Anfänger mit 'Finanz-Strategie' hat Fragen

  • Achim Weiss

    Ein frugalistisches Leben? Ja, vielleicht. Wir kommen mit unserem aktuellen Lebensstandard sehr gut zurecht, vielleicht auch gerade, weil wir schon ganz andere Zeiten erlebt haben und teils vom Staat leben mussten. Wir wissen, was es heißt, mit wenig auszukommen.

    Wir haben beide recht gute Jobs, in denen wir Urlaubs-, Weihnachtsgeld sowie andere Boni erhalten, und das reicht uns vollkommen für unseren „Luxus“ aus.

    Die 3.000€ können wir natürlich nur guten Gewissens beiseite legen, weil wir unsere Ausgaben „optimiert“ haben. Da wir keine Kinder, keine Immobilien und kein eigenes Auto haben, zahlen wir entsprechend wenig. ;)

    Ich will nicht leugnen, dass wir auch die Zeit aufholen möchten, in der wir bisher nicht gespart haben. Aber wir haben alles mehrfach durchgerechnet und können mit den 3.000€ als Sparrate sehr gut leben.

    Ich habe mein ganzes Leben nicht gespart, weiß also überhaupt nicht, wie das geht. Ich habe mein bisheriges Leben gelebt, wie ich wollte, habe das gekauft, von dem ich glaubte, daß ich das brauche. Und was dann übrig war, habe ich weggelegt.

    Bei Euch ist das anders: Ihr habt bisher überhaupt nicht gespart, wenn ich Deine Vorgabe richtig interpretiere, und geht nun abrupt auf 60% Sparrate. Mir erscheint das ziemlich kraß.

    Ich habe wieder mal geschrieben, daß Vermögensaufbau ein Marathon ist. Wenn einer abrupt von 0% auf 60% Sparrate geht, erscheint es mir möglich, daß demjenigen nach 3 Monaten die Motivation ausgeht und er in alte Ausgabemuster zurückfällt. Und damit wäre dann noch nicht viel gewonnen.

    (Reine Anmerkung von mir, fühle Dich bitte nicht bemüßigt, Dich zu rechtfertigen!)

    Altersvorsorge bedeutet für uns auch, dass wir jetzt schon etwas zur Seite legen müssen.

    Ich mag den Ausdruck nicht, den sehr viele Leute treuherzig nachbeten. Geld schafft Unabhängigkeit, und deswegen ist es gut, wenn man Reserven aufbaut. Ob diese Reserven dann in ein Haus gehen oder die "Altersvorsorge", ist meines Erachtens wumpe.

    Zählt der Camper, den monstermania sich am ersten Tag seines Unruhestandes zulegen will, um damit durch Europa zu touren zu 1). Urlaub, 2). Luxus oder 3). Altersvorsorge?

    Noch ist der Zeitraum kurz, aber je mehr Zeit vergeht, desto mehr Daten sammeln sich an. Ich mag es einfach, ein wenig mit den Zahlen zu rechnen und zu optimieren.

    Wenn Du das willst, ist doch ein Universalprogramm (also ein Standard-Tabellenkalkulationsprogramm) für Dich die bessere Lösung als eine Software von der Stange, die vielleicht schöner aussieht, aber nur die Möglichkeiten bietet, die der Hersteller vorsieht, und nicht die, die Du gern hättest.

    Ich habe den Sch**ß mit der Besteuerung der Vorabpauschale letzlich darüber verstanden, daß ich mir für mein Excelblatt die passenden Formeln gezimmert habe. Jetzt weiß ich, wie das geht! Bei kommerzieller Finanzverwaltungssoftware bräuchte ich ein Update, in der die Funktion dann neu implementiert ist. Aber letztlich bleibt die Arithmetik dahinter unverständlich und in der schwarzen Schachtel versteckt.

    Kleiner Exkurs: Ich habe mir anhand eines der letzten Steuerbescheide ein eigenes Excelblatt gestaltet, mit dem ich die Steuer selbst ausrechnen kann. Das ist auch viel flexibler als jedes kommerzielle Steuerprogramm, speziell dann, wenn man Alternativen rechnen will.

  • Natürlich habe ich mich anfangs dabei ertappt, immer wieder ins Depot zu schauen, aber uns ist durchaus bewusst, dass dies wenig Sinn hat. Noch ist der Zeitraum kurz, aber je mehr Zeit vergeht, desto mehr Daten sammeln sich an. Ich mag es einfach, ein wenig mit den Zahlen zu rechnen und zu optimieren.

