Bitcoin wird "Status eines Gold-Ersatzes" erreichen

  • Man kann Bitcoin kaufen oder nicht, ist jedem völlig selbst überlassen.


    Aber denkt doch bitte mal selbst etwas nach und lasst das einen Moment sacken.... eine Kryptowährung die von paar Cents auf 108.000 Dollar gestiegen ist innerhalb von 15 Jahren. Wird jetzt offiziell als Reserve der wichtigsten und mächtigsten Volkswirtschaft der Welt eingeführt. Mit der erlaubnis weitere Bitcoins kostenneutral zu kaufen und einem Verbot für jegliche Bitcoin Verkäufe.


    Das ist der absolute Ritterschlag für Bitcoin. Mehr geht eigentlich kaum.


    Die Auswirkungen wird man erst in den nächsten Jahren sehen aber sie werden aus meiner Sicht massiv

  • Mazen

    Nur am Rande aber in dem Kontext der von Dir hier eingeführten Begrifflichkeit ("Wertaufbewahrungsmittel"): Nach allen mir bekannten Definitionen von Geld sollte das eigentlich unser herkömmliches Geld leisten, denn neben den Funktionen als "Zahlungsmittel" (Tauschfunktion) und der Funktion als "Recheneinheit" (Wertmaßstab) wird da auch stets die Funktion "Wertaufbewahrungsmittel" (Schatzcharakter) genannt ...

    Der Paradigmenwechsel besteht darin, dass Bitcoin in Zukunft die Rolle von Gold als Wertaufbewahrungsmittel ablösen wird.

    Das ist - nach meinem Dafürhalten jedenfalls - die große Frage.


    Schon immer und auch früher (wie der Blick in die Geld- und Währungsgeschichte zeigt) wurde das Vertrauen der Menschen in die Obrigkeit (als Inhaber des Geldmonopols) für die Werthaltigkeit des Geldes zu sorgen, stetig und aufs Neue enttäuscht (angefangen von der Münzverschlechterung schon im alten Rom über den manipulierten sprich sukzessive abgesenkten Edelmetallgehalt der Münzen - bei aber ansonsten gleichem Aussehen der Münzen).


    Mit Einführung von reinem sprich völlig ungedecktem Papiergeld und dem Umgang der Staaten und staatlichen Notenbanken damit (nach Bretton-Woods wurde ein reines Fiat-Money-System implementiert) hat sich diese Problematik noch verschärft.


    Zu einem endgültigen Turnaround der Staaten und staatlichen Notenbanken im Umgang mit dem Papiergeld kam es nach der Finanzkrise 2008 ff und der Eurokrise 2010 ff (Stichwort: Manipulation sprich Verwässerung des Geldwertes durch massive Erhöhungen der Geldmengen). Es dürfte daher kein Zufall sein, daß der Ansatz sprich das Konzept Bitcoin direkt im zeitlichen Zusammenhang mit diesen Ereignissen (Finanz- und Eurokrise) und den Reaktionen der Notenbanken (massive Geldschwemme in Verbindung mit Null- und Negativzinsen) die Bühne betrat und seinen Aufstieg (Ratio "Bitcoin vs Papiergeld") feierte.


    So schlecht aber, wie das staatliche Papiergeld inzwischen im Allgemeinen und auch im Speziellen geworden ist (die Einheitswährung Euro als Währungsexperiment mußte schon nur 10 Jahre nach der Einführung gerettet werden), können sich die Staaten schwerlich die Macht des Geldmonopols aus der Hand nehmen lassen. Ein von staatlichen Notenbanken unabhängiges und damit nicht nach Belieben manipulierbares sprich inflationierbares Geld (u. a. zwecks Monetisierung der Staatsschulden) wie Bitcoin als Konkurrenz zum staatlichen Geld kann schlechterdings nicht im Interesse der Staaten (und staatlichen Notenbanken - die Transmission der sog. Geldpolitik würde damit massiv eingeschränkt) liegen.


