Langfristige Anleger hier mit Erfahrungen in ETFs?

  • Weiterhin ist eine große Gefahr, bei Gegenwind sprich fallenden Kursen, die Nerven zu verlieren und zu verkaufen.

    Und genau deshalb ist auch m.E. auch so wichtig, was Du am Anfang schreibst:

    Ich halte es für wichtig, bevor man sein Geld investiert, genaue Informationen zu sammeln. Eine Möglichkeit ist die Seiten von Finanztip zu lesen und die passenden Videos von Saidi zu schauen. Weiterhin ist die Börsenregel Nummer 1, investiere nur in Anlagen die du zu 100% nachvollziehen kannst.

    Das schützt einen zwar nicht davor, die Nerven zu verlieren, aber je klarer man seine Gründe kennt, warum man sich für den jeweiligen ETF entschieden hat, umso eher kann man sich die entscheidenden Argumente sowie das Hintergrundwissen über Kursschwankungen vor Augen halten, wenn es mal abwärts geht und sich somit eher selbst davon überzeugen, an der gewählten Strategie festzuhalten.

  • Hallo Forumsfreund/in Claudia_K.

    Die besten Ratschläge für Infos über die Börse sind leider nur Theorie.

    Wenn ein Neuling erstmal sein Geld in Aktien anlegt, dann kannst Du ihm hundert mal sagen, er muss es langfristig sehen und es reicht wenn er 1 x im Jahr sein Depot anschaut.

    Er wird mindestens jede Woche, vermutlich jeden Tag die Kurse anchauen.

    Sollte er dann das Pech haben, gleich nach seiner ersten Investiton einen Kursrückgang zu erleben, dann zeigt sich ob die ganze Theorie und Beratung auch hier im Finanztip geholfen haben.

    Ich habe in vielen Jahrzehnten erlebt, dass die meisten Neulings bei Kursrückgängen verkaufen.

    Da ist auch deshalb logisch, weil Aktienkurse nur dann stark fallen können wenn es mehr Verkäufer gibt.

    Dann weden die Kurse vom Börsenmakler so lange nach unten getaxt bis Käufer auftauchen.

    Wenn dann nach Jahren die Kurse wieder einen neuen Höchststand erreicht haben,

    dann kommen diese Verlierer von damals so langsam wieder aus der Versenkung heraus.

    Wie ein Anleger bei großem Kursrückgang von 30, 40 oder 50% reagiert, weiß man erst wenn der Fall eintritt.

    Auch mir ging es am Anfang nicht anders.

    Erst im Laufe von Jahrzehnten lernt man aus den Erfahrungen und wird immer gelassener.

    Das unwichtigste an der Börse ist dann der aktuelle Tageskurs.

    Viel Erfolg wünscht McProfit

  • ....so "spricht" ein Profi...


    der seine Finanzen in "trockenen Tüchern " hat.

    Und schon eine sehr glückliche Hand

    In seinem Leben hatte.

    Respekt .....und weiterhin, der gelassene und weitsichtige Forum Teilnehmer bleiben


    Immer schön zum Nachlesen.

    Vorteile des Alterns......

    Man wird ruhiger und vor allem gelassener.

    Hier sind wir der Jugend voraus.

    Einen schönen Sonntag

  • Sollte er dann das Pech haben, gleich nach seiner ersten Investiton einen Kursrückgang zu erleben, dann zeigt sich ob die ganze Theorie und Beratung auch hier im Finanztip geholfen haben.

    Hallo McProfit,


    vielen Dank für Deine Antwort, ich denke, da ist viel Wahres dran :)


    Ich hatte tatsächlich dieses Glück, als ich angefangen habe, und ich betrachte es tatsächlich eher als Glück. Kurz nach meinem Einstieg ging mein Depot erst mal in den Keller, nicht dramatisch, aber das Erste, was ich gesehen habe, war ein Minus. Da waren die ganzen Infos aus den Recherchen und Co. aber noch ganz frisch im Kopf, was mich tatsächlich davon abgehalten hat, panisch zu werden. Im festen Glauben daran, dass es auch wieder aufwärts geht, hab ich einfach gar nichts gemacht, und kurze Zeit später war mein Depot dann auch schon im Plus. Im Nachhinein betrachtet denke ich, dass es so rum für mein Mindset besser war, als wenn ich erst mal ein fettes Plus gesehen hätte und es danach bergab gegangen wäre.


