Geldanlage mit 89

  • Hallo zusammen! Meine Oma wurde jahrelang von ihrem Finanzberater wortwörtlich über den Tisch gezogen. Nun stehe ich vor der Aufgabe ihr investiertes Vermögen (ca. 100.000€) sinnvoll neu anzulegen. Aufgrund ihres Alters möchte sie natürlich keine all zu großes Risiko eingehen und sich am liebsten auch ein zusätzliches Taschengeld als Dividende auszahlen lassen.

    Ich dachte zunächst an Staatsanleihen und Dividen-etfs. Vielleicht hat jemand ja noch weitere Ideen und Tips was man in so einem Fall beachten sollte. Vielleicht auch bezogen auf den Erbfall, usw.

    Vielen Dank und beste Grüße!

  • Elena H.

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Meine Oma wurde jahrelang von ihrem Finanzberater wortwörtlich über den Tisch gezogen.

    Das kann ja überhaupt nicht sein, Finanzberater gibt es schließlich nicht. Was ist denn da jahrelang passiert?

    Nun stehe ich vor der Aufgabe, ihr investiertes Vermögen (ca. 100.000€) sinnvoll neu anzulegen.

    Wie ist das Vermögen denn bisher investiert?

    Aufgrund ihres Alters möchte sie natürlich kein all zu großes Risiko eingehen und sich am liebsten auch ein zusätzliches Taschengeld als Dividende auszahlen lassen.

    Ich dachte zunächst an Staatsanleihen und Dividenden-ETFs. Vielleicht hat jemand ja noch weitere Ideen und Tips, was man in so einem Fall beachten sollte. Vielleicht auch bezogen auf den Erbfall, usw.

    Ich bin diesbezüglich skeptisch. Aus Deiner Wortwahl heraus habe ich nicht den Eindruck, daß Du selbst ein besonders versierter Anleger bist.


    Finanzplanung muß immer ganzheitlich sein, auch in diesem Alter. Wenn man Rat bei anderen sucht, muß man denen die aktuelle Lage allerdings nachvollziehbar darstellen.


    Der Wunsch, nunmehr alles besser machen zu wollen als bisher, ist allein nicht ausreichend.

  • Ich kann Dir nur sagen, wie ich es für meine Mutter mache. Rendite spielt für meine Mutter keine Rolle mehr.

    In Abstimmung mit meiner Mutter haben wir eine Festgeldtreppe 'gebaut'.

    1/4 Ihres Geldes liegt auf einem Tagesgeldkonto

    3/4 liegen in 3 Festgeldern, die jedes Jahr fällig werden. Nach Fälligkeit wird dann jeweils die FG-Treppe wieder neu angebaut.


    Damit ist sichergestellt, dass meine Mutter innerhalb eines Jahres auf jedem Fall Zugriff auf 50% Ihres liquiden Geldes hat (z.B. kurzfristiger Umzug in ein Pflegeheim).

    Aufgrund ihres Alters möchte sie natürlich keine all zu großes Risiko eingehen und sich am liebsten auch ein zusätzliches Taschengeld als Dividende auszahlen lassen.

    Ich dachte zunächst an Staatsanleihen und Dividen-etfs. Vielleicht hat jemand ja noch weitere Ideen und Tips was man in so einem Fall beachten sollte. Vielleicht auch bezogen auf den Erbfall, usw.

    Ein möglicher Erbfall sollte bei der Geldanlage m.E. keinerlei Rolle spielen. Ist schließlich das Geld meiner Mutter. Mir ist wichtig, dass meine Mutter die Geldanlage vollständig versteht. Daher Tages- und Festgeld.

    Und wenn Sie ein zusätzliches 'Taschengeld' braucht, dann nimmt Sie halt regelmäßig etwas von Tagesgeld. Dafür braucht es keine Dividenden.