    Meine schon vor 10 Jahre geäußerte Vermutung: Wird Bitcoin wirklich global ernsthaft anfangen zu reüssieren (die Marktkapitalisierung dürfte aktuell noch sehr überschaubar sein) - werden (präziser müssen) die Staaten dieses Instrument (Finanz-Vehikel) stoppen. Sei es indirekt via staatlich-bürokratischer Regulatorik oder sei es direkt via Verbot.


    Zudem wollen ja (diverse) Staaten gerne bald ihr eigenes staatliches Digitalgeld (Stichwort: Digitaler Euro) an den Mann und die Frau bringen. Damit wird (bei paralleler weiterer Zurückdrängung des Bargelds vermutlich bis hin zu dessen Verschwindens aus dem Alltag) nicht nur die Macht des Staates ("gläserner Bürger" präziser "Untertan") massiv ausgeweitet sondern auch die Macht der staatlichen Notenbank sozusagen ins Grenzenlose gesteigert. Dürfte - jedenfalls aus Sicht der Staaten und staatlichen Notenbanken - das attraktivere Szenario darstellen.

  • Meine schon vor 10 Jahre geäußerte Vermutung: Wird Bitcoin wirklich global ernsthaft anfangen zu reüssieren (die Marktkapitalisierung dürfte aktuell noch sehr überschaubar sein) - werden (präziser müssen) die Staaten dieses Instrument (Finanz-Vehikel) stoppen. Sei es indirekt via staatlich-bürokratischer Regulatorik oder sei es direkt via Verbot.

    Aus meiner Sicht ist der Zug abgefahren es kann nicht mehr gestoppt werden. Das Netzwerk kann nicht offline genommen werden und dadurch das es die USA als Reserve führen werden wird es niemals ein generelles Verbot geben.

  • Aus meiner Sicht ist der Zug abgefahren es kann nicht mehr gestoppt werden. Das Netzwerk kann nicht offline genommen werden und dadurch das es die USA als Reserve führen werden wird es niemals ein generelles Verbot geben.

    Kann man so sehen. Einerseits.


    Der Blick in die Geld-, Währungs- und Finanzgeschichte zeigt aber eher die Gültigkeit des staatlichen Mottos "Not kennt kein Gebot". Andererseits.


    Das entspricht übrigens auch meinen Erfahrungen in der Familiengeschichte und den eigenen Erfahrungen im In- und Ausland (da war so gut wie fast alles dabei wie Hyperinflation, Währungsreform, Zwangshypotheken (Lastenausgleich), Kapitalverkehrskontrollen, Goldbesitzverbote, Devisenkontrollen, Beschränkungen von Bargeldauszahlungen, Auf- und Abwertungen der Währung, Währungsexperimente (Euro) Finanzielle Repression (negative Realzinsen), Schuldenschnitte (Haircuts) von Staatsschulden etc. pp.).


    Glaube daher in dem Kontext eher an das Toyota-Motto: "Nichts ist unmöglich" ...


    Warum soll das bei Bitcoin anders sein, wenn die Staaten um ihr Geldmonopol fürchten (ein gigantischer Vorteil und eine ebensolche Machtposition) und die staatlichen Notenbanken, um ihre Möglichkeit ihre Geldpolitik nach Belieben durchzusetzen ... ?!

  • Falls dieser Fall tatsächlich eintreten sollte haben Amerika, China usw zu bereits erhebliche Bestände an BTC. Amerika wird jetzt sukessiv beginnen zu akkumulieren, China wird ebenfalls nachziehen (angeblich gibt es hierzu bereits Gespräche innerhalb der Regierung).


    Die einzige die mir Sorgen machen sind Europa die werden es als letzte erkennen was hier vor sich geht. Und das kann ziemlich bitter für Europa werden.


