Richtige Strategie (Vermögensaufbau + Altersvorsorge)

  • Mag hierzu nochmal jemand was sagen? :)

    Klingt das erstmal nach einem vernünftigen Plan? :)

    Würdet ihr was ändern?

    Sehe es wie monstermania. Das ist sehr individuell.
    Mir wäre der Aktien-Anteil viel zu gering (ich selbst bin mit ca. 95% in Aktien und 5% "sichere" Anlagen).

    Aber es geht ja um dich. Und wenn du dich mit 35% Aktien und 65% Tagesgeld etc. wohl fühlst, dann passt das so.

  • Mag hierzu nochmal jemand was sagen? :)

    Klingt das erstmal nach einem vernünftigen Plan? :)

    Würdet ihr was ändern?

    • 100k€ Tagesgeld (solange die Zinsen noch hoch genug sind, danach evtl. andere liquide Methode wählen, falls ich doch noch eine Immobilie zur Vermietung kaufen möchte)
    • 70k€ SPDR MSCI World ETF (10k€ sind schon drin, Rest liefere ich nach, wenn ich psychologisch dafür bereit bin + Sparplan mit ca. 400€ monatlich) - evtl. später zusätzlich noch EM ETF hinzunehmen mit 10-20%
    • 30k€ Festgeld (für 1-3 Jahre, kommt auf das beste Angebot an)
    • 10k€ evtl. Geldmarkt-ETF*

    Mit den 100k Tagesgeld lässt Du auf Dauer echt Rendite liegen. Wie konkret ist denn der Plan, "vielleicht doch noch" eine Immobilie zu kaufen? Wie weit bist Du da mit Deinen Überlegungen, wie ist bei Dir in der Gegend der Immobilienmarkt, wie sind da die Mietrenditen? Auf Verdacht auf ein "vielleicht will ich irgendwann mal" würde ich nicht soviel Geld auf dem Tagesgeld rumdümpeln lassen.

    Ich würde in Deiner Situation wahrscheinlich schon eine etwas größere Cash-Reserve belassen, jedenfalls solange Du noch keinen neuen Job hast. Ansonsten würde ich (!) aber den allergrößten Teil in einen Aktien-ETF stecken (bzw. habe das mit meinem Geld auch so gemacht). Ob Tagesgeld oder Geldmarkt-ETF oder beides ist Jacke wie Hose bzw. kommt darauf an, wie Du es nutzen willst und was Du ggf. für Orderkosten hast.

    Den Sinn von Festgeld für 1-3 Jahre sehe ich gerade nicht so richtig. Du kommst nicht dran, während es fest ist (hilft Dir also auch nicht für eine etwaige Immobilie oder wenn Du wegen Arbeitslosigkeit doch noch an Deine Reserven musst), und die Zinsen sind derzeit mit 3,x% echt nicht überragend.

  • 12345 Gute Frage.

    Immobilienmarkt wo ich wohne = der teuerste in ganz Deutschland

    Sprich: hier würde ich mir keine Immobilie kaufen, weil ich sie mir schlichtweg nicht leisten kann. Mieten sind auch mit Abstand die höchsten, also das würde sich evtl. sogar rechnen, aber hätte aufgrund der Höhe viel zu wenig Eigenkapital. Hier zahlste für ne kleine Einzimmerwohnung schon ne halbe Mille.

    Ich steh noch auf der Warteliste für einen Neubau in meiner alten Heimat, aber auch da haben die Preise angezogen und da Neubau könnte auch das zu teuer sein. Preise sind noch nicht veröffentlicht. Der Bau soll Ende 2025 abgeschlossen sein, daher eben die Überlegung bis dahin noch abzuwarten ....

    Allerdings ist das auf dem Land, zwar beliebte Ecke, aber halt keine Großstadt, also größeres Risiko wegen Leerstand.


    Kann gut sein, dass ich später noch mehr in Aktien gehe, aber momentan fühl ich mich damit noch viel zu unwohl. Reingeben kann man immer, rausholen ist eher ungünstig (geht aber natürlich auch, ist ja kein FG).

