Der Weg zum Dividendendepot

  • Hallo,


    vor etwas über einem Jahr habe ich dank neuer möglicher finanzieller Mittel angefangen in ETFs zu investieren. Einen World ETF und einen EuroStoxx ETF, beide thesaurierend.

    Zu diesem Zeitpunkt hielt ich das für das beste wegen dem Steuerstundungseffekt.

    Trotzdem hat mich der Gedanke eines Dividendendepots nie losgelassen und ich überlege immer wieder meine Strategie nicht dahingehend zu ändern.


    Problem ist irgendwie dass zum Thema einiges an Verwirrung herrscht oder vielleicht auch die Informationen nicht so breit getreten sind wie beim klassischen MSCI World.

    Was ich z. B. bei Dividenden sehr spannend finde sind jährliche Steigerungen der Dividende. Das halte ich für einen durchaus interessanten Faktor der eher weniger Beachtung findet.


    Hier stellt sich für mich z. B. schon die erste Frage, um diesen Effekt bestmöglich oder zumindest wertig mitzunehmen, ist das da sinnvoller auf einzelne Unternehmen zu setzen oder auf einen ETF?

    Als ETF habe ich z. B. den SPDR S&P US Dividenden Aristocrats (A1JKS0) gefunden der z. B. nur Unternehmen hält die seit 20 Jahren jährlich die Dividende erhöht haben.

    Nachteil ist ganz klar, dass der nur US Titel hält.

    Im Moment schwebt mir als großer Pfeiler im Dividendendepot ein ETF vor der das selbe macht, aber mit den größten Unternehmen weltweit die eben mind. 20 Jahre jährlich die Dividende erhöht haben, gibt es das?

    Ich finde zwar ETFs für Dividenden weltweit, aber ob diese dann auf Unternehmen fokussiert sind die jährlich steigern muss ich mir sehr mühselig raussuchen....


    Dazu eine Frage im Anschluss, wenn so ein ETF geschlossen wird, warum auch immer, wird man dann ausbezahlt oder kann man seine Aktien als einzelne Werte in sein Depot ziehen?

    Denn wenn man z. B. in 10 Jahren SPDR zu macht wären die mühselig "erarbeiteten" jährlichen Steigerungen futsch... Was auch Hintergrund zu meiner Frage war ob man diese Strategie besser mit einzelnen Aktie fährt.



    Das wäre eigentlich so mal meine erste Frage zu dem Thema Dividenden Depot :)

  • Xenia

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Außerdem gibt es noch die Seite https://aktienfinder.net , welche sich mit Dividenden und Einzeltiteln beschäftigt.


    Der Spdr ist meiner Meinung nach ein recht guter Dividenden-ETF. Gleichwertiges ist für den Rest der Welt leider nicht verfügbar. Dies liegt allerdings vor allen Dingen an der langen Dividendenkultur der Amerikaner.


    Wenn es nicht nur Dividendentitel mit 20 Jahre+ sein dürfen gibt es auch Alternativen für den Rest der Welt.


    Eventuell ist der FTSE Dividend High Yield dann auch interessant.


    Ein Engagement in Einzeltitel setzt ein etwas höheres Kapital voraus, erscheint mir allerdings bei einer Dividendenstrategie durchaus überlegenswert.


    Zum Thema „Schließung eines ETF“:


    Du bekommst z.B. Anteile an einem neuen ETF oder Dein Geld ausbezahlt.

    Du hältst Anteile am ETF aber nicht an den Einzeltiteln.

  • Nein, der SPDR US ist in dieser Form der einzige. Das ergibt auch Sinn, da nach diesen Kriterien fast nur US-Unternehmen auf dem Markt existieren, um als ETF in Frage zu kommen. Du sieht, dass das SPDR auch mit dem EU-Markt als ETF versucht, was aber nur so semi-optimal läuft. Du kannst dies für ausgewählte Unternehmen in der EU ebenfalls abbilden.