    Und wenn wirklich alle Stricken reißen könnte Micro Strategy einfach verstaatlicht werden in Amerika. Somit hätte Amerika direkt 500.000 Coins (2,5% aller je erhältlichen Bestände)

  • Zudem wollen ja (diverse) Staaten gerne bald ihr eigenes staatliches Digitalgeld (Stichwort: Digitaler Euro) an den Mann und die Frau bringen. Damit wird (bei paralleler weiterer Zurückdrängung des Bargelds vermutlich bis hin zu dessen Verschwindens aus dem Alltag) nicht nur die Macht des Staates ("gläserner Bürger" präziser "Untertan") massiv ausgeweitet sondern auch die Macht der staatlichen Notenbank sozusagen ins Grenzenlose gesteigert. Dürfte - jedenfalls aus Sicht der Staaten und staatlichen Notenbanken - das attraktivere Szenario darstellen.

    Hinter Staaten und Notenbanken stehen Menschen, die allesamt betroffen wären.


    Man sieht ja bspw, was die Aktivitäten der DOGE-Behörde in den USA für einen Streit um Datenschutz im Umgang mit sensiblen personenbezogenen Daten dort entfacht.

  • Falls dieser Fall tatsächlich eintreten sollte haben Amerika, China usw zu bereits erhebliche Bestände an BTC. Amerika wird jetzt sukessiv beginnen zu akkumulieren, China wird ebenfalls nachziehen (angeblich gibt es hierzu bereits Gespräche innerhalb der Regierung).


    Die einzige die mir Sorgen machen sind Europa die werden es als letzte erkennen was hier vor sich geht. Und das kann ziemlich bitter für Europa werden.

    Naja…wenn du dann jetzt 2 oder 3 Bitcoin sicher „lagerst“, ist deine Altersvorsorge demnach gesichert.

    Wenn deine Theorie stimmt dürfte das Kursziel bei mehreren Mio liegen…

  • Falls dieser Fall tatsächlich eintreten sollte haben Amerika, China usw zu bereits erhebliche Bestände an BTC. Amerika wird jetzt sukessiv beginnen zu akkumulieren, China wird ebenfalls nachziehen (angeblich gibt es hierzu bereits Gespräche innerhalb der Regierung).

    Um das valide beurteilen zu können fehlen mir die Sach- und Fachkenntnisse. Nehme ich daher mal so hin.

    Die einzige die mir Sorgen machen sind Europa die werden es als letzte erkennen was hier vor sich geht. Und das kann ziemlich bitter für Europa werden.

    Das würde jedenfalls passen und fügt sich bei anderen Themen ein (Wettbewerbsfähigkeit, Verteidigungsfähigkeit, Wirtschaftswachstum usw.).


    Wobei ich lediglich zwischen Europa (als Landmasse) und einer EU (als politisches Konstrukt) sauber trennen und unterscheiden würde.

  • Wo das kursziel wirklich in 10-20 Jahren liegt kann dir niemand seriös sagen.

    Die meisten "Experten" rechnen mit 10 Mio+ in 2045.

    Somit würden dir 0,10% BTC reichen für 1 Million :D


    Vaneck (Vermögensverwalter analog Blackrock) rechnet mit 42 Millionen in 2045.

  • Wird jetzt offiziell als Reserve der wichtigsten und mächtigsten Volkswirtschaft der Welt eingeführt.

    Falsch! da ist nix "offiziell".

    Selbst Trump spricht nur von "strategisch". Und nachdem ich viele Jahre lang für ein grosses amerikanisches Unternehmen gearbeitet habe, weiss ich das das Label "strategisch" stets an die Kunden und Projekte drangeheftet wurde, für die sich keine sinnvolle Begründung finden liess. Das waren regelmässig die Pet-Projects irgendwelcher VPs oder CxOs, die halt mal Bock auf das Thema oder Kunde XYZ hatten. Wenn Thema/Kunde aber leider die üblichen Kritierien (ROI, Marktzugang, Kundengrösse, Wachstumspotential, technische Kompetenz etc) nicht erfüllte, dann wurde dem ganzen ein STRATEGISCH vorangestellt - in ehrlicheren Fällen wurde auch der Begriff Sandbox genommen.

