Haus kaufen oder besser nicht

  • Hallo


    Meine Frau ist für ein Haus kaufen und ich eher dagegen.


    Zur Situation:

    Leben mit 3 Kindern in einem Haus zur Miete.

    Vermieter hat jetzt nach drei Jahren Eigenbedarf für seinen Sohn angekündigt. Schriftlich noch nichts angekommen. Das wird spätestens im Frühjahr dann unser Thema sein. Zudem will er die Miete anpassen.

    Wir zahlen derzeit 1250 warm.

    Einkommen haben wir 5400 netto, darin ist Kindergeld enthalten, das frühestens in 10 Jahren weniger wird, sowie Pflegegrad 2 mit behindertem Kind 50%.

    Meine Frau ist 34, ich 42.


    Jetzt war die Idee von meiner Frau das wir für das Geld auch locker was finanzieren können und so die Kaltmiete in Abtragung umwandeln.


    Also habe ich das Thema durchgespielt und bin da auf einige Probleme gestoßen.


    wenn man auf Nummer Sicher gehen möchte, könnten wir mit einer Abtragung von bis zu 700€ mtl prima leben. Das wäre mit Rücklage und Nebenkosten etwas weniger als jetzt. Im Hinblick auf Reparaturen an einem renovierungsbedürftigem Objekt dachte ich an lieber mehr haben als mehr brauchen.


    wir haben rund 90000 Eigenkapital wovon ich gedacht habe, 60000 einzusetzen und 30000 auf der Kante zu haben. Wir sind sonst recht sparsam und können von unseren Einnahmen auch gut etwas weg legen.


    für die geringe Abtragung liege ich im Bereich von 130000 - 160000. Da gibt es nur Immobilien die alle ihre Probleme haben. Und dann kommt noch diese GEG Sanierungspflicht aus der ich nicht schlau werde. Muss ich die Heizung dann tauschen? Das wiederum geht einher mit einer neuen Dämmung und das ganze hat irgendwie kein Ende habe ich das Gefühl. Da wird aus dem Schrotthaufen ein teurer Schrotthaufen.


    Handwerklich bin ich zwar gut dabei aber ein Haus ist ein Haus und ich dann alleine damit. Auf einer Baustelle leben wäre gerade mit den Kids auch nicht die beste Entscheidung.


    Gefühlt müssten wir stand heute eher das doppelte abtragen um überhaupt ansatzweise etwas zu finden, das dauerhaft Sinn ergibt. Ab 250000 Kaufpreis und da gibt es dann trotzdem nur alte Häuser die viel Hilfe benötigen.

    Und das sehe ich in unserer Situation einfach auf lange Sicht kritisch.

    Ich habe Sorge das uns unbekannte Sanierungskosten das Genick brechen wenn wir mtl. statt 700, eher 1200 zurück zahlen zzgl. Nebenkosten plus Faktor X unbekannt.

    Auch wissen wir jetzt noch gar nicht, bis wohin eine Bank die Finanzierung bei unserem Eigenkapital mitmachen würde.


    Meine Frau will einfach kein Geld mehr in Miete stecken um am Ende mit nichts von vorne anfangen zu müssen. Haben wir nun 2x durch.

    Verstehe ich absolut. Mir gefällt das auch nicht und ich würde das gerne ändern.

    Vielleicht sehe ich das aber auch falsch. Man möge mich bitte aufklären oder hoffentlich Tipps geben.

    Danke


  • Xenia

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Meine Frau ist dafür, ein Haus zukaufen, und ich eher dagegen.

    Das ist in erster Linie ein Beziehungsproblem und keine finanzielle Frage.

    Leben mit 3 Kindern in einem Haus zur Miete.

    Vermieter hat jetzt nach drei Jahren Eigenbedarf für seinen Sohn angekündigt. Schriftlich noch nichts angekommen. Das wird spätestens im Frühjahr dann unser Thema sein. Zudem will er die Miete anpassen.

    Mieterhöhung und Kündigung passen nicht zusammen.

    Wir zahlen derzeit 1250 warm.

