Bitcoin wird "Status eines Gold-Ersatzes" erreichen

  • Bitcoin entzieht dem Staat Macht und gibt den Menschen ihre Souveränität zurück.

    Najaaa. Übertreib mal nicht.

    Bitcoin als alternativer Wertspeicher und Möglichkeit der Fiat inflation zu entkommen... Okay.


    Aber eben völlig öffentlich einsehbar. Nicht nur der Staat, auch jeder andere weiß potentiell wie viel Geld du hast, wo es herkommt und wo es hingeht. Da verschiebt sich Macht und Souveränität, aber in diverser Hinsicht.


    Als alltägliches Zahlungsmittel ist und bleibt es in dieser Form wenig geeignet. Für all das gibt es zwar technische Lösungen, aber die meisten Regierungen haben inzwischen deutlich gemacht, dass sie einen ernsthaft Leistungsfähigen und gleichzeitig anonymen Coin nicht dulden würden.

  • Moin,

    mein persönliches Vertrauen in staatliche Institutionen wie EZB, Bundesbank und ähnliche ist um ein vielfaches grösser als in irgendeine digitale Blockchain - auch und gerade weil ich 35 Jahre in der IT meine Brötchen verdient habe. Das dürfte vielen ebenfalls so gehen.


    Bei Unternehmensanteilen wie Aktien oder ETF steht immer ein Gegenwert (Unternehmensgebäude, -grundstücke, Anlagen und Maschinen und sonstige Produktionsmittel) dahinter. Bei Kryptowährungen scheint das in aller Regel nicht mehr als eine Art religiöser Glaube zu sein.


    "Der Glaube versetzt keine Berge mehr. Das tut nur noch das Geld." - Herman van Veen


    Vielleicht möchte ja jemand das bevorstehende Wochenende für eine Fortbildung nutzen:


    Die Kryptoqueen - Staffel 1 der Serie - jetzt streamen!
    Drei Millionen Anleger:innen hofften auf das schnelle Geld mit der Kryptowährung OneCoin – und fielen damit auf ein ausgeklügeltes Betrugssystem herein. Die…
    www.ardmediathek.de

  • [...] die meisten Regierungen haben inzwischen deutlich gemacht, dass sie einen ernsthaft Leistungsfähigen und gleichzeitig anonymen Coin nicht dulden würden.

    Das ist bei Bitcoin grundsätzlich auch so (siehe Hasstiraden der EZB rund um Herrn Bindseil und Herrn Schaaf), aber das Bitcoin-Netzwerk ist mittlerweile so stark, dass es keine Regierung mehr abschalten kann. Bitcoin hatte einfach Glück, dass man das Projekt auf Regierungsebene so lange nicht ernst genommen hat. - Sollte in Zukunft noch mal ein ähnliches Projekt stattfinden, würde dieses sehr wahrscheinlich bereits in der Anfangsphase kompromittiert werden.

    "If you don't believe it and you don't get it, I can't make you believe it."

    - Satoshi Nakamoto

  • Vielleicht möchte ja jemand das bevorstehende Wochenende für eine Fortbildung nutzen:

    Hast du die Doku gesehen? Der sogenannte „Bitcoin-Killer“ OneCoin verkörpert genau das, wogegen Bitcoin steht: Zentralisierung, Manipulation und Willkür. Anschauen kann man sich die Doku auf jeden Fall – sie ist spannend und zeigt gut, wie solche Systeme funktionieren. Für eine „Fortbildung“ in Sachen Bitcoin bringt sie allerdings wenig, denn die Unterschiede könnten kaum größer sein.

    "If you don't believe it and you don't get it, I can't make you believe it."

    - Satoshi Nakamoto

  • Vielleicht möchte ja jemand das bevorstehende Wochenende für eine Fortbildung nutzen:

    Fortbildung ... ?


    Der Vorgang ist uralt. Die betrügerische Dame (Ruja Ignatova - oder so ähnlich zumindest) ist schon vor vielen Jahren (2017 ?) abgetaucht und nach meiner Erinnerung auch bis heute nie mehr aufgetaucht. Obwohl sie international zu den meist gesuchten Personen gehört (u. a. seitens des FBI). Ein bißchen Geld hat sie ja vermutlich ergaunert um das Leben im Untergrund zu finanzieren ...


