Automatisierung in der Automobilindustrie - wie sind eure Erfahrungen?

  • Aber man muss sich nur mal anschauen, wo die Technik vor 40 Jahren gestanden ist, was sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten getan hat. Und sich dann ausmalen, was sich in den, sagen wir nächsten 20-30 Jahren noch tun wird. Ich bin da schon relativ optimistisch.

    ja, die technik entwickelt sich ja rasant weiter.

    Man wäre ein Stück weit weniger flexibel, aber könnte sich zum Beispiel von einem autonomen Car-Sharing Auto in der Früh abholen und zur Arbeit fahren lassen. Während man arbeitet, nutzen andere Leute das Auto. Und wenn man fertig ist, lässt man sich von einem anderen Auto des selben Car-Sharing-Anbieters wieder abholen und nach Hause fahren.

    das system kann ich mir auch sehr gut vorstellen.

    Du lebst in einer Stadt oder im städtischen Umfeld, richtig? Ich habe auch etliche Jahre in einer Großstadt gelebt. Ohne Auto. Und ohne dass es mir gefehlt hätte. Jetzt bin ich in einem 100 Einwohner Dorf am Land.

    ja, das stimmt, in der stadt ist es ohne probleme möglich ohne auto zu leben. auf dem land kann man aber zumindest ab der nächsten bahnstation öffentlich fahren, also man muss nicht von tür zu tür mit dem auto zurücklegen. da würde sich anbieten, fahrgemeinschaften zu bilden, was ebenfalls sprit spart. auch gäbe es die möglichkeit, das fahrrad für einen teil der strecke zu benutzen. am land sind viele das auto gewohnt und gar nicht offen dafür, es auch mal stehen zu lassen. ich kenne viele, die auch zum 500m entfernten supermarkt unbedingt ins auto steigen müssen. in der stadt geht man solche strecken ohne zu zögern zu fuß.

    Ein guter Anteil der Kosten im ÖPNV besteht/entsteht ja aus dem Fahrpersonal (sofern es überhaupt ausreichendes gibt). Könnte man hier automatisieren und mit Ad-Hoc-Ridesharing kombinieren (mit kleineren (Elektro-)Fahrzeugen), so könnte man ein gutes Angebot bei (hoffentlich) niedrigeren Betriebskosten bieten, da nicht alle zwei Stunden ein fast leerer, großer Bus fahren muss, der 40 bis 50 Liter Diesel auf 100 km verbraucht.

    die ländlichen infrastrukturen sind auf alle fälle ausbaufähig. ich könnte mir auch vorstellen, dass durch die wachsende nachfrage, weiterentwicklungen stattfinden würden... durch den technischen fortschritt kann in ein paar jahren eventuell noch mehr in die richtung passieren.

  • Z.B. in dem der öffentliche Parkraum in den Städten zu Gunsten des Fahrradverkehrs eingeschränkt würde. Warum kann man nicht den Besitz eines Autos gleichzeitig an den Nachweiß eines privaten Stellplatzes knüpfen.:/

    Dann sind's, zumindest kann man solches in entsprechenden Facebook-Gruppen beobachten, die "Dörfler", die eben außerhalb der Stadt wohnen, die am lautesten schreien, wenn man in der Stadt Parkplätze reduziert. Erst recht, wenn diese kostenlos waren.

  • am land sind viele das auto gewohnt und gar nicht offen dafür, es auch mal stehen zu lassen. ich kenne viele, die auch zum 500m entfernten supermarkt unbedingt ins auto steigen müssen. in der stadt geht man solche strecken ohne zu zögern zu fuß.

    Es gibt auch in der Stadt Menschen, die möglichst jeden Fußweg scheuen!

    Wenn ich allerdings erstmal 200 Meter zum Auto laufen muss (in die andere Richtung), überlege ich es mir halt dreimal, ob das Auto nicht auch stehen bleiben kann. Zumal ich bei meiner Rückkehr dann auch erst wieder elendig lang nach einem Parkplatz suchen muss.

    Ich wohne übrigens in direkter Anbindung der U-Bahn. Jeden Morgen kann ich das Gleiche beobachten. Die Anwohner fahren mit Ihrem Auto zu Arbeit. Die Auswärtigen kommen mit Ihren Autos und suchen einen Parkplatz um von unserem Viertel aus Ihren Arbeitsplatz in der Innenstadt mit der U-Bahn anzufahren.

