Geldanlage für die nächsten 10 Jahre

  • Hallo zusammen,


    ich bin 50 Jahre alt und möchte in 10 Jahren nur noch eingeschränkt arbeiten. Um für diesen Zeitpunkt unsere KOsten überschaubar zu halten möchten meine Frau und ich dann ein kleines Wohneigentum aus eigenen Mitteln erwerben. Bis dahin wollen wir weiter zur Miete wohnen und so viel wie möglich sparen. Ein Wechsel zu Wohneigentum ist hier an unserem Wohnort derzeit nicht wirtschaftlich sinnvoll, da die Preise und das Angebot inakzeptabel sind. Eine räumliche Veränderung geht wegen unserer Kinder derzeit leider auch nicht.


    Aufgrund meiner Geschäftsführertätigkeit kann/möchte ich monatlich ca. 2.000€ sparen. Aktuell sind es noch 600€, die monatlich in einen ETF-Sparplan gehen (MSCI World). Das Depot hat aktuell einen Wert von rund 100.000€.


    Ich hadere aktuell mit der Strategie - Sicherheit steht da natürlich in diesen Zeiten hoch im Kurs. Aber ich finde für mich da irgendwie keinen konkreten Kurs. ETF-Sparplan eröhen? Bankensparplan? Monatlich auf ein Tagesgeldkonto einzahlen?


    Hat hier jemand einen sinnigen Impuls für mich?


    Dank und Gruß

    muckefuck

  • Wenn du in genau 10 Jahren alles für die Immobilie brauchst ist ein ETF sehr riskant. Kann gut gehen aber auch genau das Gegenteil kann eintreten. Tagesgeld ist für mich nur der Sicherheitsbaustein für unvorhersehbare Ausgaben. Da ich kein großer Fan von Anleihen bin, würde fast nur Festgeld bleiben, bis maximal 100k pro Bank. Allerdings trotz gestiegener Zinsen mit Wertverlust durch die Inflation.

  • Schwierig eine konkrete Empfehlung zu geben.

    Grundsätzlich ist es mit einem Aktien ETF (MSCI World) immer schwierig, wenn zu einem Tag X eine feste Summe benötigt wird. Und 10 Jahre ist jetzt auch kein wirklich langer Zeitraum mehr.

    In den letzten 100 Jahren gab es 3 Dekaden in denen man mit einem breiten Aktien-ETF keine positive Realrendite erzielt hätte.


    Ich würde versuchen das Risiko zu streuen. Den Sparplan mit den 600€ würde ich möglicherweise sogar auf 1000€ erhöhen.

    Die anderen 1000€ Monat der Sparrate würde ich in Tagesgeld und dann in Festgeldern anlegen.

    Was am Besten gewesen wäre, weißt Du dann in 10 Jahren!:/


    Wie viel Geld wird denn konkret in 10 Jahren für den Immobilienkauf benötigt?

  • In der Situation würde ich eher mit Tagesgeld arbeiten, anstatt den ETF-Sparplan zu erhöhen.

    Der kann im Laufe der Zeit auch abgebaut und ins Tagesgeld (ggf. auch teilweise Festgeld) überführt werden.


    Wohneigentum ist aber nicht zwingend günstiger als zu mieten. Daher bin ich von dem Plan noch nicht restlos überzeugt.

  • Hallo muckefuck, nach reiner Lehre müsste man sagen, dass 10 Jahre weniger als 15 Jahre sind und damit die hier empfohlene Mindesthaltedauer von ETF unterschritten wird. Ich würde das nicht unbedingt so streng sehen und die Frage stellen, wie flexibel ihr mit dem Hauskauf seid. Gibt es die Möglichkeit, etwaige zwischenzeitliche Verluste doch noch 1-2-5 Jahre auszusitzen durch zeitliches Schieben der Ruhestandsplanung? Oder Verkleinerung des Finanzbedarfs? Oder Fremdkapitalaufnahme? Wenn Ihr ganz genau in 10 Jahren mindestens 580.000 € plus kleines X auf den Tisch legen müsst, dann bleibt aber wohl nur der Weg in Zinsanlagen. Zwischenlösungen sind in jeglichen Varianten denkbar.

  • Danke für die Antworten bisher.


