Grunderbe: 20k für jeden 18 Jährigen

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  • Mittel und Wege auch die wirklich Reichen wieder an der Steuerzahlung zu beteiligen gäbe es: Steuerpflicht einfach an die Staatsbürgerschaft koppeln und schon zahlen alle, die deutsche Infrastruktur nutzen auch deutsche Steuern. Hat sich in den USA bewährt, warum machen wir hier die Steuerpflicht vom Wohnort abhängig? Gerne kann man trotzdem nach Luxemburg oder in die Schweiz ziehen! :)


    Ansonsten: Wer als Staat über Nacht 100 Milliarden fürs Militär aufzubringen bereit ist, der spart dann an den oben überschlagenen 16 Milliarden für unsere Zukunft? :/


    Halte es gelinde gesagt für eine problematische Unterstellung, zu behaupten, alle 18 jährigen hätten das Geld bis 19 verprasst!


    Der Vorschlag wäre natürlich einer mit der Gießkanne! Aber mal provokant gefragt: Wie stellen sich denn alle hier mit kategorischer Ablehnung der Idee mit Verweis auf die Renten (der Älteren) die Zukunft unseres Landes vor? Wäre so ein Startgeld gerade für die Jüngeren mit weniger finanzieller Unterstützung nicht genau das nötige Sprungbrett, um was aus ihrer und unser aller Zukunft zu machen?


    Also alles Geld in die Renten, und der letzte macht das Licht aus, scheint mir nicht gerade zukunftsfähig! ;)


    Just my humble opinion…

  • Vermutlich wirkt das dann auch positiv auf die Inflationsentwicklung den Warenkorb betreffend als auch die Vermögenspreise betreffend

    Bei aller Ironie finde ich den Gedanken hier ganz spannend. Wie würde sich sowas, oder auch beispielsweise ein bedingungsloses Grundeinkommen, das ja in eine ähnliche Richtung gehen würde, eigentlich auf die Inflation auswirken? Ernstgemeinte Frage, ohne ein Urteil über die Idee hier bereits drin haben zu wollen.

  • Hallo FinanztipUser,


    nun sind wir schon beim gerechten Steuersystem – gaaanz weites Feld.


    Ihr Vergleich mit den 100 Mrd. für die Rüstung hinkt auf beiden Beinen. Die ca. 16 Mrd. wären jährlich fällig und wohl beim besten Willen nicht aus Schulden finanzierbar. Womit wir wieder beim Steuersystem wären, s.o.


    Den jungen Menschen soll man sicherlich den Start in ein selbstbestimmtes und wirtschaftlich erfolgreiches Leben ermöglichen. Da macht der Staat, d.h. der Steuerzahler, schon eine ganze Menge, was Änderungsbedarf nicht ausschließt.

    Halte es gelinde gesagt für eine problematische Unterstellung, zu behaupten, alle 18 jährigen hätten das Geld bis 19 verprasst!

    Das wird garantiert nicht so sein, aber schon 25% wären deutlich zu viel. Und für jeden wollen Sie Ihre Hand sicherlich nicht ins Feuer legen. Ich glaube, Sie und die anderen Befürworter des Grunderbes hängen dem Grundmythos der alten BRD an, mit Geld kann man alle Probleme lösen. Dieses Konzept stößt inzwischen an allen Ecken an seine Grenzen. Man kann auch sagen, der Vorschlag kommt 20 Jahre zu spät und ist heute nur noch der Versuch, die Wählerstimmen der jungen Generation zu kaufen.


    Gruß Pumphut

  • Mittel und Wege auch die wirklich Reichen

    Ab wann genau bzw. wieviel gehört jemand übrigens zu den "wirklich Reichen" ?

    Mittel und Wege auch die wirklich Reichen wieder an der Steuerzahlung zu beteiligen

    (nachträglich gefettet von mir)


    Das wäre mir völlig neu (für meinen Teil bin ich nicht ganz mittellos - ob nach Deiner Auffassung "wirklich reich" kann ich erst nach Beantwortung meiner o. g. Frage wissen), denn ich werde schon immer an der Steuerzahlung beteiligt sprich ich zahle seit Jahrzehnten kräftig Steuern und auch Abgaben ... ?!