    Einkommen haben wir 5400 netto, darin ist Kindergeld enthalten, das frühestens in 10 Jahren weniger wird, sowie Pflegegrad 2 mit behindertem Kind 50%.

    Meine Frau ist 34, ich 42.


    Jetzt war die Idee von meiner Frau, dass wir für das Geld auch locker was finanzieren können und so die Kaltmiete in Abtragung umwandeln.

    1250 € warm sind 1000 € kalt, was für ein Haus nicht viel ist. Ok - Häuser gibts unterschiedliche. Große und kleine, schöne und weniger schöne. Welche in München und welche in der Uckermark.


    Die Kaltmiete entspricht in erster Näherung dem Zins auf das eingesetzte Kapital. Unter "Abtragung" verstehe ich Tilgung. Das sind also zwei Paar Stiefel.


    [Wirre Kalkulationen und Überlegungen gesnippt]

    Meine Frau will einfach kein Geld mehr in Miete stecken, um am Ende mit nichts von vorne anfangen zu müssen. Haben wir nun 2x durch.

    Verstehe ich absolut. Mir gefällt das auch nicht, und ich würde das gerne ändern.

    Vielleicht sehe ich das aber auch falsch. Man möge mich bitte aufklären oder hoffentlich Tipps geben.

    Was genau ist jetzt Deine Frage?

  • Wir zahlen derzeit 1250 warm.

    Einkommen haben wir 5400 netto, darin ist Kindergeld enthalten, das frühestens in 10 Jahren weniger wird, sowie Pflegegrad 2 mit behindertem Kind 50%.

    Wieviel bleibt bei euch im Monat denn übrig zum Sparen? Also wieviel "Luft" wäre ggf. noch für eine Rate fürs Haus, die höher ist als die derzeitigen 1.250 EUR Warmmiete abzüglich Nebenkosten?


    Es ist ein Unterschied, ob ihr derzeit die 5.400 EUR netto monatlich komplett ausgebt, oder ob 2.000 EUR monatlich übrig bleiben.


    Wie arbeitet ihr beide? Wäre, wenn das Haus teurer wird als gedacht oder auch ganz generell perspektivisch die Möglichkeit da, die Gehälter zu steigern (z.B. mehr Stunden bei Teilzeit, Jobwechsel für mehr Gehalt etc...)? Oder seid ihr mit drei Kindern, davon eins mit erhöhtem Pflegeaufwand, ohnehin schon am Anschlag mit den 24 Stunden, die der Tag nunmal nur hat?

  • Zitat

    Mieterhöhung und Kündigung passen nicht zusammen.


    Zitat

    das passt sehr wohl zusammen. Die Kaltmiete ist recht günstig und wurde bisher nicht erhöht. Er hat sich daher gedacht, bevor der Eigenbedarf kommt die Miete einfach mal anzupassen. Ist ja sein gutes Recht.

    Zitat

    1250 € warm sind 1000 € kalt

    Das stimmt nicht ganz.

    Das Haus liegt bei 750 kalt, Rest sind Nebenkosten.

    Zitat

    ie Kaltmiete entspricht in erster Näherung dem Zins auf das eingesetzte Kapital. Unter "Abtragung" verstehe ich Tilgung. Das sind also zwei Paar Stiefel.

    Dann habe ich mich falsch ausgedrückt.

    Bemühe ich einen Rechner, gebe ich zB. 185000 Kaufpreis und das Eigenkapital von 60000 ein, so spuckt er mir bei 30 Jahren Zinsbindung einen Betrag von 717€ aus.

    Das sehe ich wie eine Kaltmiete die ich monatlich jetzt auch zahle. Nur das ich damit das Haus finanziere.

    Hinzu kommen dann eben die Nebenkosten sowie die Reserve. Das liegt im ganzen dann etwas höher als jetzt.


    Eine Frage wäre zB.:

    Was hat es mit der Sanierungspflicht 2024 auf sich?

    Kaufe ich nun ein altes Haus, muss ich unter dem Dach dämmen, Leitungen isolieren und die Heizung tauschen?

  • Wieviel bleibt bei euch im Monat denn übrig zum Sparen? Also wieviel "Luft" wäre ggf. noch für eine Rate fürs Haus, die höher ist als die derzeitigen 1.250 EUR Warmmiete abzüglich Nebenkosten?


