Abschaffung Steuerklassen III/V

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  • Ich muss gestehen, dass ich mir noch nie einen Lohnsteuerfreibetrag habe eintragen lassen. Das war mir immer zu bürokratisch.

    Tja, einen Tod muß man halt sterben: Entweder man macht sich die Mühe und läßt sich einen Lohnsteuerfreibetrag eintragen oder man zahlt unterjährig mehr Steuer und holt sie sich dann im Rahmen der Steuererklärung wieder zurück.


    Wie sagt der Volksmund so treffend? "Man kann das Bett nicht an fünf Zipfeln packen."

  • Tja, einen Tod muß man halt sterben: Entweder man macht sich die Mühe und läßt sich einen Lohnsteuerfreibetrag eintragen oder man zahlt unterjährig mehr Steuer und holt sie sich dann im Rahmen der Steuererklärung wieder zurück.


    Wie sagt der Volksmund so treffend? "Man kann das Bett nicht an fünf Zipfeln packen."

    Es gibt eine einfache Lösung. III/V beibehalten. ;)


    Wer hier progressiv sein mag, hat ja schon heute die Möglichkeit IV/IV mit Faktor zu wählen. Es wird schon seinen Grund haben, warum diese Kombi in der Praxis nicht von vielen gewählt wird.

  • Es gibt eine einfache Lösung. III/V beibehalten. ;)


    Wer hier progressiv sein mag, hat ja schon heute die Möglichkeit IV/IV mit Faktor zu wählen. Es wird schon seinen Grund haben, warum diese Kombi in der Praxis nicht von vielen gewählt wird.

    Ich kann nur für mich sprechen - wir hatten 3/5, weil es schön einfach war, 4/4 mit Faktor Rechnerei erfordert hätte und es nach der Steuererklärung sowieso egal ist.

  • 4/4 (egal, ob mit oder ohne Faktor) wird ohnehin kaum gewählt.

    Ohh, gibt es da Zahlen für?

    Bei uns gibt es in der Familie bzw. Freundes,- Bekanntenkreis einige die 4/4 haben.

    Das ist natürlich genauso wenig repräsentativ.

    Wir haben 4/4 z.B. auch schon seit unserer Heirat und Zahlen damit etwas zu viel.

    Allerdings beziehe ich ein Gehalt das zu 20 % variabel ist und unsere Ausgaben sind nicht so "auf Kante" das wir auf 50-100 € mehr Netto im Monat angewiesen sind. Bei 3/5 müssten wur jedes Jahr nachzahlen oder eben immer genug zum absetzen haben.

    Am Ende wurd es eh immer wieder glattgezogen mit der Steuererklärung.

    Und ein ständiges Nach justieren des Faktors wäre mir zu blöd, denn wie gesagt, ist das Einkommen nie zu 100 % gleich

  • Es gibt eine einfache Lösung: III/V beibehalten. ;)

    Wer hier progressiv sein mag, hat ja schon heute die Möglichkeit, IV/IV mit Faktor zu wählen. Es wird schon seinen Grund haben, warum diese Kombi in der Praxis nicht von vielen gewählt wird.

    Na klar, kann man 3/5 beibehalten. Ausgangspunkt dieser Diskussion war aber ja, daß der Threadstarter befürchtete, die Steuerklassen 3 und 5 könnten bereits zum 01.07.2023 abgeschafft werden. Vermutlich falscher Alarm. Man sollte der Regenbogenpresse nicht alles glauben, und ich zumindest rechne die CHIP dazu.


    Ich glaube sehr wohl, daß in vielen Familien der Ehemann (als in der Regel finanzstärkerer Partner) seine Ehefrau in finanziellen Dingen klein hält (Frauen, heißt es bekanntlich, verstünden nichts vom Geld), wobei die Steuerklassenwahl 3/5 den Unterschied vergrößert. Das gilt für den Threadstarter wohl nicht, der nimmt zwar den unterjährigen Steuervorteil mit, bezahlt dafür aber den Großteil der Familienausgaben, was in der Situation wohl fair ist. Das ist sicher nicht in allen Familien so.


    Eine ausgesprochen feministische Sicht des Themas liest man hier:

    https://www.geldfrau.de/steuer…icht-ihrem-steuerberater/


    Ich käme nicht auf den Gedanken, meine Frau in sinngemäßer Weise zu übervorteilen. Solange sie verdient, würde ich immer 4/4 wählen und somit dieses Aufregerthema entschärfen. Kein Thema für mich :)

  • Die vorstehende Darstellung finde ich sehr schön.

    Danke :)

    4/4 hätte seinen Reiz, wenn dann gleichzeitig auch die Verteilung der monatlichen Ausgaben neu justiert werden könnte. ;)

    Beziehungsfrage :)


    Wenn das für Deine Frau ein Thema ist, könntest Du erwägen, sich mit ihr zusammenzusetzen und die Steuerklassenwahl mit ihr besprechen.


    Ich habe mir ein Excelblatt gebaut, mit dem ich einen Steuerbescheid simulieren kann. Das geht schneller und gleichzeitig individueller, als das mit Berechnungsseiten im Internet funktioniert, zumal diese Seiten ggf. Annahmen treffen, die bei mir nicht gegeben sind. Außerdem muß man ständig wieder die gleichen Angaben machen, auch dann, wenn man nur am Bruttogehalt herumdreht. Ok: Dazu muß man wissen, wie die Steuer prinzipiell funktioniert. Das ist aber gerade bei 3/5 4/4 nicht so schwer: Bei 4/4 bekommt jeder seinen Grundfreibetrag (10347 € für 2022, 10908 € für 2023), bei 3/5 bekommt der erste den doppelten Grundfreibetrag (also: Für die Steuerberechnung 10347 € abziehen), der 5er keinen (also 10347 € zum Gehalt dazurechnen und dann wie für einen Ledigen nach der Grundtabelle rechnen).