    Ja, wenn der ETF "geschlossen" wird, werden die Anteil verkauft. Das ist in der Tat der Nachteil eines jeden ETFs.

  • Danke euch soweit schon mal

    Dann wäre ggf. ein Dividendendepot mit Einzeltiteln nicht so ganz verkehrt.


    Wenn die Aristokraten fast nur US-Titel sind macht ein eigener ETF dafür für mich erstmal weniger Sinn. Ggf. mit geringerer Sparrate noch aber das müsste ich mal sehen.


    Eine Gedanke für das Dividendendepot war bzw. ist auch dass in Krisenzeiten, also bei Börsencrash noch etwas, gern auch "gleicher" Betrag, auf mein Konto kommt. Wäre mir z. B. wichtiger wie ein hohes Gesamtdepot. Wie oder wo kann man denn explizit nach dieser Anforderung suchen?

    Mühselig alle Crashs der Vergangenheit abprüfen?


    Mir ist natürlich klar, dass die Vergangenheit kein Blick in die Zukunft zulässt

  • Vor etwas über einem Jahr habe ich ... angefangen, in ETFs zu investieren.

    Trotzdem hat mich der Gedanke eines Dividendendepots nie losgelassen.

    Das größte Risiko für ein Depot ist der Anleger selbst. Je mehr er handelt, desto schlechter ist statistisch seine Rendite.

    Was ich bei Dividenden sehr spannend finde, sind jährliche Steigerungen der Dividende. Das halte ich für einen durchaus interessanten Faktor, der eher weniger Beachtung findet.

    McProfit wird nicht müde, davon zu berichten.


    Objektiv gesehen ist das Argument falsch. Dividenden-ETFs rentieren sich gegenüber neutralen ETFs schlechter, weil die Börsenhighflyer alle entweder keine oder nur wenig Dividende zahlen. Wenn der Kurs einer Aktie 10% steigt, haut es mich nicht vom Sockel, wenn auch die Dividende um 10% steigt.


    ETF-Vergleich: Kosten, Wertentwicklung & mehr vergleichen
    Mit unserem ETF-Vergleich kann die Zusammensetzung, Kosten, Wertentwicklung & Charts von ETFs verglichen werden.
    extraetf.com

    Hier stellt sich für mich z. B. schon die erste Frage, um diesen Effekt bestmöglich oder zumindest wertig mitzunehmen, ist das da sinnvoller, auf einzelne Unternehmen zu setzen oder auf einen ETF?

    Eine Dividendenstrategie mag ein Mehr an Stabilität ins Depot bringen, aber sie kostet Rendite.


    Wenn Du wirklich Dividenden haben willst, solltest Du Einzelunternehmen kaufen, vorzugsweise amerikanische.


    Die jährlich einmalige Dividendenzahlung deutscher Aktiengesellschaften empfinde ich mittlerweile als ärgerlich. Es wird argumentiert, daß man von Dividenden leben könne und daher keine Anteile verkaufen müßte. Für diesen Zweck braucht man aber einen einigermaßen kontinuierlichen Geldfluß. Den bekommt man mit US-Aktien ganz gut hin. Die zahlen pro Quartal, aber in unterschiedlichen Monaten. Du kannst Dir Dein Depot so zusammenstellen, daß Du jeden Monat Geld bekommst. Mit deutschen Aktien geht das nicht, die zahlen praktisch alle im Zeitraum Mitte April bis Mitte Mai.


    Sei mit anderen Ländern vorsichtig! Mit vielen ausländischen Einzelaktien handelst Du Dir mit der fremdländischen Quellensteuer jede Menge Ärger, Arbeit und Kosten ein.


    Ein wichtiges Anlageprinzip ist die Diversifikation. Mit einem ETF erreichst Du diese ziemlich einfach. Mit Einzelaktien brauchst Du eine Menge Geld für eine tolerable Diversifikation.