    Ich habe keine Statistik mitgeführt, aber mein Bauchgefühl sagt mir, die Überlebensrate dieser "strategischen" Themen war geringer als das wahre Handycap von Trump.



    Meine schon vor 10 Jahre geäußerte Vermutung: Wird Bitcoin wirklich global ernsthaft anfangen zu reüssieren (die Marktkapitalisierung dürfte aktuell noch sehr überschaubar sein) - werden (präziser müssen) die Staaten dieses Instrument (Finanz-Vehikel) stoppen. Sei es indirekt via staatlich-bürokratischer Regulatorik oder sei es direkt via Verbot.

    da bin ich absolut bei dir!

    Gerade die USA haben ja mit dem Dollar ihre Hände voll im Spiel, als Leitwährung, als Abrechnungswährung zB für Öl und Energie und als Schuldnerwährung für all die Staaten die sich verschuldet haben.


    die Macht des Staates ("gläserner Bürger" präziser "Untertan")

    🤯 hier trennen sich unsere Wege gleich wieder 😟


    Das Netzwerk kann nicht offline genommen werden

    da hilft alles beten nichts: Staaten haben schon ganz andere Netzwerke offline genommen. China nimmt täglich das Internet offline (im Sinne von Kontrolle und Zensur).


    Aber Staaten haben ein viel simpleres und schnelleres Mittel: die verbieten das einfach - also den Handel, den Besitz, den Umtausch von BTC. Denn selbst der grösste Fan will keine BTCs, sondern immer nur das, was er sich am Ende des Tages dafür kaufen könnte. Wenn der Rücktausch in echtes Geld/Ware nicht möglich ist, dann ist Schluss mit BTC.

  • da hilft alles beten nichts: Staaten haben schon ganz andere Netzwerke offline genommen. China nimmt täglich das Internet offline (im Sinne von Kontrolle und Zensur).


    Aber Staaten haben ein viel simpleres und schnelleres Mittel: die verbieten das einfach - also den Handel, den Besitz, den Umtausch von BTC. Denn selbst der grösste Fan will keine BTCs, sondern immer nur das, was er sich am Ende des Tages dafür kaufen könnte. Wenn der Rücktausch in echtes Geld/Ware nicht möglich ist, dann ist Schluss mit BTC.

    Also diese Aussage kann ich so nicht stehen lassen, es ist unmöglich das Netzwerk offline zu nehmen das kann nichtmal Amerika was sie es wollen würden. BTC ist mit Abstand das sicherste Netzwerk der kompletten Welt.


    In dem Punkt hast du natürlich Recht wenn der Rücktausch nicht mehr möglich wäre, wäre das Game wohl over.


    Wie gesagt letztlich ist natürlich vieles eine spekulation auf die Zukunft. Aber der Weg der letzten 15 Jahre zeigt ganz klar eine positive Tendenz.

    Glaub die wenigsten hätten erwartet das es jemals soweit kommt wie es Stand heute bereits steht. Klar kann man jetzt nicht ganz vergleichen aber das Internet war in den Anfängen auch bei weitem nicht so wie es heute ist. Es entwickelt sich mit der zeit und genauso entwickelt sich auch BTC.

  • Hallo zusammen,

    eine Nachfrage:

    Ist es nicht so, dass die Staaten „nur“ die Bitcoins einlagern, die sie aus strafbaren Handlungen erhalten?

    (Von verurteilten Straftätern).

    LG

    Nein es dürfen und sollen neue BTC beschafft werden in Amerika. Und der Handels und Finanzmister sind auch ausdrücklich damit beauftragt Wege zu finden neue BTC zu beschaffen. Dies darf jedoch nicht auf Lasten der US Steuerzahler erfolgen. Sprich es muss kostenneutral sein

  • Danke, sehr interessant der Link mit den Laws. Endlich mal eine Übersicht wo man sieht wie weit der Stand ist.


