Jetzt langfristig in Gold anlegen?

  • Hallo,

    da die Situation in der Welt bezüglich Dollar und Euro unsicher wird, und auch angesichts anderer Dinge, mache ich mir ein wenig Gedanken, wie ich meine nicht allzu großen Ersparnisse etwas absichern könnte.

    Wie sieht es momentan (und auch generell) mit Gold aus, wenn man langfristig sein Geld damit absichern möchte? Wie stark könnte der Goldpreis zukünftig fallen und wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit für einen mehr als 30% Wertverlust innerhalb der nächsten 30 Jahren?

    Da die Ersparnisse meiner Familie nicht allzu groß sind, dachte ich mir etwa die Hälfte davon in physisches Gold anzulegen.

    Ich danke euch im Voraus für Tipps!

    LG

    PS: ihr habt wahrschenlich auch schon mitbekommen, dass China momentan sehr große Menge Gold zusammenkauft.

  • Hallo.

    In epischer Breite bereits hier behandelt:

    Finanzlady1234
    12. Juli 2022 um 11:09
    TinglTangl
    4. Juni 2023 um 09:51
  • Hallo zusammen,

    als kleine Beimischung, wenn es den sein soll.

    Tagesgeld ist eher ein Sicherheitsbaustein.

    Gold ist eher spekulativ.

    Eher unterscheiden, was will ich langfristig zum Vermögensaufbau haben und was kurzfristig. Soll es ein Sicherheitsbaustein sein oder reicht dazu die gesetzliche Rente.

    LG

  • Gold ist als Beimischung möglicherweise sinnvoll, es geht da um absolute Katastrophen oder aber um eine Stabilierung des Depots.

    Beispiel: 2022 war seit langem das übelste Jahr für mein Depot meine Fonds/ETF-Anteile gingen über Jahresfrist 17.5 % nach unten, die diskreten Aktien sackten um 22 %, der Edemetallanteil stieg um 5.9 %. Dadurch entwickelte sich das Gesamtdepot um -15.7 %. Gold hat also die Verluste nicht komplett gerettet, aber doch ein wenig abgepuffert.

    In 2023, also dem aktuellen Jahr, entwickelte sich das Edelmetall bis heute mit +5.0 %, die Fonds und ETFs liegen bei +12.4 %, die diskreten Aktien bei +26.9 %. Das Gesamtdepot dann bei +16.4 %. D. h. in diesem Jahr zieht das Edelmetall die Gesamtentwicklung etwas nach unten, dies ist es mir als Sicherheitsanker aber durchaus wert...

    Natürlich ist dies nur eine kurze Momentaufnahme von 2 Jahre und auch nur für meinen speziellen Depotfall, aber die Tedenz sollte doch halbwegs stimmen...

    Ach so: ich habe mich für einen Edelmetallanteil von irgendwas zwischen 15 und 20 % entschieden.

  • Hallo swik

    Willkommen ?

    Ich finde Saidi hat das Thema sehr gut behandelt in diesem Video

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  • Für eine langfristige Anlage braucht man Gold nur um eventuell gut schlafen zu können, wenn man in die Vergangenheit schaut sind die weltweiten Aktienmärkte deutlich im Vorteil. Auch gab es da schon immer Krisen und Gold war dadurch kurzfristig im Vorteil, allerdings hat sich das relativ schnell wieder geändert. Glücklicherweise kann aber jeder mit seinem Geld anstellen was er will.

  • Da die Ersparnisse meiner Familie nicht allzu groß sind, dachte ich mir etwa die Hälfte davon in physisches Gold anzulegen.

    Vorab: Ohne weitere und nähere Informationen zu der "finanziellen Gesamtsituation" (Deiner bzw. der Deiner Familie) kann man dazu praktisch nix sagen. Das wäre das berühmte "Stochern im Nebel" ...

    Zudem: Die Begrifflichkeit "nicht allzu groß" (was die Ersparnisse betrifft) ist ziemlich "interpretationsfähig" bzw. "auslegungsbedürftig" ...

    Meine persönliche Sicht:

    Unser reines Zettel- bzw. Papiergeldsystem (seit 1971 und dem sog. Nixon-Schock) böte - meines Erachtens - sogar durchaus einige Vorteile gegenüber einem sog. Goldstandard (bis 1971). Das zu vertiefen würde hier aber zu weit führen. Die unabdingbare Voraussetzung dafür wäre aber eine solide, seriöse und honorige Vorgehensweise von Politik und Notenbanken, die u. a. auch den stabilen Geldwert im Auge hat (sog. "Schatzcharakter" des Geldes - im Klartext: Geld als sog. "Wertaufbewahrungsmittel" gehört (eigentlich) - neben der Funktion als Tauschmittel (Zahlungsmittel) und Wertmaßstab (Rechnungseinheit) - zu den drei Geldfunktionen, die Geld überhaupt erst definieren). Da muß man - mit Blick auf die Finanz- und Währungsgeschichte - aber (leider) sehr ernsthafte Zweifel anmelden (die Staatsverschuldung ist seit 1971 z. B. massiv ausgeweitet worden). In the long run devaluieren (unter Schwankungen) alle Papiergeldwährungen gegen Gold. Unserem (seit 1971) reinen Papiergeldsystem (sog. Fiat-Money-System) würde ich daher einen gewissen experimentellen Charakter zuschreiben - gekennzeichnet durch eine permanente Abwertung aller Fiat-Währungen gegenüber Gold.

