Dividenenaktien reballancing Vorgehen

  • McProfit

    Buy and hold heißt aber bei dir, dass du auch keine aktien nachkaufst von den Dividenden sondern mit deinem anfangs buy in einfach investiert bleibst oder hab ich das falsch rausgelesen zwischen den Zeilen?

    Bist du nur in Dividenden Titeln investiert die den Markt grob überall abstecken oder bist du auch über etfs im kompletten Markt drin?

    Ich frage mich halt ob es komplett abwegig/wenig sinnvoll ist neben meinem eingeschlagenen ETF Weg mit monatlichen Sparraten einzelne Dividenden Aktien nebenbei mit aufzubauen

    @John Bogle

    Ja sichere Aktien gibt es nicht, dessen bin ich mir bewusst. Im Vergleich zu anderen Aktien hätte das Wort weniger spekulativ vielleicht besser gepasst. Coca Cola zahlt seit 60 Jahren Dividenden. Ob das die nächsten 60 Jahre auch so geschieht weiß natürlich keiner. Der Spruch getrunken und gegessen wird immer kommt mir bei dieser Aktie allerdings in den Sinn

  • Lieber McProfit,

    (ich bin „die“ Fee. Es soll auch männliche geben, aber welcher Mann würde sich schon Depotfee nennen wollen? ^^ )

    Wir liegen in unseren Ansichten nicht wirklich weit auseinander. Ich komme natürlich nicht an deine 40jährige Börsenerfahrung heran, bei mir sind es nur 28 Jahre in Einzelaktien und deswegen ist dein Horizont und wahrscheinlich auch die Geduld größer. Was definitiv größer ist, ist die Höhe deines Depots und da sollten wir ganz ehrlich sein, es spielt bei dir finanziell keine Rolle, wenn ein paar Aktien für mehrere Jahre auf Tauchstation gehen um dann wieder in voller Schönheit aufzuerstehen. Meine Mittel sind begrenzter und so habe ich einen etwas anderen Maßstab in welchem Zeitraum sich ein Investment angemessen entwickeln sollte.

    Ich nutze Portofolio Performance um mein Depot zu tracken. Dort schaue ich mir bei meinen Aktien die Kennzahl IZF an. Wenn diese Zahl dort langfristig (länger als 5 Jahre) unter 5 Prozent landet, kommt die auf die Beobachtungsliste. Im Moment beobachte ich dort nur zwei Aktien, eine die ich 2018 gekauft habe und 4,28 % IZF hat und eine mit 4,9 %, die ich 2016 + 2018 gekauft habe. Bei beiden habe ich Geduld. Die erste Aktie schein auf Erholungskurs zu sein, die zweite ist ein Big Player und Markenführer, allerdings emanzipiert sich der asiatische Raum mit eigenen Produkten dieser Art. Letztere Aktie steht trotz besser Kennzahl deswegen unter besonderer Beobachtung.

    Wenn ich nun ein Multi-Millionen-Depot hätte, wärs mir absolut egal, weil alle beiden Akten mehr Rendite abwerfen als ein Festgeldkonto. Allerdings kann ich mir nicht unbegrenzt solche Aktien im Depot leisten, weil sonst der Gesamtschnitt nach unten gezogen wird und bei geringeren Depotwerten macht das schon einen Unterschied.

    Nur damit du beruhigt bist, McDonalds ist drin und bleibt drin, weil abgeltungsfreier Altbestand und Rendite über 5 Prozent. Amazon habe ich seit 2016, da stellt sich die Frage nach einem Verkauf erst gar nicht. :)

  • Coca Cola zahlt seit 60 Jahren Dividenden. Ob das die nächsten 60 Jahre auch so geschieht weiß natürlich keiner. Der Spruch getrunken und gegessen wird immer kommt mir bei dieser Aktie allerdings in den Sinn

    Ohne da näher einsteigen zu wollen: Die Dividenden-Historie spricht für sich. Auch der Ansatz, daß "immer getrunken und gegessen" wird. Das größte Plus dürfte aber wohl die Marke selbst inklusive dem Markennamen sein. Schwer bis kaum aufzuholen für Mitbewerber. Trotz Apple, Amazon, Microsoft, Alphabet usw. taucht Coca-Cola meist unter den Top 10 der bekanntesten und wertvollsten Marken auf. Eingriffe des Gesetzgebers und/oder ein verändertes Konsumverhalten könnte aber auch hier mehr oder weniger starke Einflüsse haben. Vermutlich würde darauf aber auch das Management der Firma erneut reagieren.