    Im Moment schwebt mir als großer Pfeiler im Dividendendepot ein ETF vor, der dasselbe macht, aber mit den größten Unternehmen weltweit die eben mind. 20 Jahre jährlich die Dividende erhöht haben, gibt es das?

    Es gibt praktisch keinen Investment-Anfänger, der die Finger von Sektor-Investments lassen kann.


    Jeder legt sein eigenes Geld so an, wie er selbst das will.

  • Hallo barasuma

    so wie es Achim Weiss geschrieben hat, trifft es auf mich zu:

    Ich habe mit der Aktienanlage und auch mit der Dividendenstrategie vor Jahrzehnten begonnen.

    Damals gab es noch keine ETFs, daher abe ich eben Einzelaktien gekauft.

    Da die inzwischen trotz Dividende stark gestiegen sind, macht eine Umschichtung keinen Sinn mehr, weil erhebliche Summen für Steuer anfallen würden.

    Ich bin bei Dividenden-ETF sehr skeptisch weil diese vorwiegend nach der akuellen Dividende ausgewählt werden und daher viele Aktien enthalten mit guter Dividende, aber schlechtem Aktienkurs.

    Wenn Du ein echter FAN von Dividendenaktien bist dann kommt Du an Einzelaktien kaum vorbei.

    Bei ETF Fonds ist die Auschüttung meist geringer aber Du hast keine Arbeit und Du brauchst nicht ganz so viel Kapital.

    Viel Erfolg wünscht McProfit

  • Wenn ich Einzel Aktien kaufte, dann bislang Mit einer Einsatz Summe von mindestens 10 000€ & mindestens 10anteile (& Verknüpfung nicht oder) aktuell habe ich in diesem Bereich 6 Titel, jeweils differenziert nach Branche in der diese tätig sind, dabei handelt es sich stets um einen big Player.

    Einzel Aktien habe ich aber schon länger (5jahre) keine mehr nachgekauft, entsprechend machen diese weniger als 10% meines gesamt Depots aus (spitzen Reiter aktuell +240%, größter Verlust bislang -25%)


    Anstatt auf spezielle Dividenden etfs zu setzen, nutze ich lieber ausschüttende etf formen auf die selben sehr breiten Indexe die hier auch sonst empfohlen werden, so bekommt man etwas


    Beim msci world wäre das beispielsweise der amundi IE000CNSFAR2

    Beim euro 600 ein ishare DE0002635307

  • barasuma

    Ich kann Dir auch den Blog von Alexander ans Herz legen:

    Rentenlücke füllen und Vermögensaufbau
    Die Rente mit Dividenden erhöhen und einen langfristigen Vermögensaufbau erreichen. Passives Einkommen durch dividendenstarke Aktien generieren.
    www.rente-mit-dividende.de


    Alexander beschreibt dort detailliert seinen Weg zum Aufbau eines Dividenden-Depots.

    Alexander war auch schon mehrfach im Podcast von Daniel Korth (Finanzrocker) zu Gast. Auch hörenswert. Vor allem im zeitlichen Verlauf ganz interessant um die Entwicklung zu verfolgen.


    "Rente mit Dividende erreichen" - Interview mit Alexander - Finanzrocker
    Diese Woche habe ich Alexander vom Blog "Rente mit Dividende" zu Gast. Auch dieses Interview ist sehr lang und interessant geworden.
    finanzrocker.net

    Nachkäufe von Aktien, Dividenden-ETFs und Rente mit Dividende - Teil 2
    Erneut habe ich Alexander vom Blog "Rente mit Dividende" zu Gast. Wir sprechen über Dividenden-ETFs, Nachkäufe von Aktien und mehr.
    finanzrocker.net

    "Unrealisierte Kursgewinne oder -verluste interessieren nicht"
    Die Märkte gönnen sich eine Verschnaufpause. Zeit, meinen Stammgast Alexander von Rente mit Dividende einzuladen, den Kursschwankungen nicht interessieren.
    finanzrocker.net