    Am Ende zahlt Ihr - unabhängig von der Steuerklasse! - die Steuer nach dem Splittingtarif: Beide Werte zusammenrechnen, halbieren, Steuer ausrechnen, verdoppeln.


    Wie Ihr die jeweilige Beteiligung an den Kosten der Familie aufteilt, ist dann wieder eine andere Sache. Wenn die Beziehung gut ist, sollte man das schnell im Konsens lösen können :)

  • Wie gesagt, wir haben das nit 4/4 schon seit mehr als einem Jahrzehnt gelöst. Warum sollte meine Frau, die auch arbeiten geht, sich finanziell kleiner machen als sie ist. Auch wenn dies nur auf dem Papier passiert.


    Und wegen der Ausgaben wurde damals ein zusätzliches Gemeinschafts-Giro angelegt, zu den beiden Einzelkonten.

    Dazu eine Excel Tabelle in der alle festen Ausgaben, (auch die die quartalsweise oder jährlich anstehen) geführt werden. Aus dieser ergibt sich der monatliche Bedarf der von beiden eingezahlt wird.

    Wie man das Gewichtet kann man dann immer noch absprechen ob z.b. nach Einkommen oder beide gleich, oder...

    Bei uns ist es nach Gehalt Gewichtet bei ca. 60:40.

    Ich trage also nach wie vor etwas mehr dazu bei, verdiene aber (noch) etwas mehr.

    Aber jeder trägt seinen Teil, ist voll involviert und hat auch immer seinen eigenen Teil aufxdem Einzelkonto.

  • Das Argument hört man in diesem Zusammenhang immer wieder, überzeugt mich aber nicht.


    Denn für das Familieneinkommen ist es netto - spätestens nach der Steuererklärung - egal, welche Kombination man gewählt hat.

    Das Netto bestimmt aber die Entscheidung vieler.
    Vielen ist einfach nicht bewußt, das Ihr Verdienst das Brutto des Arbeitgebers ist und das Delta zu Netto sich der Staat (temporär) wegnimmt.

    Finanz Un-Bildung

  • Meine Frau war nach der Geburt der Kinder einige Jahre ohne Einkommen. Die Wahl von III/V erschien uns hier deshalb zweckmäßig (zumal wir vorher V/III hatten, um ihr erwartetes Elterngeld zu pushen).


    Nachdem meine Frau wieder arbeiten gegangen ist, haben wir uns offen gestanden keine Gedanken mehr um die Steuerklassen gemacht. Habe mal nachgerechnet; sie hätte bei IV/IV netto 200,- € monatlich mehr raus. Da ich wie gesagt den Großteil der Ausgaben allein stemme, ist III/V unterm Strich aber m.E. trotzdem fair. Zudem ich nicht mit "Dein Gehalt" und "Mein Gehalt" rechne und mir mit dem Steuergrundfreibetrag meiner Frau ein schönes "Männerleben" finanziere, sondern das Familieneinkommen insgesamt betrachte.

  • In dem Artikel, den Patrick1978 eingangs verlinkt hat, wird diese Änderung mit "Fairness" begründet. Der tatsächliche Grund dürfte aber hier liegen: "Die Idee hinter der Steuerklassenreform ist nicht schlecht, denn in der Praxis kommt es bei der Kombination 3/5 regelmäßig zu größeren Steuernachzahlungen." - Das FA will das Geld sofort und nicht erst Mitte des Folgejahres.

    Genau das ist der Punkt. Der Staat kann sich nicht mehr zum Nulltarif verschulden, also holt man sich zinslose Darlehen bei den Steuerzahlern. Gut, hat man bisher auch schon (Vorauszahlungen), jetzt halt dann auch bei denen, die bisher Erstattungen hatten.


    Schauen wir mal, was passiert. Ich hoffe ja immer noch darauf, dass Gelb oder Grün bockig die Ampel platzen lassen.

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.


    Grover Norquist

  • Das Thema ist zumindest im Koalitionsvertrag verankert. Daher ist davon auszugehen, dass es auch umgesetzt wird?


    Bin jedoch nicht im Bilde darüber, wieviele Themen in Koalitionsverträgen bisher auch tatsächlich nicht umgesetzt wurden.

  • Exakt so machen wir es auch. Nur bei der Gewichtung machen wir jeder 40% seines Einkommens geht auf Gemeinschaftskonto.

  • Das Thema ist zumindest im Koalitionsvertrag verankert. Daher ist davon auszugehen, dass es auch umgesetzt wird?


    Bin jedoch nicht im Bilde darüber, wieviele Themen in Koalitionsverträgen bisher auch tatsächlich nicht umgesetzt wurden.

    Gesundheitsminister Seehofer (!) hat auch noch ein paar Punkte offen. Schwund ist überall. :sleeping:

  • Wir haben 3/5 aus Überzeugung. Bei 4/4 hätten wir monatlich deutlich weniger. Klar kommt einmal im Jahr eine Erstattung (auf die ich sage und schreibe 6 Monate warten musste), aber ich will mein Geld gleich haben und dem Staat keinen Kredit geben.

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    Grover Norquist