    Meine Mutter ist aber eher sparsam, so dass Sie von Ihrer Rente weiterhin spart und das Geld eher immer mehr wird. :rolleyes:

  • Ich kann Dir nur sagen, wie ich es für meine Mutter mache. Rendite spielt für meine Mutter keine Rolle mehr.

    Das ist für eine durchschnittliche 89jährige wohl so.

    In Abstimmung mit meiner Mutter haben wir eine Festgeldtreppe 'gebaut'.

    1/4 Ihres Geldes liegt auf einem Tagesgeldkonto

    3/4 liegen in 3 Festgeldern, die jedes Jahr fällig werden. Nach Fälligkeit wird dann jeweils die FG-Treppe wieder neu angebaut.

    Das dürfte eine sinnvolle Lösung sein.


    Solange man aber nicht weiß, was da ist und wie das angelegt ist, kann man nicht abschätzen, ob diese Lösung technisch überhaupt möglich ist. So ziemlich das einzige, was wir bisher wissen, ist, daß die alte Dame bisher finanzoptimiert wurde. Es ist ja nicht ausgeschlossen, daß die 100 T€ beispielsweise in einem geschlossenen Immobilienfonds stecken.

  • Also wenn deine Oma noch rüstig ist, soll die mal richtig Party machen statt für die Erben zu sparen.

    Wenn Sie noch rüstig ist, sollte Sie immer mal wieder Party machen. Bei 100.000€ sollte ja mehr als eine Party drin sein! ;)

    Ich wäre schon froh, wenn meine Mutter einsehen würde, dass Sie nicht mehr weiter sparen muss, sondern Ihre Rente ganz entspannt verleben soll (z.B. Essen gehen, sich statt Bus ruhig mal ein Taxi gönnen, usw.).

  • Wenn es nur für die Oma mit 89 ist, dann alles auf Tagesgeld und das Kapital bis zum Lebensende verzehren. Wenn vererbt werden soll, dann all in MSCI ACWI IMI. Oder ein Mittelding -je nach Geschmack

  • Ich wäre schon froh, wenn meine Mutter einsehen würde, dass Sie nicht mehr weiter sparen muss, sondern Ihre Rente ganz entspannt verleben soll (z.B. Essen gehen, sich statt Bus ruhig mal ein Taxi gönnen, usw.).

    Dafür kann sowas wie ein Auszahlplan oder Dividenden-ETF aber tatsächlich sinnvoll sein, rein psychologisch. Weil es gerade für sparsame Leute leichter ist, die Auszahlung gedanklich mit dem Schild "Extra-Taschengeld, um sich was zu gönnen" zu versehen. Da ist die Hürde, das Geld auch wirklich auszugeben, vielleicht geringer als wenn man dafür erst etwas vom mühsam angesparten Bestand verkaufen (oder bei Tages-/Festgeld: "abheben" bzw. "verbrauchen") müsste.

  • Dafür kann sowas wie ein Auszahlplan oder Dividenden-ETF aber tatsächlich sinnvoll sein, rein psychologisch. Weil es gerade für sparsame Leute leichter ist, die Auszahlung gedanklich mit dem Schild "Extra-Taschengeld, um sich was zu gönnen" zu versehen. Da ist die Hürde, das Geld auch wirklich auszugeben, vielleicht geringer als wenn man dafür erst etwas vom mühsam angesparten Bestand verkaufen (oder bei Tages-/Festgeld: "abheben" bzw. "verbrauchen") müsste.

    Nutzt ja nix, wenn schon die Rente nicht ausgegeben wird. :rolleyes:

    Meine Mutter 'spart' von Ihren Renten aktuell so 400€/Monat und Ihre Kapitalerträge (tages- und Festgeldzinsen) kommen dann auch noch dazu.

    Ist natürlich ein Luxusproblem.