    Bin immer wieder beeindruckt über dein Wissen von der Finanzgeschichte. :)

    Und es ist ja historisch nachgewiesen, dass Fiatmoney , oder Zettelgeld immer Richtung Wert null geht. Scheint aber nur wenig Leute hier zu interessieren. Sieht man auch an veränderten Warenkörben der CPI und PPI. Um sich dann die Inflation schön zurechnen.

    Aus meiner Sicht ist der Zug abgefahren es kann nicht mehr gestoppt werden. Das Netzwerk kann nicht offline genommen werden und dadurch das es die USA als Reserve führen werden wird es niemals ein generelles Verbot geben.

    Richtig, dann müsste man schon eine geplante Abschaltung weltweit durchführen, benötigt schon etwas Personal. Aber wer garantiert mir , dass im gleichen Atemzug nicht wieder neue Miner oder Nodes entstehen oder die im Weltraum umherschwirren.

    Falls dieser Fall tatsächlich eintreten sollte haben Amerika, China usw zu bereits erhebliche Bestände an BTC. Amerika wird jetzt sukessiv beginnen zu akkumulieren, China wird ebenfalls nachziehen (angeblich gibt es hierzu bereits Gespräche innerhalb der Regierung).


    Die einzige die mir Sorgen machen sind Europa die werden es als letzte erkennen was hier vor sich geht. Und das kann ziemlich bitter für Europa werden.


    Und wenn wirklich alle Stricken reißen könnte Micro Strategy einfach verstaatlicht werden in Amerika. Somit hätte Amerika direkt 500.000 Coins (2,5% aller je erhältlichen Bestände)

    Richtig, wie immer ist Europa das Schlusslicht, was neue Entwicklungen und Firmen, Forschungen usw. betrifft. Dank der tollen Bürokratie und weniger freien Märkte als im Gegensatz zu den USA. Aber Hauptsache der Deckel fällt jetzt nicht mehr von der Flasche ab.


    Neben Gold auch Bitcoin zu haben ist schon nicht schlecht, so wird man wie gesagt zum "ordentlichen Umgehen mit Geld" gezwungen. Siehe die erst neulich veröffentlichten Verluste der Bundesbank und EZB. Auch überrascht hat mich das 19 jährige Anleihen verschiedener Länder jetzt stark angestiegen sind. Bin echt gespannt wo die Reise hingeht.

    Und habe da so ein Gefühl. Bald ist Sommer und Herbst, dann dürften die Sparkassen sich äußern, nach meinen Informationen.

    Naja…wenn du dann jetzt 2 oder 3 Bitcoin sicher „lagerst“, ist deine Altersvorsorge demnach gesichert.

    Wenn deine Theorie stimmt dürfte das Kursziel bei mehreren Mio liegen…

    Richtig, deshalb auch mein Bild unendlich durch 21.000.000 Bitcoin. :)

    Die spieltheoretische Berechnung überlasse ich jeden selbst.


    Der "Global Wealth" wird aufgesogen. Langsam und stätig.

    panem et circenses


    "Würden die Menschen das Geldsystem verstehen, hätten wir eine Revolution noch vor morgen früh."

  • PS: Bitcoin ist ein Intelligenztest, den bis jetzt die meisten Menschen noch nicht bestanden haben, es werden aber immer mehr. - Am Ende zahlt jeder den Preis für Bitcoin, den er verdient.

    Was soll an Bitcoin ein Intelligenztest sein? Die meisten Menschen, die in Bitcoin investiert sind, haben nicht einmal im Ansatz das erforderliche Grundwissen, um zu verstehen, wie diese sog. "Kryptowährungen" funktionieren. Und wenn ich etwas nicht verstehe, kann ich es nicht beurteilen. Wie heißt es doch: "Investiere niemals in etwas, das du nicht verstehst."


    Was den Kurs treibt, ist eine intensive Lobbyarbeit (s. Zulassung von "Bitcoin-ETF' in USA) und die grenzenlose Gier der Anleger. Der kann aber auch ganz schnell abstürzen, wie aktuell um die 20%, wo bei einer Kryptobörse mal eben 1,5 Mrd. ETH abhanden gekommen sind, weil man da wohl eine kostenlose Amateur-Software für Buchungen verwendet hat.