    Über 600 Euro Dividende im Monat: Interview mit Rente mit Dividende
    Alexander von Rente mit Dividende erhält mittlerweile über 600 Euro Dividende im Monat. Sein Ziel ist es mit 60 allein von Dividenden in Rente zu gehen.
    finanzrocker.net

    Rente mit Dividende: So hat Alexander seine Ziele erreicht
    Mittlerweile hat Alexander 500.000 Euro in Aktien investiert und erhält im Monat 1.600 Euro. Wie geht es nun mit Rente mit Dividende weiter?
    finanzrocker.net


    Viel Erfolg!

  • Ich bin bei Dividenden-ETF sehr skeptisch weil diese vorwiegend nach der akuellen Dividende ausgewählt werden und daher viele Aktien enthalten mit guter Dividende, aber schlechtem Aktienkurs.

    Nja, das ist eines der Probleme. Das andere, verwandte ist, dass Dividenden-ETFs durch ihre Selektionsmechanismen in Titel investieren, die sehr volatil Dividenden auszahlen. Erkennt man dann auch an der starken Fluktuation von 30% und mehr pro Jahr. Gleichzeitig sind das aber auch nicht wirklich Unternehmen, die dann auf Wachstum ausgerichtet sind. Daher stagnieren dann diese High-Dividend-ETFs übermäßig stark. Ich bin bspw. beim FTSE-All World HD sehr skeptisch.

    Bei Just-ETF ist mal ein globales Dividendenportfolio konstruiert worden, was mich so gar nicht überzeugt. Da sind dann auf einmal im asiatischen und lateinamerikanischen Raum auf einmal sehr viele Reedereien und Rohstoffförderer enthalten, also massive Zykliker.

    Wie oben schon geschrieben ist der SPDR US Aristocrats vermutlich der einzige ETF, der sinnvoll konstruiert ist und und in den sogar ein McProfit dann seine unverbrauchten und besteuerten Dividenden aus den Einzeltiteln jedes Quartal sammeln kann. Danach wird's aber schon schwierig. Die globale oder EU variante sieht schon wieder grenzwertig aus, weil die Märkte territorial einfach nicht darauf ausgelegt sind.


    Andere ETFs wir reden hier von äußerst langläufigen Märkten wo man nicht, wie bei anderen ETFs einfach wahllos kombinieren kann. Nur der VanEck Dividend Leaders (NL0011683594) scheint recht ausgewogen zu sein. Aber auch der stagniert sehr stark. Zumindest sind die Dividenden aber weitestgehend stabil.


    Ich behaupte jetzt mal, dass man mit einem sehr ausgewogenen Einzeltitelportfolio einem ETF überlegen ist und man findet immer mal wieder Einzeltitel, die man so überhaupt nicht auf dem Schirm hat, die aber eine recht gute Beimischung bieten. Bei mir war es gerade bspw. die BKW.

  • Ich behaupte jetzt mal, dass man mit einem sehr ausgewogenen Einzeltitelportfolio einem ETF überlegen ist, und man findet immer mal wieder Einzeltitel, die man so überhaupt nicht auf dem Schirm hat, die aber eine recht gute Beimischung bieten. Bei mir war es gerade bspw. die BKW.

    Das Schöne ist doch, daß jeder sein Geld selber anlegen darf. Wenn einer meint, er müsse auf Dividenden setzen, dann darf er das ja auch tun.


    Jeder Fondsmanager tritt mit dem Anspruch an, daß er eine Überrendite erzielen kann, indem er die "richtigen" Aktien auswählt und die "falschen" beiseite läßt. Warren Buffet beispielsweise ist mit diesem Ansatz ganz gut gefahren. Der Durchschnitts-Fondsmanager (=Stockpicker) schlägt den Markt allerdings nicht (bzw. nicht reproduzierbar).