    Da galt bei "OneCoin" der besagten Dame (oder so ähnlich jedenfalls; Start in 2013 ?) aber - wie bei Bitcoin (wobei das aus meiner Laiensicht nicht (ansatzweise) vergleichbar sein dürfte - "It takes two to tango".


    Das gilt bei den staatlichen Papiergeldwährungen aber gerade nicht, da man im Alltag und im betreffenden Währungsgebiet gezwungen ist diese als Zahlungsmittel zu verwenden ("auf Euro lautende Banknoten sind das einzige unbeschränkte gesetzliche Zahlungsmittel" in der Eurozone (siehe § 14 Bundesbank Gesetz und Art. 128 AEUV).


    By the way: Umso seltsamer, daß die EZB für eine solche "auf Euro lautende Banknote" (500 €) schon vor Jahren (2016) das Ende ausgerufen hatte und die EU eben diese "auf Euro lautenden Banknoten" sprich Bargeld in seiner Verwendung mit immer mehr Auflagen, Einschränkungen, Beschränkungen, Identifikationspflichten (mit noch dazu immer weiter abgesenkten Obergrenzen), Nachweispflichten, allgemeinen Obergrenzen für Barzahlung bis hin zu generellen Verboten der Barzahlung belegt ... ?

    "Der Glaube versetzt keine Berge mehr. Das tut nur noch das Geld."

    Sollte damit das staatliche Papiergeld gemeint sein ...


    "Jedes Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem inneren Wert zurück - Null"

    (Voltaire)



    Geld allein macht nicht glücklich: Es gehören auch noch Aktien, Gold und Grundstücke dazu

    (Danny Kaye)



    Dir weiter ganz viel Glück mit Deinen privaten Finanzen !

  • Vielleicht möchte ja jemand das bevorstehende Wochenende für eine Fortbildung nutzen:

    Das war einfach nur ein normales Schneeball Betrugssystem und hat mit Krypto (abgesehen von der Werbung) nix zu tun. "Onecoin" gab es nie. So Betrugsmaschen gibt es schon ewig und wird es vermutlich auch immer wieder geben.

  • Sollte in Zukunft noch mal ein ähnliches Projekt stattfinden, würde dieses sehr wahrscheinlich bereits in der Anfangsphase kompromittiert werden.

    Vermutlich, aber das ist eben ein Problem.

    Crypto hätte ein Weg sein können ein dezentrales Zahlungssystem zu erschaffen... Aber das erfordert eben fungibilität, Skalierbarkeit und Anonymität. Dinge die mit Bitcoin nicht zu machen sind.

    Nun kriegen wir "nur" einen digitalen dezentralen Wertspeicher.

  • Vermutlich, aber das ist eben ein Problem.

    Crypto hätte ein Weg sein können ein dezentrales Zahlungssystem zu erschaffen... Aber das erfordert eben fungibilität, Skalierbarkeit und Anonymität. Dinge die mit Bitcoin nicht zu machen sind.

    Nun kriegen wir "nur" einen digitalen dezentralen Wertspeicher.

    Ja, natürlich kann „Crypto“ in der Theorie ein Weg sein, aber dies würde bedeuten, dass Institutionen wie die EZB oder der Staat allgemein an Macht verliert. Das will logischerweise niemand aus diesen Kreisen, denn Geld bildet das Fundament einer jeden Gesellschaft. Wenn man das Geldmonopol hat, kann man dementsprechend auch viel Einfluss nehmen. Würde man auf dezentrale Konstrukte setzen, würde der „Markt“ diese Rolle übernehmen.

    "If you don't believe it and you don't get it, I can't make you believe it."

    - Satoshi Nakamoto

  • Hast du die Doku gesehen? Der sogenannte „Bitcoin-Killer“ OneCoin verkörpert genau das, wogegen Bitcoin steht: Zentralisierung, Manipulation und Willkür. Anschauen kann man sich die Doku auf jeden Fall – sie ist spannend und zeigt gut, wie solche Systeme funktionieren. Für eine „Fortbildung“ in Sachen Bitcoin bringt sie allerdings wenig, denn die Unterschiede könnten kaum größer sein.

    Ja, die habe ich gesehen.