    Es ist ein Unterschied, ob ihr derzeit die 5.400 EUR netto monatlich komplett ausgebt, oder ob 2.000 EUR monatlich übrig bleiben.


    Wie arbeitet ihr beide? Wäre, wenn das Haus teurer wird als gedacht oder auch ganz generell perspektivisch die Möglichkeit da, die Gehälter zu steigern (z.B. mehr Stunden bei Teilzeit, Jobwechsel für mehr Gehalt etc...)? Oder seid ihr mit drei Kindern, davon eins mit erhöhtem Pflegeaufwand, ohnehin schon am Anschlag mit den 24 Stunden, die der Tag nunmal nur hat?

    Wenn keine Anschaffungen anstehen bleiben problemlos 1000€-1500€ übrig.

    Mehr Arbeit ist derzeit nicht möglich. Es reicht so wie es ist. Das bedeutet jedoch nicht das wir am Limit sind, sondern aufgrund der Umstände das für uns so gut ist, wie es ist.


    Hauptgrund des Themas ist ja, das wir uns keinen Neubau leisten können und die gebrauchten Häuser hier auf dem Land im Oberberg nicht gerade die besten sind. Zumindest das was angeboten wird und unseren Vorstellungen entspricht. Viel grün drum herum. Je mehr Alleinlage desto besser.


    Wir würden gerne vorher wissen zu welchen Maßnahmen man heutzutage verpflichtet ist. Klar gibt es im Netz diese Hinweise aber das ganze scheint individuell zu sein. Brauche ich am besten bei einem Besichtigungstermin direkt einen Energieberater der sich mit sowas auskennt? Ich persönlich kenne nämlich keinen der zum Spaß mitfahren würde.

    Und da wir noch nie ein Haus gekauft haben, gibt es keine Erfahrungen mit dem Ablauf des ganzen.

  • Hallo Nosferatu05,


    schwierige Situation. Sie schreiben nicht, wo Sie wohnen, aber wenn Sie eine akzeptable Gebrauchtimmobilie mit 250k angeben, dann eher in einer preiswerten Gegend. Nach üblicher Kalkulation sollten 20% Eigenkapital plus 10% Nebenkosten vorhanden sein. Da sind wir schon bei 75k notwendigem Eigenkapital. Und wie Sie schon bemerkten, auch die gute Gebrauchtimmobilie zieht Folgekosten nach sich.


    Ich vermute, Ihre Frau wird kein hohes Einkommen haben und in absehbarer Zeit haben können. Wenn sowohl der Lebensunterhalt als auch der Hausumbau überwiegend an Ihnen hängt, kann das schnell schief gehen.


    Ich denke, ohne Förderung haben Sie kaum eine realistische Chance. Fördermöglichkeiten gibt es viele, z.B. die relativ neue „Jung kauft Alt“ des Bundesbauministeriums. Je nach Behinderung Ihres Kindes gibt es ggf. dafür auch Fördermöglichkeiten. Manche Bundesländer und Kommunen sind auch noch großzügig. M.E. sollten Sie versuchen, sich umfassend über mögliche Fördermaßnahmen beraten zu lassen.


    Gruß Pumphut

  • Hallo Pumphut


    das ist ein wertvoller Tipp! Danke Ihnen schon mal dafür.

    Zitat

    Und wie Sie schon bemerkten, auch die gute Gebrauchtimmobilie zieht Folgekosten nach sich.

    Wissen Sie oder jemand anderes zufällig, was es mit der Unzumutbarkeit auf sich hat?

    Könnte man da nicht genau mit sowas argumentieren?

    Bei einem Kaufpreis von zB. 150000 innerhalb 2 Jahren 200000 für die Sanierung nachschiessen zu müssen kann doch nicht im Sinne des Erfinders sein.


    Mir ist schon klar, das jede Modernisierung hilft, den Komfort und wert zu steigern. Wir würden das nur gerne in unserem Tempo bewerkstelligen und uns nicht überschulden wegen diesem GEG.


