Machen Rohstoffe Sinn in ETF Portfolio

  • Ich versuche die Unterhaltung mal wieder zurück in Richtung Rohstoffe zu lenken: Um was geht es denn letztlich bei all diesen Non-cashflow-generating Assets bzw. Rohstoffen im weitesten Sinn im Portfolio? Ob Edelmetalle, Erdöl, Industriemetalle, Agrarrohstoffe oder auch Bitcoin? Es geht um einen Wertspeicher der hoffentlich mein Vermögen schützt, den realen Wert erhält und sich im Depot stabilisierend verhält. Und dies gering, im Idealfall negativ korreliert zu Aktien. Rendite spielt keine oder keine nennenswerte Rolle, sonst nehme ich eh nur Aktien.


    Ich habe zunehmend den Eindruck, es gibt wichtige Player am Markt, die Bitcoin unbedingt als ein solches Element haben wollen. Unter anderem da es gegenüber anderer "echter" Rohstoffe eben einfacher zu handhaben und zu lagern ist. Die SEC hat diese Eigenschaft von Bitcoin als "Rohstoff" bestätigt und die ETFs zugelassen. Nicht jedoch für andere Kryptos, diese sind "Wertpapiere".


    Ist diese These zu steil?

  • Ich versuche die Unterhaltung mal wieder zurück in Richtung Rohstoffe zu lenken: Um was geht es denn letztlich bei all diesen Non-cashflow-generating Assets bzw. Rohstoffen im weitesten Sinn im Portfolio? Ob Edelmetalle, Erdöl, Industriemetalle, Agrarrohstoffe oder auch Bitcoin? Es geht um einen Wertspeicher der hoffentlich mein Vermögen schützt, den realen Wert erhält und sich im Depot stabilisierend verhält. Und dies gering, im Idealfall negativ korreliert zu Aktien. Rendite spielt keine oder keine nennenswerte Rolle, sonst nehme ich eh nur Aktien.

    Also für Edelmetalle lasse ich es gelten, dass diese als Wertspeicher dienen können.


    Das Börsengeschehen bei den anderen Rohstoffen dient aber im wesentlichen der Industrie und Spekulanten. Die Industrie nutzt die Rohstoffbörsen um Ankaufs- oder Verkaufspreise von Materialien für bestimmte Zeiträume abzusichern und die Spekulanten nutzen die Rohstoffbörsen, um Wetten abzuschließen.

  • Ich frage mich schon, ob das Vokabular hier überhaupt passt.


    Nach meinem Verständnis sind Rohstoffe unbearbeitete Waren, die auf Märkten gehandelt und von den Erwerbern weiterverarbeitet, raffiniert oder verwertet werden (können). Dadurch haben sie einen Markt, auf dem sie nachgefragt werden, sowie einen aktuellen Wert (Weltmarktpreis), wobei letzterer allerdings stark schwanken kann.


    Bitcoin erfüllt m.E. keines dieser Merkmale für einen "Rohstoff". Es ist m.E. noch nicht einmal ein Finanzprodukt oder ein Wertpapier.


    Ich würde es am ehesten als ein Konsumgut ansehen, denn es gibt Hersteller/Verkäufer und Endabnehmer, wobei erstere reich werden und letztere nur das gekaufte Produkt bekommen.

  • ok, schauen wir einfach aus der Perspektive eines etwas größeren Privatinvestors drauf. Und nutzen nicht den Begriff "Rohstoff" sondern nennen es einfach "stabilisierendes Element". Was taugt dann letztlich dazu neben den Assetklassen Aktien und Anleihen?

    Ich tendiere derzeit zu einer Kombination aus Edelmetall (Gold), etwas Rohstoff-Future-ETC oder Rohstoff-Aktien-ETF (zwischen den beiden schwanke ich noch etwas) und Bitcoin (seit der ETF-Genehmigung durch die SEC). Alles zusammen 5% bis max 8%.

  • P.S.: vielleicht liegt das Problem auch darin begründet, dass manche vorschnell das englische Wort "commodity" einfach mit dem deutschen Wort "Rohstoff" übersetzen.


    "Raw materials" werden zwar auch vom Oberbegriff "commodities" erfasst, sind aber allenfalls eine kleine Teilmenge derselben.


    Andere gängige Übersetzungen für "commodities" sind z.B. "Handelsgüter", "Bedarfsartikel", "Konsumware" oder "Allerweltsprodukte".

  • In der Tat, für manche Frauen ist Gold Konsumware.

    Das wäre für mich eher ein Beleg für den Rohstoffcharakter des Goldes, das ja erst zu Schmuck verarbeitet wird. Ebenso bei der Verwendung von Gold in der Zahnmedizin oder der Elektronik.


    Aber in der Tat ist Gold eher ein Grenzfall zwischen Rohstoff (Industrie, Schmuckhandwerk, Medizin) und Währung (Goldreserven der Zentralbanken).

  • Ich tendiere derzeit zu einer Kombination aus Edelmetall (Gold), etwas Rohstoff-Future-ETC oder Rohstoff-Aktien-ETF (zwischen den beiden schwanke ich noch etwas) und Bitcoin (seit der ETF-Genehmigung durch die SEC). Alles zusammen 5% bis max 8%.

    So einen Aufwand für insgesamt 5-8% des Portfolios? Hast du mal überschlagen, wie sich dieser (geringe) Teil des Portfolios dann überhaupt auf die Gesamtperformance auswirkt? So ganz landläufig sagt man ja, dass Portfoliobestandteile unter 10% die Gesamtperformance kaum beeinflussen… 🤔

  • So einen Aufwand für insgesamt 5-8% des Portfolios? Hast du mal überschlagen, wie sich dieser (geringe) Teil des Portfolios dann überhaupt auf die Gesamtperformance auswirkt? So ganz landläufig sagt man ja, dass Portfoliobestandteile unter 10% die Gesamtperformance kaum beeinflussen… 🤔

    Ja, guter Punkt. Das ist mit der Grund warum ich da überhaupt drüber nachdenke. Ich hab aktuell ne kleine Portion iShares Diversified Commodity Swap ETF sowie Bitcoin auf ner Hardwarewallet und Gold sowohl physisch als auch Xetra-Gold. Das ist mir zu fragmentiert. Und der ETF nervt einfach ^^

  • ja, absolut. Für mich liegt der gefühlt bei 5% je Position. Wobei "Position" Definitionssache ist. Beispiel Gold physisch und Xetra Gold. Ist das eine oder zwei? Und ist Bitcoin überhaupt irgendwas? sind doch nur Einsen und Nullen? :D

  • Also für Edelmetalle lasse ich es gelten, dass diese als Wertspeicher dienen können.


    Das Börsengeschehen bei den anderen Rohstoffen dient aber im wesentlichen der Industrie und Spekulanten. Die Industrie nutzt die Rohstoffbörsen um Ankaufs- oder Verkaufspreise von Materialien für bestimmte Zeiträume abzusichern und die Spekulanten nutzen die Rohstoffbörsen, um Wetten abzuschließen.

    Man kann es auch anders herum sehen und dirket in die Hersteller der Rohstoffe investieren, von denen man glaubt, dass diese mittelfristig stärker nachgefragt werden. Oder in Unternehmen die Technik für das schürfen/ernten bereit stellen. Da die meisten Rohstoffpreise am Boden sind, steigen diese Unternehmen dann im Wert.