    Dann ist wieder von 16-18 Uhr ein fröhliches Parkplatzwechseln. Wer dann nach 18 Uhr kommt braucht vieel Geduld und Glück um einen Platz zu finden.


    Ach ja, bis vor 3 Jahren hatten wir noch eine traumhafte Parkplatzsituation in unserem Viertel. Durch die stetige Nachverdichtung ist es jetzt aber essig. Das Nächste wird jetzt die Einführung von Anwohnerparkzonen in unserem Viertel sein.

  • Dann sind's, zumindest kann man solches in entsprechenden Facebook-Gruppen beobachten, die "Dörfler", die eben außerhalb der Stadt wohnen, die am lautesten schreien, wenn man in der Stadt Parkplätze reduziert. Erst recht, wenn diese kostenlos waren.

    Mich würde mal interessieren was wäre wenn die Anwohner nicht 30€ im Jahr für einen Anwohnerparkausweis zahlen würden sondern tatsächlich Parkgebühren. Da wäre das Geschrei noch viel größer.

    Parkplätze auf Privatgrund sind nämlich teuer. Nur mal als Referenz: unser Grundstück auf dem Dorf kostet 98€/qm, bei 10qm für ein Auto macht das also einen knappen Tausender oder über 30 Jahre Anwohnerparkausweis. Für einen Parkplatz im Schlamm direkt an der Grundstücksgrenze, denn für Zufahrt und Schotterunterbau ist noch kein Geld einkalkuliert ;)


    Du schneidest da aber noch einen anderen schwierigen Punkt an. Gerade die mittelgroßen Kreisstädte sind darauf angewiesen, dass Publikum aus dem Umland mit dem Auto kommt. Wenn man da die Parkplätze verteuert oder verknappt, wird halt im Einkaufszentrum auf der grünen Wiese oder im Internet eingekauft. Diese Orte brauchen also eine andere Lösung als jetzt Stuttgart/München/...-Zentrum wo alle paar Minuten ein Bus langfährt. Aber sie haben auch ein anderes Problem zu lösen.

  • Mich würde mal interessieren was wäre wenn die Anwohner nicht 30€ im Jahr für einen Anwohnerparkausweis zahlen würden sondern tatsächlich Parkgebühren. Da wäre das Geschrei noch viel größer.

    Ja, das mit den Parkgebühren wäre mal ein interessanter Versuch.

    Ich sehe das Problem, dass ich x Euro für den Anwohnerparkausweis bei im Prinzip Null Gegenleistung p.a. bezahle. Denn einen Parkplatz habe ich noch lange nicht, nur weil der Wisch im Auto hinter der Scheibe liegt. ;)

    Dann müsste auch konsequent durchgegriffen werden.

    PS: Im Prinzip braucht auch noch jeder Anwohner einen 'Gästeausweis', damit man auch mal Besuch bekommen kann.

    Gerade die mittelgroßen Kreisstädte sind darauf angewiesen, dass Publikum aus dem Umland mit dem Auto kommt. Wenn man da die Parkplätze verteuert oder verknappt, wird halt im Einkaufszentrum auf der grünen Wiese oder im Internet eingekauft. Diese Orte brauchen also eine andere Lösung als jetzt Stuttgart/München/...-Zentrum wo alle paar Minuten ein Bus langfährt. Aber sie haben auch ein anderes Problem zu lösen.

    Es gibt keine einheitliche Lösung. Ich spreche aber bewusst nicht von der Innenstadt! Ich lebe in einem Wohngebiet. Halt aktuell noch ohne Anwohnerparken.

    In Stadteilen nahe dem Flughafen ist einigen Anwohnern bereits der Kragen geplatzt und Sie haben zur Selbstjustiz gegriffen.

    Parkenden Urlauberfahrzeugen wurde Reifen zerstochen oder der Lack zerkratzt. Ach wenn ich solche Methode strikt ablehne kann ich den Ärger der Anwohner nachvollziehen. Insbesondere da es am Flughafen ausreichend Parkflächen gibt (kostenpflichtig).

    Es gibt auch 'Park and Ride'-Plätze außerhalb der Stadt. Problem ist dann halt, dass das Monatsticket für die Fahrt in die Innenstadt dann gleich ne ganze Ecke teurer ist, als wenn man mit seinem Auto in die Stadt fährt und nur ein Zonenticket braucht.

  • PS: Im Prinzip braucht auch noch jeder Anwohner einen 'Gästeausweis', damit man auch mal Besuch bekommen kann.

