Natürlich können Technologien politische Wertesysteme vertreten. Und gerade Bitcoin ist ein Paradebeispiel dafür. Sein Zweck ist es, Vertrauen in Institutionen überflüssig zu machen. Das ist politisch.
Nein.
Technologien können eine politische Dimension haben (und ja zugegeben, klar ist das bei Bitcoin der Fall), einfach weil sie neue Möglichkeiten bieten und damit die Gesellschaft beeinflussen.
Zudem werden viele Technologien - so auch Bitcoin - überhaupt erst auf Grund gesellschaftlicher/politischer Ereignisse erschaffen (um ein vermeintliches oder reales Problem zu lösen).
Eine Technologie an sich hat aber keine Absichten oder Überzeugungen und kann demnach auch kein Wertesystem vertreten.
Die Nutzung der Technologie ist auch nicht per se politisch oder einer politischen Haltung zuzuordnen.
Der Bitcoin Investor, der schlicht erkannt hat, dass ein so strukturiertes Asset enorme Renditemöglichkeiten bietet, kann durchaus ideologisch keine der Gründe aus denen heraus Bitcoin entstanden ist teilen.
Wer Bitcoin nutzt, weil es die billigste oder evtl gar einzige Möglichkeit ist Geld an wen auch immer zu schicken, dem sind die ideologischen Hintergründe eventuell nicht nur egal sondern völlig unbekannt.
Wer auf Social-Media täglich reißerisch von den Fiat Untergangsszenarien erzählt, BTC als Heilsbringer darstellt und über Referal Links zu Börsen gut Geld macht, glaubt vielleicht selbst daran, vielleicht aber auch nicht.
In meiner persönlichen Wahrnehmung sind die aktuell einflussreichsten Akteure in der Szene sehr weit von den ideologischen Grundideen von Bitcoin entfernt. Da geht es einfach nur darum Geld zu machen.