Bitcoin wird "Status eines Gold-Ersatzes" erreichen

  • ... was mich bei diesen Themen rund um CCs und insbesondere Bitcoin immer wieder verwundert, ist der Fakt, dass hierbei fast nur 'schwarz' und 'weiß' kommuniziert wird. Und dabei gibt's doch soooo viele Schattierungen von 'grau'.

    Das wundert mich auch.


    Für meinen Teil schiebe ich - ganz prinzipiell - nur meine Mittel in Dinge, die ich wenigstens rudimentär erfassen und halbwegs verstehen kann. Das war die "rein technische" Seite von Bitcoin betreffend (leider) damals nicht der Fall. Dafür habe ich den grundsätzlichen "rein inhaltlichen" Ansatz damals ziemlich gut bis bestens verstanden (siehe schon Nr. 10 und das Zitat von Satoshi Nakamoto). Erst recht, weil ich mich vor gut 50 Jahren schon mal etwas intensiver mit der Geld- und Währungsgeschichte beschäftigt hatte (da gibt es beim Blick in die lange Historie (leider) immer wiederkehrende Muster).


    Gerade vor dem Hintergrund einer solchen Aussage wie dieser hier

    5. Unzureichende Diversifikation

    Missionarische Werbung für Bitcoin ignoriert oft die Grundsätze der Diversifikation. Sich ausschließlich auf Bitcoin oder andere Kryptowährungen zu konzentrieren, kann das Risiko erheblich erhöhen.
    Eine ausgewogene Anlagestrategie ist langfristig sicherer und stabiler.

    könnte man ja durchaus - statt sich (Zitat) "ausschließlich auf Bitcoin oder andere Kryptowährungen zu konzentrieren" - diese im Sinne (Zitat) "einer ausgewogenen Anlagestrategie" einfach (je nach gewünschter Dosierung) beimischen ... !?


    Zumal "Fluten" in aller Regel alle "Boote im Wasser" anzuheben pflegen ...

  • Hallo Forums Freunde

    Mazen

    Achim Weiss

    Sovereign

    Vielen Dank für eure Erklärungen zum Basiswissen des Bitcoin

    Ich habe tatsächlich bisher nicht gewusst,

    dass es beim Bitcoin eine begrenzte Anzahl an Stücken gibt.

    Ich war immer der Meinung der Bitcoin wird elektronisch erzeugt, was mir immer suspekt war

    Somit hat sich die Frage erledigt,

    Bitcoin werden somit genauso wie Aktien an der Börse gehandelt!!

    Der Kurs richtet sich nach Angebot und Nachfrage.

    Allerdings gibt es einen entscheidenden Unterschied zur Aktie

    Wenn ich eine Aktie beispielsweise von der hierzulande sehr bekannten Firma Beiersdorf kaufe, dann weiß ich, dass es zum Beispiel von der Firma 10 Millionen Stück Aktien gibt.

    (Das ist nur eine Beispielzahl ich habe das nicht geprüft.)

    Man kann den Wert einer Aktie somit relativ einfach ausrechnen Indem man den Unternehmenswert durch die Anzahl der Aktien teilt.

    Schafft es Beiersdorf auch in Zukunt Umsatz und Gewinn zu steigern, steigt nicht nur die Dividende, sondern eben auch der Unternehmenswert und somit der Wert der Aktie

    Der Wert eines Bitcoins erschließt sich mir jedoch nicht

    Wenn es 21 Millionen Bitcoins insgesamt geben soll und ein einzelner Bitcoin im Moment rund 90.000 € kostet dann errechnet sich ein Wert aller Bitcoins zusammen von 21.000.000 Sück × 90.000 Euro gleich rund

    1 Billion € also 1000 Milliarden

    Im Gegensatz zu Beiersdorf kann ich jedoch nicht ausrechnen, ob dieser Wert in etwa realistisch ist, oder absolut zu hoch, oder immer noch zu billig?

    Vielleicht hat noch jemand von euch die Geduld mir das auch noch zu erklären?

    Viele Grüße, euer McProfit

  • Man kann den Wert einer Aktie somit relativ einfach ausrechnen Indem man den Unternehmenswert durch die Anzahl der Aktien teilt.