    Kannst Du es besser? Die Zeit wird es zeigen.


    Ich bin zufrieden mit der Marktrendite. Ich halte Einzeltitel nur noch aus historischen Gründen (Altbestände sind steuerfrei, das ist ein entscheidender Vorteil, der das Halten rechtfertigt).

  • Kannst Du es besser? Die Zeit wird es zeigen.


    Ich bin zufrieden mit der Marktrendite. Ich halte Einzeltitel nur noch aus historischen Gründen (Altbestände sind steuerfrei, das ist ein entscheidender Vorteil, der das Halten rechtfertigt).


    Es hat keiner davon gesprochen, den Markt zu schlagen, sondern es geht um stetige Dividendenzahlungen. Ich erwarte nicht mit einem Dividendenportfolio höhere Renditen.

  • Mach doch einfach! Ich schreibe es ja immer wieder: Jeder legt sein Geld selber an.


    PS: Der Dividenden-ETF (genauer: 1 Dividenden-ETF) sorgt übrigens nicht für "stetige Dividendenzahlungen". Der schüttet genau viermal im Jahr aus, vielleicht etwas mehr als ein normaler ETF. Für einen "stetigen Geldfluß" muß Du mehrere ausschüttende ETFs mit verschachtelten Zahlungszeitpunkten kombinieren (Das kann man ja) oder halt Einzelaktien kaufen. Manche Leute wählen ihre Aktien nicht nach Renditepotential, sondern nach dem Zahlungszeitpunkt der Dividende: "Im Februar bekomme ich so gut wie nichts, also suche ich jetzt nach einer Aktie, die im Februar, Mai, August und November auszahlt."

  • Hallo flip und Achim Weiss

    Wir wissen es doch inzwischen längst:

    Rein mathematisch ist die Rendite eines klassischen Aktiendepots mit einer guten Mischung nicht besser oder schlechter als ein Depot mit dem Schwerpunkt DIVIDENDEN.

    Der Vorteil liegt schlicht und einfach im Komfort für Anleger bei denen Kapitalerträge ein Einkommen oder Zusatzeinkommen darstellen.

    So wie ein Immoblienbesitzer regelmäßig sein Mieten bekommt,

    so bekommen Dividenenanleger regelmäßig ihre Dividende.

    Da ich selbst früher erheblich in Immoblien investiert war, genieße ich den Vorteil der Dividenen-Aktien noch viel mehr als ein Anleger der nie in seinem Leben mit der Vermietung Erfahrung gesammelt hat.

    Voraussetzung ist natürlich ein Vermögen das so hoch ist, dass die regelmäßigen Dividenden nicht nur als Prozenzahl hoch sind, sondern eben als effektiver Geldbetrag.

    Wenn die Dividende gerade mal für ein Mittagessen reicht, ist es egal ob die Rendite nun ein paar Prozent mehr oder weniger ist.

    Man kann es drehen und wenden wie man will:

    Es ist einfach bequemer wenn man automatisch regelmäßig seine Kapitalerträge von der Bank (versteuert) überwiesen bekommt und man sich weder über aktuelle Kurse noch über Teilverkäufe Gedanken machen muss.

    Daher werde ich trotz des perfekten Nachweises von Forumsfreund Achim Weiss (dass die Strategie keinen Renditevorteil bringt) dennoch diese Anlage weiterhin treu bleibt.

    Vielleicht auch deshalb, weil man eben wie in meinem Fall mit Ü75 bequeme Strategien bevorzugt auch wenn aktive Börsianer möglicherweise ein paar Zehntelprozente mehr erreichen.

    Viele Grüße McProfit

  • Trotzdem hat mich der Gedanke eines Dividendendepots nie losgelassen und ich überlege immer wieder meine Strategie nicht dahingehend zu ändern.