    Wäre bei einer günstigen Immobilie ein Härtefall anwendbar, da die Sanierungskosten in jedem Fall den Kaufpreis übersteigen würden?

  • Die FAZ hat nachgerechnet bei "Jung kauft alt", leider ist der Artikel von heute hinter einer Bezahlschranke.


    Fazit: Es lohnt sich nicht für jeden, denn man muss das Haus auf Effizienzhaus 70 Standard bringen innerhalb von viereinhalb Jahren. Da braucht man das volle Programm von Energieberater, Dämmung, neue Fenster um den Standard zu erreichen. Die Kosten können je nach Haus im mittlerem fünfstelligen Bereich liegen.


    Es gelten Einkommensobergrenzen: 90.000 Euro zu versteuerndes Einkommen im Haushalt für Familien mit einem Kind, für jedes weitere Kind kommen 10.000 Euro dazu. Die Kredite haben Obergrenzen. Familien mit einem Kind bekommen höchstens 100.000 Euro, Familien mit drei oder mehr Kindern höchstens 150.000 Euro Kredit.


    Die Zinssätze, die es dafür gibt sind nach Laufzeiten gestaffelt, eine Familie mit einem Kind bekommt von der KfW einen Zins von 2,82 Prozent auf 20 Jahre. Nach der Auszahlung sind ein bis fünf Jahre tilgungsfrei, je nach Laufzeit. Kredite mit einer Laufzeit von 10 Jahren kosten nur sagenhafte 0,25 Prozent. Wenn man den Kredit über 35 Jahre zurückzahlt, sind die Zinsen für 20 Jahre festgeschrieben, dann kostet er 3,26 Prozent.


    Es könnte sich lohnen genauere Infos einzuholen. Das Förderprogramm lässt sich mit anderen KfW-Krediten kombinieren.

  • Und verstehe ich das richtig? Wir starten eine Finanzierung für eine Bestandsimmobilie und wenn wir diese gekauft haben holen wir uns die KFW Förderung und haben somit zwei Kredite an der Backe. Problem ist:

    Auf der KFW Seite leitet es mich nicht zu den Details des Kredit 308 weiter.

    Und was bedeutet Effizienzhaus 70 EE?

    150000 Förderung und 300000 selbst beitragen?

    Depotfee du hast es mir gerade erklärt. Danke.

    Fünfstellig wäre doch ok bei 150000 KFW?

  • Meine Frau ist für ein Haus kaufen und ich eher dagegen.

    Scheint ein Klassiker zu sein. Ist jedenfalls schon mehrfach in meinem Umfeld aufgetreten.


    Nur am Rande aber in dem Kontext

    Meine Frau will einfach kein Geld mehr in Miete stecken

    Die Miete ist - bei rein sachlicher und nüchterner Betrachtung - kein "verlorenes Geld" sondern schlicht der Preis für die Überlassung einer Immobilie.


    In dem Kontext:

    Jetzt war die Idee von meiner Frau das wir für das Geld auch locker was finanzieren können und so die Kaltmiete in Abtragung umwandeln.

    Bei der Kreditrate (Annuität) für eine Immobilie wird nur der in der Annuität enthaltene Tilgungsanteil in "Abtrag umgewandelt" - der größere Anteil geht (zunächst sprich für längere Zeit) als Zinszahlung an die Bank.

    um am Ende mit nichts von vorne anfangen zu müssen. Haben wir nun 2x durch.

    Was völlig verständlich und nachvollziehbar ist. Man kann aber auch auf andere Art sparen und Geld anlegen und ggf. investieren, um als Mieter "nicht von vorne anfangen zu müssen".

    Einerseits.


    Auch wenn man natürlich in einem Aktien/ETF-Depot nicht wohnen kann. Und es nicht selten auch schwer sein kann für eine größere Familie überhaupt ein Haus zur Miete zu finden. Andererseits.


    Unabhängig von den diversen genannten Zahlen: Ein Haus als Eigenheim ist immer eine Melange aus einer "Konsum/Lebensstil-Entscheidung" und einer "Finanzentscheidung" Vermögensaufbau, Altersvorsorge (mit im Einzelfall jeweils (sehr) unterschiedlicher Gewichtung).