    Schafft es Beiersdorf auch in Zukunt Umsatz und Gewinn zu steigern, steigt nicht nur die Dividende, sondern eben auch der Unternehmenswert und somit der Wert der Aktie

    Ist das wirklich so?

  • Ich habe tatsächlich bisher nicht gewusst,

    dass es beim Bitcoin eine begrenzte Anzahl an Stücken gibt.

    Was mir aber einer der ganz wesentlichen Elemente des konzeptionellen Ansatzes zu sein scheint (siehe schon Nr. 10 und das Zitat seines Erfinders Satoshi Nakamoto). Was für den "Schatzcharakter" dieser alternativen "Währung" (Wertaufbewahrungsfunktion") elementar sein dürfte, da nicht beliebig aus dem Nix heraus staatlicherseits vermehrbar und damit im Wert verwässerbar.


    Exakt soll Bitcoin wohl auf max. 20.999.999, 97690000 Einheiten limitiert sein (Quelle: Wikipedia).

    Der Wert eines Bitcoins erschließt sich mir jedoch nicht

    Der Wert (präziser der Preis) wird - siehe schon Nr. 25 - in den Augen der Betrachter, der Interessierten, der Käufer, der Halter usw. liegen.

    Wenn es 21 Millionen Bitcoins insgesamt geben soll

    Zur maximalen Anzahl (Einheiten) siehe schon oben. Im Jahr 2023 habe ich mal gelesen, daß bereits 19 Komma (11 ?) sprich 19 und ein paar Zerquetschte aller maximale erreichbaren rund 21 Millionen Bitcoin (Einheiten) schon vorhanden (bzw. erzeugt) sind.

    und ein einzelner Bitcoin im Moment rund 90.000 € kostet

    Meines Wissens eher schon fast 94.000 € ...

    dann errechnet sich ein Wert aller Bitcoins zusammen von 21.000.000 Sück × 90.000 Euro gleich rund

    1 Billion € also 1000 Milliarden

    Bin nur Finanz-Laie und schon gar kein Finanzwissenschaftler - ein solcher hat aber jüngst im persönlichen Gespräch mal gesagt (behauptet), daß Bitcoin nur 0,05 % an allen Assets ausmacht (bezogen auf eine Betrachtung der "Total global Asset Value" Verteilung; siehe schon Nr. 25; da führen mit weitem Abstand "Real Estate" und "Bonds" sowie Money noch vor Aktien (Equities) - und Bitcoin rangiert unter "ferner liefen" ...).


    Jedenfalls noch. So gesehen ist da (bei Bitcoin) noch reichlich Luft nach oben. Aus Sicht der Staaten und staatlichen Notenbanken kann und wird das aber kaum gewünscht sein (zu den Gründen siehe schon Nr. 7).


    Nur am Rande

    Im Gegensatz zu Beiersdorf kann ich jedoch nicht ausrechnen

    ob man den (fairen) Unternehmenswert eingedenk Prognose einer Aktie (Beispiel: Beiersdorf) wirklich exakt ausrechnen kann, weiß ich nicht so recht.

  • Für meinen Teil schiebe ich - ganz prinzipiell - nur meine Mittel in Dinge, die ich wenigstens rudimentär erfassen und halbwegs verstehen kann.

    Das halte ich ähnlich. Bei Bitcoin war es in meinem Fall nicht viel anders. Ich hatte mir 'damals', als ich noch öfter als heute in die USA reisen durfte (musste... beruflich) und ein Coin bei ungefähr 6 Dollar notierte, für den Gegenwert eines preiswerten Gebrauchwagens Bitcoin gekauft. Spekulation stand eher weniger im Fokus, obschon sich der Preis bereits vermehrfacht hatte. Ich dachte damals ganz einfach daran, mit dieser 'zusätzlichen Währung' unterwegs etwas flexibler sein zu können, also ein weiteres Zahlungsmittel zur Verfügung zu haben... falls ich es benötigen sollte. Risiken (Verlustrisiken) habe ich damals überhaupt nicht auf dem Schirm gehabt; schließlich handelte es sich bei der Kaufsumme um einen unerheblichen Teil meines damaligen Vermögens. Die Coins hatte ich nicht angerührt und sie dann verkauft (sauber achtstellig in FIAT), als die Medien im Rausch waren und tausende von einfacher gestrickten Leuten in die FOMO gerieten. Nicht mal ein Jahr später habe ich dann wieder - nun für einen siebenstelligen FIAT Betrag - ein paar Coins 'relativ günstig' gekauft. Hintergedanken dabei... Risiko? Ja... würde aber nicht weh tun ;) Die Hälfte davon habe ich kürzlich - ohne Not - verkauft, und die zweite Hälfte darf sich entwickeln... in welche Richtung auch immer... egal.