    In der Schweiz ist das bei Anwohnerparkzonen der Standard. Ohne Schein darf man tagsüber unter der Woche maximal eine Stunde parken. Wer keinen Anwohnerparkausweis hat, kann teilweise eine Tagesparkkarte kaufen. Das ist jedoch teilweise recht kompliziert (gewollt?). In manchen Kantonen/Städten geht das sogar online, in anderen muss man dazu auf den Polizeiposten oder ins Rathaus. Oder bekommt's als Tourist im Hotel.
    Faires Modell, finde ich.

  • PS: Im Prinzip braucht auch noch jeder Anwohner einen 'Gästeausweis', damit man auch mal Besuch bekommen kann.

    Kenne ich aus "Bielefeld" (also der gut gemachten Tarnstadt die sich dort befindet wo Bielefeld sein soll ;) ). Da bekommt jeder Anwohner ein paar Gästeparkausweise, da trägt der Gast dann das aktuelle Datum ein und legt den hinter die Windschutzscheibe.

  • Andererseits muss auch klar sein: Wer an der letzten Milchkanne wohnt, kann nicht erwarten, dass er für ein paar Euro jede halbe Stunde auf direktem Weg in den nächsten Zentrumsort kommen kann.

    Ich habe diese Erwartung nicht, ich komme hier auf dem Land gut mit dem Auto zurecht. Ich habe aber den Eindruck, dass Leute, die das nicht kennen, auf absurde Ideen mit Lastenrad und e-Autos kommen. Es soll auch bergige Gegenden in Deutschland geben, wo das Lastenrad kein Spaß ist...

  • Mich würde mal interessieren was wäre wenn die Anwohner nicht 30€ im Jahr für einen Anwohnerparkausweis zahlen würden sondern tatsächlich Parkgebühren. Da wäre das Geschrei noch viel größer.

    Es gab doch in letzter Zeit einen großen Aufschrei, als Tübingen und Heidelberg (?) angekündigt haben, die Anwohnerparkausweise für 300 € pro Jahr zu verkaufen.

    Ich verstehe das Problem ehrlich gesagt nicht. Die Fläche eines Autos zu kaufen, ist deutlich teurer und auf dem Land, wo ich problemlos immer an der Straße parken kann, ist das mit 50 € oder so in der Miete inkludiert.

    Ich fände es ja verlockend, die Anwohnerparkausweise basierend auf der Grundfläche des Autos zu berechnen. Fettes Auto - viel Flächenverbrauch - hohe Parkgebühren.

  • Es soll auch bergige Gegenden in Deutschland geben, wo das Lastenrad kein Spaß ist...

    Wobei da natürlich die Elektroräder echt eine Hilfe sind. Meine Freundin hat sich vor ein paar Monaten eines gekauft. Turbo einschalten und vom Berg merkst du nix mehr, selbst wenn hintendran noch ein Anhänger mit Kind ist. Und klar, die Teile sind teurer als normale Fahrräder, aber wenn man es schafft Autofahrten mit dem E-Bike zu ersetzen holt man das schnell wieder rein. Insbesondere auch weil so Kurzstrecken ala zum Kindergarten und zurück extrem verschleissend sind. Da ist beim Auto nach 6km der Motor gerade angewärmt wenn man zurück kommt.

    Wir haben jedenfalls vor nach dem Umzug bei vernünftigem Wetter solche Trips mit dem E-Bike zu machen. Wir müssen nur noch eine Route durch den Wald finden, denn der ausgeschilderte (!) Radweg führt nämlich grösstenteils über die Landstraße.


    Es gab doch in letzter Zeit einen großen Aufschrei, als Tübingen und Heidelberg (?) angekündigt haben, die Anwohnerparkausweise für 300 € pro Jahr zu verkaufen.

    Ja, aber auch das ist nicht wirklich im Verhältnis zu Bodenrichtwerten deutlich jenseits der 500€. Ich fand es auch kommunikativ nicht besonders glücklich, dass man dem Ganzen in Tübingen auch gleich noch den Anti-SUV-Spin gegeben hat.

  • Diese Orte brauchen also eine andere Lösung als jetzt Stuttgart/München/...-Zentrum wo alle paar Minuten ein Bus langfährt.

    Einer meiner guten Freunde, der auch auf dem Land lebt, hat mich mit seiner Lösung überzeugt. Er fährt zu beliebigen Zeiten und immer mit dem Bus!


    ... er hat einen T5 :thumbup: