Sanierungsfahrplan (iSFP) für Einfamilienhaus nicht nachvollziehbar

  • Sag das lieber dem russischen Zaren und dem amerikanischen Haßprediger mit Blutbadphantasien. Deren Bedrohung der Welt halte ich für wesentlich größer.

    Die sind in spätestens in 2 oder 3 Jahrzehnten Geschichte.

    Da haben heute Neugeborene vielleicht gerade mal Ihre Ausbildung fertig.....

  • Um mal wieder zum Thema zurück zu kommen:


    Die U-Werte in Bestandsgebäuden sind in einer Bekanntmachung des Bundeswirtschaftsministeriums veröffentlicht, also nicht nur für teuer Geld beim Beuth-Verlag wie bei den DIN-Normen:


    Link 1


    Darin kann man dann je nach Baujahr den U-Wert aller Bauteile und Anlagen abschätzen. Wer es genauer haben will, kann dann schichtweise mit der Wärmeleitfähigkeit nachrechnen.


    Weil es in Deutschland unterschiedlich warm bzw kalt ist, kann man das auch genauer ansetzen mit der Klimakarte:


    Link 2


    Postleitzahlengenau erfährt man hier die Norm-Außentemperatur und die Heizgradtage, mit denen man aus der Heizleistung in Watt bei Norm-Außentemperatur den Heizwärmebedarf in Kilowattstunden pro Jahr ausrechnen kann.


    Ansonsten empfehle ich auf jeden Fall die Heizlastberechnung als Alternative zum eingangs bemängelten Sanierungsfahrplan. Denn erstere geht raumweise vor, letzterer betrachtet nur Wärmeerzeuger und Gebäudehülle.


    Für einen wirtschaftlichen Betrieb einer Wärmepumpe lohnt es sich, die Heizkurve gegenüber dem Verbrenner tiefer zu legen. Bei der raumweisen Betrachtung in der Heizlastberechnung lernt man auch seine Heizkörper näher kennen, und kann damit auch schon die Heizsituation punktuell verbessern. Eventuell reicht ein größerer Heizkörper, oder Fenstertausch schon aus.

  • Gern wird beispielsweise in Fernsehberichten suggeriert: "Seht, man kann die Wärmepumpe auch sinnvoll in Altbauten einsetzen!" Wenn man genauer hinschaut, zeigt sich, daß die vorgestellten Projekte meist nur begrenzt erfolgreich und meist unglaublich teuer sind.

    Man kann sie sinnvoll in Altbauten einsetzen. Allerdings nicht in unsanierten. Die Unterscheidung ist wichtig für die Diskussion, in der Praxis aber nicht so relevant, da wir ohnehin als Gesellschaft das Ziel haben, die Energieverschwendung zu reduzieren. Unsanierte Häuser lang vergangener Jahrzehnte sind da ohnehin auf der Liste.


    Zum anderen...Lüftungen müssen nicht zentral sein. Gerade in der Sanierung ist dezentral recht praktisch, da man nur eine Kernbohrung und einen Stromanschluss benötigt, während man für die Nachrüstung einer zentralen Anlage entweder die Decke abhängen muss (das braucht nicht so viel, es gibt auch Flachkanäle) oder das im Geschoss drüber unter dem Estrich durchziehen muss. Und wo wir beim Thema Estrich sind...schwimmender Estrich wurde auch häufig ohne Fußbodenheizung bereits verlegt, ein Heizestrich muss nicht zwingend zu Höhenverlust führen. Wobei eine Fußbodenheizung im gedämmten Haus nicht mehr zwingend nötig ist, um eine Wärmepumpe zu betreiben.


    Wenn die Familie 400k investiert hat, was wurde dann überhaupt gemacht? Ich bin jetzt einige Jahre in Bauforen unterwegs und für das Geld bekommt man die Vollsanierung mit Fußbodenheizung, Lüftung, PV mit Batterie, Grundrissänderung, Dämmung überall, neuen Fenstern, neuen Bädern, Küche und Böden. Da sind dann selbst die neuen Türen bei mehr Dämmung unter dem Estrich drin. Und dann bleibt bei 120qm vermutlich noch eine größere Menge übrig, wenn man nicht das erstbeste Abwehrangebot annimmt. Wir reden hier von über 3300€/qm. Ich habe gerade keine Zeit mir den Beitrag anzuschauen (und eigentlich habe ich auch gar keine Lust auf etwas, bei dem das Ergebnis vorher schon feststand), kann dir aber sicher sagen, dass das nicht die üblichen Kosten sind. Bei weitem nicht. Also sollten wir auch aufhören, mit diesem Strohmann zu argumentieren.

    Es ist physikalisch und technisch absolut kein Problem, die üblichen Altbauten auf heutige Neubaustandards zu sanieren. Und beschränkt man sich wirklich nur auf die energetische Sanierung, kostet das auch nicht die Welt. Nach Abzug der Förderungen heben sich Ersparnisse und Rate etwa auf, man hat aber den höheren Wohnkomfort und den gesteigerten Wert des Hauses. Wirtschaftlich also definitiv kein Verlustgeschäft.

  • Gern wird beispielsweise in Fernsehberichten suggeriert: "Seht, man kann die Wärmepumpe auch sinnvoll in Altbauten einsetzen!" Wenn man genauer hinschaut, zeigt sich, daß die vorgestellten Projekte meist nur begrenzt erfolgreich und meist unglaublich teuer sind.

    Man kann sie sinnvoll in Altbauten einsetzen. Allerdings nicht in unsanierten. Die Unterscheidung ist wichtig für die Diskussion, in der Praxis aber nicht so relevant, da wir ohnehin als Gesellschaft das Ziel haben, die Energieverschwendung zu reduzieren. Unsanierte Häuser lang vergangener Jahrzehnte sind da ohnehin auf der Liste.

    Hach ja! Wenn ich mich umschaue, sehe ich um mich herum eine ganze Menge "unsanierter Häuser", bei denen keiner Anstalten macht, sie zu "sanieren".


    Wenn die jährlichen Heizkosten für ein Haus 2000 € betragen und die "Sanierungskosten", die die Heizkosten allenfalls halbieren, 100 T€ betragen, so werden viele Leute eher zurückhaltend sein, diese Kosten einzusetzen.


    Ich habe in diesem Thread schon erwähnt, daß zumindest bei mir noch keine Dämmstoffpolizei vorbeigekommen ist, um zu prüfen, ob ich die oberste Geschoßdecke gedämmt habe, wie es schon seit vielen Jahren Vorschrift ist.


    Die "Sanierung" des Wohnungsbestandes wird sehr viel länger dauern, als mancher Grüne sich das vorstellt.


    Das Verbrennerverbot sehe ich übrigens auch noch nicht umgesetzt, weder auf der Straße, noch in den Heizungsräumen dieser Republik. Für mich sind das momentan lediglich Absichtserklärungen. Und nein: Daß das bereits Gesetz oder EU-Richtlinie sein soll, widerspricht dieser Ansicht nicht.

    Lüftungen müssen nicht zentral sein. Gerade in der Sanierung ist dezentral recht praktisch, da man nur eine Kernbohrung und einen Stromanschluss benötigt. ... Schwimmender Estrich wurde auch häufig ohne Fußbodenheizung bereits verlegt, ein Heizestrich muss nicht zwingend zu Höhenverlust führen. Wobei eine Fußbodenheizung im gedämmten Haus nicht mehr zwingend nötig ist, um eine Wärmepumpe zu betreiben.

    Ich bin über die baulichen Möglichkeiten informiert, möglicherweise mehr als mancher Fachhandwerker.

    Wenn die Familie 400k investiert hat, was wurde dann überhaupt gemacht? Ich bin jetzt einige Jahre in Bauforen unterwegs und für das Geld bekommt man die Vollsanierung mit Fußbodenheizung, Lüftung, PV mit Batterie, Grundrissänderung, Dämmung überall, neuen Fenstern, neuen Bädern, Küche und Böden.

    Ich habe den verlinkten Fernsehbericht angeschaut, mehr nicht. Ich zitiere nur die dort genannte Zahl, ansonsten verteidige ich die Maßnahme nicht. Schau Dir den Film (etwa 45') doch selber an, dann sind wir diesbezüglich auf dem gleichen Informationsstand.

    Ich habe gerade keine Zeit mir den Beitrag anzuschauen (und eigentlich habe ich auch gar keine Lust auf etwas, bei dem das Ergebnis vorher schon feststand), kann dir aber sicher sagen, dass das nicht die üblichen Kosten sind. Bei weitem nicht. Also sollten wir auch aufhören, mit diesem Strohmann zu argumentieren.

    Siehe oben.

    Nebenbei: Mit Strohmännern argumentiert man nicht, vielmehr ist Stroh ein wertvolles biologisches Isoliermaterial, ein wichtiger Bestandteil der geplanten Energiewende.

    Es ist physikalisch und technisch absolut kein Problem, die üblichen Altbauten auf heutige Neubaustandards zu sanieren. Und beschränkt man sich wirklich nur auf die energetische Sanierung, kostet das auch nicht die Welt. Nach Abzug der Förderungen heben sich Ersparnisse und Rate etwa auf, man hat aber den höheren Wohnkomfort und den gesteigerten Wert des Hauses. Wirtschaftlich also definitiv kein Verlustgeschäft.

    All das sehe ich fundamental anders, und die Darstellungen in diesem Fernsehbericht (den ja nicht ich in die Diskussion eingeführt habe) bestätigen meine Ansicht.

  • Hallo, LebenimSueden

    Ich habe großen Respekt vor deinem Fachwissen und habe deinen langen Kommentar sehr aufmerksam gelesen

    Du hast vermutlich recht, wenn man die durchschnittlichen Kosten einer Altbausanierung zu Grunde legt.

    Durchschnittszahlen heißen aber, dass es Fälle gibt, die deutlich höher sind und andere, die geringer ausfallen.

    Meistens weiß man erst hinterher, zu welcher Gruppe man persönlich gehört.

    Ich würde daher das Beispiel mit den 400.000€ nicht als Einzelfall bezeichnen.

    Ich habe selbst vor drei Jahren ein älteres freistehendes Einfamilienhaus mit rund 200 m² Wohnfläche plus Nebenräume komplett saniert und dafür 350.000 € ausgegeben.

    Hiervon 150.000 für Wärme .

    Dazu kam noch zusätzlich eine neue Einbauküche, komplette Außenanlage, die beim langen Umbau zerstört war, sowie komplett neue Möblierung, Beleuchtung, Vorhänge, Markisen und so weiter,

    was schnell noch mal weitere 50.000, eher 100.000 € ausgemacht hat.

    Das hab ich vorsorglich gar nicht erwähnt.

    Wir haben jetzt ein modernes Neubau-ähnliches freistehendes Haus in gesuchter Wohnlage ,

    allerdings mit vermutlich eher höher. Heizkosten durch die Wärmepumpe als vorher mit Gas.

    Eine PV Anlage auf dem, Dach wurde nicht genehmigt, weil das Haus in einem historischen Wohngebiet steht

    Der Zuschuss durch den Staat von rund 50.000 € hat über 1,5 Jahre gedauert und hing mehrfach am seidenen Faden.

    Ich bin kein Gegner der Wärmepumpe jedoch sollte jeder Bauherr einen Spielraum in der Finanzierung haben. Viele Grüße. McProfit

  • Unabhängig von der Sinnhaftigkeit von Sanierungsplänen in Bezug auf die Rentabilität würde ich zum jetzigen Zeitpunkt (will meinen: unter der aktuellen Regierung) keinerlei Maßnahmen in diese Richtung starten, weil die Förderung von Maßnahmen, auch wenn es nur die Beratung ist, zur Treibgasreduktion in keiner Weise verlässlich ist. Man muss jederzeit damit rechnen, dass aufgrund von Haushaltsproblemen in Aussicht gestellte Förderungen wegfallen.

    Ist zwar traurig, so etwas zu postulieren, aber diesbezüglich leben wir inzwischen in einer Bananenrepublik.

  • Vielen Dank für die ausführliche Kommentierung, das hat mir viel Schreibarbeit erspart.


    Da ich selbst die 400k€ Sanierung in die Diskussion eingebracht habe nur eine Anmerkung dazu. Vielleicht wurden die Bauherren bei den 400 k€ tatsächlich über den Tisch gezogen und das ganze hätte sich auch billiger machen lassen. Das halte ich aber für nebensächlich. Was mich vielmehr ärgert, mit diesem und auch anderen Beispielen sollen Hausbesitzer zu enorm teuren Maßnahmen motiviert werden, die sie ansonsten eigentlich nicht machen würden. Dabei werden Zahlen und Argumente verwendet, die einer auch nur oberflächlichen Prüfung nicht standhalten. Suggeriert wird vielmehr, dass Altbauen mit geringem Aufwand WP-tauglich gemacht werden können und das lässt sich mit den genannten Beispielen eindeutig nicht belegen.


    Wenn ich dann lese "...Die Unterscheidung ist wichtig für die Diskussion, in der Praxis aber nicht so relevant,..." muss ich vehement widersprechen. Im Gegenteil: Das ist die allesentscheidende Frage. Ich kenne niemanden, der sich in enorme Kosten stürzt, nur weil die Gesellschaft sich das irgendwie als Ziel gesetzt hat. Und ob sich das über Gesetze, Richtlinien oder auch nur mit dem erhobenen Zeigefinger erzwingen lässt, wage ich zu bezweifeln. Diese Vorgaben werden von Menschen/Politikern gemacht und lassen sich auch von selbigen wieder revidieren.



  • Wenn die Familie 400k investiert hat, was wurde dann überhaupt gemacht?

    Zur Ehrenrettung der Familie in dem besagten Film habe ich mir nochmal die Stelle mit den Kosten angesehen. So wie ich das verstanden habe, haben sie folgendes gemacht:


    • 20 cm Fassadendämmung
    • Überall neue Fenster und Türen
    • Neues Dach und Dachdämmung
    • Neue Solaranlage
    • Wärmepumpe und Fußbodenheizung
    • mit all dem den Gebäudeenergiewert von H auf A verbessert

    Vielleicht wurde bei den 400K ja auch noch Geld für innen ausgegeben, was nicht originär mit Energieeffizienz zu tun hatte.

  • Ich habe selbst vor drei Jahren ein älteres freistehendes Einfamilienhaus mit rund 200 m² Wohnfläche plus Nebenräume komplett saniert und dafür 350.000 € ausgegeben.

    Hiervon 150.000 für Wärme .

    Macht 750€/qm für die energetische Sanierung.


    Wenn die jährlichen Heizkosten für ein Haus 2000 € betragen und die "Sanierungskosten", die die Heizkosten allenfalls halbieren, 100 T€ betragen, so werden viele Leute eher zurückhaltend sein, diese Kosten einzusetzen.

    Gehen wir mal von den 100k für ein normalgroßes Haus aus (200+qm muss man sich eben leisten wollen). Wir sanieren auf ein EH55 mit Wärmepumpe, also EE Klasse. Das gibt 20% Zuschuss. Falls das nicht klappt, eben ein EH70 EE mit 15% Zuschuss. Mit etwas Glück hat man ein Worst-Performing-Building und bekommt nochmal 10% Tilgungszuschuss. Man trägt also nur 70-85k. Dafür hat man jetzt Heizkosten, die eher im Bereich von 500-600€ liegen als den genannten Tausend. Rein wirtschaftlich gleichen sich Förderkredit und Heizkostenersparnis nach aktuellen Kosten (!) etwa aus, dafür hat man ein deutlich angenehmeres Haus, das dazu noch hochwertiger ist

    Das ist aber nicht alles. Der CO2-Preis soll steigen, damit auch die Heizkosten der unsanierten Häuser. Wer sich beim Thema Förderungen geschickt anstellt, kann mehrere Programme kombinieren und den Eigenanteil weiter senken. Und da haben wir noch gar nicht die Frage gestellt, ob nicht ohnehin ein Teil der Kosten fällig würde, wenn in ein paar Jahren die alte Heizung ersetzt werden muss. Wärmepumpenpflicht hin oder her.