    Mir ist aus deinen Ausführungen nicht ganz klar, warum du Dividenden haben möchtest. Geht es dir im Kern um den regelmässigen Ertrag im Sinne eines passiven Einkommens? Oder darum, in Unternehmen zu investieren die hohe Dividenden zahlen da du der Meinung bist, dies sind erfolgreichere Unternehmen? Regelmässige Erträge und passives Einkommen kannst du auch mit ausschüttenden ETFs realisieren.

    Ich habe auch den Eindruck, dass oft Gewinnthesaurierung vs. Gewinnausschüttung (=Dividenden) von Unternehmen und thesaurierende ETFs verwechselt oder diese Themen "verwurschtelt" werden.

  • Der Vorteil liegt schlicht und einfach im Komfort für Anleger ...


    ... und man sich weder über aktuelle Kurse noch über Teilverkäufe Gedanken machen muss.

    Wobei ich die starke Vermutung habe, dass Du Dir regelmäßig Gedanken über eine Wiederanlage machen musst.

    Ich halte Einzeltitel nur noch aus historischen Gründen (Altbestände sind steuerfrei, das ist ein entscheidender Vorteil, der das Halten rechtfertigt).

    Das ist richtig, aber leider auch nicht ungefährlich. Eigentlich ist die Grundregel ja, nur die Aktien zu behalten, die man auch heute noch kaufen würde.

    Bayer war bei mir ein Beispiel. Früher ein grundsolider Wert, der trotz der steuerlichen Nachteile nach dem Mosantokauf bei mir rausflog. Habe ich nie bereut. Bei anderen Werten bereue ich, dass es keinen klaren Mosanto-Effekt bei mir gab.

    Meine ETF-Altbestände kann ich hingegen gedankenlos liegen lassen.


    Auch ohne diese besondere Regel für Altbestände gilt: Hohe Buchgewinne verhindern Umschichtungen. Würde McProfit seine McDonalds-Aktien verkaufen, wenn die ihre Dividendenpolitik komplett ändern würden, er aber bei Verkauf 90% des Erlöses versteuern müsste?

  • barasuma


    Falls du dich für eine Dividenden-ETF-Lösung entscheiden solltest, könnte eventuell folgende Variante für dich interessant sein, um jeden Monat Cash einzustreichen:


    Für die Monate 1/4/7/10: Ishares Stoxx Global Select 100 (DE000A0F5UH1)

    Der hat allerdings den Nachteil, dass er schon seit Jahren keine gute Gesamtrendite mehr erzielt, schüttet aber nach wie vor circa zwischen 4 bis fast 6% aus.


    Für die Monate 2/5/8/11: Der Fidelity Global Quality Income (IE00BYXVGZ48). Seine Dividendenrendite ist überschaubar (ca 2,5 - 3,2%), aber dafür weist er eine relativ hohe Gesamtrendite auf, die sich z.B. vor einem ACWI oder FTSE All World nicht verstecken braucht.


    Für die Monate 3/6/9/12 ist der von flip oben bereits erwähnte VanEck Morningstar Developed Dividend Markets Leaders (NL0011683594) gut geeignet. Seine Gesamtrendite ist für einen Dividenden-ETF ganz gut, seine Dividendenrendite liegt bei ca 4 - 5,3%.


    Viel Erfolg 👍

  • Lieber Forumfreund Hornie

    Es ist immer wieder lustig wenn ich erlebt, wie gut manche Forumsfreunde hier mich offensichtlich schon kennen.

    Gilt natürlich nicht nur für mich.

    Mit Deiner ersten Vermutung hast Du den Nagel auf den Kopf getroffen.

    Ab einem bestimmten Vermögen ist es so, dass die Erträge deutlich höher sind als die laufenden Ausgaben.

    Zumal man ja vor allem in meinem Alter längst die eigene Immobile bezahlt hat, das gilt auch für die Autos in der Garage oder die Kleiderschränke und selbst für die Schmuckschatulle der Ehefrau.