  • Das halte ich ähnlich.

    An meinen wenigen Grundprinzipien in dem Bereich (Finanzen) halte ich fest. Auch wenn es in dem Fall (Bitcoin) rein finanziell und in der Retrospektive gesehen sehr nachteilig war.

    Bei Bitcoin war es in meinem Fall nicht viel anders. Ich hatte mir 'damals', als ich noch öfter als heute in die USA reisen durfte (musste... beruflich) und ein Coin bei ungefähr 6 Dollar notierte, für den Gegenwert eines preiswerten Gebrauchwagens Bitcoin gekauft. Spekulation stand eher weniger im Fokus, obschon sich der Preis bereits vermehrfacht hatte. Ich dachte damals ganz einfach daran, mit dieser 'zusätzlichen Währung' unterwegs etwas flexibler sein zu können, also ein weiteres Zahlungsmittel zur Verfügung zu haben... falls ich es benötigen sollte.

    Dann hast Du zumindest und wenigstens - im Gegensatz zu mir - damals einige Mittel in Bitcoin geschoben. Wenn auch "nur" aus Gründen ein "weiteres Zahlungsmittel für unterwegs" zur Verfügung zu haben.


    Wenn ich mir meinen damals (um 2012) in Frage stehenden Anteil (meine, das waren nur 5.000 $) zu heutigen Bitcoin-Kursen umrechne ... aber da gilt natürlich zum einen "Glücklich ist, wer vergißt, was nicht mehr zu ändern ist" und zum anderen, wer weiß, ob ich später dann nicht schon zu Preisen von 1.000, 10.000, 20.000 oder spätestens 50.000 € (ganz oder teilweise) wieder verkauft hätte ...

    Die Coins hatte ich nicht angerührt und sie dann verkauft (sauber achtstellig in FIAT)

    Immerhin. Dann hat die Aktion wenigstens was eingebracht.

    Nicht mal ein Jahr später habe ich dann wieder - nun für einen siebenstelligen FIAT Betrag - ein paar Coins 'relativ günstig' gekauft.

    Das (ein späterer Einstieg) blieb bei mir (leider) aus, weil ich mich für die rein technische Seite weiterhin nicht interessiert hatte und diese demzufolge weiterhin nicht ansatzweise verstand.

    Die Hälfte davon habe ich kürzlich - ohne Not - verkauft,

    Gewinne (teilweise jedenfalls) mitzunehmen, war noch nie ein Fehler. Man muß dann nur etwas finden, in die man die so frei frei gewordenen Mittel wieder "umparken" kann.

    und die zweite Hälfte darf sich entwickeln... in welche Richtung auch immer... egal.

    Richtig schiefgehen kann die Aktion ja nicht mehr.


    Ansonsten dürfte weiterhin und generell gelten:

    Zumal "Fluten" in aller Regel alle "Boote im Wasser" anzuheben pflegen ...

    Bis eben - nach meinem Dafürhalten - die Staaten dem "Spiel" die Luft abdrehen werden (siehe schon Nr. 7).



    Interessant zu beobachten ist das ganze Geschehen auf dem "Spielfeld" nichtsdestotrotz. Auch wenn man, so wie ich in dem Fall, nur auf der "Tribüne" sitzt und lediglich "Zuschauer" (statt Mitspieler) ist.


    Die Schimpf- und Hass-Tiraden der EZB seitens Bitcoin verfolge ich jedenfalls seit Jahren auch mit Interesse (die Herren Bindseil und Schaaf im EZB Direktorium via Presse-Artikeln, Interviews, Arbeitspapieren usw.). Samt der Fehleinschätzung seitens der EZB, daß es nun aber zeitnah mit Bitcoin bald "vorbei sein wird", dieser zeitnah "platzen werde", "gen Null tendiere", der "innere Wert ohnehin Null sei" usw. usw.