    Wir verfolgen den Plan, uns mit dem Älterwerden der Kinder immer weiter zu reduzieren, so dass wir dann in 10 Jahren (das ist jetzt nicht 100%ig fix, kann auch 11 oder 9,5 Jahre sein) eine schuldenfreie Homebase in einer uns dann angenehmen Gegend Deutschlands schaffen. Wo immer das auch sein wird. Der Inverstitionsbedarf für diese Homebase ist aktuell völlig unbekannt. Ich denke, 300.000€ + X werden schon nötig sein. Darüber hinaus muss ich dann auch noch Einkommensverluste in der Übergangszeit bis zum Renteneintritt finanzieren. Wieviel das sein wird, kann ich aber jetzt noch nicht sagen.


    Die Alternative, diese Homebase schon jetzt mit dem Erwerb einer Immobilie zu schaffen, scheitert an den Preisen hier in unserer Region (das bekomme ich in der Zeit nicht abbezahlt) und daran, dass wir mit den Kindern aufgrund der Schulsituation ortsgebunden sind und deshalb nicht weiter entfernt kaufen/wohnen können. Daher der Gedanke, das notwendige Kapital anzusparen.


    Ich denke auch, dass eine Erhöhung des ETF-Sparplans in Verbindung mit monatlicher Einzahlung auf ein Tagesgeldkonto Sinn machen würde. Langfristig angelegtes Kapital (Festgeld) wäre auch OK, aber wegen der Kinder müssen wir flexibel sein. Man weiss ja nie, auf welche Ideen die kommen und welche Unterstützung die mal brauchen...


    Grüße

    muckefuck

  • Wir verfolgen den Plan, uns mit dem Älterwerden der Kinder immer weiter zu reduzieren, so dass wir dann in 10 Jahren (das ist jetzt nicht 100%ig fix, kann auch 11 oder 9,5 Jahre sein) eine schuldenfreie Homebase in einer uns dann angenehmen Gegend Deutschlands schaffen. Wo immer das auch sein wird. Der Inverstitionsbedarf für diese Homebase ist aktuell völlig unbekannt. Ich denke, 300.000€ + X werden schon nötig sein. Darüber hinaus muss ich dann auch noch Einkommensverluste in der Übergangszeit bis zum Renteneintritt finanzieren. Wieviel das sein wird, kann ich aber jetzt noch nicht sagen.

    Du hast also X unbekannte und willst eine Lösung. :/

    Ich würde das zunächst mal in Teilaspekte zerlegen.

    z.B. welche finanziellen Auswirkungen hätte das kürzer treten ab 60 konkret. Welche Lücke müßte dann wie lang finanziert werden? Wie sieht es dann mit der AV im Rentenalter aus?

    In welchem Alter sind die Kinder dann? Steht evtl. noch ein Studium an?

    Und vor Allem wie wichtig mir einzelne Aspekte meiner Planung sind. Ist mir das 'kürzer treten ab 60 wichtiger' als eine eigene Immobilie finanzieren zu können?


    Manchmal muss man eben akzeptieren, dass man nicht Alles machen kann. Entweder Sicherheit oder Renditechance. Es wäre ja auch eine Option Alles 100% in den ETF zu stecken und entweder läßt sich dann 10 Jahren Alles finanzieren (Glück gehabt), oder es wird halt nichts mit dem 'ab 60 kürzer treten' oder nix mit der Immobilie. Und wenn es ganz blöd läuft auch nicht mit Beidem.

  • Wenn ihr mit dem Einstiegs- (oder Ausstiegs...) Zeitpunkt flexibel seid, dann gibt es beim Einkommen aus Arbeit den Doppel-Effekt: Jeden Monat, den ihr mehr arbeitet, braucht ihr das Überbrückungsgeld noch nicht anzugreifen und könnt gleichzeitig einen Monat länger sparen. Gilt umgekehrt aber genauso. Ein Jahr länger durchhalten = Luxusküche.


    Wenn es mit der Geldanlage zu sehr schief geht, wird es eben eine Mietwohnung in einer günstigen Gegend...

  • Ja, du hast recht. Wenn alles ganz blöde läuft, werde ich keine 60.


    Natürlich habe ich viele unbekannte Aspekte, dass ist mir bewußt. Daher suche ich auch keine Lösung für alles sondern Impulse, die mich evtl. in eine (oder verschiedene) Richtung bringen. Ich habe mich in den letzten Jahren wegen des ETF-Depots nicht viel um dasThema gekümmert und denke mich da jetzt erst wieder rein.


    Die Kinder studieren (wahrscheinlich) ab dem nächsten Jahr und ab in ca. 3 Jahren. So dass beide in 10 Jahren aus dem gröbsten raus sein sollen. Bis dahin benötige ich eine gewisse Flexibilität für den Fall, dass beide Unterstützung benötigen sollten. Das deckt aber auch zum Teil mein Gehalt ab. Ausserdem kann ich ja immer an das ETF-Depot.