    Ich habe den verlinkten Fernsehbericht angeschaut, mehr nicht. Ich zitiere nur die dort genannte Zahl, ansonsten verteidige ich die Maßnahme nicht. Schau Dir den Film (etwa 45') doch selber an, dann sind wir diesbezüglich auf dem gleichen Informationsstand.

    Das wird die nächsten Tage nix. Ich packe gleich meinen Krams zusammen und verschwinde ins überlange Wochenende. Ohne Internet

  • Ich habe selbst vor drei Jahren ein älteres freistehendes Einfamilienhaus mit rund 200 m² Wohnfläche plus Nebenräume komplett saniert und dafür 350.000 € ausgegeben.

    Hiervon 150.000 für Wärme.

    Macht 750€/qm für die energetische Sanierung.

    Macht 150.000 € "für Wärme" (was immer McProfit damit alles gemeint haben mag). So oder so: Zumindest in dem ersten Winter hat er vermutlich mehr Strom für "Wärme" bezahlt als seine Mieter vorher für anderes Heizmaterial.


    Ich könnte mir gut vorstellen, daß man ein solches Haus mit 2000 €, allenfalls 3000 € Gas beheizen kann. Sprich: Die energetische Sanierung kostet so viel wir 50 Jahre konventionelles Heizen.

    Wenn die jährlichen Heizkosten für ein Haus 2000 € betragen und die "Sanierungskosten", die die Heizkosten allenfalls halbieren, 100 T€ betragen, so werden viele Leute eher zurückhaltend sein, diese Kosten einzusetzen.

    Gehen wir mal von den 100k für ein normalgroßes Haus aus (200+qm muss man sich eben leisten wollen). Wir sanieren auf ein EH55 mit Wärmepumpe, also EE Klasse. Das gibt 20% Zuschuss. Falls das nicht klappt, eben ein EH70 EE mit 15% Zuschuss. Mit etwas Glück hat man ein Worst-Performing-Building und bekommt nochmal 10% Tilgungszuschuss. Man trägt also nur 70-85k. Dafür hat man jetzt Heizkosten, die eher im Bereich von 500-600€ liegen als den genannten Tausend.

    Selbst dann sind das nur 1500 €/a Unterschied.

    70 k€ / 1500 € = 46,7 Jahre. Hält das WDVS überhaupt so lang?


    Ich wohne in einem ziemlich alten Altbau und brauche für Heizen und Brauchwasser um die 100 kWh/a/m². Für die Doppelhaushälfte, die in diesem Fernsehbeitrag vorgestellt wurde, waren 388 kWh/a/m². Das halte ich für einen erstaunlich hohen Wert. Andererseits hat hans1956 ja auch angegeben, daß er zwischen 3500 und 4000 l Heizöl braucht (1l Heizöl hat etwa 10 kWh), der Energieberater aber meint, sein Haus müsse 55.700 kWh/a verbrauchen. Offensichtlich werden da regelmäßig die Zahlen etwas verbogen, damit die Rechnung am Ende besser aussieht.

    Das ist aber nicht alles. Der CO2-Preis soll steigen, damit auch die Heizkosten der unsanierten Häuser. Wer sich beim Thema Förderungen geschickt anstellt, kann mehrere Programme kombinieren und den Eigenanteil weiter senken.

    Es fällt schon auf, daß die "Förderung" (also staatliche Subventionierung) immer prominent genannt wird. Offenbar geht die Rechnung ohne das überhaupt nicht auf.

    Und da haben wir noch gar nicht die Frage gestellt, ob nicht ohnehin ein Teil der Kosten fällig würde, wenn in ein paar Jahren die alte Heizung ersetzt werden muss. Wärmepumpenpflicht hin oder her.