    Bei solchen Aktien wird - aus meiner Sicht - nicht selten der Hintergrund unterschätzt. Bei Coca-Cola der überragende Wert der Marke beispielsweise und bei McDonald`s beispielsweise die Tatsache, daß das eigentlich auch ein Immobilien-Unternehmen bzw. Imperium ist (80% der Gebäude und über 50% der Grundstücke gehören wohl dem Unternehmen). Allein die hohen Mieteinnahmen der weltweiten Filialen sorgen für eine gewisse Stabilität.

    Nichtsdestotrotz würde ich 15 besser 20 Einzelaktien als Untergrenze eines halbwegs diversifizierten Depots ansehen. Auswahl und Gewichtung sollten dabei dem eigenen Bild folgen.


    Dir weiter gute Gedanken und ebensolche Finanz-Entscheidungen !

  • Vielleicht nennt er sich dann "Depotprinz"?

    Warum nicht ? Er war ja nicht ganz ohne finanziellen Erfolg unterwegs. Wobei ich mir "Prinzen" einen Tick jünger vorstelle. Aber was weiß ich schon von Prinzen ...? Außer der Prinzenrolle fehlt mir da der Bezug.

    Hast Du den Sekt schon kaltgestellt?

    Hoffe bzw. denke mal, daß es bei McProfit statt auf Sekt auf Champagner hinausläuft. Verdient hätte er es sich auf jeden Fall. Zumal ich mich da (Urlaube betreffend) an eine frankophile Note zu erinnern meine.

    Deutsche Sekte haben international stark aufgeholt (wenigstens mal ein Bereich, von dem man das hierzulande sagen kann ...). Bei nicht wenigen Winzern (und "Manufakturen") kommt inzwischen Original-Flaschengärung (Methode Champenoise) zum Einsatz. Der ein oder andere dieser Sekte kann durchaus mit dem Original aus Frankreich konkurrieren.

    Für meinen Teil würde ich mich bei Champagner weiterhin für Bollinger oder - wenn es was Besonderes sein darf - Louis Roederer Cristal entscheiden. Soll es ein deutscher Winzersekt sein - immer Dönnhoff (gelegen am Flüßchen Nahe in Oberhausen) z. B. den 2019er Dönnhoff Pinot oder den 2019er Dönnhoff Blanc De Blancs. Zudem fair eingepreist - wenn man die Qualität bedenkt sogar "preiswert". Aber da dürften - wie auch beim Thema Finanzen - die Geschmäcker (sehr) verschieden sein.

  • Hast Du McProfit den Sekt schon kaltgestellt?

    Hoffe bzw. denke mal, daß es bei McProfit statt auf Sekt auf Champagner hinausläuft. Verdient hätte er es sich auf jeden Fall.

    Deutsche Sekte haben international stark aufgeholt (wenigstens mal ein Bereich, von dem man das hierzulande sagen kann ...). Bei nicht wenigen Winzern (und "Manufakturen") kommt inzwischen Original-Flaschengärung (Methode Champenoise) zum Einsatz. Der ein oder andere dieser Sekte kann durchaus mit dem Original aus Frankreich konkurrieren.


    Für meinen Teil würde ich mich bei Champagner weiterhin für Bollinger oder - wenn es was Besonderes sein darf - Louis Roederer Cristal entscheiden.

    McProfit ist Schwabe, der bleibt der Scholle treu. Der trinkt schon aus lokalpatriotischen Gründen Birnenschaumwein eines kleinen lokalen Produzenten. Probier den mal! Das ist mal etwas anderes, aber durchaus interessant. Auch die alkoholfreie Variante ist einen Schluck wert.

  • McProfit ist Schwabe, der bleibt der Scholle treu. Der trinkt schon aus lokalpatriotischen Gründen Birnenschaumwein eines kleinen lokalen Produzenten.

    Bin auch Lokalpatriot - aber dennoch Champagner von Bollinger und Louis Roederer nicht abgeneigt ...