    Ach, wenn wir alle wüssten, was uns die Zeit bringt, dann wäre vieles einfacher.

  • Wenn mal alles vorher wüsste wäre das Leben ja auch langweilig.....und wenn in 5 Jahren ein Enkelkind dazu kommt kannst du alles noch mal neu planen.....


    Maximiere nicht deine Planung, so wie du jetzt aufgestellt bist ist machst du das schon viel besser wie die meisten Mitmenschen.


    Musst Du dir selber überlegen wieviel Risiko du gehen möchtest.

    Aber nicht die Opportunitätskosten vergessen....


    https://hartmutwalz.de/haette-…osten-bei-der-geldanlage/

  • Ich bin 50 Jahre alt und möchte in 10 Jahren [also mit 60] nur noch eingeschränkt arbeiten.

    Was dürfen wir uns denn unter diesem "eingeschränkt" vorstellen? Ein Tag weniger? Halbe Tage? Nur noch ab und zu?

    Um für diesen Zeitpunkt unsere Kosten überschaubar zu halten, möchten meine Frau und ich dann ein kleines Wohneigentum aus eigenen Mitteln erwerben.

    Ich kenne keinen einzigen Hausbesitzer, der von seinem Haus spricht. Die sprechen alle immer nur von ihrem Häuschen.


    Wie groß oder klein stellst Du Dir Dein kleines Wohneigentum denn vor?

    Ein Wechsel zu Wohneigentum ist hier an unserem Wohnort derzeit nicht wirtschaftlich sinnvoll, da die Preise und das Angebot inakzeptabel sind. Eine räumliche Veränderung geht wegen unserer Kinder derzeit leider auch nicht.

    Das heißt: 10 Jahre willst Du noch im teuren M. (oder so) bleiben, dann ziehst Du weg nach Meck-Pomm, wo die Immobilien billig sind und suchst Dir dort einen neuen Teilzeit-Job.


    Das sieht in meinen Augen nach einem anspruchsvollen Plan aus.

    Aufgrund meiner Geschäftsführertätigkeit kann/möchte ich monatlich ca. 2.000€ sparen. Aktuell sind es noch 600€, die monatlich in einen ETF-Sparplan gehen (MSCI World). Das Depot hat aktuell einen Wert von rund 100.000€.

    600 € monatliche Sparrate kommt mir für das, was ich mir unter einem Geschäftsführer vorstelle, nicht besonders hoch vor. Du willst sie nun auf 2000 € praktisch verdreifachen. Auch das halte ich für einen anspruchsvollen Plan.


    Ein Depot von 100.000 € erscheint mir für meine Vorstellung eines vermuteten Gutverdieners in den höchstbezahlten Jahren seiner Berufstätigkeit nicht besonders hoch zu sein. Du magst gut gelebt haben in den vergangenen Jahren, was Dir natürlich zusteht. Ich könnte mir allerdings vorstellen, daß das für eine vollständige berufliche Neuorientierung mit 60 zu wenig Masse ist. Hast Du denn auch genügend Speck für die echte Rentenzeit?


    Jedermann sollte meiner Meinung nach regelmäßig eine Privatbilanz aufstellen; gerade dann ist das wichtig, wenn man plant, vorzeitig aus der Berufstätigkeit auszusteigen. Mach Dich ans Werk! :)

  • Ohne jetzt weiter ins Detail zu gehen und noch mehr Fragen zustellen/aufzuwerfen, frage ich mich ob das Angebot der GEFA (ZinsWachstum) für den TE nicht in Frage kommt? :/

  • Bei den vielen Vorhaben die du hast, frage ich mich ob die Immobilie sein muss. Ich hatte auch ein Einfamilienhaus und habe es auf Grund meiner Scheidung verkauft. Die Kohle in einem ETF angelegt und wohne jetzt glücklich und zufrieden zur Miete. Der ETF hat mir die Altersvorsorge gesichert, zur vorzeitigen Rente habe ich freiwillige Beiträge in die GRV gezahlt. Mir fehlt die eigene Immobilie nicht, wenn mir so ist ziehe ich wo anders hin. Selbst Mieterhöhungen sind durch meine Altersvorsorge mit abgedeckt, ebenfalls wenn Betreuung gebraucht wird. Für die Erben nicht so günstig aber ich habe mir auch alles selber erarbeitet und erspart….und für einen guten Start der Enkelkinder ist auch noch was im Napf.