    Wenn doch der Bitcoin gegen Manipulation und Willkür steht: wie konnte es dann am 13.06.2011 beim Benutzer "Allinvain" dazu kommen, dass ihm ein Betrag von 25.000 BTC entwendet wurde (damals umgerechnet etwa 503.000 $) und unerkannt vom Dieb wieder in Umlauf gebracht wurde?


    siehe https://bitcointalk.org/index.…94.0#post_allinvain_theft

  • Ja, die habe ich gesehen.


    Wenn doch der Bitcoin gegen Manipulation und Willkür steht: wie konnte es dann am 13.06.2011 beim Benutzer "Allinvain" dazu kommen, dass ihm ein Betrag von 25.000 BTC entwendet wurde (damals umgerechnet etwa 503.000 $) und unerkannt vom Dieb wieder in Umlauf gebracht wurde?


    siehe https://bitcointalk.org/index.…94.0#post_allinvain_theft

    Danke für den Input.


    Der Diebstahl der 25.000 BTC von Allinvain am 13.06.2011 war kein Fehler des Bitcoin-Netzwerks selbst, sondern eine Folge unzureichender Sicherheitsmaßnahmen auf Seiten des Benutzers. Bitcoin ist gegen Manipulation des Systems gefeit – nicht aber gegen Fehler oder Fahrlässigkeit der Nutzer.

    Was ist passiert?

    Der Nutzer „Allinvain“ hatte seine Bitcoin in einer digitalen Wallet gespeichert – vermutlich unverschlüsselt und auf einem unsicheren Computer. Ein Angreifer konnte Zugriff auf diese Wallet-Datei erlangen und hat die darin enthaltenen privaten Schlüssel verwendet, um die 25.000 BTC an eine eigene Adresse zu senden. Das ist technisch gesehen ein ganz regulärer Transfer, der vom Bitcoin-Netzwerk korrekt verarbeitet wurde.


    Bitcoin steht nicht gegen jeden Verlust gefeit, sondern gegen Manipulation des Systems selbst. Der Fall „Allinvain“ zeigt genau das:

    • Bitcoin funktioniert wie vorgesehen, aber

    • Nutzer müssen ihre privaten Schlüssel selbst schützen – denn Selbstverantwortung ist ein Kernprinzip.

    Oder anders gesagt: Bei Bitcoin bist du deine eigene Bank – aber das bedeutet auch, dass du dich selbst um deine Sicherheit kümmern musst.


    PS: Hier die ganze Geschichte zum Nachlesen:

    Externer Inhalt x.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    "If you don't believe it and you don't get it, I can't make you believe it."

    - Satoshi Nakamoto

  • Ah okay, verstehe. Wobei ich das jetzt nicht als moralische Bewertung einordnen würde, sondern eher als fundamentale Einstellung, wie ich persönlich die Rolle des Staates in unserer Gesellschaft gerne sehen würde. Denn je mehr Staat wir haben, desto ineffizienter wird es. Am Ende ist der Staat nämlich nichts anderes, als eine Illusion von Ordnung, die von einer privilegierten Minderheit ins Leben gerufen wurde, um ihre Macht zu festigen und die Ressourcen der Gesellschaft nach Belieben zu kontrollieren. Und genau hier kommt Bitcoin ins Spiel. Bitcoin entzieht dem Staat Macht und gibt den Menschen ihre Souveränität zurück.

    Der Staat ist eine Illusion von Ordnung? Von privilegierten Minderheiten ins Leben gerufen, um ihre Macht zu festigen?

    Kannst du erkennen, dass das viel zu pauschal und verallgemeinernd, rein ideologisch ohne realistischen Bezug, am Leben und den Bedürfnissen der Menschen vorbei geäußert ist?


    Wie sähest du denn die Rolle des Staates, und vor allem, wen oder was speziell meinst du?

    Seine Verfassung und Organe wohl nicht?

    Seine Normen und Dienstleistungen?


    Mal als Beispiel: auf Bundesebene gibt es rund 5000 Gesetze und Verordnungen plus zigtausende Handlungsanweisungen, Richtlinien und Verwaltungsvorschriften quer durch alle Lebensbereiche vom bürgerlichen Recht und Verbraucherschutz, über den großen Sozialbereich mit verschiedensten Sozialleistungen und Renten/Krankenversicherung/Teilhabe, öffentliche Sicherheit, Bildung, Energie, Umwelt- und Natur, Bauwesen und Raumordnung, Verkehrswesen, Finanzwesen, Personenstandswesen uvm.