    In dem Kontext die Frage: Was bleibt denn aktuell nach der Warmmiete und Lebenshaltungskosten bei Euch übrig ? Regelmäßiges Sparrate bzw. Sparquote vom Einkommen ? Daraus könnte man den finanziellen Spielraum für eine Finanzierung (monatliche Rate) ungefähr ableiten.


    Was mich schon auf der "übergeordneten Ebene" etwas stutzig macht:

    Wir zahlen derzeit 1250 warm.

    Ab 250000 Kaufpreis und da gibt es dann trotzdem nur alte Häuser die viel Hilfe benötigen.

    Diese Miethöhe und auch der besagte Preis für ein altes Haus - könnten für eine eher bis sehr strukturschwache Gegend sprechen. Der Kauf eines Hauses ist - für den Normalverbraucher - immer und schon generell eine gewichtige Entscheidung (nicht ganz selten, die bislang größte Finanz-Entscheidung des Lebens), die sorgfältig abgewogen werden sollte. Noch mehr überlegen würde ich (ganz persönlich) mir aber den Kauf einer Immobilie in einer strukturschwachen Gegend (auch im Hinblick auf die zukünftige Wertentwicklung)


    Wenn überhaupt (das Eigenkapital ist aus meiner Sicht äußerst bzw. mehr als knapp - dabei sind Kaufnebenkosten zu bedenken und ebenso kommende Renovierungen/Sanierungen) solltest Du Dich mal Richtung Fördermöglichkeiten informieren (siehe schon Beitrag Nr. 4 von Pumphut und Nr. 5 von Depotfee). Da könnte in Eurer Konstellation und Situation ggf. was drin sein.


    Sich zunächst mal weiter und näher informieren und auch parallel weiter sparen - dürften keine Fehler sein.



    Gute Gedanken und ebensolche Finanz-Entscheidungen !

  • Das ist wie du schreibst ein abwägen.danke für deine Meinung. Ich streite auch nicht mit meiner Frau darüber, so wie das vielleicht für Achim Weiss rüber gekommen ist. Ich finde es nur wichtig beide Seite zu durchleuchten und dann den besten Weg zu finden mit dem jeder leben kann.


    Wenn ich mich umgucke, steigen die Mieten immer weiter. Wohnraum in dem wir uns (persönlich) wohl fühlen wird immer schwerer zu finden.

    Ich bin mit der Fördermöglichkeit gar nicht mal mehr so abgeneigt von der Idee. Und wenn es sie nicht mehr gibt? Dann hat man sich die Türe vielleicht verschlossen.


    Wenn mit unserem Budget ohnehin eine Sanierung ansteht, warum nicht mehr Richtung schönes Umfeld gucken und die Immobilie als Projekt betrachten, bei dem wir uns noch verwirklichen können? Dafür sehr günstig zu kaufen.


    Mit der Finanzierung liegt man da bei etwa 350€ mtl. Zzgl Förderung für Sanierung mit ca 500€. Dazu dann die Nebenkosten und wir landen wieder da, wo wir jetzt sind. Auf den ersten Blick scheint das ok zu sein. Zu kurz gedacht vom finanziellen her?


    In der Praxis hätte man dann ein kompaktes Haus das rundherum während man dort wohnt, saniert werden muss. Ob und wie das gehen soll kann ich nicht einmal in der Theorie erahnen. Nach und nach mit einem sinnvollen Konzept von A-Z? Immerhin hätte man statt 2, 4,5 Jahre Zeit.

  • Um welche Region handelt es sich denn? Für 1250€ warm wird es extrem schwer, etwas zu finden und 60k Eigenkapital decken in vielen Regionen gerademal die Kaufnebenkosten. Dazu sollte man sich alte Häuser nicht schönreden...eine Kernsanierung kostet im Bereich von 1500-2000€ pro Quadratmeter, nach oben natürlich offen. Nach unten dagegen nur mit sehr viel Eigenleistung und Beziehung zu Handwerkern machbar, das ist eher nichts für den Durchschnittskäufer und mit 3 Kindern auch eine ziemliche Belastung für die Familie.