    Neben seiner Funktion als "greater fool asset" ist mir eigentlich nur eine Anwendung aus dem praktischen Leben bekannt. Das sind Lösegeldzahlungen für Ransomware-Erpresser. Hatten früher Erpresser immer das Risiko, bei der Lösegeldübergabe erwischt zu werden, gibt es das dank Bitcoin und Co. nicht mehr. Auch Geldwäsche in großem Stil ist nun einfach geworden. Kryptomixer wie Tornado-Cash machen es Kriminellen einfach.


    Und nun noch eine einfache Überlegung. Bitcoins "verdient" man sich dadurch, dass man mit immensem Energieaufwand Transaktionen verifiziert. Ob es sich lohnt, hängt vereinfacht gesagt von Verhältnis Stromkosten zu Bitcoin-Kurs ab. Nur wenn dieses Verhältnis größer als 1 ist, macht man Gewinn. Aktuell sind ca. 19 Mio. Bitcoin generiert worden, es fehlen noch 2 Mio. bis zur festgelegten Obergrenze von 21 Mio. Nun findet alle 4 Jahre das sog. "Halving" statt, die Belohnung für das Berechnen eines Blocks mit Transaktionen halbiert sich also. Damit sich das "Schürfen" lohnt, muss sich also alle 4 Jahre der Kurs des Bitcoin verdoppeln. Tut er das nicht, bricht das System zusammen, weil sich das Geschäft für die "Miner" nicht mehr lohnt.

  • da hilft alles beten nichts: Staaten haben schon ganz andere Netzwerke offline genommen. China nimmt täglich das Internet offline (im Sinne von Kontrolle und Zensur).


    Aber Staaten haben ein viel simpleres und schnelleres Mittel: die verbieten das einfach - also den Handel, den Besitz, den Umtausch von BTC. Denn selbst der grösste Fan will keine BTCs, sondern immer nur das, was er sich am Ende des Tages dafür kaufen könnte. Wenn der Rücktausch in echtes Geld/Ware nicht möglich ist, dann ist Schluss mit BTC.

    Wie bereits erläutert, ist ein Verbot von Bitcoin nicht möglich, da das Netzwerk dezentral und länderübergreifend ist. Alle Staaten müssten weltweit zusammenarbeiten und ein Verbot durchsetzen, was jedoch unrealistisch ist. Insbesondere Länder, die frühzeitig in die Nutzung von Bitcoin investieren, würden sich selbst schaden. Zudem würde jedes Land, das ein Verbot anstrebt, im Vergleich zu anderen Ländern erheblich benachteiligt werden.


    Außerdem: Was wäre die Folge, wenn ein Land Bitcoin verbietet? Es würde lediglich Kaufkraft in Milliardenhöhe aus dem Land abziehen, die andere Länder mit offenen Armen aufnehmen würden. Zudem würde man sich einer Zukunftstechnologie verschließen, die sehr wahrscheinlich die Grundlage für viele zukünftige Entwicklungen darstellt, und sich dadurch noch mehr benachteiligen. Aus diesem Grund haben Länder kein Interesse daran, Bitcoin zu verbieten.



    Was soll an Bitcoin ein Intelligenztest sein?

    Der Intelligenztest besteht darin, die Komplexität in allen Bereichen des menschlichen Lebens zu erfassen und die Auswirkungen auf Wirtschaft, Politik und Gesellschaft zu durchdringen. Bitcoin lediglich als Spekulationsobjekt zu betrachten, das einen Preis X hat, in der Hoffnung, in Zukunft einen höheren Preis "von einem Dummen" dafür zu bekommen, ist viel zu kurz gedacht.


    Neben seiner Funktion als "greater fool asset" ist mir eigentlich nur eine Anwendung aus dem praktischen Leben bekannt.