  • Ich steh noch auf der Warteliste für einen Neubau in meiner alten Heimat, aber auch da haben die Preise angezogen und da Neubau könnte auch das zu teuer sein. Preise sind noch nicht veröffentlicht. Der Bau soll Ende 2025 abgeschlossen sein, daher eben die Überlegung bis dahin noch abzuwarten ....

    Üblicherweise werden doch Wohnungen verkauft, bevor der Bau überhaupt anfängt (jedenfalls wenn es genug Interessenten gibt - Stichwort Warteliste). Bist Du sicher, dass Du da überhaupt noch eine Chance hast? Nicht dass Du bis Ende 2025 wartest und sich dann rausstellt, die Wohnungen sind alle schon seit Anfang 2024 verkauft.

    Wäre es denn eine Option für Dich, zurück in die Heimat zu gehen (jetzt oder ggf. auch zur Rente)? Dann wäre das ggf. eine Überlegung wert, dort eine Wohnung zu kaufen. Rein zum Vermieten würde ich das sonst nicht machen. Aber ich bin auch generell kein "Vermieter-Typ", hätte keine Lust auf den Aufwand und habe im Moment auch den Eindruck, dass es schwierig ist, da eine sinnvolle Rendite zu generieren (jedenfalls wenn man den Zeitaufwand und nicht umlegbare Kosten mit reinrechnet). Eine selbstgenutzte Immobilie habe ich schon - da ging und geht es aber auch nicht um Rendite, sondern um Wohnkomfort und die Sicherheit, dass niemand mich per Eigenbedarfskündigung rauswerfen kann.

    Wie sehr bist Du denn auf München (vermute ich jetzt mal...) festgelegt? Es gibt viele schöne Ecken und auch viele Ecken mit guten Jobs. In München gibt es eben vergleichsweise wenig fürs Geld, in jeder Hinsicht aber besonders beim Wohnen. Vermögensaufbau ist schwierig, wenn man selbst mit gutem Gehalt 50% des Netto für die Miete hinlegt...

  • Kann gut sein, dass ich später noch mehr in Aktien gehe, aber momentan fühl ich mich damit noch viel zu unwohl. Reingeben kann man immer, rausholen ist eher ungünstig (geht aber natürlich auch, ist ja kein FG).

    Das ist auch okay. Am Ende muss man sich mit der eigenen Geldanlage wohlfühlen.

    Es muss einem aber auch klar sein, dass es ohne Aktien schwierig bis unmöglich wird, langfristig auch nur die Inflation zu schlagen.

    Ich hatte auch lange einen sechsstelligen Betrag auf dem Giro-/Tagesgeldkonto liegen (zu Niedrigzinszeiten gab es auf beides keine Zinsen). Nicht unbedingt aus Angst vorm Aktienmarkt, sondern weil ich mich schlicht nicht drum gekümmert habe und Finanzproduktverkäufern jeder Art mehr als skeptisch gegenüberstehe und Verkaufsgespräche hasse. Am Ende wurde das Geld für die selbstgenutzte Immobilie eingesetzt, aber es ist nicht so, als wäre das von Anfang an der Plan gewesen, und ich habe da über die Jahre echt viel Rendite liegen gelassen und würde es mit dem Wissen von heute anders machen.

  • Wie sehr bist Du denn auf München (vermute ich jetzt mal...) festgelegt? Es gibt viele schöne Ecken und auch viele Ecken mit guten Jobs. In München gibt es eben vergleichsweise wenig fürs Geld, in jeder Hinsicht aber besonders beim Wohnen. Vermögensaufbau ist schwierig, wenn man selbst mit gutem Gehalt 50% des Netto für die Miete hinlegt...

    Ja, das ist nicht schwierig zu erraten. ;)

    Witzigerweise kenne ich viele, die hier ihre eigene Mobilie haben, aber oft geerbt oder innerhalb der Familie anderweitig hin- und hergeschoben. Anders geht's fast nicht.

    Puh. Schwieriges Thema. Wollte lange weg, jetzt bin ich aber endlich angekommen, würde also gerne noch ne Weile bleiben.

    Ja, im Alter evtl. in die alte Heimat zurück, wäre ne Option, aber die Immobilie wäre jetzt erstmal wirklich nur zur Vermietung gedacht. Aber ja, wie du auch bin ich glaub ich kein Vermietertyp und weiß nicht, ob ich mir den Stress antun will, der auftreten kann, aber nicht muss. Bin handwerklich auch völlig unbegabt, könnte also auch gar nix selber reparieren ...