    Vervielfältige es mit den Normen der Bundesländer und der über 10.000 Kommunen.


    Um es mal praktisch auf die Realität runterzubrechen:


    Schau dir bei deiner örtlichen Kommune im Internet mal „Leistungen von A-Z“ an; es sind Hunderte. Notiere dir den Anteil kommunaler Leistungen, die man örtlich einsparen könnte und schlage sie in den entsprechenden Ausschüssen in der Einwohnerfragestunde vor. Sitzungen sind öffentlich.


    Viel Freude mit den anderen Einwohnenden!


    Das kannst du beliebig auf Landrats-, Länder- und Bundesebene übertragen.


    Du unterschätzt z.B. bei weitem Vorfälle, Anliegen und auch die Streitbarkeit deiner Mitmenschen - nur um mal Zahlen zu nennen: über 30.000 Widersprüche bei den Jobcentern, über 5.000.000 Verfahren der Staatsanwaltschaften, knapp 800.000 Verfahren vor den Amtsgerichten….in einem Jahr…und vieles, vieles mehr.


    Die Vielzahl von Normen in diesem Land begründet sich nicht nur dynamisch aufgrund unzähliger Verfahren, sondern auch z.B. in Petitionen durch eine Vielzahl von Organisationen und Verbänden in allen erdenklichen Lebensbereichen.


    Wenn du speziell auf Bitcoin bezogen die Finanzpolitik- und Gesetzgebung meinst, solltest du es auch konkreter ausführen.


    Alles andere ist unrealistisch und nicht umsetzbar zu pauschal. Dafür sind wir hier zu viele mit sehr vielen unterschiedlichen Bedürfnissen, deren Umsetzung gerade hier in Deutschland ziemlich intensiv und vehement mit Rechtsetzungen bis hin zu Ge- und Verboten eingefordert werden - bis auf die EU-Ebene plus internationale Ebenen. Überall stehen Menschen dahinter.


    Mit einer einzigen ideologischen Aussage zum „Staat“ macht man es sich da viel zu einfach. So einfach und auf einen Blick überschaubar und erklärbar, und vor allem regelbar (ein Rädchen dreht unzählige andere…) ist es bei weitem nicht.

  • ..... Am Ende ist der Staat nämlich nichts anderes, als eine Illusion von Ordnung, die von einer privilegierten Minderheit ins Leben gerufen wurde, um ihre Macht zu festigen und die Ressourcen der Gesellschaft nach Belieben zu kontrollieren.....

    oh, jetzt wird es interessant, diese Passage ist fast wortgleich aus dem kommunistischen Manifest von Marx und Engels.


    Karl Marx und Friedrich Engels: Kritik an Staat und Kapitalismus

    Marx und Engels, die Begründer des Kommunismus, sahen den Staat als ein Instrument der herrschenden Klasse. Für sie ist der Staat keine neutrale Instanz, sondern ein Apparat, der die Interessen der Bourgeoisie (der privilegierten Minderheit) schützt und die Arbeiterklasse unterdrückt.

    Ein sehr bekanntes Zitat aus dem "Manifest der Kommunistischen Partei" (1848) lautet:

    "Die moderne Staatsgewalt ist nur ein Ausschuss, der die gemeinschaftlichen Geschäfte der ganzen Bourgeoisklasse verwaltet."

  • Danke für den Beitrag, der noch mal die Absurditäten auf den Punkt bringt. Ich würde alles abschaffen, im Gegenzug überhaupt keine Steuern erheben und den Markt von ganz alleine alles regeln lassen, ohne Entscheidungsträger, die darüber entscheiden, was mit deinen Zwangsabgaben passiert. Gleichzeitig muss man natürlich erwähnen, dass dies ein Prozess ist, der nicht von heute auf morgen umgesetzt werden kann, sondern über Jahre und Jahrzehnte immer weiter voranschreiten müsste.


    Am Ende sind Steuern nichts anderes als Zwangsabgaben, die deswegen gezahlt werden, weil wenige Menschen (Politiker, egal welcher Partei) der Meinung sind, dass sie besser mit deinem Geld umgehen können, als du selbst.