    Zwar nicht Schwaben aber immerhin Baden-Württemberg und kein Schaumwein aber immerhin Edelbrände von der Destillerie Senft in Salem (Bodenseekreis): Cöxchen, Williams Birne sowie Mirabelle spielen fast in einer eigenen Liga und können international mit den Besten mithalten.

    Mehr "Prozente" wird auch McProfit anderweitig nur schwer zusammenbekommen ...

  • Hallo liebe Forums-Freunde

    und Forums-Freundinnen

    Es ist schön, wenn hier im Forum auch mal der Humor nicht zu kurz kommt

    Das Thema Dividendenstrategie zieht sich seit Jahren schon durch das Forum

    Ich selbst bin bekanntlich ein großer Fan dieser Strategie.

    Allerdings bin ich hier in mehrfacher Hinsicht auch eine Ausnahme

    Zum ersten wohl mit demnächst 80 Lenzen, einer der ältesten Schreiber hier

    Zum anderen aber auch schon seit über 40 Jahren aktiv an der Börse

    Und dann auch noch das Glück mit relativ hohem Vermögen gesegnete zu sein

    Bei einer solchen Kombination ist natürlich die Dividendenstrategie ideal.

    Man bekommt alle drei Monate automatisch seine Erträge.

    Diese Woche war mal wieder so eine Zahltag, Microsoft, McDonald’s, Johnson und Johnson und andere haben Dividende überwiesen

    Dazu durchweg auch dieses Jahr wieder höher als in den Vorjahren.

    Wenn einem diese Kapitalerträge als Einkommen oder Zusatzeinkommen zum Leben reichen, ist die Kursentwicklung der Aktien eher zweitrangig

    Das ist ähnlich wie bei den meisten schwäbischen Immobilienbesitzern mit ihrer Miete.

    Solange die Miete kommt und hin und wieder erhöht werden kann, ist der Wert der Immobilie eher etwas für die Erben

    Inzwischen hat Forumsfreund Achim Weiss auch mir schon X mal vorgerechnet, dass eine Dividendenstrategie am Ende keine bessere Rendite hat als der Aktienkauf ohne Blick auf die Dividenden.

    Wenn ein Schwabe statt in Immobilien in Aktien investiert, dann legt er zumindest Wert auf größtmögliche Sicherheit

    Ich habe mich daher in den letzten Jahrzehnten nur für solche Unternehmen entschieden, die seit möglichst 100 Jahren oder länger nicht nur Bestehen,

    sondern jedes Jahr Dividende bezahlt haben.

    Das ist keine Garantie für die Zukunft,

    aber immerhin eine hohe Wahrscheinlichkeit.

    Weiterhin habe ich immer auf solche Unternehmen geachtet,

    die seit Jahrzehnten nicht nur jedes Jahr Dividende zahlen,

    sondern jedes Jahr eine höhere.

    Das ist dann die berühmte Dividenden Steigerungsrate.

    Im Falle von McDonald’s sind das zum Beispiel jedes Jahr 8 % um die McDonald’s seit Jahrzehnten die Dividende jedes Jahr erhöht

    Dies führte dann zu der hohen jährlichen Rendite, die man im Laufe der Zeit erzielt, bezogen auf den Einkaufskurs.

    Aber nochmals,

    das ist eben die Strategie vom schwäbischen McProfit.

    Jeder muss seinen eigenen Weg finden

    Viele Grüße aus Stuttgart McProfit

  • Inzwischen hat Forumsfreund Achim Weiss auch mir schon X mal vorgerechnet, dass eine Dividendenstrategie am Ende keine bessere Rendite hat als der Aktienkauf ohne Blick auf die Dividenden.

    Er hat Dich extra noch auf den Dividendentermin Deiner Lieblingsaktie McD hingewiesen und Dir geraten, Dir zu diesem Anlaß ein gutes Glas heimischen Birnenchampagners zu genehmigen (Ich darf das so sagen, dem Hersteller selbst sind die Franzosen deswegen aufs Dach gestiegen).

    Was wahr ist, darf auch wahr bleiben.

  • Hallo Forumsfreund tomujerry

    Da ich als Dividendenfans bekannt bin, muss ich Dich korrigieren.