    Wenn ihr nicht ein Budget von 400k plus Nebenkosten stemmen könnt, würde ich eher von der Idee absehen. Sonst macht ihr euch nur unglücklich.

  • Vielleicht solltet ihr mal über die Möglichkeit eines Neubaus nachdenken oder euch zumindest mal informieren. Ich und meine Frau haben uns damals genau für so etwas entschieden.


    Der Grund für einen Neubau war, dass man nicht das Problem hat, das anfallende Restaurierungskosten ins unendliche gehen können. In unserem Bekanntenkreis hat sich damals leider mehrmals gezeigt, dass selbst Fachleute, die man ein Haus begutachten lässt sehr weit daneben liegen können, was anfallende Restaurierungskosten angeht. Und die Fachleute stehen am Ende nicht gerade dafür.


    Wir haben uns dann zuerst ein Grundstück gesucht und das erworben und dann ein Bauunternehmen mit dem Bau des Hauses beauftragt.

    Wenn man ein fertiges Haus kauft, bezahlt man die Grunderwerbsteuer sowohl auf das Grundstück als auch das Haus. Kauft man erst das Grundstück fällt nur dafür die Grunderwerbsteuer an und nicht für das Gebäude, was man dann drauf stellen lassen wird.


    Jeden Euro den ihr in Miete steckt ist definitiv weg. Jeden Euro den ihr in ein Eigenheim steckt bleibt praktisch gesehen erst einmal da, auch wenn man es nicht auf dem Konto sieht.


    Wir haben damals sogar in den ersten Jahren soviel Sondertilgungen gemacht, wie es nur ging. Das hat uns unter dem Strich Zehntausende!! Euros an Zinsen, welche man an die Bank zahlen hätte müssen gespart.

  • Vielleicht solltet ihr mal über die Möglichkeit eines Neubaus nachdenken oder euch zumindest mal informieren. Ich und meine Frau haben uns damals genau für so etwas entschieden.

    Neubau? Gut und schön. Die Vorteile hast du ja beschrieben, Stevieboy .


    Aber weniger gut und weniger schön sind mindestens diese beiden Aspekte.

    1) Du weißt am Anfang nicht, was der Neubau dich am Ende gekostet haben wird.

    2) Du weißt am Anfang nicht, wann du wirklich einziehen kannst.
    3) Je besser du 2) vertragsmäßig absicherst, umso höher ist der Einstandsbetrag unter 1).

    Besuche bereiten immer Freude. Wenn nicht beim Kommen, dann beim Gehen.

    Altes portugiesisches Sprichwort, Quelle unbekannt




  • Die Miete ist - bei rein sachlicher und nüchterner Betrachtung - kein "verlorenes Geld" sondern schlicht der Preis für die Überlassung einer Immobilie.

    Die Miete ist der Mietzins, wie ich oben schon geschrieben habe. Die ist genauso verloren, wie der Zins auf einen Hauskredit verloren wäre. Man bekommt aber halt auch etwas dafür, man darf in der Zeit in dem entsprechenden Objekt wohnen.

  • Vielleicht solltet ihr mal über die Möglichkeit eines Neubaus nachdenken oder euch zumindest mal informieren.

    Was die - aus meiner Sicht wichtigste - Frage auf der übergeordneten Ebene (egal ob es sich um Alt-, Bestands- oder Neubau handelt) nicht ändert oder klärt; siehe schon hier:

    Diese Miethöhe und auch der besagte Preis für ein altes Haus - könnten für eine eher bis sehr strukturschwache Gegend sprechen. Der Kauf eines Hauses ist - für den Normalverbraucher - immer und schon generell eine gewichtige Entscheidung (nicht ganz selten, die bislang größte Finanz-Entscheidung des Lebens), die sorgfältig abgewogen werden sollte. Noch mehr überlegen würde ich (ganz persönlich) mir aber den Kauf einer Immobilie in einer strukturschwachen Gegend (auch im Hinblick auf die zukünftige Wertentwicklung)


    Hierzu

    Jeden Euro den ihr in Miete steckt ist definitiv weg.