    "If you don't believe it and you don't get it, I can't make you believe it."

    - Satoshi Nakamoto

  • Ich habe es bereits mehrfach betont: Ich distanziere mich ausdrücklich von jeder politischen Richtung. Was ich entschieden ablehne, ist jede Form der Bevormundung – ganz gleich, von wem sie ausgeht. Auch die Ideen von Marx und Engels überzeugen mich in diesem Punkt nicht. Denn letztlich streben sie einen Staat an, der tief in das Privateigentum der Menschen eingreift und damit ebenfalls bevormundend wirkt. Solche Vorstellungen teile ich nicht.

    "If you don't believe it and you don't get it, I can't make you believe it."

    - Satoshi Nakamoto

  • Am Ende sind Steuern nichts anderes als Zwangsabgaben, die deswegen gezahlt werden, weil wenige Menschen (Politiker, egal welcher Partei) der Meinung sind, dass sie besser mit deinem Geld umgehen können, als du selbst.

    Das halte ich für libertären Unsinn. Steuern ermöglichen einem Staat Dinge in Gemeinschaft zu finanzieren, mit denen der Einzelne oder Wenige überfordert sind.

    Das beginnt mit Straßen, ÖPNV und Schulen, geht über Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste zu Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen u.v.m. bis hin zur Verteidigung.

    Und weil wir laut unserer Verfassung in einem sozialen Bundesstaat leben, in dem Eigentum zu sozialem Handeln verpflichtet, werden Menschen je nach Leistungskraft unterschiedlich besteuert.

    Wer dieses System, unabhängig von erkennbaren Verbesserungsbedarfen, im Grundsatz anzweifelt, hat längst den Boden unserer verfassungsgemäßen Gesellschaftsordnung verlassen.

    Steuern sind nicht die Strafe für Erfolg, sondern der Preis für Zivilisation.

  • Das halte ich für libertären Unsinn. Steuern ermöglichen einem Staat Dinge in Gemeinschaft zu finanzieren, mit denen der Einzelne oder Wenige überfordert sind.

    Das beginnt mit Straßen, ÖPNV und Schulen, geht über Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste zu Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen u.v.m. bis hin zur Verteidigung.

    Und weil wir laut unserer Verfassung in einem sozialen Bundesstaat leben, in dem Eigentum zu sozialem Handeln verpflichtet, werden Menschen je nach Leistungskraft unterschiedlich besteuert.

    Wer dieses System, unabhängig von erkennbaren Verbesserungsbedarfen, im Grundsatz anzweifelt, hat längst den Boden unserer verfassungsgemäßen Gesellschaftsordnung verlassen.

    Steuern sind nicht die Strafe für Erfolg, sondern der Preis für Zivilisation.

    Unabhängig davon, dass ich deine Position nicht teile, halte ich sie für grundlegend falsch und gefährlich. Sie verklärt einen Staat, der längst an vielen Stellen selbst zum Problem geworden ist: träge, übergriffig und von Fehlanreizen durchzogen. Die Vorstellung, nur staatliche Institutionen könnten Straßen bauen, Schulen betreiben oder Rettungsdienste organisieren, ist nicht nur überholt, sondern ignoriert die enorme Leistungsfähigkeit freier Märkte und der Menschen, die in ihnen Verantwortung übernehmen.


    Der freie Markt ist kein kaltes Konstrukt – er ist Ausdruck menschlicher Freiheit, Kreativität und Eigenverantwortung. Er funktioniert, weil er sich am echten Bedarf orientiert, nicht an politischer Ideologie. Er belohnt Einsatz, Ideenreichtum und Mut, anstatt Menschen in ein Korsett aus Bürokratie und Abhängigkeit zu pressen. Innovationen, Effizienz, Qualität – all das entsteht dort, wo Menschen frei handeln können, nicht dort, wo zentrale Planer meinen, besser zu wissen, was „gut“ für alle sei.


