Jetzt 30k auf msci World etf oder splitten?

  • Nicht alle haben 30 Jahre Zeit! Für viele ist jetzt 15 schon lang.

    Erst mal generell... Alle Anlageentscheidungen sollten auf Basis der sog. Gesamtsituation erfolgen. Dazu gehören das Alter und die daraus abzuleitendende Anlagedauer, das derzeitige und voraussichtliche Nettovermögen zum einem Zeitpunkt x, wobei der Einfluss der 'Anlageentscheidung/en' auch berücksichtigt wird, die derzeitigen und voraussichtlichen Einkünfte zum Zeitpunkt x, die Kenntnisse über Anlagevehikel und/oder -produkte, die verfügbare Zeit zur Pflege der 'Geldanlage'... um nur mal den Kern zu skizzieren. Daraus leitet sich u.a. auch das Ziel der Geldanlage ab.


    Zu den 15 oder 30 Jahren... : Die 15 Jahre (plus/minus) kommen daher, dass sich Aktiendepots bei Käufen zu denkbar ungünstigen Zeitpunkten in der Vergangenheit nach ca. 15 Jahren spätestens wieder 'erholt' hatten. Verdient hatte man da allerdings nix. Die Netto- oder Realrendite war dabei, wenn man den Kaufkraftverlust berücksichtigt, immer noch deutlich negativ.

    Wer auf Buy and Hold steht und sich passiv als Beobachter verhalten will, der sollte mMn in anderen (größeren) zeitlichen Dimensionen rechnen und/oder sich, wenn das Gesamtvermögen 'Klimpergeld' ist, auf Zwangsfrugalismus im Alter einstellen.

  • Nicht alle haben 30 Jahre Zeit! Für viele ist jetzt 15 schon lang. Und da spielt es eine Rolle ob du jetzt nach einem Jahr minus 18% oder durch Raten glücklicherweise nur minus 8% bist

    Auf der anderen Seite wird ein Depot meistens weder auf einen Schlag komplett investiert noch auf einen Schlag komplett verkauft. In der Praxis muss das Geld erst einmal jeden Monat verdient werden und in der Regel wird es dann jeden Monat entnommen. Und unter der Betrachtung hat z.B. auch ein 50-Jähriger noch eine Menge Zeit für sein Depot.

    Wenn du nur 1, 2 oder 5 Jahre hast, dann ist die Börse nicht unbedingt das richtige Instrument. Da ist die Balance von Risiko und Ertrag anderswo deutlich besser.

  • Das stimmt... Ich setze nun nochmal darauf, dass die Kurse schwanken und dieses Jahr nicht stetig nach oben gehen

    Logisch, die werden definitiv nicht regelmäßig nach oben gehen, allerdings wird es sehr schwer den richtigen Zeitpunkt zu finden, wann der richtige Termin für den Kauf ist. Dazu hat Saidi auch ein sehr passendes Video gemacht.

  • Ja, und hoffentlich ist man dann auch noch gesund und hat dann noch was von dem Geld. Wenn ich die Wahl hätte zwischen Gesundheit und Kurssteigerung wäre meine Wahl klar!

    Da hast du absolut recht. Aber da es sozusagen als Rente dienen soll, ist das bei jeder anderen Rente ja auch so der Fall...

  • Die Frage ist doch, ob man den gesamten Depotwert zum Zeitpunkt X auf einmal benötigt?

    Ich für meinen Teil strebe an durch meine gesetzl. Rente in 12 Jahren meine Basis-Lebenskosten bestreiten zu können (Wohnen, Essen, usw.).

    Alles was dann Spaß macht soll aus dem Vermögensverzehr bestritten werden. Zum Rentenbeginn werde ich einen Puffer von min. 5 Jahren Cash aufgebaut haben. Selbst wenn dann der Depotwert gerade gen Süden läuft, bin ich zunächst mal nicht zwingend auf eine Entnahme aus dem Depot angewiesen, sondern kann noch mehrere Jahre ganz spaßig im Unruhestand leben, bevor ich dann wirklich Anteile meiner ETF verkaufen müsste. Und selbst dann müssten ja nur Teilverkäufe erfolgen um damit wieder ein paar Jahre weit zu kommen.


    Und wenn es an den Märkten richtig gut läuft, werde ich dann auch damit klar kommen! Es gibt noch so viele weiße Flecken auf der Landkarte. :)

    Aber, lieber Arm und gesund als reich und krank!

  • den du wie berechnet hast?

    Hmm,

    mit Ü50 verläuft das Leben ja in relativ geregelten Bahnen.8o

    Ich hab es mir Einfach gemacht und bin einfach mal von meinem aktuellen Nettogehalt ausgegangen. Das habe ich dann mit der erwarteten Inflation (Annahme 3% p.a.) hochgerechnet. Davon habe ich dann meine erwartete Rente abgezogen (Netto).

    Übrig bleibt dann der Betrag den ich pro Monat an Cash benötige. Das habe ich dann mal 60 gerechnet.

    Da ist dann auch noch ein Puffer drin, da ich spätestens als Rentner meine ETF-Sparpläne einstelle.


    Reicht erstmal für den groben Weg. Genauer geplant, wird eh erst 2-3 Jahre vor der Rente.:)

  • So ähnlich habe ich es auch gemacht, 4 Jahre vor dem Rentenstart Sparplan eingestellt.