    COCA COLA zahlt nicht seit erst seit 60 Jahren jedes Jahr Dividende sondern schon seit 1893.

    Das sind bis heute somit 131 Jahre und zwar ohne Ausnahme.

    Es wird aber noch besser:

    COCA COLA steigt seit 1963 jedes Jahr die Dividende ujm durchschnittlich 5% pro Jahr.

    Davon können schwäbische Immobilienbesitzer bzw. Vermieter nur träumen.

    Die persönliche jährliche Dividende bei Coca Cola liegt daher bei Daueranleger bei über 10%.

    Noch länger als Coca Cola zahlt übriges PROCTER & GAMBLE (Pampers, Ariel) Dividende.

    Seit 1891 jedes Jahr ohne Ausnahme.

    Auch bei der jährlichen Steigerung braucht sich der PampersHersteller nicht zu verstecken.

    Er steigert seit über 60 Jahren JEDES JAHR ohne Ausnahme die Dividende,

    so dass ich eine Anfangsdividende von rund 2% bereits nach 10 Jahren auf 6% jährlich erhöht hat.

    Natürlich ist das immer noch keine Garantie, dass das auch in Zukunft so weitergeht, aber eine hohe Wahrscheinlichkeit. Solange die Weltbevölkerung immer noch wächst und jedes Jahr mehr Kinder geboren werden, ist die Umstatzsteigunger bei Windeln auf jeden Fall sicherer als eine Umsatzsteigerung z.B. bei einem Autohersteller.

    Viel Geduld und Ausdauer wünscht McProfit

  • McProfit das sind natürlich absolut starke Zahlen, da bin ich absolut bei dir. Was würdest du denn als erfahrener Dividendenfreund sagen, was DAGEGEN spricht neben seinem monatlichen ETF Sparplan nebenbei ein Einzelaktiendepot mit bspw Werten wie Coca Cola aufzubauen? Oder macht es bei geringen Summen einfach keinen Sinn, da die Aktie den Durchschnittsmarkt auf dem ausschüttenden Ftse all world nicht um Welten schlägt?

    Würdest du bei einem Kurssturz der Aktie zugreifen(bzw aufstocken in deinem Fall)? Weil persönlich bin ich von den ETFs absolut überzeugt, sonst würde ich den nicht besparen mit 15% meines Einkommens. Mich reizt es aber einfach sehr auch Einzeltitel dazu zu haben. (Haben=halten)

  • McProfit das sind natürlich absolut starke Zahlen, da bin ich absolut bei dir. Was würdest du denn als erfahrener Dividendenfreund sagen, was DAGEGEN spricht neben seinem monatlichen ETF Sparplan nebenbei ein Einzelaktiendepot mit bspw Werten wie Coca Cola aufzubauen? Oder macht es bei geringen Summen einfach keinen Sinn, da die Aktie den Durchschnittsmarkt auf dem ausschüttenden Ftse all world nicht um Welten schlägt?

    Würdest du bei einem Kurssturz der Aktie zugreifen(bzw aufstocken in deinem Fall)? Weil persönlich bin ich von den ETFs absolut überzeugt, sonst würde ich den nicht besparen mit 15% meines Einkommens. Mich reizt es aber einfach sehr auch Einzeltitel dazu zu haben. (Haben=halten)

    Ich bin zwar nicht der liebe McProfit aber wenn du der Meinung bist in dir steckt der zweite Warren Buffett und du bist ein genialer Stockpicker dann frage nicht sondern mache es. Ich würde es nicht machen. Niemand kann dir sagen dass deine Einzelaktien besser laufen werden als der Gesamtmarkt. Wir können dir aber garantiert sagen dass Einzelaktien ein höheres Risiko haben als ein bunter Blumenstrauß von 4.000 Unternehmen. Einzelaktien im Vergleich eines globalen breit diversifizierten Welt Aktien ETF passen m. E. nicht zum Verhältnis Rendite zu Risiko. Vorallem "in the long run".