    Hab einen schönen Sonntag :)

  • Hallo @Claudia_K

    Kursverluste kann man auch als Glück bezeichnen.

    Das hast Du schön gesagt.

    Ich hatte in meiner Antwort an Dich übrigens das auch schon so geschrieben:

    "wer am Anfang seiner Börsengeschäfte erstmal ein Minus erlegt, der hat sogar GLÜCK

    weil er dann meist mit noch wenig Geld noch gelassen bleiben kann und aus dieser Erfahrung lern"t.

    Ich habe das dann weggelassen weil sich mancher Leser hier fragt, wie man einen Kursrückgang oder Kursverlust als GLÜCK bezeichnen kann.

    Das war mir dann zu kompliziert, zumal meine Texte hier immer zu lang sind.

    Daher bin ich bei dem geblieben, als das die meisten Neulinge einen Kursrückgang empfinden.

    Nämlich als PECH.

    Schön, dass Du schon diese Profieinstellung hast.

    Bei Technologieaktien kannst Du jetzt gerade den Unterschied zwischen Theorie und Praxis testen.

    Viele Erfolg weiterhin wünscht MrProfit.

  • Naja ich muss halt wissen ob sich das lohnt. Man hört auf sinnlos zu konsumieren, steckt alles in den ETF so viel es geht. Angenommen ich habe 30 Tsd in einem ETF - der macht jetzt 50% Verlust dann hab ich nur noch 15 Tsd. und muss dann über die Jahre dies wieder aufbauen. Das wird doch lange dauern... Dann muss ich ja noch länger arbeiten um mein Ziel zu erreichen. In der Tabelle vom Renditecheck hab ich jetzt aber keine großen Verluste (wenn überhaupt) feststellen können. Also gab es bislang keine? 2002,2008,2019 gabs crashs/verluste.

    Also in der Finanzkriese u.a.


    Wenn weiterhin keine Crashs folgen, werde ich dann aus den 30.000 Euro eine halbe Million machen können mit einer guten Sparrate? Ich leg jetzt nicht mein Leben lang irgendwo Geld an - ungewiss - dann kann ich auch sparen mit dicken 800er Raten und habe mehr davon. Ich brauche eine gewisse sicherheit


    Wenn ich 25 Jahre sparen will und nach 10 Jahren sehen würde das da sich kaum was getan hat, würde ich mich aufregen. Ich will kapital aufbauen und brauche keine Peanuts

  • Naja ich muss halt wissen ob sich das lohnt. Man hört auf sinnlos zu konsumieren, steckt alles in den ETF so viel es geht. Angenommen ich habe 30 Tsd in einem ETF - der macht jetzt 50% Verlust dann hab ich nur noch 15 Tsd. und muss dann über die Jahre dies wieder aufbauen. Das wird doch lange dauern... Dann muss ich ja noch länger arbeiten um mein Ziel zu erreichen. In der Tabelle vom Renditecheck hab ich jetzt aber keine großen Verluste (wenn überhaupt) feststellen können. Also gab es bislang keine? 2002,2008,2019 gabs crashs/verluste.

    Also in der Finanzkriese u.a.

    Doch, natürlich. Wenn du im Renditedreieck diagonal an der Linie für 10, 20 oder 30 Jahre entlangfährst, siehst Du die durchschnittlichen Renditen für die jeweiligen Zeiträume. Weiß bis rot sind negative Renditen.


    Auf 10 Jahre war der bisherige worst case laut Renditedreieck bei Einmalanlage durchschnittlich minus (!) 3,9% pro Jahr, nämlich von 2008 bis 2018, das heißt aus 10.000 EUR wären nach diesen 10 Jahren 6.7171,91 EUR geworden.