    Bislang jedenfalls stets ein zuverlässiger Kontraindikator (seitens der EZB "Gehirnakrobaten") für den nächsten Bitcoin-Rekordpreis ...

  • Man muß dann nur etwas finden, in die man die so frei frei gewordenen Mittel wieder "umparken" kann.

    Nun ja, das ist für mich keine neue Situation (gewesen). Ich mache schon seit 35 Jahren mit Aktion rum und habe schon öfter mal Titel verkauft... und wieder investiert. FIAT kriegt man eigentlich immer unter. Wollte/will man es weider in Aktien stecken, sollte es in einigen 'Situation' aber durchaus mal liegen lassen. Und NEIN, das 100k Einlagensicherungmärchen interessiert mich dabei nicht die Bohne ;)


    Ganz abgesehen davon, wollte ich mit meinem Post nur mal eine "Schattierung des zuvor angemerkten Grau(s)" beleuchten.

  • Sehr viel zu verstehen, gibt es m.E. nicht.


    Bitcoin ist ein Produkt einer neuer Technologie (Blockchain). Die Technologie - bzw. das Patent darauf - ist vermutlich sehr wertvoll. Das Produkt hat möglicherweise auch einen Wert (Nutzwert, Liebhaberwert), jedoch nicht vergleichbar mit der Technologie. Denn mit der Technologie lassen sich beliebig viele gleichwertige oder gleichnützliche alternative Produkte herstellen (zB. BitcoinExtra, BitcoinAlt, BitcoinPlus etc. etc.).


    Ähnlich ist es mit Glasperlen. Die Glasbläserei war in der neuen Welt noch eine unbekannte neue Technologie. Die Indigenen, die ihr Gold den spanischen Eroberern gaben, hielten jedoch versehentlich die Glasperlen (= das Produkt) für wertvoll. Besser wäre es vermutlich gewesen, sie hätten Aktien von Glashütten mit dem Gold gekauft.


    Trotzdem werden die ersten Indigenen, die die Glasperlen kauften, sehr reich geworden sein, denn sie werden sie für noch viel mehr Gold an andere weiter verkauft haben, die auch die Glasperlen haben wollten (Zwischenhandel).


    Richtig reich wurden aber nur die spanischen Eroberer, die mit dem Gold Städte und Paläste bauten. Von den Glasperlen spricht keiner mehr. Die Technologie der Glasbläserei ist aber geblieben.

  • Nun ja, das ist für mich keine neue Situation (gewesen). Ich mache schon seit 35 Jahren mit Aktion rum und habe schon öfter mal Titel verkauft... und wieder investiert. FIAT kriegt man eigentlich immer unter.

    Da hat jeder seine eigenen Schwerpunkte. Maximale Rendite gehört schon lange nicht mehr zu meinen Prioritäten - mein Fokus liegt auf langfristigen Erträgen, was automatisch die Bewegungen im Portfolio deutlich sinken läßt. Kenne aber auch einige Leute, die eher vorgehen wie Du es offensichtlich praktizierst.

    Wollte/will man es weider in Aktien stecken, sollte es in einigen 'Situation' aber durchaus mal liegen lassen. Und NEIN, das 100k Einlagensicherungmärchen interessiert mich dabei nicht die Bohne

    Das Thema mit der sogenannten gesetzlichen Einlagensicherung (und den darüber hinausgehenden Einlagensicherungs-Systemen je nach Bankengruppe) dürfte ohnehin nur für den Fall eines oder zweier (kleinerer) "Dominosteine" gedacht sein - wenn mehrere und große "Dominosteine" ins Wanken geraten oder fallen, werden vermutlich schnell "eigene Regeln" gelten (müssen).


    Wer davon ("Bail-In") allerdings einmal selbst sprich in praxi betroffen war (siehe Zypern und Bank of Cyprus) wird das Thema insgesamt etwas kritischer sehen.

    Ganz abgesehen davon, wollte ich mit meinem Post nur mal eine "Schattierung des zuvor angemerkten Grau(s)" beleuchten.

    Das teilweise apodiktische vorgetragene (Schwarz/Weiß bzw. Entweder/Oder) gehört ja heutzutage (und hierzulande) fast schon zu den Usancen. Habe beispielsweise nie verstanden, warum es nur einen einzigen richtigen Weg für alle (One size fits all) geben soll ? Und auch nicht, warum man nicht das eine machen kann (ETFs) ohne das andere (Direktanlagen bzw. Einzelaktien) gleich ganz lassen zu müssen - oder eben umgekehrt ?