    Ansonsten: Wer als Staat über Nacht 100 Milliarden fürs Militär aufzubringen bereit ist

    Wird zwar im politischen Neusprech ( a la Orwell) als "Sondervermögen" bezeichnet - waren aber de facto m. W. nur neue Schulden ... ?!


    Sollte man das "Grunderbe" auch über neue Schulden finanzieren ?

    Halte es gelinde gesagt für eine problematische Unterstellung, zu behaupten, alle 18 jährigen hätten das Geld bis 19 verprasst!

    Diese "Unterstellung" (wenn man das denn überhaupt so bezeichnen will und kann) habe ich jedenfalls nicht geäußert.


    Äußern werde ich aber mal eine Erfahrung und Beobachtung aus meinem (ziemlich großen) Umfeld. Da gab es über die vielen Jahrzehnte diverse Erbfälle (und auch Schenkungen). Kleine und große und solche, wo das Erbe (die Schenkung) erst anfiel als die Erben selbst schon Rentner waren und solche, die das Geld schon in jungen Jahren erhielten. Erstaunlich war, daß es zig Fälle gab, wo das Geld erhalten oder sogar (nominal oder real) vermehrt wurde - aber eben auch solche, wo nach wenigen Jahren schon wieder "Geldbedarf" anstand. Die Thematik "Gießkanne" bzw. "Streuverluste" scheint mir jedenfalls nicht ganz von der Hand zu weisen zu sein ...

  • Bei aller Ironie finde ich den Gedanken hier ganz spannend. Wie würde sich sowas, oder auch beispielsweise ein bedingungsloses Grundeinkommen, das ja in eine ähnliche Richtung gehen würde, eigentlich auf die Inflation auswirken? Ernstgemeinte Frage, ohne ein Urteil über die Idee hier bereits drin haben zu wollen.

    Dies hängt meines Erachtens sehr stark von der Art der Finanzierung ab:


    Bei Finanzierung über neue/höhere Steuern dürfte die Auswirkung auf die Inflation nicht so hoch sein. Dafür ist aber mit stärkeren negativen Auswirkungen auf die Wirtschaft zu rechnen (Die Kuh, die man schlachtet, kann man nicht mehr melken)


    Bei Finanzierung über neue Schulden dürfte die Auswirkung auf die Inflation erheblich sein.

  • Halte es gelinde gesagt für eine problematische Unterstellung, zu behaupten, alle 18 jährigen hätten das Geld bis 19 verprasst!

    Mit 18 ist man noch nicht erwachsen und sehr vielen wird das zu Kopf steigen. 20 000€ sind ja auch nicht besonders viel, da kauft man ein gebrauchtes mittelpreisiges Auto und geht noch einmal schön in den Urlaub...

    Ansonsten: Wer als Staat über Nacht 100 Milliarden fürs Militär aufzubringen bereit ist, der spart dann an den oben überschlagenen 16 Milliarden für unsere Zukunft? :/

    Bitte leg doch mal dar, inwiefern Helikoptergeld für alle 18-jährigen ein konkreter Beitrag zur Verbesserung deren Zukunft ist. Das klappt nur unter der Prämisse, dass der Mensch sehr vernünftig und diszipliniert ist.

    Und selbst dann ist übrigens fraglich, ob es wirklich eine Verbesserung bewirkt. In der Praxis haben gut gemeinte Subventionen (z.B. Baukindergeld) hauptsächlich die Preise getrieben, aber weder der Gesellschaft als Ganzem noch der Zielgruppe in einer Kollektivbetrachtung genutzt.

    Wäre so ein Startgeld gerade für die Jüngeren mit weniger finanzieller Unterstützung nicht genau das nötige Sprungbrett, um was aus ihrer und unser aller Zukunft zu machen?

    Das Sprungbrett ist eine wirtschaftlich verwertbare Ausbildung, daraus folgend ein Arbeitsleben mit gutem Verdienst sowie die Möglichkeit von seinem Bruttoverdienst einen Großteil zu behalten und günstig und mit hoher Rendite anzulegen.