    Das kann man in dieser Pauschalität jedenfalls nicht sagen; siehe schon hier:

    Die Miete ist - bei rein sachlicher und nüchterner Betrachtung - kein "verlorenes Geld" sondern schlicht der Preis für die Überlassung einer Immobilie.

    Hierzu

    Jeden Euro den ihr in ein Eigenheim steckt bleibt praktisch gesehen erst einmal da

    siehe dazu schon hier:

    Bei der Kreditrate (Annuität) für eine Immobilie wird nur der in der Annuität enthaltene Tilgungsanteil in "Abtrag umgewandelt" - der größere Anteil geht (zunächst sprich für längere Zeit) als Zinszahlung an die Bank.

    Nur am Rande: Das hier eher (sehr) geringe Eigenkapital dürfte bei dem Vorschlag (Grundstückssuche samt Kauf sowie dann darauf ein Neubau) noch geringer i.V.z. Gesamtkaufpreis ausfallen als ohnehin schon ...


    Die Frage wäre dann, ob man das (Grundstück + Neubau) - bei den hier gegebenen Rahmendaten (Einkommen, Eigenkapital) - überhaupt finanziert bekommt ? Und falls ja, zu welchen Zinskonditionen (Stichwort: Beleihungsauslauf) ? Und wie sich eine solche hohe Verschuldung samt hoher Rate dann längerfristig auf das Leben und die Lebensqualität auswirken ?

  • Da liegen wir bei 1600 Euro mtl raten plus Nebenkosten, ohne Grundstück.


    Ich verstehe die Idee und das wäre natürlich die beste Lösung. Funktioniert bei uns aber nicht.

    Was bleibt die Alternative?

    Wir warten bis Eigenbedarf angemeldet wird und müssen dann umziehen. Miete steigt dann ohnehin und besser wird es sicher nicht.


    Naja. Ich überlege mal wie es weiter geht. Ihr habt einige Ansätze eingebracht die sehr hilfreich sind und Sichtweisen aufzeigen die ich nicht habe.

  • Ich denke, die Kernfrage ist eine ganz andere. Willst Du etwas vererben (Geldanlage für Kinder z.B.) oder nicht? Wenn ja, dann kann eine Immobilie sinnvoll sein. Wenn nicht, dann macht es nicht unbedingt Sinn, außer Du verkaufst die Immobilie wieder rechtzeitig (wann immer das auch ist) und verbrauchst den Kaufpreis zu Lebzeiten.

  • Die Miete ist der Mietzins, wie ich oben schon geschrieben habe. Die ist genauso verloren

    Warum soll die Miete verloren sein ? Denn Fakt ist doch:

    Die Miete ist - bei rein sachlicher und nüchterner Betrachtung - kein "verlorenes Geld" sondern schlicht der Preis für die Überlassung einer Immobilie.

    In dem Kontext

    Die Miete ist der Mietzins, wie ich oben schon geschrieben habe. Die ist genauso verloren, wie der Zins auf einen Hauskredit verloren wäre.

    Warum soll der Zins-Anteil in der Annuität verloren sein ? Es ist schlicht der Preis für die Ausleihung bzw. Überlassung des Kapitals seitens der Bank via dem Haus-Kredit.

    Man bekommt aber halt auch etwas dafür, man darf in der Zeit in dem entsprechenden Objekt wohnen.

    Was für beide Varianten sprich als Mieter (via der Mietzahlung) aber auch für den finanzierenden Käufer (via der Annuität aus Zins und Tilgung) gilt.


    Mit den Unterschied, daß bei immer gleicher Rate (jedenfalls während der Zinsbindungsfrist) durch die sukzessive steigende Tilgung bei gleichzeitig abnehmenden Anteil für die Zinszahlung (annuitätische Tilgung) die Immobilie (sehr oder weniger) langsam (Tempo je nach Höhe der gewählten Anfangstilgung) aber stetig entschuldet wird.


    Eine ganz andere Frage wäre, was eine solche (selbst jetzt Neubau-Immobilie) dann in 20 oder 30 Jahren in einer eventuell strukturschwachen Gegend noch für einen Marktwert hat - im Gegensatz zum einem Standort in einer großen Stadt, kleineren Schwarmstadt oder der Region in einem Ballungsgebiet ...