und 2 mickrige und nur eine gute Erhöhung. Wäre besser auf eine andere Säule zu setzen.

  • Es sind freiwillige Beiträge, die man nachzahlen kann. Das kann einen Unterschied ausmachen.

    Das man sich ggf. "den Durchschnitt versaut" das stimmt, deswegen macht es häufig Sinn, mehr als nur den Mindestsatz zu zahlen. Daher sollte man die gesamte Geschichte auch mit etwas Vorlauf planen, insbesondere wenn man eher den Höchstbeitrag anstrebt.

  • Für 16-17 kann man aber nur bis man 45 Jahre alt is nachzahlen.

    Zahlt man das Minimum bekommt man quasi 1 Jahr Pflichtbeiträge zusätzlich. Wichtig falls man auf die 35 oder 45 Jahre Wartezeit zielt.

    Damit senkt man unter Umständen aber die Höhe einer eventuellen Erwerbsminderungsrente leicht ab.

    Das politische/demographische Risiko bleibt aber bei all diesen zusätzlichen Einzahlungen, ich sehe da eher kein Griechenland-Szenario mit hohen Rentenkürzungen, aber wenn die Rentenkasse nicht mehr sprudelt, dann kann es viele viele Nullrunden geben, wie ca. Mitte der 2000er. Da gab es 3 Nullrunden hintereinander. Und von 2004-2011 gab es insgesamt 4 Nullrunden und 2 mickrige und nur eine gute Erhöhung. Wäre besser auf eine andere Säule zu setzen.

    Griechenland nun doch nicht, hmm hatte schon Angst. Sicherlich kann man alles schlecht reden, Fakt ist, bisher ist die GRV eine zuverlässige Konstante, eventuell auch wieder mit Nullrunden usw. aber weiterhin für den normalen Arbeitnehmer im Alter die Haupteinnahmequelle. Privat noch Vorsorge zu treffen ist natürlich sehr wichtig, allerdings nicht ohne Risiko, dieses steigt je kürzer die Zeit der Anlage möglich ist. Hier kommt die Anlage von vor 20-25 Jahren ins Spiel, viele haben da die Lebensversicherung in verschiedenen Varianten genutzt und bekommen jetzt die Auszahlungen, wenn dann die Zeit bis zur Rente knapp wird, ist der ETF außen vor. Heißt Leute mit hoher Lebenserwartung können die freiwilligen Zahlungen wegen vorzeitigen Renteneintritt nutzen. Diese Beiträge waren die letzten Jahre lukrativer als alles andere an Rentengedöns mit fester Verzinsung. Da habe ich sogar mehr Vertrauen in den Staat als in die Versicherungskonzerne, klingt komisch ist aber so. Dort wurden statt Nullrunden massive Gewinnrückgänge verkündet, zum Glück hatte ich solche Verträge nicht. Als letztes noch, ein heute 20-30jähriger kann seine private Altersvorsorge auf Grund der Laufzeit ganz anders steuern als meine Generation. Ich habe die ersten ETF Anteile verkauft und in den Sicherheitsbaustein umgeschichtet und ja Teile davon auch in die GRV.

  • Ich gehe mal davon aus, dass es langfristig auf eine Erhöhung des Renteneintritssalters hinauslaufen wird. Das wird dann in der Realität auf eine weiter Kürzung der Altersrente hinauslaufen, da kaum Jemand in dem Alter noch wird arbeiten wollen (oder können). Die Leute werden dann entweder die Abschläge für die Flexi-Rente in Kauf nehmen oder diese gar ausgleichen. Man braucht sich ja nur die Anzahl der Ausgleichszahler anzusehen. Die Zahl steigt jedes Jahr stark an.

    Meine Zielflagge steht erstmal weiter auf dem 01.02.2035.8o

    Zitat: "Roßbach betonte weiter, dass die Gesamteinkommen im Alter deutlich höher lägen als die Leistungen allein aus der gesetzlichen Rente. Sie betonte etwa, "dass sehr niedrige Renten isoliert betrachtet kein verlässliches Indiz für Altersarmut sind". So hätten zum Beispiel alleinstehende Männer mit einer gesetzlichen Rente unter 250 Euro im Schnitt ein Gesamteinkommen von fast 2400 Euro im Monat."

    Die hier angesprochene Klientel dürfte eine Erhöhung des Renteneintrittsalters kaum betreffen. :/

  • Wenn wir einfach einmal davon ausgehen, dass die Rentenbeginne für die 4 Altersrenten (ohne Bergmannsrente) alle um 2 Jahre nach hinten verschoben werden (61->63; 63->65; 65->67 ;67->69), dann wird es ja schon etwas leichter, die notwendige Wartezeiten (5; 35; 45 Jahre) rechtzeitig zu erfüllen, wenn man sich rechtzeitig informiert und entsprechend agiert (sofern möglich).

    Ab 13 Jahren kann man arbeiten, ab 16 Jahren freiwillige Beiträge zahlen, alles in der Hoffnung dass 4 bis 5 Jahrzehnte später das Rentenrecht noch immer so funktioniert, wie es bei Beginn der Überlegung war. Bleibt also spannend.