  • Ich verstehe die Aufregung nicht so recht, Omi ist 89 und hat 100k, der Enkel macht sich Gedanken wie am besten anlegen. Mehr wissen wir nicht, wird monatlich was gebraucht oder reicht die Rente? Soll für eine eventuelle Pflege, oberhalb des Durchschnitts, angespart werden? Oder soll die nächste und übernächste Generation erben? Es gibt noch zig andere Möglichkeiten, alles was hier empfohlen wurde, ist gut gemeint aber ohne Kenntnis der Ziele nicht wirklich eine große Hilfe. monstermania hat in einem der ersten Antworten geschrieben, wie er bei seiner Mutter vorgeht, mehr gibt es wohl auch nicht zu empfehlen.

  • Ich wäre schon froh, wenn meine Mutter einsehen würde, dass Sie nicht mehr weiter sparen muss, sondern Ihre Rente ganz entspannt verleben soll (z.B. Essen gehen, sich statt Bus ruhig mal ein Taxi gönnen, usw.).

    Vielleicht tut sie das ja. Essen gehen ist nicht automatisch ein großes Vergnügen (für mich jedenfalls nicht), und sich mit einem Taxi herumfahren zu lassen, bei dem man dem Fahrer an jeder Ecke sagen muß, wie es weitergeht, auch nicht.


    Geld ausgeben ist nicht automatisch lustvoll. Ich empfinde es als höchst erfreulich, daß ich nicht aufs Geld schauen muß*. Ich habe mal meine Mutter gefragt, warum sie sich keinen Pelzmantel kaufe, sie könnte ihn sich doch leisten. Antwort: Das gibt mir nichts. Vermutlich ginge es mir genauso.


    Am Freitag war ich zuletzt aus zum Essen. Das Essen selbst war tolerabel, das Lokal aber unangenehm laut und hell. Mein Tischnachbar hatte interessante Dinge zu erzählen, er hat mich wunderbar unterhalten. Ich hätte mir das, wovon er mir berichtete, lieber mit einem Glas Rotwein bei ihm oder bei mir angehört, und sei es, daß es zum Essen nur ein paar Kräcker gegeben hätte. Das hätte sicher auch weniger gekostet, aber das ist diesbezüglich nicht der Punkt. Genuß und Lebensfreude hängen nicht direkt proportional am Geld, auch in höheren Lebensjahren nicht.


    * obwohl ich natürlich längst nicht finanziell frei bin, denn die 100-m-Yacht liegt weiterhin außerhalb meiner Reichweite (und das wird auch immer so bleiben).

  • Nutzt ja nix, wenn schon die Rente nicht ausgegeben wird. :rolleyes:

    Meine Mutter 'spart' von Ihren Renten aktuell so 400€/Monat und Ihre Kapitalerträge (tages- und Festgeldzinsen) kommen dann auch noch dazu.

    Ist natürlich ein Luxusproblem.

    99,99% Teilrente beantragen und monatlich 400 EUR an freiwilligen Beiträgen in die Rentenversicherung einzahlen.

    Macht nach einem Jahr Richtung 25 EUR monatlicher Rentensteigerung, mit den Zuschlägen noch einmal mehr.


    Ist natürlich eine Luxuslösung. 8o


    Die alte Schule wirst Du Ihr kaum austreiben können, selbst wenn Du es wolltest.

  • Hallo zusammen! Meine Oma wurde jahrelang von ihrem Finanzberater wortwörtlich über den Tisch gezogen. Nun stehe ich vor der Aufgabe ihr investiertes Vermögen (ca. 100.000€) sinnvoll neu anzulegen.

    Eine für mich wichtige Frage steht noch im Raum:
    Ist das die Sichtweise der alten Dame oder ist das die Sichtweise des Enkels?


    Es war und ist das Geld der Oma und was sie damit tut, bzw. in der Vergangenheit getan hat, war nun einmal ihre ganz persönliche Entscheidung. Welche unvorteilhaften Anlagen da vorhanden sein sollen, wird in dem Beitrag leider nicht gesagt - wäre aber wichtig um zu wissen, was man überhaupt verändern kann.