    Und die Frage nach „sozialen Gerechtigkeit“, die der Staat sichern soll, ist weiterhin nicht gelöst, im Gegenteil. Wer genau hinsieht, erkennt: Der Staat schützt längst nicht die Schwächsten – er schützt sich selbst. Subventionen fließen nicht primär zu Bedürftigen, sondern in Strukturen, die politisch gewollt oder gut vernetzt sind. Er sorgt mit immer neuen Abgaben und Regulierungen dafür, dass Unternehmer ausgebremst, Leistung bestraft und Eigenverantwortung entmutigt wird. Und dann wundert man sich über gesellschaftliche Spaltung? Die entsteht nicht trotz, sondern wegen staatlicher Eingriffe. Nahezu alle empirischen Studien belegen diese Beobachtungen.


    Steuern in dem Maße, wie wir sie heute erleben, sind kein Preis für Zivilisation – sie sind oft der Preis für ein System, das sich selbst erhalten will, statt echten Fortschritt zu ermöglichen. Es ist eine Illusion zu glauben, dass Zentralismus, Umverteilung und Zwang zu einer besseren Gesellschaft führen. Im Gegenteil: Freiheit, Verantwortung und fairer Wettbewerb schaffen weit mehr Gerechtigkeit als jede vermeintlich „soziale“ Steuerpolitik.


    Wer dem Markt nicht vertraut, vertraut letztlich den Menschen nicht. Doch es sind Menschen – nicht Ministerien –, die Neues schaffen, Probleme lösen und Wohlstand ermöglichen. Zivilisation entsteht dort, wo Menschen in Freiheit handeln können, nicht unter der Aufsicht eines Staates, der immer mehr von ihrem Erfolg für sich beansprucht.


    Aber zu dieser Grundsatzdiskussion könnte man wahrscheinlich einen eigenen Thread aufmachen, da sie hier den Rahmen sprengen würde und vom Thema ablenkt.

    "If you don't believe it and you don't get it, I can't make you believe it."

    - Satoshi Nakamoto

  • Der freie Markt ist kein kaltes Konstrukt – er ist Ausdruck menschlicher Freiheit, Kreativität und Eigenverantwortung. Er funktioniert, weil er sich am echten Bedarf orientiert, nicht an politischer Ideologie.

    Die Ideologie des „freien Marktes“ ist eine Propagandalüge. Zu allen Zeiten menschlicher Zivilisation hat der freie Markt nur zur Unfreiheit und Ausbeutung vieler und der monetären Vorherrschaft weniger geführt. Moderne Staaten, leistungsgerechte Besteuerung und soziale Fürsorge sind die unmittelbare Antwort auf die raubtierhafte Ausbeutung vieler durch den „freien Markt“. Wirtschaft musste, muss heute und muss morgen streng reguliert werden. Freie Märkte sorgen mitnichten für ideale Versorgung aller, sondern führen immer zu massiv ungleichen Vermögensverhältnissen. Die Libertären Ideologien konnten ihre Theorien noch nirgends und zu keiner Zeit nachweisen. Was man aber gut kann ist, die durch den Libertarismus ausgelösten sozialen Verwerfungen in beinahe unzähliger Vielzahl aufzeigen.

    Wer nicht zu verblendet ist, möge sich einfach mal die Geschichte der Arbeiterbewegung zu Gemüte führen und ich dabei überlegen, was denn nun der Grund für ihre Entstehung war.

    Kleiner Spoiler: zu viel Freiheit und Bedürfnisorientierung waren es nicht…

  • Die Ideologie des „freien Marktes“ ist eine Propagandalüge. Zu allen Zeiten menschlicher Zivilisation hat der freie Markt nur zur Unfreiheit und Ausbeutung vieler und der monetären Vorherrschaft weniger geführt. Moderne Staaten, leistungsgerechte Besteuerung und soziale Fürsorge sind die unmittelbare Antwort auf die raubtierhafte Ausbeutung vieler durch den „freien Markt“. Wirtschaft musste, muss heute und muss morgen streng reguliert werden. Freie Märkte sorgen mitnichten für ideale Versorgung aller, sondern führen immer zu massiv ungleichen Vermögensverhältnissen. Die Libertären Ideologien konnten ihre Theorien noch nirgends und zu keiner Zeit nachweisen. Was man aber gut kann ist, die durch den Libertarismus ausgelösten sozialen Verwerfungen in beinahe unzähliger Vielzahl aufzeigen.

    Wer nicht zu verblendet ist, möge sich einfach mal die Geschichte der Arbeiterbewegung zu Gemüte führen und ich dabei überlegen, was denn nun der Grund für ihre Entstehung war.