    Das kann ich nachvollziehen - so ging es mir am Anfang auch, ich merke jetzt, ca ein Jahr nachdem ich mich intensiv angefangen hab mit der ganzen Thematik zu beschäftigen, dass es sich langsam ich sag mal gesund stumpft. Beispielsweise schaue ich eben deutlich seltener ins Depot. Was mir dabei wohl geholfen hat ist eine App auf meinem Smartphone zu löschen (2FA mache ich mit einem Tablet, das ich nicht ständig dabei hab).

    Was das Abstumpfen von „Optimierungswut“ angeht kann ich noch das Beispiel nennen, dass ich mir viel Gedanken über das Thema VL gemacht hab und mir inzwischen klar ist, dass es da um ein paar Euro geht, die langfristig den Aufwand (in meinem Fall!) nicht wert ist.

    Für einen Kontenüberblick nutze ich die App/das Programm „Finanzblick“. Hier kann ich auch einen Export machen und in meine eigene Excelmappe importieren, um damit ein wenig zu spielen. Leider ist der informative Part für Depots hier bestenfalls rudimentär.

    Finanzguru habe ich bisher nicht getestet, da einige Nutzer über „falsch“ optimierte Verträge klagten. Es kam vor, dass günstige Verträge gekündigt und teurere für den Kunden erstellt wurden. Allerdings muss man dieses Feature ja scheinbar nicht unbedingt nutzen.

    Datenschutz bereitet mir keine großen Sorgen. Wenn das so wäre, müsste ich fast jedem davon abraten, ein Windows-Betriebssystem oder ein iPhone mit iOS zu nutzen. :P

    Ja wie gesagt, den täglichen Überblick über die Finanzen und den über deinen Vermögensaufbau würde ich eh trennen soweit das geht.

    Was Finanzguru angeht: kann ich so nicht bestätigen, ich nutze die Vertragsoptimierung nicht, die ja letztlich das Einräumen einer Maklerfunktion bedeuten würde. Wer will kann das machen, aber man muss es nicht. Ich will aber nicht zu viel Werbung für die App machen. Sicherlich gibt’s auch andere wie Finanzblick, das ich auch schon mal gehört hab. Ich wollte eine Automatisierung und eine gute Kategorisierung über verschiedene Konten hinweg, das funktioniert sehr gut. Fehler gibts natürlich ab und zu.

    Was Datenschutz angeht würde ich höchstens widersprechen was iOS angeht: welches Smartphone-OS ist denn Datenschutz-freundlicher? :D

    Aber das ist Off-Topic, also zurück zum Thema.

    Excel kann man natürlich auch sehr gut nutzen. Mache ich tatsächlich bisher auch parallel, was eigentlich nicht notwendig wäre. Aber ich hab so selten Einzeltransaktionen, dass es mir wenig Arbeit ist. Portfolio Performance ist hier trotzdem sinnvoller. Da kann man übrigens auch alles exportieren in Excel. Am Ende kommt es drauf an was man will/braucht.

  • Oder immer den gleichen besparen und erst unmittelbar vor einer geplanten Entnahme einen Teil auf ein anderes Depot übertragen (und so den gleichen Effekt haben).

    Wow, warum nicht auch so? Geht das auch nach FIFO, d.h. die zuerst gekauften wandern ins neue Depot? Da könnte man iterativ sogar scheibchenweise die besonders guten ETF-Jahrgänge extrahieren (abwechselnd Tranchen verkaufen und übertragen). Menschen, die über Jahrzehnte monatliche Kaufdaten sauber in Excel erfasst haben und auch bei großen Datenmengen nicht den Überblick verlieren, sind da klar im Vorteil.

  • Du kannst genauso gut alle fünf oder alle sieben Jahre einen neuen ETF besparen. Oder immer den gleichen besparen und erst unmittelbar vor einer geplanten Entnahme einen Teil auf ein anderes Depot übertragen (und so den gleichen Effekt haben).

    Wow, warum nicht auch so? Geht das auch nach FIFO, d.h. die zuerst gekauften wandern ins neue Depot? Da könnte man iterativ sogar scheibchenweise die besonders guten ETF-Jahrgänge extrahieren (abwechselnd Tranchen verkaufen und übertragen). Menschen, die über Jahrzehnte monatliche Kaufdaten sauber in Excel erfasst haben und auch bei großen Datenmengen nicht den Überblick verlieren, sind da klar im Vorteil.

    Klar. Es ist alles richtig, was Du da schreibst.