    Werterhalt ist eine zentrale Anwendung aus dem praktischen Leben, die gerade in Zeiten von Währungsexperimenten und Inflation wichtiger denn je ist, um die eigene Souveränität und Freiheit zu bewahren.


    Und nun noch eine einfache Überlegung. Bitcoins "verdient" man sich dadurch, dass man mit immensem Energieaufwand Transaktionen verifiziert. Ob es sich lohnt, hängt vereinfacht gesagt von Verhältnis Stromkosten zu Bitcoin-Kurs ab. Nur wenn dieses Verhältnis größer als 1 ist, macht man Gewinn. Aktuell sind ca. 19 Mio. Bitcoin generiert worden, es fehlen noch 2 Mio. bis zur festgelegten Obergrenze von 21 Mio. Nun findet alle 4 Jahre das sog. "Halving" statt, die Belohnung für das Berechnen eines Blocks mit Transaktionen halbiert sich also. Damit sich das "Schürfen" lohnt, muss sich also alle 4 Jahre der Kurs des Bitcoin verdoppeln. Tut er das nicht, bricht das System zusammen, weil sich das Geschäft für die "Miner" nicht mehr lohnt.

    Grundsätzlich ist es richtig, dass nur Miner am Miningprozess teilnehmen, für die das Mining profitabel ist. Es ist ebenfalls korrekt, dass sich alle vier Jahre der Reward halbiert.


    Die Schlussfolgerung, dass sich der Preis von Bitcoin alle vier Jahre verdoppeln muss, damit die Miner profitabel bleiben, stimmt jedoch nicht. Darauf wirst du nach kurzer Überlegung wahrscheinlich auch selber kommen ;) - Miner müssen lediglich in Zukunft effizienter werden, um das Mining rentabel zu gestalten. Dies gelingt in der Regel durch technologischen Fortschritt, der die Rechenleistung verbessert und den Energieverbrauch senkt, sowie durch den Einsatz von kostengünstiger (nachhaltiger!) Energie, die die Produktionskosten minimiert.


    Der Mining-Markt ist somit ein perfektes Beispiel für einen freien Markt, in dem sich die Unternehmen durchsetzen, die am effizientesten wirtschaften. In diesem Wettbewerb wird Innovation gefördert, und die Miner, die neue Technologien und nachhaltige Energiequellen erfolgreich integrieren, werden langfristig die besten Chancen auf Rentabilität haben.

    "If you don't believe it and you don't get it, I can't make you believe it."

    - Satoshi Nakamoto

  • Der Intelligenztest besteht darin, die Komplexität in allen Bereichen des menschlichen Lebens zu erfassen und die Auswirkungen auf Wirtschaft, Politik und Gesellschaft zu durchdringen. Bitcoin lediglich als Spekulationsobjekt zu betrachten, das einen Preis X hat, in der Hoffnung, in Zukunft einen höheren Preis "von einem Dummen" dafür zu bekommen, ist viel zu kurz gedacht.

    Da bin ich mir ganz sicher, dass Bitcoin-Anleger die Komplexität des menschlichen Lebens durchdringen und sich der Auswirkungen auf die Zukunft der Menschheit bewusst sind. :)


    Miner müssen lediglich in Zukunft effizienter werden, um das Mining rentabel zu gestalten. Dies gelingt in der Regel durch technologischen Fortschritt, der die Rechenleistung verbessert und den Energieverbrauch senkt, sowie durch den Einsatz von kostengünstiger (nachhaltiger!) Energie, die die Produktionskosten minimiert.

    Warum hört sich das nur so an, wie die Antwort eines Politikers auf eine konkrete, jedoch unangenehme Frage? In dem Wissen, dass 99% den Hintergrund nicht verstehen, wird einfach etwas behauptet, was in Zukunft sicher das Problem lösen wird. Es soll jedoch auch Leute geben, die tatsächlich was von dem Thema verstehen, weil sie das mal studiert haben und auch lange Jahre in dem Bereich beruflich tätig waren.