    Das ergibt eine ganze Reihe von Stellschrauben. Bildung habe ich ja schon genannt, hier ist noch eine. Den Jüngeren würde man vermutlich einen viel größeren Gefallen tun, wenn man die Altersvorsorge am Kapitalmarkt erleichtert, z.B. analog zum 401k. Das lässt sich dann übrigens ganz ohne die Problematik einer Stichtagsregelung umsetzen

  • Die hängt meines Erachtens sehr stark von der Art der Finanzierung ab:


    Bei Finanzierung über neue/höhere Steuern dürfte die Auswirkung auf die Inflation nicht so hoch sein. Dafür ist aber mit stärkeren negativen Auswirkungen auf die Wirtschaft zu rechnen (Die Kuh, die man schlachtet, kann man nicht mehr melken)


    Bei Finanzierung über neue Schulden dürfte die Auswirkung auf die Inflation erheblich sein.

    Aber würde, mal angenommen, ein erheblicher Teil der 20.000€ würde verkonsumiert, die Inflation nicht schon aufgrund des gestiegenen Konsums (stark) steigen? Oder verstehe ich da etwas falsch wie Inflation funktioniert?

  • Bei aller Ironie

    Die Du jedenfalls und immerhin erkannt hast (davon kann man heutzutage nicht mehr unbedingt ausgehen ...)

    Wie würde sich sowas, oder auch beispielsweise ein bedingungsloses Grundeinkommen, das ja in eine ähnliche Richtung gehen würde, eigentlich auf die Inflation auswirken? Ernstgemeinte Frage, ohne ein Urteil über die Idee hier bereits drin haben zu wollen.

    Aus meiner Sicht wurde da schon recht schlüssig darauf geantwortet (s. Nr. 25 von Planschkuh).


    Kleine Ergänzungen vielleicht: Eine höhere Geldmenge allein bedeutet nicht schon automatisch (mehr) sprich eine (noch) höhere Inflation. Es kann aber dazu führen, insbesondere, wenn das Geld nicht "gehortet" wird sondern in den Konsum fließt ((erhöhte) Umlaufgeschwindigkeit des Geldes ist eine der Faktoren für Inflation). Fließt das Geld nicht in den Konsum (oder in Horte) sondern wird angelegt bzw. investiert, dürfte das die Vermögensinflation antreiben. Durch die dann verbesserte Bonität (Grunderbe als sozusagen Eigenkapital für Kredite) dürfte auch die Kreditfähigkeit steigen, was via mehr Krediten/Darlehen die Geldmenge weiter erhöhen dürfte (Stichwort: Giralgeld-Schöpfung der Banken bei Kreditvergabe; via Bilanzverlängerung).


    Ein zusätzlicher - nach meinem Dafürhalten - zu bedenkender Aspekt: Die EZB hat schon dieses Mal (eingedenk der hoch- und höchstverschuldeten Länder in der Eurozone und deren Schuldentragfähigkeit - wie Griechenland, Italien, Spanien, Portugal, Frankreich usw.) deutlich bis viel zu lange gewartet (Tenor: Alles nur "temporarily" ...) bis man sich dann im Sommer 2022 (Juli ?) zu einer ersten Zinserhöhung nach jahrelangen Null- und Negativzinsen durchgerungen hatte. Die Inflationsrate war schon lange davor aus dem Ruder gelaufen (das Doppelte oder fast Dreifache der von der EZB avisierten Inflationsrate von 2% (das aber als "Ziel" über die Jahre zuvor von der EZB sukzessive hochgesetzt worden war - ein anderes Thema).


    Last but not least: Zum einen hängt die Bonität der Eurozone (samt der ganzen Rettungspakte, Rettungsschirme usw.) entscheidend an den (noch) halbwegs soliden Staaten. Insbesondere an Deutschland, der m. w. (noch) größten Volkswirtschaft in der Eurozone. Zum anderen lehrt ein Blick in die Finanzgeschichte, daß bei einer zu hohen Verschuldung der Drang (der Politik) übermächtig wird das Problem via Geldentwertung (sprich Inflation) zu lösen ...