    Bei mir lang ja auch alles ewig lang einfach nur auf dem Girokonto rum, weil ich es einfach nicht besser wusste .... ich denke, wenn ich jetzt mal ein paar Monate hinter mich bringe und mich dran gewöhnt habe + mich noch weiter eingelesen habe, fühl ich mich evtl. auch wohler und stecke mehr rein.

    Heute 4000€ in den Overnight thesaurierend investiert. Hab jetzt also 2 ETFs am Laufen.

    Sparplan erstmal nur für den MSCI World mit 400€ / Monat und die restlichen 60k€ gebe ich dann rein, wenn der Einkaufspreis günstig ist und ich mich wohl damit fühle.

    Alles Weiter wird sich dann zeigen.


    Beim Festgeld bin ich auch unsicher. So geil sind die Angebote momentan nicht mehr. Rangieren alle um die 3,5%, Tendenz sinkend, aber genau darum geht's ja. Die Zinsen werden höchstwahrscheinlich im Sommer sinken, wie tief weiß keiner .... und dann sitzt man mit Overnight ETF oder TG blöd da .....

    Trotzdem würde ich wie gesagt nur einen kleinen Teil in FG stecken, den ich definitiv nicht brauche - trotz Immobilienüberlegungen und Arbeitslosigkeit.

  • Am Ende muss man sich mit der eigenen Geldanlage wohlfühlen.

    Vollumfängliche Zustimmung. Sicherlich einer der wichtigsten (subjektiven) Aspekte (wenn nicht sogar der wichtigste), weil dies der unverzichtbaren Kontinuität, Disziplin und damit dem Durchziehen/Durchhalten in Sachen der eigenen Finanz-Strategie sehr bis äußerst zuträglich ist. Das "Wohlfühlen" wird dabei deutlich erleichtert, wenn man versteht, warum man vorgeht, wie man vorgeht.

    (Wird aber nicht selten und/oder manchmal gerne von den sich als Super-Rationalisten der Geldanlage und des Investierens gerierenden Protagonisten übersehen oder zumindest nicht adäquat berücksichtigt. Das nur am Rande).

    Daran (Wohlfühleffekt) habe ich in dem "Fall" hier - wie schon in Nr. 53 unter "PS" angedeutet - noch leichte Zweifel. Denn solche Anmerkungen bzw. Fragen wie

    Mag hierzu nochmal jemand was sagen? :)

    Klingt das erstmal nach einem vernünftigen Plan? :)

    Würdet ihr was ändern?

    passen nicht so ganz zu

    ich habe jetzt einen guten Überblick.

    Jedenfalls aus meiner Sicht.

    Es muss einem aber auch klar sein, dass es ohne Aktien schwierig bis unmöglich wird, langfristig auch nur die Inflation zu schlagen.

    Auch das halte ich für völlig zutreffend - aber auch für nicht ganz vollständig (s. 2.).

    1. Nach meinem Aufzeichnungen war es früher durchaus auch mit risikoarmen Anlagen über längere bis lange Zeiträume - teilweise auch erst via "Illiquiditätsprämien" (sprich einer längeren Bindung der Mittel) - möglich zumindest die Inflation zu kompensieren. Dies ist seit sehr vielen Jahren (ca. ab 2009) nicht mehr möglich, nicht zuletzt aufgrund der ultra-expansiven Geldpolitik. Bis vor kurzer Zeit waren - nicht zuletzt deshalb - die Realzinsen (bei risikoarmen Anlagen) weit in den negativen Bereich verschoben. Während - insbesondere deshalb (Null- und Negativzinsen) - die Vermögenspreise (Aktien, Immobilien, Gold, Tangible Assets) immer weiter gestiegen sind. Ob sich dieses "Zinswelt" bald wieder einstellt oder eine neue "Zinswelt" (mit tendenziell höherer Inflation und höheren Zinsen) kommen könnte, scheint mir übrigens noch nicht ganz ausgemacht.