    In welcher Rolle fragt der Enkel in diesem Forum? Ist er "nur" Berater der alten Dame, meint es gut und versucht mit Ratschlägen, die Geldanlage seiner Großmutter zu optimieren oder ist er Betreuer und muss sich aktiv um Oma's Finanzen kümmern?


    Ist es die ausschließliche Sichtweise des Enkels und die alte Dame ist noch voll geschäftsfähig, dann wird es schwer werden die Oma davon zu überzeugen, dass sie künftig alles anders machen soll.

    Ich tue mich sehr schwer damit, in diesem Fall irgendwelche Ratschläge zu geben, die eventuell von der eigentlichen Person -der Oma- gar nicht gewünscht sind.

    Ist es die Sichtweise der alten Dame, dass sie schlecht beraten wurde und hat den Enkel gebeten, sich künftig um ihr Geld zu kümmern, dann wird sie aufgrund des fortgeschrittenen Alters und der vermutlich nicht vorhandenen Kenntnisse über Geldanlagen auch weiterhin keine Experimente (Oma's Sichtweise) wagen.


    Ein alter Mensch, der z.B. bisher kein onlineBanking gemacht hat, wird niemals Geld bei einer Direktbank oder einem Neobroker anlegen - auch nicht, wenn es noch so kostengünstig wäre oder der Ertrag besser ist.

    ....
    Die alte Schule wirst Du Ihr kaum austreiben können, selbst wenn Du es wolltest.


    Ist der Enkel als Betreuer für die Geldangelegenheiten zuständig, dann müsste man noch viel mehr wissen, als das, was im Beitrag gesagt wurde.
    Wie ist die Familiensituation (Kinder, weitere Enkel)?
    laufende Einkünfte und laufende Ausgaben

    wie ist das Geld angelegt, und und .....
    Wohn- und Pflegesituation etc.

  • Guten Tag,


    Ein Beispiel für "eine Festgeldtreppe" wäre gut.

    Vielleicht mit akt. Konditionen bei den Banken, falls bekannt.

    Es gibt hier ganz sicher Experten in dem Thema.


    1000 Dank!


    P.S

    Postbank :

    3,1% Tagesgeld ab 1.12.2024 für 6 Monate.

    Einzahlung nur bis 25.11. 2024.

    Meinug dazu?

  • Ein Beispiel für "eine Festgeldtreppe" wäre gut.

    Vielleicht mit akt. Konditionen bei den Banken, falls bekannt.

    Es gibt hier ganz sicher Experten in dem Thema.

    Hmm,

    einfach einen Anbieter mit guten Zinsen wählen und dann mehrere Festgelder mit unterschiedlichen Laufzeiten abschließen (z.B. 1,2,3,4,5 Jahre).

    Dabei natürlich die Grenzen der Einlagensicherung berücksichtigen. Also 100.000€ pro Kunde und Bank!

    z.B. bei der Leaseplanbank in den NL.

    1 Jahr zu 3,4% p.a. - 5 Jahre zu 3,35% p.a.


    So könnte man 100.000€ zu 5 Tranchen zu je 20K€ anlegen.

    Nach einem Jahr wird dann wieder ein Neues 5 jähriges Festgeld abgeschlossen und die Festgeldtreppe wieder verlängert.


    P.S

    Postbank :

    3,1% Tagesgeld ab 1.12.2024 für 6 Monate.

    Einzahlung nur bis 25.11. 2024.

    Meinug dazu?

    Aktuell Volkswagenbank 3,3 % p.a. mit 6 monatiger Zinsgarantie.

    was ab 01.12. ist wissen wir heute noch nicht. Möglich dass der Leitzins im Oktober nochmal gesenkt wird.

  • Postbank :

    3,1% Tagesgeld ab 1.12.2024 für 6 Monate.

    Einzahlung nur bis 25.11. 2024.

    Meinug dazu?

    Was heißt "Einzahlung nur bis 25.11.2024"? Der Vorteil eines Tagesgeldkontos liegt ja gerade darin, dass man täglich und jederzeit Geld einzahlen oder auch entnehmen kann.