    Kleiner Spoiler: zu viel Freiheit und Bedürfnisorientierung waren es nicht…


    Die Behauptung, der „freie Markt“ sei eine Propagandalüge, ist selbst ein ideologisch aufgeladener Kampfbegriff. Sie verdreht Ursache und Wirkung und malt ein Zerrbild ökonomischer Realität, das mit historischen Fakten wenig zu tun hat. Hat die Geschichte nicht genau das Gegenteil gezeigt? Alle ideologischen Experimente, die auf zentraler Steuerung und kollektivem Gemeinwohl basierten – vom Ostblock über Maos China bis hin zur DDR oder Venezuela – sind nicht nur wirtschaftlich gescheitert, sondern haben Millionen Menschen in Armut, Unfreiheit und oft sogar in den Tod geführt. Ihre gemeinsame Klammer: die Ablehnung des freien Marktes zugunsten staatlicher Allmacht. Das Ergebnis: Mangel, Repression, Elitenherrschaft – nur unter anderem Vorzeichen.


    Gerade dort, wo Staaten versuchten, Wirtschaft durch Zwang zu „regeln“, sind Innovation, Eigeninitiative und Wohlstand verkümmert. Der freie Markt dagegen – mit seinen Prinzipien von Angebot und Nachfrage, Wettbewerb, Vertragsfreiheit und Eigentum – hat nicht nur massenhaft Wohlstand geschaffen, sondern mehr Menschen aus Armut befreit als jedes sozialistische Utopieprojekt.


    Dass libertäre Ideen nie „nachgewiesen“ worden seien, ist ebenfalls ein Trugschluss. Schweiz, Singapur, Estland oder auch frühe USA zeigen sehr wohl, wie weit wirtschaftliche Freiheit und individueller Wohlstand Hand in Hand gehen können – sofern Rechtssicherheit und Eigentum geschützt werden. Und auch im Inneren westlicher Demokratien gilt: Die wohlhabendsten Regionen sind oft die, in denen wirtschaftliche Freiheit am höchsten ist.


    Der „freie Markt“ ist das effizienteste Instrument zur Bedürfnisbefriedigung, das wir kennen. Er reagiert auf echte Nachfrage, fördert Innovation und belohnt Leistung – unabhängig von Herkunft oder Beziehungen. Die Beispiele, die du angesprochen hast: Straßen, Bildungsangebote, Mobilität, Gesundheitsversorgung: All das lässt sich sehr wohl durch marktwirtschaftliche Prinzipien organisieren – nur eben effizienter, kundenorientierter und transparenter als durch staatliche Zwangsstrukturen.


    Gleichzeitig sorgt der Wettbewerb für ständige Verbesserung, Auswahlfreiheit und Kostenbewusstsein – etwas, das in staatlich monopolisierten Bereichen meist fehlt. Der ÖPNV, Schulen oder das Gesundheitssystem in staatlicher Hand sind genau deshalb oft geprägt von Mittelmaß, chronischer Unterfinanzierung und fehlender Anreizstruktur. Private Anbieter hingegen stehen unter Druck, Qualität zu liefern – oder sie verschwinden vom Markt. Das ist echte Verantwortung. - Wenn unsere Politiker den nächsten Fahrradweg von Steuergeldern in Peru bauen oder das nächste PKW-Maut-Projekt gegen die Wand fahren (Danke Andi <3) passiert genau gar nichts, weil eben keiner Verantwortung übernehmen muss.


    Wirtschaft muss nicht „reguliert“ werden – sie muss klug eingerahmt werden. Es braucht Spielregeln, aber keine Steuerung mit Hilfe von Steuern und Subventionen. Der Markt ist kein Raubtier – er ist ein Werkzeug (genau wie Bitcoin, um mal wieder zum eigentlichen Thema zurückzukommen). Die Frage ist nicht, ob wir ihn abschaffen, sondern wie wir ihn so nutzen, dass Freiheit, Verantwortung und Wohlstand erhalten bleiben. Freiheit mag nicht perfekt sein – aber (Abgaben-)Zwang ist garantiert schlechter. Die Geschichte hat das mehr als deutlich gemacht.

    "If you don't believe it and you don't get it, I can't make you believe it."

    - Satoshi Nakamoto