    Eine Gastherme wird sicher keine 50 Jahre durchhalten, eine Wärmepumpe aber auch nicht. Sowohl das eine wie das andere Aggregat dürfte in der genannten Zeitspanne mindestens einmal ersetzt werden müssen, wenn nicht zweimal.


    Wir alle wissen, daß Du in einem Neubau mit Wärmepumpe und Solardach wohnst. Es liegt nahe, daß Du diese Technik verteidigst.


    Alle hier sollten auch wissen, daß ich schnell mal nachrechne (und gerade im Fall einer geplanten Sanierung bisher noch immer zum Schluß gekommen bin, daß sich die Maßnahme monetär nicht lohnt.)


    Ist einfach so. Erdgas ist nach wie vor billig (trotz der jüngsten Preissteigerungen) und gibt den Preisrahmen vor. Das Durchschnittshaus im Bestand ist nur mit enormem finanziellen Aufwand energetisch in die Nähe eines Neubaus zu bringen. Bei einem Preisverhältnis von 4:1 Strom zu Gas ist der Betrieb einer Wärmepumpe bei einer Jahresarbeitszahl von 4 in Deutschland prinzipiell gleich teuer wie der Betrieb eines Gasbrennwertkessels. Noch ist das Aggregat Wärmepumpe viel teurer als das Aggregat Gasbrennwertkessel. Das darf verwundern, zumal die Wärmepumpe in anderen Ländern schon längst Standard ist. Da langen wohl die Handwerker auch ganz gut zu, und in der aktuellen und auch kommenden Knappheitssituation wird das wohl auch nicht besser so schnell besser werden.


    Ich könnte mir vorstellen, daß sich unser Threadstarter hans1956 die Wärmepumpe erstmal verkneift. Ich an seiner Stelle würde es jedenfalls tun.


    Melde Dich bitte, wenn Du mal Zeit gefunden hast, den Fernsehbeitrag zu sehen. Mich würde sehr interessieren, was Du von dem Rentnerpaar hältst, das sich auf seine alten Tage für 50 Mille noch eine Wärmepumpe gegönnt hat.


    Viel Spaß am Wochenende!

  • Hallo Achim Weiss

    Du weißt längst dass ich deine Beiträge hier sehr schätze, weil sie extrem gut recherchiert sind.

    Dafür fehlt mir die Geduld und die Zeit.

    Ich bin jedoch seit Jahrzehnten nicht nur an der Börse, sondern auch bei Immobilien ein Praktiker mit viel persönlicher Erfahrung

    Gerade bei der Sanierung von Altbauten kommt es meist anders, als man denkt.

    Selten wird es günstiger.

    Unvorhergesehenes verteuert fast immer ein Projekt.

    Außerdem kann man Altbauten nicht miteinander vergleichen.

    Gerade bei freistehenden Einfamilienhäusern sind die Unterschiede erheblich.

    Zu der reinen Wohnfläche kommen häufig noch erheblich mehr Nebenräume dazu, Untergeschoss, Einliegerwohnung, , unausgebautes Dachgeschoss, Bühne, Hobbyräume, , Hauswirtschaftsraum, Waschküche,

    Auch diese Nebenräume kosten bei einer Sanierung Geld selbst wenn man sie nicht beheizen will,

    dann muss man sie doch dämmen, oder mit neuen Fenstern versehen. Sowie Neue Türen, neue Installationen und so weiter

    Gerade hier im Schwabenland haben wir viele Hanglagen.

    Das erhöht die Baukosten, weil der Zugang für Handwerker erschwert ist.

    Hinzukommt aufwendigere Gartenanlage, Stützmauern, Treppen, Terrassen, Balkone, und so weiter und so weiter

    Da man bei solchen Umbauten meist nicht im Haus wohnen kann, wird das meist nur beim Verkauf eines Hauses gemacht oder bei Übergabe des Hauses, zum Beispiel an die jüngere Generation.

    Die Vergleich hier sind wohl interessant aber im Einzelfall wenig hilfreich.

    Daher würde ich mich nicht darauf verlassen. Viele Grüße McProfit