    In dem Kontext: Einen noch deutlich experimentelleren Charakter hat - nach meinem Dafürhalten - das fragile Konstrukt der Europäischen Einheitswährung. Auch das zu vertiefen würde hier zu weit führen. Fakt ist: Seit Einführung des Euro (1999 als Giralgeld) hat dieser gegen Gold bereits um über 80% devaluiert. Anders gesagt: Gold kostet heute in Euro das 6-7 fache iVz 1999.

    Nichtsdestotrotz generiert Gold keine Zinsen, keine Dividenden, keine Mieteinnahmen, hat einen Spread (Einkauf/Verkauf) und muß auch noch sicher verwahrt werden (auch rechtssicher, das wäre aber ein weiteres Thema).

    Gold ist daher - für mich - kein Investment sondern eine "Versicherung" gegen Politik und Geldpolitik. Zum einen gegen wirklich schlimme Entwicklungen (really bad outcomes) aber auch gegen die permanent betriebene (und von Notenbanken orchestrierte) Verwässerung des Geldwertes. Aus meiner Sicht entfaltet sich der Charme des Goldes (mit Schwankungen - die muß man aushalten) als eine solche Versicherung über eher lange Zeiträume (25-30 Jahre Zyklen aufwärts).

    Auch sollte man sich (oder Gegner von Gold) immer fragen: Würden die Notenbanken als "Währungshüter" ihrem eigenen Produkt (Papiergeld) vertrauen - warum bunkern dann die Notenbanken selbst und rund um den Globus Tausende Tonnen von Gold als "Reserve" ?!

    Basis (Benchmark bzw. Maß der Dinge) sind aus meiner Sicht Investmentbarren (12,5 kg). Für die meisten Privaten aber kaum oder gar nicht umsetzbar. Mit kleinerer Stückelung steigt sukzessive der Spread (s. o.). Münzen in Unzengröße halte ich beispielsweise für einen vertretbaren Kompromiss für Private. Dann allerdings physisch und dem direkten Zugriff des Staates entzogen ("If you don`t hold it, you don`t own it") vor dessen inflationär wirkender und sozialistischer Politik (u. a. auch mit der "Finanziellen Unterdrückung" sprich negativen Realzinsen) man sich ja gerade mit Gold schützen will.

    Eine Beimischung von Gold halte ich (je nach individueller Situation und Meinung) in der Größenordnung von 10-30% für vertretbar.

    Die Hälfte meiner Ersparnisse würde ich aber nie in Gold anlegen (sprich in eine "Versicherung" stecken). Das wäre mir aber auch für andere Anlageklassen (wie Aktien, Immobilien, Tangible Assets usw.) ein deutlich zu hoher Anteil (auf meine Gesamtmittel bezogen).

    Eine Alternative (für kleinere Beträge) könnte auch Silber sein. Seit Euroeinführung hat der Euro ca. um den Faktor 5 auch gegen Silber devaluiert.

    Dir wünsche ich gute Entscheidungen und dabei gutes Gelingen.

    Nur meine bescheidene persönliche Meinung.

  • Hallo,

    da die Situation in der Welt bezüglich Dollar und Euro unsicher wird, und auch angesichts anderer Dinge, mache ich mir ein wenig Gedanken, wie ich meine nicht allzu großen Ersparnisse etwas absichern könnte.


    Teile uns doch mal deine Gedanken bezüglich Wechselkursen und "den anderen Dingen" mit, damit es ein wenig klarer wird, weshalb du die Hälfte deines (ich tippe auf "sauerverdientes") Erspartes in eine Anlageklasse packen willst, die deiner eigenen Einschätzung nach um 30% fallen könnte.

    Tipp:

    Selbst wenn sie über einen Zeitraum von 30 Jahren um 30% steigen würde, wäre es ein Nobrainer in diese Anlageklasse nicht zu investieren.

  • Interessanter (Neben)Aspekt.

    Es dürfte kein Geheimnis sein, daß China zum einen sehr langfristig und strategisch denkt und auch entsprechend handelt (über Dekaden hinweg und mehr) und zum anderen natürlich auch die (noch) Nummer 1 in der Welt (= USA) - jedenfalls perspektivisch - sowohl wirtschaftlich als auch militärisch ablösen will.