    Wenn Du das vorhast, ist es praktisch, eine Depotbank zu haben, die Dich mehrere Depots nebeneinander führen läßt. Der Depotübertrag von einer Bank zur anderen ist bürokratisch mächtig aufwendig und dauert daher lange. Ein Depotübertrag innerhalb einer Bank ist technisch viel einfacher und geht daher auch schneller. Ich könnte mir vorstellen, daß die Banken diese Funktion mittelfristig in ihr Userinterface einbauen, so daß der Kunde den Großteil der Arbeit selber erledigt.

    Ich schmunzle immer, wenn hochoffiziell von "Saidis 3x10-Strategie" gesprochen wird. Wer das Prinzip verstanden hat, braucht den Wechsel zu anderen ETFs und erzielt mit 2 Depots und Depotüberträgen das gleiche Ergebnis - aber viel flexibler.

  • Stark vereinfacht kostet eine Berufsunfähigkeitsversicherung bis 67 immer genau gleich viel, egal wann man sie abschließt. Bei späterem Abschluss verzichten Sie nur auf Schutz für die Jahre davor. Dieser Schutz hätte letztlich nicht mehr gekostet. Sofern Sie jetzt noch gesund sind, haben Sie ihn aber zum Glück auch nicht gebraucht.

    Das meint aber reale Kosten im Felde, oder?

    Also inklusive der Aufschläge/Ausschlüsse bei Abschluss im Alter für Vorerkrankungen.

    Denn die Kosten für einen jetzt gesunden 20 Jährigen scheinen sich (laut Vergleichsportalen) nicht so groß von einem jetzt gesunden(!) 50 Jährigen zu unterscheiden.

    PS: Reine Kostenseite, die Absicherung fehlte dem 50 jährigen dann natürlich 30 Jahre lang

  • Zählt der Camper, den monstermania sich am ersten Tag seines Unruhestandes zulegen will, um damit durch Europa zu touren zu 1). Urlaub, 2). Luxus oder 3). Altersvorsorge?

    Was Du so Alles zu wissen glaubst...

    Was ist, wenn wir uns schon in 5 Jahren einen Camper kaufen? Oder gar nie?

    Bleib dran. Es bleibt spannend. ;)

    • Meine Frau ist 38 Jahre und ich bin 34 Jahre alt.

    Allein schon sich die (finanzielle) Möglichkeit zu schaffen gemeinsam zur gleichen Zeit und selbstbestimmt in den Unruhestand zu wechseln ist schonmal ein höchst lohnenswertes Ziel.

    Meine Partnerin wird auch einige Jahre vor mir in Rente gehen, so dass ich darauf hinarbeite ASAP meine Rente anzutreten. Einfach damit wir möglichst viel gemeinsame Zeit miteinander verbringen können.

    Und wenn man das nach fast 20 Jahren Beziehung noch aus tiefstem Herzen sagen kann, ist das schon mal in Geld kaum aufzuwiegen! <3

  • Hallo zusammen,

    es ist mit dem Geld ganz einfach. Nicht jede Steigerung meines Einkommens steigert meinen Lebensstandard dadurch, dass ich sie konsumiere.

    Nur weil mehr Geld da ist, ist das kein Grund es auszugeben.

    Es gibt Gründe es auszugeben, diese sollten gut überlegt sein dann ist alles gut.

    Damit ich auch noch in 30 Jahren be-glückt und be-reichert bin über diese Ausgabe.

    Grundsätzlich werden (mindesten) 20 Prozent des Einkommens langfristig investiert damit ich auch morgen so leben kann wie heute.

    Unabhängig, frei, mit dem Lebensstandard den ich für mich definiere.

    LG

  • Wenn Du das vorhast, ist es praktisch, eine Depotbank zu haben, die Dich mehrere Depots nebeneinander führen läßt.

    Bei der ING kann man problem- und kostenlos mehrere Depots führen. Ich habe aber noch nicht versucht, einzelne (Teil-)Positionen vom einen Depot auf das andere zu übertragen. Die Entsparphase ist bei mir auch noch einige Jahrzehnte hin. :D Aber wenn das problemlos ginge, wäre das in der Tat die einfachste Variante.

