Geldanlage

  • Ich möchte eine größere Summe anlegen. Ich bin sicherheitsorientierter Typ.

    Bei meiner Hausbank wurde ich wie folgt beraten:

    Festgeld wäre eine schlechte Anlage,da Sie zur Zeit nur 1,35% Rendite bringt.

    Vorgeschla wurde eine Mischanlage und zwar in Form von

    a) Teil Goldkauf

    b) Teil in Immbilienfonds

    c) Teil in gemanagte Anlagen in ausgewogener Variant

    Bei c müssen allerdings mindesens 5 Jahre Laufzeit angesetzt werden.

    Bei der Anlage handelt es sich um Geld, das ich die nächsten Jahre nicht benötige.

    Über Tagesgeldkonto verfüge ich bereits.

    Bitte um Mitteilung bzw. Beratung.:?:

  • Ohne weitere Infos ist es schwierig und es ist alles andere als eine Empfehlung, nur meine Meinung, aber als sicherheitsorientierter Typ würde ich (die Prozentwerte Pi mal Daumen) vermutlich …


    - 60 Prozent in Festgeld bzw. Anleihen (die bis zum Ende gehalten werden von BRD oder einem Bundesland)

    - 25 Prozent in einen FTSE All-World

    - 7,5 Prozent in Offene Immobilienfonds

    - 7,5 Prozent in Gold (EUWAX 2)


    Nur als Idee und Inspiration …

  • a) Teil Goldkauf

    b) Teil in Immbilienfonds

    c) Teil in gemanagte Anlagen in ausgewogener Variant

    a) Das ist eine Option. Auch als sicherheitsorientierter Anleger würde ich aber nicht mehr als 10 Prozent der gesamten Investitionssumme in Edelmetalle investieren. Persönlich bin ich ein Freund davon, ein Drittel in Gold und zwei Drittel in Silber zu investieren. Wenn es wie du schreibst eine größere Summe ist musst du überlegen, ob du für das Silber Lagermöglichkeiten hast. Ein Kilo Silber als Münze kostet aktuell ca. 900 Euro, je nachdem, welche Münze du kaufst.


    b) Da würde ich definitiv von abraten. Wir haben aus meiner Sicht für Immobilieninvestitionen die ungünstigste Konstellation; nach wie vor sehr hohe Kaufpreise, steigende Zinsen und sich stark verteuerndes Baumaterial. Im Übrigen greift zumindest bei Wohnimmobilien das Prinzip „Mietrecht = Mieterrecht“. Für mich sind die Investitionen nichts.


    c) Wäre auch nicht unbedingt meins. Aktiv gemanagte Fonds sind nicht so schlecht, wie sie hier regelmäßig gemacht werden. Trotzdem würde ich eher Richtung ETF gehen. Wenn du es dir zutraust kannst du auch Einzelaktien kaufen. Bei Investitionen in Aktien solltest du auf das Geld mindestens zehn, besser fünfzehn Jahre verzichten können. Und das unabhängig, ob es ein ETF oder Einzelaktien sind.



    Alles Gesagte stellt lediglich meine persönliche Meinung dar und ist nicht als Anlageberatung zu verstehen.

  • Ohne weitere Infos ist es schwierig und es ist alles andere als eine Empfehlung ...

    Das sehe ich ebenso (Alter, Einkommen, Familienstand, Sicherheit des Einkommens, Angestellter oder Selbständiger, Sparquote, zu erwartende Rente, bereits vorhandenes Vermögen, Struktur desselben, eventuell zu erwartende Erbschaft usw. ??? sowie Definition "größere Summe" ???) ... Ohne solche Infos muß das Stochern im Nebel bleiben.

    b) Teil in Immbilienfonds

    c) Teil in gemanagte Anlagen in ausgewogener Variant

    Apropos Stichwort "Hausbank": Wenn es dabei ausnahmslos um "hauseigene Produkte" geht, die noch dazu extrem hohe Gebühren für die Bank generieren (Ausgabeaufschläge bei den Fonds bis zu 5% sowie jährliche Management-Fees von nicht selten 2% oder mehr; Beispiel: Vermögensverwaltung mit Fonds oder noch schlimmer eine Dachfondsvariante), dann scheint mir das eine eher sehr fragliche Herangehensweise.


    Nur meine bescheidene persönliche Meinung.

  • Hier fehlen einige Angaben:

    Anlage wie lange, Für was wird das Kapital später eingesetzt (Altersvorsorge, Imobilie), Kann man mit vorübergehenden Verlusten umgehen, Sicherheitsbaustein vorhanden (etwa 5 Netto-Monatsgehälter) Erfahrungen mit Fonds, Aktien usw? Finanztip-Seiten gelesen und Videos von Saidi gesehen?

