Was tun mit Wertverlust in Depot

  • Hallo zusammen,

    Ich habe fast 8000 Euro in eine Einzelaktie inverstiert (Bayer) und der Wert hat sich bis heute fast halbiert.

    Andererseits bin ich auch mit ETF unterwegs (MSCI World).

    Ist es sinnvoll die übrigen 4000 Euro in ETF zu investieren und mich von den verloren 4000 zu verabschieden oder sollte ich besser warten, dass die Aktie wieder steigt und dann erst verkaufen?


    Viele Grüße

  • Xenia

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Die Aktie ist um 50% gefallen. Um auf ihren Wert zurück zu kommen muss sie jedoch um 100% steigen.


    Rational betrachtet macht es keinen Sinn an der Aktie festzuhalten. Denn es gibt dir niemand die Garantie dass die Aktie überhaupt steigt noch dass du jemals deinen Einstandskurs zurück bekommst. Bedenke die Aktie kann auch auf Null fallen. Ich würde nicht das erhöhte Risiko in Kauf nehmen und nebenbei zu sehen wie der Gesamtaktienmarkt "davon rennt" (steigt) auf lange Sicht. Ich weiß nicht was die Zukunft bringt aber anhand der impirischen langfristigen Daten war da so. Alles andere wäre für mich zwar emotional aber nicht rational. Letzteres sollte man an der Börse aber sein.


    Von daher bin ich für rationales investieren in anbetracht von Rendite zu Risiko als für emotionales spekulieren.


    Prognosefreies langfristiges investieren mittels kostengünstigen breit diversifizierten globalen Aktien ETF in Abhängigkeit meiner persönlichen Risikotragfähigkeit und entsprechenden Notgroschen bzw Rücklage per Tagesgeld.


    Dein gewählter ETF ist keine schlechte Wahl hierfür.


    Ansonsten wieder ein Zitat von meinem Namensvetter als Mindset für die Zukunft:


    "Don't try to beat the market. Stick with the market return"


    Just my 2 Cents

  • Die Frage ist immer die Gleiche.

    Glaubst Du, dass die Einzelaktie zukünftig besser rentiert als der MSCI World? :/


    Wenn Du davon überzeugt bist, solltest Du die Aktie behalten. Wenn nicht, solltest Du die Aktie verkaufen und das Geld in die Anlage investieren deren Renditeaussichten Du als besser einschätzt.


    PS: Genau aus diesem Grund investiere ich ausschließlich in marktbreite Aktien-ETF. Ich will mir nämlich keine Gedanken darüber machen ob eine Einzelaktie besser rentiert als der gesamte Aktienmarkt.

  • Ich habe vor Jahren einige Dax Titel zugekauft mit dem Ziel, einen anderweitigen Kursverlust (Heidelberger Druckmaschinen) zu kompensieren bzw. den Verlusttopf zu nutzen. Die eingeschlagene Strategie schlug fehl. Alle Titel stehen seit Jahren im Minus.

    Dem Himmel sei Dank in insgesamt geringem Volumen, das mich eigentlich nicht "kratzt."

    Ich habe bisher alles so belassen und mich über Dividendenzahlungen gefreut (außer Heideldruck, da gibts seit Jahren nix).

    Bei Licht betrachtet sollte ich alles verkaufen und in einen ETF stecken.

    Schauen wir mal. 🙂

  • Immer den Blick nach vorne. Es ist verständlich, dass man sich am Einstandskurs orientiert, aber der ist Vergangenheit. Ob der überhaupt nochmal erreicht wird, ist bei Einzelaktien immer fraglich. Es gibt genügend Unternehmen mit einem langsamen Niedergang

  • Du hast das Risiko Einzelaktien gewählt, leider musst du damit jetzt leben. Die Kollegen haben dazu alles geschrieben, ich kann mir nicht vorstellen, dass Bayer in Zukunft besser läuft und würde verkaufen. Schreibe es unter negative Erfahrungen ab und nutze in Zukunft für lange Anlagen weltweite ETFs.

  • Wenn ich dir jetzt 4.000 Euro geben würde, würdest du das Geld ganz oder teilweise wieder in Bayer-Aktien investieren? Bitte beantworte die Frage ehrlich.

  • Man sollte sich hinsichtlich zukünftiger Investitionen nicht von versunkenen Kosten manipulieren lassen. So habe ich das sinngemäß bei Prof. Dr. Hartmut Walz mal gelesen.


    Dem ist eigentlich nichts weiter hinzuzufügen.

  • Man sollte sich hinsichtlich zukünftiger Investitionen nicht von versunkenen Kosten manipulieren lassen. So habe ich das sinngemäß bei Prof. Dr. Hartmut Walz mal gelesen.


    Dem ist eigentlich nichts weiter hinzuzufügen.

    Wenn man in einem Loch steht sollte man das graben aufhören.

  • Macht es vorher nicht Sinn, eingehend die Einschätzungen und Prognosen, insbesondere weg. Unterbewertung, der bekannten Analysten zu studieren?