  • Bei aller Ironie finde ich den Gedanken hier ganz spannend. Wie würde sich sowas, oder auch beispielsweise ein bedingungsloses Grundeinkommen, das ja in eine ähnliche Richtung gehen würde, eigentlich auf die Inflation auswirken? Ernstgemeinte Frage, ohne ein Urteil über die Idee hier bereits drin haben zu wollen.

    Zusätzliches Geld wirkt inflationstreibend, wenn es ausgegeben wird.

    Ggf. wirkt aber auch schon die Erwartung zusätzlichen Geldes inflationstreibend.


    Vielleicht sollte man noch über ein Grunderbe von 10 Unzen Gold nachdenken. ?( :/ 8o

  • Vielleicht sollte man noch über ein Grunderbe von 10 Unzen Gold nachdenken.

    Vielleicht.


    Noch viel besser wäre es vielleicht aber statt über ein Grunderbe über ein Grundwissen (bzw. dessen Vermittlung) der Bürger in Sachen (Papier)Geld also das heutiges Fiat-Money-System, Währung(en), Währungsunion(en), Notenbankpolitik, Staatsverschuldung usw. nachzudenken.

    :D


    Ob das wohl im Interesse der Politik bzw. der Politiker liegt ... ? :/


    Dann wären die Deutschen vermutlich auch ganz anders aufgestellt sprich statt schwerpunktmäßig in Nominalwerten (wie Girokonten, Sparbüchern, Tages- und Festgeldern, KLV, PRV, GRV usw.) nämlich in Sach- und Substanzwerten (wie Aktien, Immobilien, Gold, tangible Assets usw.).

  • 20K entsprechen ungefähr 2,5 Entgeltpunkten

    Wir kann ich/man auf sog. "Entgeltpunkte" zugreifen etwa diese "liquidieren" oder "beleihen" oder als "Eigenkapital" für Kredite einsetzen oder als "Pfand" hinterlegen oder damit eigenständig "arbeiten" oder diese selbstverantwortlich "bewirtschaften oder ... usw. ??? =O


    Man könnte es Grundrente nennen. 8o

    Man könnte es aber statt in dem Fall Grundrente auch wieder Grundwissen nennen (s. o.) ... 8o

  • 20K entsprechen ungefähr 2,5 Entgeltpunkten, die man allen als "Startgutschrift" im Rentenversicherungskonto vermerken könnte.


    Man könnte es Grundrente nennen. 8o

    Super Idee. Jeder bekommt zum 18. Geburtstag 2,5 Rentenpunkte vom Staat geschenkt. Damit wäre ja auch das Problem mit dem Verprassen ganz elegant gelöst ;)

  • Warum nicht zur Geburt dem Kind einen World ETF schenken?

    Das Kind kann ihn dann zum 18. Geburtstag entweder für seinen Bildungsweg auszahlen lassen (auch für den Führerschein und erstes Auto, wenn es nachweislich beruflich benötigt wird) oder für die Rente weiter besparen. Was verhindert werden muss ist die Verwendung des Geldes für Konsumgüter.

  • Warum nicht zur Geburt dem Kind einen World ETF schenken?

    Das Kind kann ihn dann zum 18. Geburtstag entweder für seinen Bildungsweg auszahlen lassen (auch für den Führerschein und erstes Auto, wenn es nachweislich beruflich benötigt wird) oder für die Rente weiter besparen. Was verhindert werden muss ist die Verwendung des Geldes für Konsumgüter.

    Wenn Bildung ein Menschenrecht ist, auf das ein uneingeschränkter Anspruch besteht, dann geht der Vorschlag am Thema vorbei.

  • Ist denn ein Auto nicht auch ein Konsumgut?

    Warum nicht zur Geburt dem Kind einen World ETF schenken?

    Das Kind kann ihn dann zum 18. Geburtstag entweder für seinen Bildungsweg auszahlen lassen (auch für den Führerschein und erstes Auto, wenn es nachweislich beruflich benötigt wird) oder für die Rente weiter besparen. Was verhindert werden muss ist die Verwendung des Geldes für Konsumgüter.