    Auch verstehe ich die Frage nicht ob bei einem Kurssturz einer Einzelaktie zu greifen sollst ? Dein Welt ETF macht dies doch automatisch wenn du ihn weiterhin besparst, aber risikoloser. Falls du trotzdem deine Einzelaktien tätigst wieviel in Prozent vom Portfolio machen sie aus und hätte das überhaupt eine spürbaren Effekt? Ich denke nicht. Unabhängig davon hat der ETF den Vorteil der Teilfreistellung im Vergleich zur Einzelaktien und du darfst dich mit der ausländischen Quellendteuer nicht auseinandersetzen.

    Es ist natürlich deine Entscheidung und es steht mir nicht zu dir etwas vorzuschreiben mein Freund. Nur du kommst sehr emotional herüber. Und Emotionen und Börse geht selten gut. Du möchtest mit deinem Investment gut und sicher ankommen (nehme ich mal an) und nicht Schiffbruch erleiden.

  • Das ist eben das Problem. Mit 10% vom Depot wird man langfristig keinen großen Wurf machen, selbst dann nicht wenn die Einzelaktien besser laufen als der Index.

    Deshalb wie @John Bogle schon sagte. Entweder man hat einen signifikanten Anteil an Einzelaktien oder es ist in homöopathischen Dosen nur für die Stillung des Zockerbedürfnisses.

    Wenn man Spaß dran hat OK aber notwendig ist es nicht, schon gar nicht für ein Altersvorsorgedepot.

    Man wendet ein Vielfaches an Zeit auf ggü. der Auswahl eines geeigneten ETFs und für was? Am Ende bleiben die meisten von der Rendite her zurück.

    Es hat ja auch einen Grund warum die meisten aktiven Fondsmanager den Markt nicht langfristig schlagen.

    Psychologisch ist die Auswahl von Einzelaktien auch schwierig weil man ständig Entscheidungen treffen muss. Nachkaufen? Verkaufen? Liegen lassen? Umschichten? etc.

    Ich kann das einem Privatanleger der noch ein funktionierendes Privatleben hat nicht empfehlen. Klar, man kann auch einfach 40 Aktien kaufen und nie mehr rein schauen aber dann tut's auch der ETF.

  • Ich kann nur von mir ausgehen, habe über mehrere Jahre, neben meinem Fonds später ETF, auch Einzelaktien gehalten, insgesamt war der ganz simple ETF auf den MSCI World erfolgreicher. Außer einer Aktionärsversammlung die ich gerne mal erleben wollte, hat es nicht allzu viel gebracht. Hinzu kommt, wie bereits geschrieben, sich mit Geschäftsberichten und Analysen zu beschäftigen, diese Zeit nutze ich jetzt lieber mit der Familie und Freunden. Wer natürlich das Ganze als sein Hobby betrachtet kann es ruhig machen, es ist ja auch nicht ausgeschlossen, besser zu sein als ich.

  • Ich habe auch wenige, kleine Positionen in Einzelaktien. Ich freue mich immer wieder mal, wenn eine davon überdurchschnittlich gestiegen ist.

    Dummerweise vergleiche ich meine Einzelaktienposition regelmäßig mit dem MSCI-World und stelle am Jahresende häufig fest, dass die Benchmark besser war, als ich.

    Hinzu kommt, dass für diese Berechnung viele, kleine Dividenden zu berücksichtigen sind, was unnütz Arbeit macht. Für eine sinnvolle Wiederanlage reichen diese Beträge nicht.

    Hoffentlich schaffe ich es mal, mich von Einzelaktien komplett zu verabschieden. Zumindest die Tendenz stimmt bei mir.

  • Dann schreibe ich auch mal meine Geschichte zum Thema Dividenden Aktien.

    Ich habe die letzten ~12 Jahre nahezu ausschließlich in Einzelaktien investiert, Fokus auf Dividenden-Aktien. Habe mein Depot dann auch immer gegen den MCSI World verglichen und meistens lief es etwas schlechter.

    Ich habe mir dann immer gesagt, dass das nur vorübergehen sein wird, weil Tech zur Zeit so gut läuft. Irgendwann werden auch die Value-Titel wieder besser laufen. Im Endeffekt denke ich, ich habe mir die schlechtere Performance schön geredet.

    Vielleicht performen in den nächsten 10 Jahren wirklich wieder die Dividenden-Titel besser als der Gesamtmarkt, wir werden sehen.

