Alles anzeigenPendeln ist (mit Ausnahme einer kurzen Zeit der Besinnung) verschwendete Lebenszeit.
Das primäre Argument für das Auto ist das Gefühl der fahrbaren Privatsphäre. "Mein Auto ist meins, wenn ich drin sitze, fühle ich mich zuhause."
Das sekundäre Argument ist die Fahrzeit. Was man mit dem Auto in 20 Minuten zurücklegt, dafür braucht man selbst mit einem gut ausgebauten ÖPNV 40 Minuten bis eine Stunde. Zeit hat für einen Privatmenschen keinen primär monetären Wert, vielmehr gibt es davon nur begrenzt viel (oder wenig). Die Pendelei stiehlt einem Lebenszeit, und diese kommt nicht zurück. Sagt einer: Fahre ich mit den Öffis, brauche ich Tag für Tag eine Stunde länger zur Arbeit als mit dem Auto. Das ist ein ganz gewichtiges Argument.
Viele Leute würden aus diesem Grund niemals mit einem Öffi zur Arbeit fahren, selbst wenn das Öffi kostenfrei wäre.
Da bin ich voll bei dir, viele dürften es wie ich im Corona-Lockdown gemerkt haben, wie viel Zeit sie gewinnen, wenn sie zu Hause arbeiten.
Noch ein anderer Aspekt: Der eine oder andere dürfte direkt auf dem Rückweg von der Arbeit sein Kind aus der Betreuung abholen. Wenn man da beliebig oft zu spät kommt, wegen verspätetem oder ausgefallenem ÖPNV, kann der Platz irgendwann auch weg sein. Dieser Aspekt fehlt in der kompletten politischen Diskussion.