  • Was will der sicherheitsorientierte Typ mit etwas so volatilem wie Gold?

    "Man muß sich entscheiden: Entweder man setzt auf die Verläßlichkeit des Goldes - oder man setzt auf die Verläßlichkeit von Ehrlichkeit und Intelligenz von Regierenden" (Hinzufügung von mir: "und von der Zentralbank") ... :D

    (George Bernard Shaw)


    Zum Glück muß man dies ja nicht alternativ sehen - sondern kann es auch kumulativ auffassen. Damit wäre man bei der (übrigens immer zu empfehlenden) Diversifikation und, in dem Fall, einer adäquaten Beimischung von Gold in Relation zum jeweiligen Staatsvertrauen.


    Ansonsten gilt natürlich (erst recht für den Euro):


    "Papiergeld fällt früher oder später auf seinen inneren Wert zurück - Null"

    (Voltaire)

  • Was will der sicherheitsorientierte Typ mit etwas so volatilem wie Gold?

    Sich z. B. vor der zum Schwundgeld mutierten Europäischen Einheitswährung schützen ?


    Nach meiner Erinnerung konnte zur Euroeinführung (als Buchgeld in 1999) ein Kilo Gold für 7.879,00 Euro erwerben werden - aktuell braucht es für ein Kilo Gold knapp 54.800,00 Euro. Das entspricht ziemlich genau dem Faktor 7. Insofern hat Gold den Verlust der Schwundwährung Euro (wozu diese durch die Dauerrettung der EZB mutiert ist) doch recht gut kompensiert ?!


    Wobei natürlich Gold genau genommen niemals teurer geworden ist: Es braucht nur immer mehr durch Null- und Negativzinsen samt Anleihekäufen in Billionenhöhe der EZB (mit aus dem Nix frisch geschaffenen) und so entwerteten Euro - um exakt die gleiche Menge an Gold zu erwerben.


    Da Du Dich offensichtlich (auch bei dem Thema Gold) bestens auskennst: Sollten mich meine Erinnerungen (samt Kaufbelegen) täuschen, bitte ich um Aufklärung und Korrektur.

  • Sollten mich meine Erinnerungen (samt Kaufbelegen) täuschen, bitte ich um Aufklärung und Korrektur.

    Sovereign , Deine Preisentwicklung von Gold in den letzten 23 Jahren ist ein nettes Beispiel, hat aber nichts mit der Volatilität von Gold zu tun. In sofern ist der Vergleich mit Bitcoin zwar brutal, aber gerechtfertigt.

    Volatile Assets sind für sicherheitsorientierte Typen sicherlich nur sehr eingeschränkt geeignet.

  • Um dich vor der krassen Underperformance von Gold zu schützen (700%? Pah...), solltest Du ein paar Bitcoin beimischen. Wenn du in 1999 Bitcoin für 7879 Eur gekauft hättest... ?

    Habe keinerlei Bedarf mich vor "Underperformance" zu schützen (schon gar nicht iVz irgendwelchen abstrusen "Anlagen"). Mir würde es schon reichen, wenn das Geld, welches ich verwenden muß, ein Geld ist, welches die Geldfunktion Wertaufbewahrungsmittel erfüllt. Ist Dir eine andere Definition von Geld bekannt, als jene über die drei Funktionen Zahlungsmittel, Recheneinheit und Wertaufbewahrungsmittel ?


    Daneben wäre es mir auch lieber, wenn man dieses Geld nicht ständig retten müßte ...


    Zu meinen diversen Grundprinzipien zählt unter anderem die Lindy-Regel (vereinfacht: Die Wahrscheinlichkeit, daß etwas in Zukunft funktioniert, ist umso höher, desto länger die Sache schon vorher funktioniert hat (ob ein Produkt, ein Geschäftsmodell, eine Währung, ein Anlagevehikel usw.). Also und vom Prinzip her und nur beispielhaft: Grund und Boden (Immobilien) funktionieren seit Menschengedenken, Gold seit Jahrtausenden usw. - seit wann gibt es übrigens Bitcoins ... ?


    By the way: Würde Bitcoin tatsächlich funktionieren und reüssieren - würde das von den Staaten natürlich ohnehin verboten.

  • Volatile Assets sind für sicherheitsorientierte Typen sicherlich nur sehr eingeschränkt geeignet.