    Jedenfalls habe ich im letzten Monat dann großes Aufräumen in meinem Depot gemacht. Ich habe mich entschieden, mich von den Einzelaktien zu trennen und in den Vanguard FTSE All World zu investieren.

    Das "Problem" dabei ist/war: In meinem Depot haben sich 6-stellige Kursgewinne angehäuft und bei einem kompletten Verkauf wären Steuern im mittleren 5-stelligen Bereich fällig geworden. Die zu bezahlen war/bin ich (noch) nicht bereit.

    Also habe ich zuerst alle meine Verlustpositionen verkauft, um einen Verlusttopf aufzubauen. Danach habe ich dann so viele Gewinner verkauft, dass der Verlusttopf wieder aufgebraucht wird. Das frei gewordenen Kapital habe ich dann in den FTSE All World investiert.

    Durch dieses Vorgehen konnte ich mein Depot immerhin so umbauen, dass nun 2/3 im ETF stecken und nur noch 1/3 in Einzelaktien. Diese würde ich gerne auch noch los werden, aber das würde wie oben geschrieben so viel Steuer kosten, dass ich das aktuell nicht machen möchte. Mein Plan ist aktuell auf die nächste Korrektur zu warten, so dass die Kursgewinne abschmelzen und ich steuerlich günstiger verkaufen kann.

    Auf jeden Fall fühle ich mich wohl mit der Entscheidung, den Anfang gemacht zu haben und inzwischen den Hauptteil meines Vermögens in einem World ETF zu haben.

  • Du hast von ichbins und Hornie auch zu lesen bekommen wie es in der Realität läuft. Das eben man mit seinen Investments auch hinter dem Index zurück liegen kann - mit hoher Wahrscheinlichkeit. Und das bei höherem Risiko.

    In den Medien werden tolle Aktiendepots vorgestellt ("Aktien für die Ewigkeit"). Es werden die ganzen Highflyer genannt. Aber man sieht nicht die Performance über einen langen Anlagenzeitraum der Investoren. Auch hört und liest man nicht die Fälle in denen Investoren ins Klo gegriffen haben. Das würde auch keine Klicks bei YouTube oder zunehmende Abonnements nach sich ziehen.

    Wenn es dein Hobby ist dich mit Bilanzen, Analysen, Politik und Wirtschaft einzulesen und du Freude daran hast...aber meine Lebenszeit auf Erden ist begrenzt. Ich möchte diese anderweitig nutzen und tolle Emotionen in anderen Lebensbereichen sammeln als vor einer matten PC Bildschirmfläche samt kreisenden Gedanken.

    Vielleicht machst du das mit deinen Einzelaktien. Vielleicht lesen wir auch in 5 Monaten einen neuen Thread von dir "Hilfe die Aktie hat korrigiert. Soll ich nachkaufen ? Was meint ihr ?".

    Ich möchte mir solche Gedanken nicht stellen und damit beschäftigen. Ich habe nur meinen 1 Welt Aktien ETF. Der ist schon breit gestreut (in der Anlageklasse). Eine Hinzunahme von Einzelaktien macht das Depot nicht breiter diversifizierter sondern es wäre nur eine Übergewichtung eines bestimmten Bereiches mit der Wette und Hoffnung besser abzuschneiden als der Markt.

    Mein 1 Welt ETF ist entspannt und performed. Gibt wichtigere Dinge im Leben.

  • Hallo Forumsfreund michael_d

    An Deiner persönlichen Geschichte ist viel Wahres dran.

    Ob Einzelaktien am Ende eine bessere Rendite haben als ein ETF Fonds ist nicht so eindeutig, auch wenn Dein eigenes Ergebnis anders aussieht.

    Ich selbst habe den größten Teil meines Vermögens in Einzelaktien (mit Dividende) angelegt.

    Dies vor allem deshalb weil es eben in den 1980er und 1990er Jahren noch keine ETFs gab un diese eigentlich erst in den letzten 10 - 15 Jahren richtig ins Bewußtsein gerückt sind.

    Eine Umschichtung von Einzelaktien in ETF geht in der Regel nicht, weil dann sofort bei der Umschichtung hohe Steuer auf die aufgelaufenen Buchgewinne anfällt.