    2. Zu der oben erwähnten (unverzichtbaren) Anlageklasse "Aktien" (gewichtet je nach individueller objektiver und subjektiver Risikotragfähigkeit in der Asset-Allocation) gehört für mich auch die Anlageklasse "Immobilie" dazu (weniger in Form der eigengenutzten sondern der vermieteten Immobilie(n). Will sagen, auch mit vermieteten Immobilien kann man langfristig die Inflation kompensieren oder sogar schlagen (insbesondere, wenn man mit einem Kredithebel (Leverage-Effekt) aus das eingesetzte Eigenkapital agiert). Da ich über sehr lange Zeit beide Anlageklassen gefahren habe, traue ich mir diese Einschätzung zu. Zur Wahrheit gehört aber auch, daß der (Betreuungs)Aufwand bei der Anlageklasse Immobilien etwas bis deutlich über der von Aktien liegen kann (das gilt erst recht, wenn die Aktien via passiven ETFs abgebildet werden). Schon aus Gründen der Diversifikation würde ich aber immer versuchen beide Anlageklassen zu bespielen.

    Nur der guten Ordnung halber: Es gibt auch Menschen, bei denen es aufgrund der Rahmenbedingungen (zu erwartende gesetzliche und/oder private Renten, Pensionen, lastenfreies Wohneigentum, vorhandenes Geld- sprich Vermögen in Nominalwerten usw.) nicht (mehr) nötig ist, mit Anlagen die Inflation zu schlagen, weil ihr Ziel (beispielsweise auskömmliche Altersvorsorge bzw. Ruhestandsplanung) auch so gesichert ist. Diese "können" dann in Aktien und/oder Immobilien "investieren", "müssen" es aber nicht (mehr) unbedingt sprich zwingend. Beispielsweise dann nicht, wenn es nicht zu ihrer subjektiven Risikotragfähigkeit paßt.


    Nur meine persönliche Meinung basierend auf langjährigen Erfahrungen

    japanworm : Dir weiter gute Gedanken und ebensolche Finanzentscheidungen !

  • Ich denke, wenn ich jetzt mal ein paar Monate hinter mich bringe und mich dran gewöhnt habe + mich noch weiter eingelesen habe, fühl ich mich evtl. auch wohler und stecke mehr rein.

    Wir haben getreu dem Motto "Time in the market beats timing the market" direkt einen mittleren fünfstelligen Betrag reingesteckt, als wir uns sicher waren, dass das mit den ETFs eine gute Idee ist. Was soll ich sagen... es war Ende 2021, dann kam der Ukrainekrieg und wir waren direkt mal 17% und damit fünfstellig im Minus. Es trainiert jedenfalls die Resilienz... :D

    Die gute Nachricht ist: Inzwischen sind wir fünfstellig im Plus. Auf dem Girokonto würde das Geld heute noch vor sich hin dümpeln. Und wir haben natürlich auch zwei Jahre lang zu dann günstigeren Kursen per Sparplan weiter eingekauft.

    Market Timing ("kaufen wenn die Kurse wieder runtergehen") finde ich immer noch schwierig. Man weiß ja nicht, wie sehr und wie lange sie runtergehen. Den Tiefpunkt kann man erst hinterher ablesen. Und was, wenn sie überhaupt nicht runtergehen, sondern die nächsten drei Jahre immer weiter ansteigen? Dann wartet man vergeblich auf den "richtigen" Einstiegszeitpunkt.

    Wenn ich es nochmal zu entscheiden hätte, würde ich heute in Tranchen zu je 10.000 EUR investieren, und zwar nicht kursabhängig sondern stumpf zu festen Terminen (z.B. immer am 1. / 15. des Monats, solange bis alles investiert ist). Rein rational / statistisch ist in der Mehrheit der Fälle direkt "all in" am besten, in meinem konkreten Einzelfall war es das finanziell allerdings nicht, und psychologisch wäre es für mich einfacher gewesen, Rendite liegenzulassen als im Minus zu sein.

  • Danke euch nochmal für den Input.

    Ich finde es halt schwierig als Neuling abzuschätzen, was jetzt eine gute Finanzstrategie wäre. Dafür fehlt einem einfach die Erfahrung und das Wissen. Daher ja bei mir auch die Unsicherheit, ob ich jetzt im SPDR MSCI World investiert bleiben soll oder doch noch schnell zum überall so hochgelobten SPDR MSCI ACWI IMI wechseln soll.