    Was ja auch für andere Anlageklassen und/oder anderen Themen gilt. Das wäre aber wieder ein eigenes Thema.

  • Es existiert ja kein Gegenwert etwa in Form von Betriebsvermögen (Gebäude, Grundstücke, Maschinen, Immobilien) wie z. B. bei Beiersdorf.


    Kryptowährungen sind aus meiner Sicht hoch spekulativ und ein Eldorado für Zocker und Geldwäscher. Bitcoin wird gerade durch Trump und seine Buddies hochgejazzt, einige Hasardeure werden davon sicher profitieren, einige werden sich verzocken. Es gibt genug Beispiele dafür, siehe die Dokumentation über die Kryptoqueen Ruja Ignatova, Mt. Gox oder Sam Bankman-Fried...


    Das ist nicht meine Liga 🤷🏼‍♂️

  • Bitcoin ist ein Produkt einer neuer Technologie (Blockchain). Die Technologie - bzw. das Patent darauf - ist vermutlich sehr wertvoll.

    Von der technischen Seite verstehe ich nix - und offen gesagt, interessiert mich das auch nicht sonderlich (für was ich einen "Preis" bezahlt hatte, da ich mich deshalb damals von Bitcoin ferngehalten hatte).

    Sehr viel zu verstehen, gibt es m.E. nicht.

    Da bin ich mir unsicher.


    Eine generelle und grundsätzliche Frage wäre es nach meinem Dafürhalten schon, ob nicht auch bei dem sehr wichtigen Thema (Geld und Währung) die segensreichen Wirkungen des Wettbewerbs (Konkurrenz belebt immer und überall das Geschäft und schafft für die Kunden einen Nutzen - im Gegensatz zu Monopolen (Geldmonopol des States)) vorteilhaft wären. Gäbe es da tatsächliche ernsthafte private Alternativen (sprich Konkurrenz) zu dem staatlichen Papiergeld könnte dies durchaus einen Nutzen stiften. Vermutlich würden (müßten) sich dann die Staaten (und staatlichen Notenbanken) auch etwas mehr Mühe mit der Qualität ihres Papiergeldes geben, um am Markt und im Wettbewerb zu bestehen. Vielleicht und/oder wahrscheinlich würden sich auch verschiedene Geldsorten etablieren (beispielsweise eher "weiches" sprich Schwundgeld zum schnellen Verbrauch (Konsum) und eher "hartes" sprich wertbeständiges Geld zum Sparen für langfristige Ziele (wie die Altersvorsorge)). Bin aber kein Geldtheoretiker. Das jetzige System scheint mir aber ziemlich fragil und damit krisenanfällig - noch dazu bei ständig steigender Fallhöhe.


    Eine weitere und grundsätzliche Frage könnte es auch sein, um ein derart auf ständig inflationiertem Geld beruhendes Währungssystem wirklich die beste Möglichkeit darstellt. Ein solches System setzt nämlich auch erhebliche Fehlanreize und erhöht via ständig steigender Verschuldung samt Vermögenpreisblasen die Fragilität und Anfälligkeit im Gesamtsystem. Da die Notenbanken schon seit langer Zeit keine ernsthafte Bereinigung mehr zulassen wollen oder können, waren nach jeder Krise die Zinsen immer noch niedriger als nach der letzten Krise aber auch die Schulden noch höher als nach der letzten Krise. Boom- und Bust-Phasen scheinen sich in schöner Regelmäßigkeit abzulösen. Währungs-Experimente (wie der Versuch einer europäischen Einheitswährung mit sehr unterschiedlichen teilweise disparaten Staaten) erhöhen die Krisenanfälligkeit eines solchen deckungslosen Papiergeldsystems zusätzlich.


    Insoweit könnte hinter einem Ansatz wie Bitcoin schon grundsätzliche Themen und Fragen stehen.


