Sehe ich nicht so… Bereits jetzt gibt es Staaten, die durch das Papiergeld so benachteiligt sind, dass sie bereit sind, einen anderen Weg zu gehen.
"Staaten, die durch das (staatliche) Papiergeld so benachteiligt sind" - haben diese Ursachen in aller Regel im Umgang mit der eigenen Währung selbst gesetzt. Warum sollte sich das dann ändern, nur weil sie dann eine staatliche eigene Digitalwährung haben ? Den Bitcoin als Währung werden sie kaum haben wollen, da dieser von ihnen unabhängig und daher ja gerade nicht von ihnen nach Belieben manipulierbar ist.
Seit dem Ende von Bretton-Woods (und dem ungedeckten Papiergeld-System) gibt es sukzessive nur nur extrem schlechte Währungen wie IRR (Iranischer Rial), VND (Vietnamesischer Dong), LAK (Laotischer Kip), Cop (Kolumbianischer Peso), KHR (Khmer Riel) usw. - die türkische Lira (TRY) ist auf dem Weg dahin), schlechte bzw. hochfragile Währungen (die man beispielsweise sogar im Bestand retten muß, wie den Euro), mediokere Währungen wie den US-Dollar und einen Hauch weniger schlechte Währungen wie den Schweizer Franken. Die wichtige Geldfunktion "Wertaufbewahrungsmittel" (neben den Geldfunktionen "Zahlungsmittel" und "Wertmaßstab/Recheneinheit") steht zwar noch in den Lehrbüchern - findet aber in der Praxis immer seltener eine Abbildung. Was (direkt nach der globalen Finanzkrise und der Eurokrise) ein wesentlicher Grund für eine Idee wie Bitcoin gewesen sein dürfte. Ein solches Geld (wenn es denn zu einer wirklich Währung mit Zahlungsfunktion im Alltag werden sollte) wollen die Staaten aber nicht haben, weil es ihre Möglichkeiten (und die der staatlichen Notenbanken) stark einschränken würde.
Nur am Rande aber in dem Kontext: Wie schon mal an anderer Stelle geschrieben, ist schlechtes Geld immer und überall schlecht. Es kann auch zu "politischem Gift" werden, wie gerade die Wahlen in den USA gezeigt haben, wo das Thema Inflation (neben Migration) wohl ein wahlentscheidendes war. Inflation verursacht immer hohe Kosten - die erheblichen "politischen Kosten" der Inflation wurde von der Politik aber (zu) lange unterschätzt. Viele Bürger lasten die Inflation nämlich der Regierung an (und weniger der Notenbank).