    Klar, kommt auf die eigene Strategie an und ob man EM + Small Caps mit berücksichtigen will usw. aber das weiß ich halt einfach als Einsteiger nicht und hab auch kein Gefühl dafür.

    Denke aber auch da muss man ein dickes Fell haben, weil es über die Jahre bestimmt immer wieder einen anderen ETF geben wird, der gerade ein Trend ist und als "heiliger Gral" gehandhabt wird ....

  • Wie schon kurz erwähnt (Nr. 53 + Nr. 87) bleibt dies, bei allem Verständnis,

    Ich finde es halt schwierig als Neuling abzuschätzen, was jetzt eine gute Finanzstrategie wäre.

    ein gewisser Widerspruch zu

    ich habe jetzt einen guten Überblick.

    Für viele Beginner und/oder Neueinsteiger (man kann ja auch Ü 40 Jahren (43 ?) noch ein solcher sein) ist eine angestrebte "Überoptimierung" der Anlage(n) beim Einstieg nicht ganz so selten. Vielleicht ein kleiner Trost für Dich.

    Siehe hier

    Daher ja bei mir auch die Unsicherheit, ob ich jetzt im SPDR MSCI World investiert bleiben soll oder doch noch schnell zum überall so hochgelobten SPDR MSCI ACWI IMI wechseln soll.

    Auch wenn ich selbst keine ETFs habe (sondern nur Direktanlagen, bei Aktien also Einzelwerte), wage ich die Aussage: Das wird auf Sicht von Jahren und Jahrzehnten nicht "kriegsentscheidend" sein. Selbst wenn Du nun plötzlich auf einen FTSE All World umschwenken würdest.

    Um Längen bedeutsamer ist Dein Humankapital, Dein Einkommen und Deine Sparquote sowie die Disziplin das Ganze dauerhaft durchzuziehen. Ebenso bedeutsam die "richtige" (sprich für Dich objektiv und subjektiv) individuell "passende" Asset-Allocation - unter besonderer Berücksichtigung der Einstellung (also Gewichtung) des Anteils "risikoarm" versus "risikoreich".

    Denke aber auch da muss man ein dickes Fell haben, weil es über die Jahre bestimmt immer wieder einen anderen ETF geben wird, der gerade ein Trend ist und als "heiliger Gral" gehandhabt wird ....

    Ein noch "dickeres Fell" muß man vermutlich hinsichtlich der Tatsache haben, daß der in Aktien angelegte Teil der Mittel alle paar Jahre mal um 20 oder 25% (jedenfalls temporär) abstürzen kann und alle paar Jahrzehnte auch mal um 50% oder noch mehr. Zumal dieser prozentuale Drawdown dann im Laufe der Zeit immer größeren Geld-Beträgen entspricht ...

    Das sollte man bei der Feinjustierung "risikoarmer Anteil" versus "risikoreicher Anteil" adäquat berücksichtigen (sowohl von der objektiven als auch der subjektiven Risikotragfähigkeit her).


    Nur meine persönliche Meinung basierend auf langjährigen Erfahrungen.

    Dir weiter gute Gedanken, Überlegungen und ebensolche Finanzentscheidungen !

  • Kann gut sein, dass ich später noch mehr in Aktien gehe, aber momentan fühl ich mich damit noch viel zu unwohl. Reingeben kann man immer, rausholen ist eher ungünstig (geht aber natürlich auch, ist ja kein FG).

