... bzw. von interessierter Seite verbal gestrichen wird. Und dann, was der Zweck der Übung ist, von denen, die betroffen sind, (hoffentlich) auch übersehen bzw. missverstanden wird.
In dem Fall mag das ein gern gesehener Bonus sein. Aber wir haben genug andere Fälle, in denen kaum ein Eigeninteresse dahinterstehen dürfte. Wenn beispielsweise im Wahlfernsehen erklärt wird, dass Partei X 5% verliert, aber 5 Prozentpunkte gemeint sind.
Die gesamte Zeit der Industrialisierung war eine Zeit ungemein starken Wirtschaftswachstums – und das, obwohl es eine Zeit der Deflation war. Der Lebensstandard stieg rasant und einige der wichtigsten Erfindungen der Menschheit entstammen dieser Zeit.
Das Grundproblem ist, dass man die großen Erfindungen erst mit einer gewissen zeitlichen Distanz als solche ansieht. In 100 Jahren sieht man sicherlich das Internet als eine große Erfindung. Wobei wir beim nächsten Problem sind: heute sind die Fortschritte meist inkrementell. Der Schritt vom Telefon zum Internet mag nicht so bahnbrechend klingen, ändert aber das Leben genauso viel oder vielleicht sogar mehr. Bei inkrementellen Verbesserungen kommt auch immer das Problem dazu, einen Schritt eindeutig zu definieren. Wann wurde das Internet "erfunden"? Mit dem www? Mit dem Darpanet? Irgendwann zwischendrin, davor oder danach?
Hier eine Kausalität zwischen Goldstandard oder Deflation mit Erfindungsreichtum herzustellen, halte ich für gewagt. Auch wenn Kritik an der Deflationsangst sicherlich berechtigt ist. Es gibt schließlich einige Produktkategorien, bei denen Deflation der Normalfall ist. Trotzdem kaufen Leute heute Fernseher/Computer/Smartphones, auch wenn in einem Jahr das gleiche Produkt günstiger zu bekommen ist. Die 100€ Ersparnis sind es vielen einfach nicht wert, ein Jahr darauf zu warten und dann wieder vor dem gleichen Deflationsproblem zu stehen.