    Behält man die Aktien jedoch dann fällt die Steuer nicht sofort sondern an, sondern erst dann an, wenn man die Aktien verkaufen will oder muss oder eben für die Erben.

    (Leider hat nicht jeder Langfristanleger Verlustpositionen die man erst verkaufen kann)

    Das Argument dass Einzelaktien ein größeres Risiko haben als ein ETF lass ich nicht gelten.

    Wer bei der Auswahl nur auf internationale Weltkonzerne setzt hat, bereits ab einer Mischung von 10 Unternehmen kein größeres Verlustrisiko als bei 1.000 Aktien, höchstens eine höhere Schwankung im Wert. (wurde schon x mal untersucht)

    Man sieht es auch daran:

    Im DOW JONES Index sind nur Aktien von den größten 30 Firmen enthalten.

    Dennoch hat der Dow Jones in den letzen 40 Jahren seit ich an der Börse bin, seinen WErt von 1.000 Punkten auf aktuell über 40.000 Punkte gestiegert.

    Aus 1.000 Dollar wurden seit 1980 bis heute 40.000 Dollar.

    Nicht vergessen:

    Beim DOW JONES kommt noch die Dividende EXTRA dazu.

    Dieser Hinweis nur deshalb weil hier das Risiko von Einzelaktien gegenüber einem ETF übertrieben dargestellt wurde.

    Wichtig ist natürlich bei Einzelaktien auch auf eine Branchenmischung und evlt. Ländermischdung zu achten.

    Wobei z.B. die US-Konzerne meist keine rein amerikanischen Unternehmen sind sondern ihren Umsatz und Gewinn auf dem Weltmarkt erzielen

    (Procter&Gamble, CocaCola, Microsoft, Medtronic-Herzschrittmacher,)

    Wenn mich heute ein Neuling fragt ob er Einzelaktien oder ETF nehmen soll, rate ich ihm eher zu ETF allerdings auch deshalb weil die DIVIDENDEN-Strategie erst bei größeren Vermögen ein Thema ist.

    Sollte es einem Anleger vor allem um Dividende gehen (SO WIE MIR !!)

    dann halte ich unverändert Dividendenaktien die bessere Wahl als ein Dividenden-FONDS.

    Der Grund ist einfach und ich habe ihn hier schon x mal beschrieben.

    Ich achte beim Kauf von Dividendenaktien nicht so sehr auf die aktuelle Dividendenrendite.

    Die ist meist zwischen 1% und 6% pro Jahr.

    Ich achte darauf dass ZUSÄTZLICH zur Dividende auch der KURS der Aktie langfristig steigt.

    Daher würde ich nie eine BASF oder Daimler Aktie kaufen.

    Die haben wohl aktuell Dividenden von bis zu 8% pro Jahr, dafür aber seit Jarhzehnten nur ein Auf und AB beim Aktienkurs.

    Das wichtigste Kriterium wird leider auch von vielen Dividendenfonds nicht so sehr beachtet.

    Das ist die Dividenden-Steigerungsrate.

    D.h. welche Firma zahlt nicht nur jedes Jahr Dividende sondern welchen Firma steigert die Dividende jedes Jahr ohne Ausnahme.

    Das sind die echten Perlen für Langfristanleger mit Dividendeninteresse.

    Es gibt zahlreiche Firmen die seit Jahrzehnten die Dividende jedes Jahr um 10% oder mehr erhöhen.

    Das gibt langfristig eine persönliche Dividende die schnell die 10% Marke PRO JAHR überschreitet.

    McDonalds erhöht seit rund 30 Jahren die Dividende jedes Jahr um Durchschnittlich 8%.

    Daher beträgt meine persönliche Dividende inzwischen bereits 20% pro Jahr bezogen auf den Einkaufspreis.

    Ganz nebenbei ist McDonals aber auch noch im Kurs von 20 auf über 200 Dollar gestiegen.

    Da kann eine BASF trotz aktuell 7% Dividende nicht mithalten.

    Du siehst, das ist ein langes Thema und jeder Anleger muss für sich entscheiden was ihm wichtig ist.

    Viele Wege führen nach Rom - das wure hier schon mehrfach gesagt.

    Gilt unverändert.

    Viel Erfolg wünscht Dir McProfit