    Der von dir angeführte technologische Fortschritt, der die Rechenleistung so dramatisch verbessern soll, hat leider seine Grenzen in der Physik. Schon heute wird in Mining-Farmen

    spezielle Hardware (FPGAs) verwendet, die exakt auf die Aufgabe "Hash-Berechnung" optimiert ist. Um Hardware schneller zu machen, muss man den Takt erhöhen. Das allerdings verbraucht einerseits exponentiell mehr Energie, andererseits sind dem physikalische Grenzen gesetzt. Es hat eben seinen Grund, warum z.B. Intel und AMD seit Jahren die Taktfrequenzen ihrer Prozessoren kaum noch erhöhen, sondern einfach auf mehr CPU-Kerne pro Prozessor setzen. Bei Strukturgrößen im Nanometerbereich beginnen sich eben quantenmechanische Effekte bemerkbar zu machen, die dem Ganzen eine Grenze setzen. Das Mooresche Gesetz hat sich als nicht zutreffend erwiesen.


    Dass Energie in Zukunft billiger wird, würde ich bezweifeln. Es sei denn, man glaubt daran, dass Wind und Sonne keine Rechnung schicken. ^^

  • Da bin ich mir ganz sicher, dass Bitcoin-Anleger die Komplexität des menschlichen Lebens durchdringen und sich der Auswirkungen auf die Zukunft der Menschheit bewusst sind.

    Mit Sicherheit werden nicht alle die Komplexität von Bitcoin vollständig durchdringen. Allerdings gibt es sehr kluge Köpfe, die die Komplexität und deren Folgen zumindest in Ansätzen antizipieren und darüber publizieren. Bereits 2017, als ich meinen ersten Kontakt mit Bitcoin hatte und der Preis zu Beginn des Jahres bei rund 1.000 US-Dollar lag, wurden von einigen Theoretikern spieltheoretische Annahmen formuliert. In diesem Zusammenhang wurde unter anderem die Aussage getroffen, dass die Finanzindustrie über kurz oder lang auf den Zug aufspringen und Produkte wie ETFs anbieten wird. Der nächste Schritt wäre dann die Adaption durch Staaten, die sich langfristig in einem Wettkampf befinden würden. Zur damaligen Zeit vollkommen illusorisch. - Was in den letzten 12 Monaten passiert ist, wissen wir mittlerweile.


    Das meinte ich mit der Aussage: "Bitcoin ist ein Intelligenztest." Diejenigen, die solche Entwicklungen voraussehen, weil sie über die Zusammenhänge von Wirtschaft, Politik und Gesellschaft Bescheid wissen, werden am meisten von Bitcoin profitieren. Ich selbst zähle mich übrigens nicht dazu; ich befasse mich lediglich mit den Gedanken kluger Leute und versuche, diese für mich zu bewerten.


    Der von dir angeführte technologische Fortschritt, der die Rechenleistung so dramatisch verbessern soll, hat leider seine Grenzen in der Physik.

    Und trotzdem wird es in Zukunft technologischen Fortschritt in dieser Branche geben, so wie es in der Menschheitsgeschichte immer der Fall war. Aus aktuellem Anlass:


    Braiins Bitcoin Silicon – Tschechisches Unternehmen testet eigenen Mining-Chip
    Das Bitcoin-Mining-Unternehmen Braiins hat einen eigenen Mining-Chip entwickelt, der die Branche nachhaltig verändern könnte.
    www.blocktrainer.de


    Dass Energie in Zukunft billiger wird, würde ich bezweifeln. Es sei denn, man glaubt daran, dass Wind und Sonne keine Rechnung schicken. ^^

    Natürlich wird Energie in Zukunft günstiger. Besonders im Sektor der erneuerbaren Energien wird es langfristig darauf hinauslaufen, dass diese Energie nahezu kostenlos produziert werden kann. Dies ist allerdings auch zwingend notwendig, da wir in Zukunft auch immer mehr Energie benötigen werden.

    "If you don't believe it and you don't get it, I can't make you believe it."

    - Satoshi Nakamoto