    Immobilien, Aktien, Gold, Uhren, Oldtimer usw. sind doch alle volatile Assets ? Und für meinen Teil bin ich ein sehr "sicherheitsorientierter Typ". Dann hätte ich ja eine eher unpassende Asset Allokation für mich gewählt ... ?


    Nur am Rande: Der ganze Kram mag (mehr oder weniger stark) schwanken - nix davon mußte aber jemals - so wie die Einheitswährung - "gerettet" werden.


    Meine Tagesgelder (wäre das denn für den sicherheitsorientierten Typ geeignet ?) sind dagegen nicht "volatil" - da kann ich (mal unterstellt die Einlagensicherung würde tatsächlich funktionieren ...) aktuell mit "sicheren" 8-9% Verlust per annum kalkulieren ...

  • Wenn Schulden seit Menschengedenken funktionieren, dann funktionieren die auch in Zukunft? Dass das bloß keiner der EZB erzählt. 8|

    Ist das als humoristische Einlage zu verstehen ?


    Zum Thema "funktionierende (Staats)Schulden seit Menschengedenken": Allein nur seit seit dem Jahr 1800 (man muß da also nicht auf Menschengedenken zurückgehen sondern nur die jüngere Finanzgeschichte anschauen) kommt man auf 227 Staatsinsolvenzen.


    (Stammt - nach meiner Erinnerung - aus einer Studie aus 2008 von Kenneth Rogoff (m. W. immerhin Nobelpreisträger und mal Chef-Ökonom vom IWF) und Carmen Reinhart).


    Womit natürlich nur die offiziellen Fällen gemeint sind. Eine Währung kann ja auch wenigstens formal-juristisch (noch) weiter bestehen bleiben - während ihr innerer Wert immer weiter erodiert (das kann man dann beispielsweise an ihrem Wechselkurs zu Gold ablesen ... oder an den betroffenen Bürger, die in Sachwerte flüchten und/oder in stabilere Währungen flüchten ...).

  • In Euro dargestellt, ist der Euro sehr stabil.

    Den Satz muß man sich mal auf der Zunge zergehen lassen ... Zudem: Warum muß man den Euro dann dauernd retten, wenn dieser doch so "stabil" ist ?


    Schau ich mir meine Assets an, hat der Euro praktisch gegen alles (was sich nicht in beliebiger Menge nachdrucken bzw. per Mausclick am PC aus dem Nix erschaffen läßt) massiv devaluiert (ob das nun Gold, Immobilien, Aktien usw. waren - so manche Sachen (wie Uhren, Oldtimer, Kunst usw. sind nicht zuletzt durch die Maßnahme der EZB überhaupt erst zu "Assets" im Sinne von "Wertaufbewahrungsmitteln" mutiert; sozusagen als Surrogate, weil dieses Geld eben seine Funktion als Wertaufbewahrungsmittel verloren hat ...)

    Am Ende geht es auch darum, die Assets leicht und schnell liquidieren zu können.

    Ob nun Gold, bestimmte Uhren oder zertifizierte Diamanten (um nur drei Beispiele zu nennen): Solche Sachen sind global und sogar fast rund um die Uhr liquidierbar. Ähnliches dürfte (noch) für US-Treasuries gelten (war bislang immer so, wenn es eng wurde).


    "Geld im rechten Augenblick zu haben, das allein ist Geld"

    (Detlef von Liliencron)


    Sehe ich ganz ähnlich. Und der wußte aufgrund seiner persönlichen Lebensgeschichte was in Geldangelegenheiten letztlich zählt.

  • Ich sag' ja, es funktioniert!

    Ob das mit den vielen Staatspleiten die meisten Menschen, so wie offensichtlich Du, auch unter "funktionieren" subsumieren würden ?


    Bei nüchterner faktischer (statt formal-juristischer) Betrachtung gehen ja nicht die Staaten pleite - sondern deren Bürger (samt deren Ersparnisse, deren Altersvorsorge usw.). Diese Art des "Funktionierens" versuche ich mir lieber (so weit möglich jedenfalls) von der Tribüne aus (als Zuschauer) anzusehen als davon Betroffener (auf dem Spielfeld).


    Ein nach meinem Dafürhalten nachvollziehbarer Ansatz. Oder wie ich hier an andere Stelle, glaube ich zumindest, schon mal schrieb: Aus meiner Sicht (das ist auch der absolut vorherrschende Tenor in meinem Umfeld) lautet die Frage nicht mehr "Wie könnte man den Euro noch retten ?" - sondern nur noch "Wie kann man sich (und seine Ersparnisse, Altersvorsorge etc.) vor dem Euro und den Maßnahmen zu seiner Dauerrettung selbst noch retten ?"