    2021 zum Jahresende habe ich die ersten Anteile verkauft und erst einmal auf das Tagesgeld geschoben, war natürlich ein glückliches Händchen, kurze Zeit später ging es bergab.

    Wollte eigentlich jetzt noch jedes Jahr bis zum Steuerfreibetrag verkaufen, habe ich mir letztes Jahr allerdings nicht zugemutet, was nützt da die Steuerersparnis... wenn der ETF kräftig gefallen ist....

    Habe jetzt noch gut 2 Jahre bis zum Start, da ist der Tagesgeldbestand auf Festgeld gelandet, die 2,5% mehr kann man schon mitnehmen.

    Berechnung war bei mir Bedarf (monatlich) - Rente/Betriebsrente x 60, weiterhin mußte ich einige Eimalzahlungen berücksichtigen (zB Dienstwagen weg - Anschaffung Privatwagen) als letztes habe ich meinen Sicherheitsbaustein um 10k erhöht. Durch die Inflation jetzt schon gerechtfertigt. Die Inflation hatte ich ursprünglich mit 2,5% berechnet, so schnell kann es mal das Vierfache werden.

    Weiterhin geht der Betrag den ich für den Sparplan verwendet habe, seit der Einstellung zum Tagesgeld (zusätzlicher Sicherheitsbaustein).

  • Bei mir ist so - ich möchte ein Sparplan aufsetzen pro Monat €500 (sprich 12*€500 = €6000 im Jahr)


    Nun überlege ich heute die gesamte €6000 zu investieren in A12CX1 (FTSE DEV World)


    Ist so eine Vorgehensweise erlaubt ?


    Oder soll ich monatlich €500 per Sparplan investieren?

  • Beides ist möglich, die Meinungen dazu sind hier sehr unterschiedlich. Ich habe vorhandenes Vermögen immer komplett investiert. Der Sparplan wurde mit den monatlichen Einnahmen gefüttert.

  • Oder soll ich monatlich €500 per Sparplan investieren?

    Du soll(test) das tun, was Du für richtig hältst!

    Ich habe fast 2,5 Jahre meine Sparpläne monatlich bespart. Aber irgendwann bewegt halt eine monatliche Sparplanrate den Depotwert kaum mehr.

    Daher bespare ich seit Oktober 22 mein Depot nur noch quartalsweise. Macht für mich auch das Nachhalten der Käufe in Excel noch einfacher.

    Einzige Herausforderung: Man darf dass Geld natürlich in der Zwischenzeit nicht für andere Dinge ausgeben.;)

    So ein monatlicher Sparplan diszipliniert halt automatisch (pay yourself first).


    Ich hatte vor geraumer Zeit mal mit historischen Daten nachgerechnet, wie sich unterschiedliche Sparplan-Intervalle und Sparplankosten auf die Kursentwicklung auswirken. Anbei nochmal das Bild dazu.

    In der Vergangenheit war ein jährlicher Sparplan sogar renditestärker, da das Geld dann mehr Zeit hat zu arbeiten.

  • Ich würde es splitten.


    Das Argument monstermania mit dem Einstieg von 2019 und liegen gelassener Rendite würde ich aktuell nicht folgen.


    Je nachdem, ob 30k in deinem Gesamtportfolio viel oder wenig ist (+Anlageziel), würde ich es auf 3-12 Monate aufteilen.


    Es gibt durchaus Stimmen, die die Ansicht vertreten, dass die Märkte noch weiter leiden werden. Da wäre ich über einen besseren Durchschnittskurs am Ende dankbar.


    Alles auf einmal zum jetzigen Zeitpunkt wäre mit in Anbetracht des Renditereihenfolgerisikos zu unsicher.


    Wenn du es 6+ Monate splittest, dann kannst du das 50% des Betrags solange woanders anlegen und ein paar Prozent mitnehmen.


    So würde ich es zumindest machen.

  • Das Argument, dass es historisch gesehen in einem Grossteil der Faelle besser war all-in zu gehen wurde ja schon gebracht.


    Was bei einem Invest ueber einen laengeren Zeitraum aber auch zaehlt ist der psychologische Aspekt:
    - Bei all-in und fallenden Kursen wird einem der Buchverlust bei jedem Login beim Broker als rote Zahl vor Augen gefuehrt.
    -Bei steigenden Kursen und einem Invest ueber einen laengeren Zeitraum muss man die verpasste Rendite selbst berechnen und man wird nicht permanent daraufgestossen.


    Aendert nichts an dem Fakt, dass man nicht weiss wann das beste Timing ist, ist aber fuer mich ein Grund Anlagen von groesseren Summen ueber einen gewissen Zeitraum zu strecken. Wenn natuerlich das Depot mit gewissem Volumen schon eine mehrstellige gruene Zahl zeigt, dann aendert eine Einmalinvestition nicht extrem viel an dieser Zahl und man geht eher all-in.

  • Investieren ist wie Fahrradfahren lernen.


    Einige fahren sofort mit 30km/h ohne Angst den Berg runter( All in) .Andere brauchen erst noch Stützräder und fallen oft hin. Aber wenn man nicht aufgibt fährt es sich ganz passabel.(In Raten einsteigen).


    Und heutzutage gibt´s ja auch schon Fahrräder mit ETF-Unterstützung.;)