    In meinem Fall mit Ü75 ist es eben so, dass ich daher übriges Geld vor allem in meine Stiftung gebe i

    Ich sponsere in meiner Region seit 20 Jahren Kulturaberanstaltungen, Junge Künstler aber auch Jazz-Festivals oder Open-Air-Veranstaltungen.

    Dennoch schaue ich mir immer noch die Aktienkurse an und bin hier fleißiger Schreiber im Forum und auch regelmäßiger Gast wenn mal wieder bekannte Fachleute von Banken oder Vermögensverwalter zu Vorträgen einladen.


    Jetzt habe noch einen Kommentar zum Thema BAYER oder andere Schieflagen

    Lieber Hornie, jeder langjährige Anleger kann ein Lied davon singen.

    Trotz guter Mischung der Anlagen und trotz jahrzehntelanger erfolgeicher Historie entwickeln sich die Kurse der einzelnen Aktien im Laufe der Jahrzehnte extrem auseinander.

    Wenn es bei mir keine BAYER ist, so ist es eben eine Gen.Electric, oder eine Nokia, eine 3M oder eine BAXTER Pharma mit denen man auch nach Jahren keine Freude hat.

    Das habe ich längst akzeptiert und da mache ich mir keine Gedanken mehr.

    Im Gegensatz dazu habe ich eben auch unheimlich viele Aktien

    die sich eben verdoppelt, verfünffacht oder verzehnfacht haben.

    Die McDonalds hast Du schon genannt,

    Kurs von 20 auf 200 Dollar, Dividende von 40 Cent auf 4 Dollar

    oder NOVO Nordisl Insulin, oder MICROSOFT,

    LVMH, LOREAL, Air Liquide, Procter&Gamble, Stryker Hüftgelenke usw. usw

    Am Ende zählt NUR der SALDO,

    Darüber brauchen wir nicht mehr zu diskutieren.

    Nach Jahrzehnten mit immer wieder Aufstockungenfallen Schieflagen immer weniger ins Gewicht.

    Mas machen selbst 50% Minus wenn sich andere Kurse verfünfacht und verzehnfacht haben...

    Spande Frage: Was tun mit den Schieflagen?

    Wenn Du entschließt irgendwann Deine "Bayer" rauszuschmeißen, dann heißt das ja nicht, dass Du diese wegwirft sondern Du verkaufst sie an der Börse einem ANDEREN Anleger.

    Wenn Du mal rückblickend nach 10 oder 20 Jahren anschaust was aus Deinen "rausgemisssenden" Verlustfirmen geworden ist, dann stellst Du fest:

    Siehe da, bei manchen war es gut, sie dümpeln weiter rum

    bei anderen war es schlecht,

    weil sie auch nach einen langen Durststecke wieder erholt haben.

    Ich lasse sie daher Aktien meist im Depot.

    Die Guten und die weniger Guten, zumal es zumindest noch Dividene gibt.

    Im Moment gehören dazu

    COLOPLAST Dänemark Spezialist für medizinische Produkte von Pflegeheimen.

    oder 3M, oder NIBE Wärmepumpen

    Je mehr die erfolgreichen Aktien steigen umso geringer wird der Einfluss der Altlasten auf das Anlagevermögen.

    Wobei das für einen Dividendenstrategien nur eine statistische Bedeutung hat.

    Viele Grüße McProfit

  • McProfit: Wie eigentlich fast immer bin ich vollumfänglich Deiner Meinung.



    Nach aber nun immerhin rund 50 Jahren Erfahrung würde ich mir diesbezüglich eine minimale Präzisierung zu erlauben wagen:

    So wie ein Immoblienbesitzer regelmäßig sein Mieten bekommt,

    so bekommen Dividenenanleger regelmäßig ihre Dividende.

    Im Prinzip kann man das so sehen - wobei natürlich auch die Anlageklassen "Aktien" so wie "Immobilien" ihre spezifischen Risiken haben, was dann natürlich auch für die assoziierten Cashflows in dem Fall also "Dividenden" bzw. "Mieten" gilt.