    Ebenso hätte China (so wie einige andere Länder auch) gerne den US-Dollar als (noch) Weltleitwährung weg (und die sich daraus für die USA ergebenden typischen Vorteile und Privilegien).

    Einige Länder - u. a. auch China - akkumulieren (u. a. auch aus diesen Gründen) schon länger Gold bzw. stocken ihre Goldreserven auf. Konkrete Zahlen sind dafür nicht immer leicht zu ermitteln (China ist in vielen Teilen (Stichwort: Immobilienmarkt - um nur ein weitere Beispiel zu nennen) eine Art "Black Box" - oder wie mir mehrere Insider mal sagten "Man erfährt nur das, was man aus Sicht der chinesischen Führung auch erfahren soll bzw. erfahren darf).

    Eine ganz andere Frage wäre, wie eine EU sich in dieser Liga mit Ländern wie USA, China, Indien usw. (sozusagen die "Champions League") wirtschaftlich und militärisch positionieren will präziser kann. Kommt mir fast ein bißchen so vor, wie ein Gras zupfendes vegetarisches und kleines Rehlein - zwischen lauter großen fleischfressenden und kräftigen Raubtieren ... Könnte beispielsweise im Fall Chinas letztlich auch auf einen Systemwettkampf "autokratisch versus demokratisch" hinauslaufen. China würde wohl gerne sein "Modell" der Welt überstülpen - mit China an der Spitze als der dann führenden Weltmacht. Das wäre aber ein anderes Thema.

  • Seit Einführung des Euro (1999 als Giralgeld) hat dieser gegen Gold bereits um über 80% devaluiert. Anders gesagt: Gold kostet heute in Euro das 6-7 fache iVz 1999.

    Die Aktie von Apple kostete um den 1.1.1999 etwa 40 US-Cent, heute notiert sie bei um die 184 $.

    Um in Deiner Diktion zu bleiben: Der Dollar hat gegenüber der Apple-Aktie um mehr als 99% devaluiert, mit dem Euro sieht es vermutlich nicht entscheidend besser aus.

    Eine Alternative (für kleinere Beträge) könnte auch Silber sein. Seit Euroeinführung hat der Euro ca. um den Faktor 5 auch gegen Silber devaluiert.

    Ein Kilobarren Gold (etwa 30 Unzen) ist ein verblüffend kleines, aber erstaunlich schweres Ding. Er kostet um die 60.000 €.

    Ein Kilobarren Silber ist etwa doppelt so groß und kostet um die 900 €. Will man nennenswerte Werte in physischem Silber halten, wird das schnell ziemlich voluminös (ganz davon abgesehen, daß Silber der MwSt unterliegt, man 16% seines Investments aber eher nicht so gern im Moment des Kaufs in den Wind schießen will.

    Du plädierst in Deinem Beitrag sehr für Gold, daher mal direkt gefragt: Welchen Prozentsatz Deines Vermögens hältst Du denn in Gold?

  • Du plädierst in Deinem Beitrag sehr für Gold,

    Nicht unbedingt. Siehe nämlich wörtlich hier ... !:

    Nichtsdestotrotz generiert Gold keine Zinsen, keine Dividenden, keine Mieteinnahmen, hat einen Spread (Einkauf/Verkauf) und muß auch noch sicher verwahrt werden (auch rechtssicher, das wäre aber ein weiteres Thema).

    Außerdem ... !:

    Gold ist daher - für mich - kein Investment sondern eine "Versicherung" gegen Politik und Geldpolitik.

    Schließlich ...:

    Aus meiner Sicht entfaltet sich der Charme des Goldes (mit Schwankungen - die muß man aushalten) als eine solche Versicherung über eher lange Zeiträume (25-30 Jahre Zyklen aufwärts).

    Um Deiner konkreten Frage aber nicht auszuweichen:

    Welchen Prozentsatz Deines Vermögens hältst Du denn in Gold?

    Ungefähr 10 %. Alles in physischer Form. Einen Teil davon auch in einem - nach meinem Dafürhalten - (noch) rechtssicheren Gebiet. Die Eurozone zähle ich nicht mehr dazu.

  • ...

    Was du rausgehauen hast, ist das Ergebnis einer 'faulen' Recherche. Die Meisten Suchergebnisse - mit Tante Google's Hilfe - laufen übrigens in die gleiche Richtung. Was nicht bedacht wird, ist, dass die Splits eingerechnet sind. Insofern ist allerdings die Aussage, dass AAPL dunnemals etwa USD 0,4 kostete, schlichtweg falsch.

    Will man ohne großen Aufwand die Kurssteigerungen, oder auch Devaluierung gegenüber whatsoever, beleuchten, ist diese 'faule' Methode allerdings nicht so ganz verkehrt.

    Zufrieden?