    Finde ich gut und richtig so. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass viele "Neulinge" an der Börse bzgl. eines möglichen Crashs wie Blinde von der Farbe reden. Wenn du sie fragst ob sie einen Rückgang von -20%, -30% oder gar -50% verkraften würden, sagen sie oft ja. Und das sind dann genau die, die sofort panikartig das Spielfeld verlassen wenns mal rumpelt, und Verluste realisieren statt investiert zu bleiben. Wer es erlebt hat weiss, dass ein richtiger Crash selbst erfahrene Börsianer sehr stressen kann. Denn dieser Rückgang hat ja immer einen Grund. Das ist ja nicht nur eine Linie auf einem Chart. Die Marktstimmung bzw. die Stimmung in den Medien und der Bevölkerung fühlt sich dann nach Weltuntergang an, nach Armageddon. Ich kann mich jedenfalls gut an die Finanzkrise 2007/2008 erinnern. Ich hatte - was ich gerne tue - in die anfänglich fallenden Kurse investiert. Und zwar einen größeren Betrag. Als dann der Abwärtstrend nicht wie üblich bei -5%, -10% oder -20% aufgehört hat, sondern sich zu einer der schwersten Crashs der letzten Jahrzehnte ausgeweitet hat. Puh, da saß ich schon da dachte mir, "verdammte Hacke, was hab ich denn da nur gemacht?". Ich bin dann erfolgreich cool geblieben, habs ausgesessen, jahrelang einfach nicht mehr ins Depot geschaut und..., Trommelwirbel... stehe heute damit massiv im Plus. Noch dazu steuerfrei 8) Aber so manch einen packt in einer solchen Weltuntergangsstimmung die blanke Panik. Kurzschlussreaktion. Einfach nur noch raus, raus raus. Kostolany nannte diese Marktteilnehmer immer die "zittrigen Hände". Was ich sagen will: ob man tatsächlich die Nerven behält und den Rückgang emotional verkraftet, findet man erst heraus wenn's soweit ist.

  • Denke aber auch da muss man ein dickes Fell haben, weil es über die Jahre bestimmt immer wieder einen anderen ETF geben wird, der gerade ein Trend ist und als "heiliger Gral" gehandhabt wird ....

    Als ich anfing war "gefühlt" der MSCI World als Ausschütter der Standard. Dann kam der FTSE All World als Thesaurierer. Jetzt kommen Leute die sagen, es soll am besten der MSCI ACWI IMI mit Small Caps sein. Am Ende nimmt sich das alles nicht viel. Nichts davon ist falsch, und welche Variante nach 30 Jahren auf der dritten Nachkommastelle die beste Rendite geliefert hat, weiß man erst hinterher.

    Und die tatsächliche Rendite hängt im Zweifel viel stärker vom individuellen Anlagezeitraum ab als von der Wahl des "richtigen" Welt-ETFs. Beginn der Entnahmephase ein Jahr früher oder später, Sequence-of-Return-Risk etc. macht da einen viel größeren Unterschied als die Frage, wie gut die 10% Emerging Markets oder Small Caps performen. Ich glaube, es lohnt sich viel mehr, in die Entnahmeplanung viel Zeit und Energie und Überlegungen zu investieren als in die Frage, welchen Welt-ETF ich jetzt nehme.

  • Als ich anfing war "gefühlt" der MSCI World als Ausschütter der Standard. Dann kam der FTSE All World als Thesaurierer. Jetzt kommen Leute die sagen, es soll am besten der MSCI ACWI IMI mit Small Caps sein. Am Ende nimmt sich das alles nicht viel. Nichts davon ist falsch, und welche Variante nach 30 Jahren auf der dritten Nachkommastelle die beste Rendite geliefert hat, weiß man erst hinterher.

    Das ist denke ich ein ganz wichtiger Punkt, an den ich auch immer denken muss. Manche würden jetzt von "der Sau die durchs Dorf getrieben wird" reden, was ich aber für überzogen halte. Natürlich entwickeln sich die konkreten Produkte, aber die grundlegende Basis ist bei allen die gleiche und wird sich vermutlich auch nicht so schnell ändern. Vielleicht gibt in in Zukunft mehr BIP-gewichtete ETFs, die dann beliebter werden, oder ETFs, die sich etwa nach dem Demokratie-Index orientieren oder was auch immer. Wenn man neu investiert kann man sich überlegen, ob ein neuer ETF vielleicht sinnvoller erscheint, aber deswegen sind die alten nicht schlecht und in der Praxis auch nicht schlechter.