  • Eben. Einfach mal abwarten was sich unsere zukünftigen Regierungen noch so Alles einfallen lassen in Sachen Besteuerung in den nächsten Jahrzehnten. :/

    Wir haben ja bisher einen ausschüttenden MSCI World (war als wir 2021 angefangen haben auch eine Empfehlung, um den Freibetrag auszunutzen - damals waren Zinsen auf Tagesgeld noch nicht in Sicht, und Rollen schien mir zu aufwändig). Inzwischen sprengen wir natürlich den Freibetrag. Stand heute wäre es schlauer, künftig in einen Thesaurierer einzuzahlen, zumindest bisher war die Vorabpauschale geringer als die Ausschüttungen. Andererseits - wer weiß wie die Kapitalertragsteuer in 30 Jahren aussieht? Wenn wir Kapitalerträge dann mit einem höheren Satz oder dem persönlichen Steuersatz versteuern müssten, wäre das bei uns ggf. mehr als heute die 25% plus Soli. Ja, abgezogene Steuer kann keine Rendite mehr erwirtschaften. Aber was versteuert ist, ist versteuert und nicht mehr dem „Steueränderungsrisiko“ ausgesetzt.

    Was die optimale Lösung gewesen wäre, weiß man immer erst hinterher.

  • Natürlich habe ich mich anfangs dabei ertappt, immer wieder ins Depot zu schauen, aber uns ist durchaus bewusst, dass dies wenig Sinn hat. Noch ist der Zeitraum kurz, aber je mehr Zeit vergeht, desto mehr Daten sammeln sich an. Ich mag es einfach, ein wenig mit den Zahlen zu rechnen und zu optimieren.

    Das geht mir auch so - ist auch nicht schlimm, solange man nicht unruhig wird, wenn es mal runter geht, und solange man sich nicht beim "optimieren" verzettelt.

    Das kann ich nachvollziehen - so ging es mir am Anfang auch, ich merke jetzt, ca ein Jahr nachdem ich mich intensiv angefangen hab mit der ganzen Thematik zu beschäftigen, dass es sich langsam ich sag mal gesund stumpft. Beispielsweise schaue ich eben deutlich seltener ins Depot. Was mir dabei wohl geholfen hat ist eine App auf meinem Smartphone zu löschen (2FA mache ich mit einem Tablet, das ich nicht ständig dabei hab).

    [...]

    Ja wie gesagt, den täglichen Überblick über die Finanzen und den über deinen Vermögensaufbau würde ich eh trennen soweit das geht.

    Ich habe das nicht getrennt und es stört mich überhaupt nicht, bzw. ich finde es sogar gut. Ich schaue auch nicht seltener rein als am Anfang, eigentlich täglich (sind aber auch erst gute zweieinhalb Jahre jetzt).

    Ist aber wahrscheinlich Typ-/Geschmackssache. Mir macht es einfach Spaß, mir das anzusehen und mich damit zu beschäftigen. Wenn die Kurse steigen freue ich mich über steigende Gewinne. Wenn die Kurse fallen freue ich mich über eine günstigere nächste Sparplan-Ausführung. :D Wer hingegen dazu neigt, bei -10% schlaflose Nächte zu bekommen oder z.B. bei zwei ETFs parallel ständig zu überlegen, ob man nicht doch nochmal umschichten und irgendwas optimieren kann, der ist mit strikter Trennung (aus den Augen, aus dem Sinn) wahrscheinlich besser bedient.

  • Kompliment!

    Als Urlaub Lektüre habe ich heute Vormittag die aktuellen Kommentare hier im Forum gelesen

    Die Ratschläge zur Frage von Forumsfreund Terra waren so interessant, dass ich diese komplett von Anfang Anfang an gelesen habe

    Selbst ich als sogenannter als Hase mit über 40 Jahren aktiver Börsenerfahrung und im Alter von Ü75, habe noch einiges dazu gelernt

    Meine Ratschläge hier im Forum sind meistens sehr allgemein gehalten aufgrund langjähriger eigener Erfahrung

    Daher kann ich beim besten Willen diesen kompetenten Ratschlägen nichts mehr hinzufügen

    Halt,

    etwas fehlt mir dann doch noch ein:

    Es ist da erstaunlich, dass Forumsfreund Terra im Alter von gerade mal 30, schon Gedanken für die nächsten 50 Jahre macht

    Das ist lobenswert ,

    dazu fällt mir jedoch eine alte schwäbische Weisheit ein:

    „ meist kommt es anders, als man denkt,

    oder auch das Gegenteil davon.“

    Viel Glück wünscht McProfit

  • Sorry, ich bin ein wenig spät bei der Party.