    In den letzten Wochen und Monaten heißt es durchgehend zwischen neutral und hold. Der nächste Quartalsbericht resp. Halbjahresfinanzbericht ist in wenigen Tagen.

  • Macht es vorher nicht Sinn, eingehend die Einschätzungen und Prognosen, insbesondere weg. Unterbewertung, der bekannten Analysten zu studieren?

    In den letzten Wochen und Monaten heißt es durchgehend zwischen neutral und hold. Der nächste Quartalsbericht resp. Halbjahresfinanzbericht ist in wenigen Tagen.

    Ich weiß nicht was die Zukunft bringt. Auch kenne ich niemanden der weiß was die Zukunft bringt oder kenne jemanden der jemanden kennt der weiß was die Zukunft bringt.


    Woher sollen die Analyssten zuverlässig und langfristig wissen was die Zukunft bringt?


    Niemand weiß etwas zuverlässig.


    Nur der Markt hat immer Recht. Deswegen wette ich auch nicht gegen den Markt.


    Akzeptiere den Markt wie er ist und nehme die Marktrendite mit.


    Gegenfrage:

    Wenn die Analysten so Recht haben warum arbeiten diese dann überhaupt noch haben sie doch stets zuverlässig die Entwicklungen vorausgesagt?

  • Macht es vorher nicht Sinn, eingehend die Einschätzungen und Prognosen, insbesondere weg. Unterbewertung, der bekannten Analysten zu studieren?

    In den letzten Wochen und Monaten heißt es durchgehend zwischen neutral und hold. Der nächste Quartalsbericht resp. Halbjahresfinanzbericht ist in wenigen Tagen.

    Das ist selbstverständlich vertretbar.

  • Hallo edmond,


    meine Vorposter haben alles zum Thema Einzelaktie geschrieben. Noch ein paar Anmerkungen zu Bayer. Die gesamte deutsche Großchemie steckt in einer existentiellen Krise (Rohstoffbeschaffung und Energiekosten). Bayer hat sich mit dem Kauf von Monsanto ein veritables Kuckucksei ins Nest gelegt. Meine Meinung, in den nächsten 10 Jahren kann man froh sein, wenn es die noch gibt. Selbstverständlich können sie in 20 Jahren der Überflieger sein. Wollen Sie diese Wette eingehen?


    Gruß Pumphut

  • Macht es vorher nicht Sinn, eingehend die Einschätzungen und Prognosen, insbesondere weg. Unterbewertung, der bekannten Analysten zu studieren?

    Etwa so eine Prognose wie Sie dieser 'Experte' hier zu Varta abgegeben hat? :/

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    Oder hier mein persönlicher 'Liebling' zu wirecard? :D

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    In den letzten Wochen und Monaten heißt es durchgehend zwischen neutral und hold. Der nächste Quartalsbericht resp. Halbjahresfinanzbericht ist in wenigen Tagen.

    Die Frage die es zu beantworten gilt bleibt trotzdem gleich: Schätzt man das Kurspotential der Bayer-Aktie langfristig als höher ein als das des MSCI World?

    Selbst wenn die Bayer-Aktie sich in den nächsten 5 Jahren erholt und der Verlust von edmond dann wieder ausgeglichen ist (=100% Kurssteigerung), wäre es ja auch möglich, dass der MSCI World in der gleichen Zeit z.B. 110% Kursteigerung schafft.

  • Klare Sache: Hast du noch vertrauen in das Unternehmen / die Aktie und denkst, dass das nur ein kurzer Rückschlag war - aber der Rest passt und die Aktie ist noch immer ein gutes Investment? Dann behalte sie.

    Wenn nicht, dann löse die Position auf und investiere (oder nicht) in ein anderes Wertpapier.

  • Macht es vorher nicht Sinn, eingehend die Einschätzungen und Prognosen, insbesondere weg. Unterbewertung, der bekannten Analysten zu studieren?

    Kannst du machen, wenn du willst. Allerdings dürfte es als Laie kaum möglich sein, Analystenbewertungen vernünftig einzuordnen. Zum einen, weil die vollständigen Bewertungen in der Regel nicht (kostenlos) veröffentlicht werden. Und zum anderen, weil einem einfach das notwendige Fachwissen fehlt, um potenzielle Fehler in der Analyse zu finden.

    Und letztendlich habe ich auch den Eindruck, dass Analystenbewertungen im Wesentlichen den Kurstrend der jüngeren Vergangenheit fortschreiben. Steigt eine Aktie, wird zum Kauf geraten. Sinkt der Kurs, wird zum Verkauf geraten. Teilweise sind die Einschätzungen auch einfach absurd. Nehmen wir zum Beispiel Nvidia, ein Unternehmen mit objektiv extrem hoher Bewertung bei einem 67er KGV. 90% der Analysten raten zum Kauf, mit einem durchschnittlichen Kursziel von 125€, bei einem aktuellen Kurs um die 100€. Dann wäre Nvidia bei einem KGV von 83, eine extrem hohe Messlatte.