    Deshalb ist es wichtig, dass man möglichst kein Geld anlegt, das man zu einem festen Zeitpunkt komplett benötigt. Wenn dann gerade kurz vorher ein Börsencrash war, muss man den Verlust realisieren. Hat man dagegen Zeit, den Crash auszusitzen, kann man warten, bis sich die Kurse wieder erholen.

  • Eine langfristige Investition in einen weltweiten ETF ist risikoarm, ob man damit die durchschnittlichen 7-8% erreicht hängt von vielen Faktoren ab die die Aktienkurse beeinflussen. Andere Anlagen sind unter Umständen ertragreicher aber eben auch mit mehr Risiko verbunden. Die absolut sichere und ertragreiche Strategie muss halt noch erfunden werden. Sicher ist wer in einen ETF auf den MSCI World mindestens 15 Jahre investiert ist, hat in der Vergangenheit kein Minus gemacht.

  • Bei “worst Case über 15 Jahre kein Minus gemacht” ist außerdem noch zu sagen, dass es da um den reinen Nominalwert geht. Das sagt nichts über einen Erhalt der Kaufkraft nach Inflation, oder dass man damit in jedem 15 Jahres-Zeitraum besser gefahren ist, als mit einer alternativen Anlage in Fest-oder Tagesgeld.

  • Bei einem Invest per Einmalanlage stimmt das. Per Sparplan war der worst case auf 15 Jahre tatsächlich minus 1,5% p.a.

    Da reden wir aber doch nur vom absoluten Worst Case oder ?


    Frage deshalb, weil ich mit 20k so rein bin letzte Woche und 30k über einen Sparplan investiere werde per 500€... Später dann weiter mit 300€ vom Lohn....

  • Da reden wir aber doch nur vom absoluten Worst Case oder ?

    Ja, Anlagezeitraum 1994 - 2008, das heißt Monat für Monat 15 Jahre lang brav eingezahlt und dann in der Finanzkrise alles verkauft.


    Also, der historische worst case. Es gibt keine Garantie, dass es nicht noch schlimmer kommen kann. In der Vergangenheitsbetrachtung war das aber der schlimmste Fall, und das wie gesagt auch nur, wenn man sich den blödesten 15-Jahres-Zeitraum rauspickt UND nach 15 Jahren zwingend alles Geld entnehmen muss.

  • Wahnsinn, wie viel Geduld hier einige haben … ich ziehe meinen Hut.

    "If you don't believe it and you don't get it, I can't make you believe it."

    - Satoshi Nakamoto

  • Ja ich habe von Finanztip die Youtube Videos schon gesehen aber es ist dort nicht eindeutig klar was nun empfohlen wird. Er sagt auch, dass man kein Gewinn machen muss und evtl im Minus liegt nach guten 15 jahren.


    Wenn mir jetzt jemand sagen kann: Du wirst hohe 6 stellige Gewinne erzielen, falls keine Kriese eintritt. Dann würd ich investieren. Auf der Grafik hab ich jedenfalls nichts negatives in den letzten Jahren gesehen. So ein Langzeitinvestment ist ja keine kurze Angelegenheit. Ich bin wie gesagt Mitte 30 und will nicht unnötig wo einzahlen wenn ich nach 25 Jahren nicht diesen dicken Aufschlag erzielt habe. Ich sag euch mal was beim sparplanrechner von finanztip rauskommt:


    Anfangskapital 30.000 euro

    7% zinsen durchschn.

    monatliche rate von 600,- zum aufstocken

    25 jahre


    eingezahlt 210.000 euro

    zinsen 425.300 euro ca.

    endkapital 635.000....


    wenn ich jetzt in diesen bereich hinkomme ist das für mich doch in ordnung.


    Der Rechner sagt mir auch wenn ich mit 0 Euro einsteige und nur Raten baller von 600 euro kann ich auch fast eine halbe Mio erreichen. Stimmt das, ist das realistisch?




    Also gibt es auch keinen Nachteil jetzt zu investieren wo der Kurs runter geht? Mitte, Anfang des Monats oder Jahres spielt dabei auch keine Rolle? Oder geht es gegen Ende des Jahres eher runter?