    Summarisch würde ich sagen, daß beide natürlich auch eine gewisse Unsicherheit in sich bergen wobei zwar a) generell die Dynamik der Entwicklung der Dividenden die der Mieten deutlich übertroffen hat aber auch gilt, daß b) es (bei mir jedenfalls) noch nie zu einer Mietkürzung oder gar einem Mietausfall gekommen ist - während ich es über die langen Jahre mehrfach erlebt habe, daß (jedenfalls vereinzelt) Dividenden deutlich gekürzt oder auch mal ganz ausgefallen sind.


    Während also die Entwicklung der Dividenden die Dynamik betreffend die Mietsteigerungen (da gehe ich ohnehin sehr moderat und defensiv vor) deutlich übersteigt - halte ich wiederum den Cashflow aus den Mieten für den deutliche zuverlässigeren und damit auch deutlich planbareren.


    Im besten Fall kombiniert mit natürlich diese beiden Arten von Cashflows - was auch meiner Präferenz (Stichwort: Diversifikation) eher nahe kommt.



    Nur meine persönliche Meinung basierend auf langjährigen Erfahrungen.



    Dir weiterhin beste Gesundheit, einen schönen Ruhestand (und gute Reise - meine das gerade irgendwo gelesen zu haben) !

  • Ich halte Einzeltitel nur noch aus historischen Gründen (Altbestände sind steuerfrei, das ist ein entscheidender Vorteil, der das Halten rechtfertigt).

    Das ist richtig, aber leider auch nicht ungefährlich. Eigentlich ist die Grundregel ja, nur die Aktien zu behalten, die man auch heute noch kaufen würde.


    Bayer war bei mir ein Beispiel. Früher ein grundsolider Wert, der trotz der steuerlichen Nachteile nach dem Mosantokauf bei mir rausflog. Habe ich nie bereut. Bei anderen Werten bereue ich, dass es keinen klaren Monsanto-Effekt bei mir gab.


    Meine ETF-Altbestände kann ich hingegen gedankenlos liegen lassen.

    Damit hast Du recht, ich stimme Dir diesbezüglich völlig zu.


    Ich muß meine obige Aussage also relativieren:


    Die Steuerfreiheit von Altbeständen verschiebt die Kalkulation, aber sie hebt sie nicht völlig auf. Eine Altaktie darf sich bis zu einem gewissen Grad schlechter entwickeln als der Markt und mag sich des Steuereffekts dennoch für den Anleger rentieren.


    Den Spruch, daß man nur die Aktien halten sollte, die man aktuell auch kaufen würde, kenne ich natürlich. Habe ich je danach gehandelt? Bei Licht besehen nicht. Habe ich mir je die Mühe gemacht, eine Firmenbilanz zu lesen, ja war ich überhaupt in der Lage dazu, sie zu verstehen? Dem Vernehmen nach macht Warren Buffet den ganzen Tag nichts anderes. Nein, habe ich auch nicht gemacht, letztlich habe ich nach der Spur investiert.


    Ich bin nicht schlecht gefahren damit, aber das dürfte schlichtweg Glück gewesen sein in einem freundlichen Börsenumfeld.


    Gibt es bei den Mitlesern auch nur einen, der von sich sagen kann, er habe seine Anlageentscheidungen auf wissenschaftlicher Grundlage gefällt (wenn ich das mal so formulieren darf)? Vermutlich nicht.


    Seit etlichen Jahren kaufe ich keine Einzelaktien mehr, sondern nur noch ETFs, und zwar möglichst langweilige. In der Tat nimmt das dem Börsenleben den Thrill, aber letzlich lege ich mein Geld nicht für den Thrill an, sondern für den Ertrag, wobei mit ein vermutlich kontinuierlicher Ertrag lieber ist als ein erratisch hoher. Andere Leute mögen das anders sehen.