    Ich hab letztes Jahr, nachdem ich mir recht schnell viel Wissen drauf geschaufelt hatte, mich auch recht zügig für einen MSCI World entschieden, nach diversen 70/30 usw. Überlegungen, eben auch getreu dem Motto "Time in the market..." und "erstmal machen - feinjustieren geht immer noch". Ich hab mich dann gegen Ende des Jahres, weil ich sowieso noch keinen Sparerpauschbetrag ausschöpfen "musste" und weil die Kurse gerade genau richtig standen dafür entschieden nochmal auf den FTSE AW umzusteigen. Es passte perfekt und war kurz vor dem Jahresend- und -anfangsrennen, das nun für hohe (nicht realisierte) Rendite sorgt oder anders gesagt für ein Polster vor dem nächsten Rücksetzer. War die Entscheidung nochmal etwas zu ändern notwendig? Nein. Hätte ich damit unnötig Gewinne realisieren und somit Steuern zahlen müssen, hätte ich es auch nicht gemacht. Aber ich hatte dann eben die Idee im Kopf, dass ein bisschen EM zu meiner persönlichen Strategie doch passen, sodass ich es in einer günstigen Situation gemacht habe. Mit dem MSCI World wäre ich seitdem renditemäßig bestimmt noch besser gefahren, aber mir ist es am Ende egal - ich hab den direkten Vergleich bewusst ausgeschaltet und inzwischen auch alle niederschwelligen Möglichkeiten die aktuellen Kurse oder den Stand meines Depots anzuschauen.

    Weiß ich, ob ich bei einem echten Crash nicht das Zittern bekomme? Nein. Würde ich mich nicht so einschätzen. Ich war schon mal in Aktien und hab sie ohne etwas zu machen über die Finanzkrise gehalten - wobei größtenteils in sehr jungen Jahren ohne viel davon zu verstehen. Aber ich weiß es eben nicht sicher. Das muss Jeder selbst herausfinden - wobei man eben durchaus auch jetzt in "guten Zeiten" einiges dafür tun kann, dass man in "schlechten Zeiten" ruhig und so rational es geht bleibt. Ständiges Optimieren von Nachkommastellen gehört sicher nicht dazu.

  • Spiegel verkaufen - Gefahr gebannt? :/

    2015 hat die Anlagegesellschaft Fidelity untersucht welche Ihrer Anleger am erfolgreichsten waren. Zur Überraschung von Fidelity erzielten die Investoren die höchsten Renditen, die ihr Investment 'vergessen' hatten oder sich überhaupt nicht darum 'gekümmert' haben.

    Der Autor des Buchs 'Bailout Nation' Barry Ritholtz formulierte es sogar drastischer: 'Tote sind die besten Investoren'.

    Nix zu tun ist schon schwer genug! ;)

  • 2015 hat die Anlagegesellschaft Fidelity untersucht welche Ihrer Anleger am erfolgreichsten waren. Zur Überraschung von Fidelity erzielten die Investoren die höchsten Renditen, die ihr Investment 'vergessen' hatten oder sich überhaupt nicht darum 'gekümmert' haben.

    Der Autor des Buchs 'Bailout Nation' Barry Ritholtz formulierte es sogar drastischer: 'Tote sind die besten Investoren'.

    Nix zu tun ist schon schwer genug! ;)

    Da könnte ich ja noch ganz groß rauskommen, habe jetzt seit 15 Jahren meinen MSCI World ETF mit Einmalanlage und Sparplan, der nun seit 2 Jahren ruht und habe nichts damit gemacht. Der letzte Blick auf die Entwicklung sagt mir, dass sich die Einzahlungen fast verdreifacht haben. Kann mir nicht vorstellen das ich schon weiter wäre wenn ich ständig daran rumgebastelt hätte. Wohl eher das Gegenteil, mein Spielgeld auf Einzelaktien mit hin und her und totsicheren Tipps lief um einiges schlechter, aber alles Geschichte, zum Glück, bin wohl doch der geborene Nichtstuer 8o

  • Da wurde die ganze Sache erstmals bei FinanzTest untersucht und für gut befunden. Ich hatte gerade mein Haus verkauft und einiges an Geld übrig. Davor hatte ich ein paar Einzelaktien und gemanagte Fonds, bei letzteren waren mir aber die hohen Kosten schon ein Dorn im Auge. Diese wurden mir durch den ETF quasi erlassen. Kann mich noch an den Verkäufer der Bank genau erinnern, der mir nach meiner Beichte alles in einen ETF zu investieren, den Untergang voraus sagte. Sicherlich hat er mir auch die Pest an den Hals gewünscht da seine Provision auf meinem Konto landet.