    Grundsätzlich wurde ja schon sehr ausführlich auf die Situation eingegangen. Bis auf ein kleines Detail:

    Zitat
    • Möglicherweise möchten wir in 20-25 Jahren ein Eigenheim bauen/kaufen, sofern dies unsere Altersvorsorge nicht zu sehr beeinträchtigt.

    Eine Immobilie kann auch Teil der Altersvorsorge sein!

    Warum wollt ihr erst in 20-25 Jahren ein Eigenheim? Wäre es nicht "günstiger/besser" jetzt den Mietanteil schon in die Immobilie zu stecken? Klar, dann reduziert sich der Sparanteil im ETF.

    Vielleicht ist aber auch die derzeitige (Miet-)Wohnung perfekt von Lage, Größe, ... dass derzeit danach kein Wunsch besteht... Oder gibt es Bedenken, dass ihr Euch räumlich noch verändern müsst auf Grund beruflicher Veränderungen?

  • Vielen Dank für die vielen hilfreichen Kommentare und Beiträge!

    loennermo

    Es ist relativ einfach, „Altersvorsorge“ anzugeben. Wie in diesem Thread bereits diskutiert, kann man darunter natürlich vieles verstehen, einschließlich eines Eigenheims. Ich wollte lediglich klarstellen, dass wir nicht planen, morgen oder übermorgen zu bauen oder zu kaufen.

    Ein paar Jahre vor Corona hatten wir mit dem Kauf eines Eigenheims begonnen und auch ein Auto angeschafft. Beides haben wir jedoch verkauft, da wir nach China auswandern wollten. Dann kam Corona, und wir hatten alles verkauft. Nach China wollten wir während der Pandemie nicht, und das tolle Jobangebot war auch weg.

    Mit +/- 0 standen wir dann vor der Frage: Was nun?

    Inzwischen haben wir uns ein neues Leben aufgebaut und eine 2021 neu gebaute Wohnung gefunden, die eine tolle Lage am Wald und einen fantastischen Ausblick hat.

    Sowohl meine Frau als auch ich haben nicht mal 5 Minuten Fahrweg zu unseren Arbeitsstellen.

    Der einzige Nachteil der Wohnung ist, dass sie im dritten Stock liegt. Solange wir jung sind, ist dies kein Problem, aber was passiert, wenn wir mal 60 oder 70 sind?

    Außerdem, wenn wir jetzt ein Haus kaufen, müssen wir es möglicherweise in unserem (Renten-) Alter renovieren. Das kann man sich sparen, wenn man erst später baut oder kauft. Zumal wir nicht wissen, ob wir in diesem Teil von Deutschland bleiben. Mit einem Haus ist man ortsgebunden.

    Im Alter könnten wir uns stattdessen einfach irgendwo einen kleinen Bungalow hinstellen und gut ist. ;)

    Ob es letztlich günstiger ist, jetzt ein Haus zu kaufen, den Kredit abzuzahlen, für Reparatur und Instandhaltung zu sparen und den nächsten Trend der Regierung mitzumachen, weil irgendetwas plötzlich „böse“ Technologie ist, wer weiß das schon. Aber all diesen Aufwand spart man sich, wenn man einfach im Alter etwas Kleines kauft.

  • Die Frage ist, ob man sich im Alter überhaupt noch etwas kaufen will. :/

    Wir schauen uns aktuell immer mal wieder betreute Wohnanlagen für meine Mutter an. Da sprechen wir dann nach Möglichkeit immer mit einigen Bewohnern.

    Wir hatten jetzt bereits mehrere Fälle in denen Bewohner ganz bewusst Ihre Häuser im ländlichen Raum aufgeben haben und lieber in die Stadt gezogen sind.

    Der Vorteil ist einfach, dass ärztliche Versorgung und Einkaufsmöglichkeiten zumeist fußläufig zu erreichen sind.

    Und auch kulturell ist in der Stadt einiges mehr los, was gerade auch von alleinstehenden Bewohnern sehr häufig besonders hervorgehoben wurde.

    Die Zukunft ist einfach offen. Aber Geld (Vermögen) zu haben ist immer gut. Es eröffnet Möglichkeiten.

  • Ich bin da ziemlich bei Achim Weiss. Man muss nicht alles durchplanen und jedem Euro den man hat irgendeine geplante Verwendung zuschreiben. Egal was kommt ist Geld zu haben voraussichtlich besser als kein Geld zu haben. Also erst mal auf den Vermögensaufbau konzentrieren, und sich über andere Sachen Gedanken machen, wenn es aktuell wird. Schwer zu sehen die Zukunft ist.