    Nicht umsonst denken auch Staaten und staatliche Notenbanken intensiv über die Thematik nach (Central Bank Digital Currency (CBDC) - siehe das Projekt "Digitaler Euro" der EZB). Dabei stehen aber ganz offensichtlich gerade nicht Themen wie stabiles werthaltiges Geld, Konkurrenz, Alternativen, Wettbewerb, Informationelle Selbstbestimmung der Bürger usw. im Zentrum - sondern der Anlaß scheint der Wunsch nach (noch) mehr Macht und Kontrolle für die Staaten, die staatlichen Notenbanken, die weitere Zurückdrängung des Bargelds, der "gläserne Bürger" etc. pp. zu sein.


    Ein Schelm, wer Böses dabei denkt ...

  • Denn mit der Technologie lassen sich beliebig viele gleichwertige oder gleichnützliche alternative Produkte herstellen (zB. BitcoinExtra, BitcoinAlt, BitcoinPlus etc. etc.).

    Für zentralisierte Projekte mag das stimmen; in diesem Fall sprechen wir von sämtlichen Kryptowährungen sowie von Meme- und Shitcoins. Ein dezentralisiertes Projekt wie Bitcoin wird es dagegen nie wieder geben, da bei einem Start eines solchen Vorhabens die Gefahr viel zu groß wäre, dass von außen eine 51%-Attacke durchgeführt wird, um das Netzwerk zu übernehmen. Zudem würden wahrscheinlich schnell Behörden oder ähnliche Institutionen eingreifen.

    Bitcoin hat hingegen davon profitiert, dass ihn damals niemand kannte und das Projekt langsam wuchs und immer weiter dezentralisiert wurde. Heute ist die Dezentralisierung so weit fortgeschritten, dass die Gefahr einer 51%-Attacke unmöglich erscheint. Aus diesem Grund ist Bitcoin einzigartig und bleibt es auch.


    Ähnlich ist es mit Glasperlen. Die Glasbläserei war in der neuen Welt noch eine unbekannte neue Technologie. Die Indigenen, die ihr Gold den spanischen Eroberern gaben, hielten jedoch versehentlich die Glasperlen (= das Produkt) für wertvoll. Besser wäre es vermutlich gewesen, sie hätten Aktien von Glashütten mit dem Gold gekauft.

    Der Vergleich hinkt, da die Glasperlen (oder Tulpen, Münzen, Papiergeld ...) beliebig vermehrbar sind, was bei Bitcoin eben nicht möglich ist.


    Kryptowährungen sind aus meiner Sicht hoch spekulativ und ein Eldorado für Zocker und Geldwäscher.

    Das stimmt bzgl. vieler Kryptowährungen, allerdings gibt es zentrale Unterschiede zwischen Bitcoin und Alt-Coins, sodass der Vergleich nicht sauber ist.

    "If you don't believe it and you don't get it, I can't make you believe it."

    - Satoshi Nakamoto

  • Ein dezentralisiertes Projekt wie Bitcoin wird es dagegen nie wieder geben, da bei einem Start eines solchen Vorhabens die Gefahr viel zu groß wäre, dass von außen eine 51%-Attacke durchgeführt wird, um das Netzwerk zu übernehmen.

    Das ist alles nur eine Frage der Technologie. Was heute unmöglich erscheint, kann schon morgen ein Kinderspiel sein und umgekehrt. "Nie wieder" ist ein sehr gewagtes Statement in einem Bereich mit so kurzer Halbwertszeit.


    Heute ist die Dezentralisierung so weit fortgeschritten, dass die Gefahr einer 51%-Attacke unmöglich erscheint. Aus diesem Grund ist Bitcoin einzigartig und bleibt es auch.

    Auch das ist nur eine Frage der technologischen Entwicklung. Du scheinst sogar selbst unsicher zu sein ("erscheint unmöglich".... ).


    Der Vergleich hinkt, da die Glasperlen (oder Tulpen, Münzen, Papiergeld ...) beliebig vermehrbar sind, was bei Bitcoin eben nicht möglich ist.

    Jede Tulpe ist einzigartig.


    Bei Glasperlen kann es limitierte oder handsignierte Editionen geben.


    Trotzdem können jederzeit gleichWERTIGE Tulpen oder Glasperlen geschaffen werden und in Konkurrenz treten. Genauso wie jederzeit konkurrierende Blockchain-Produkte generiert werden können.

  • Das ist alles nur eine Frage der Technologie. Was heute unmöglich erscheint, kann schon morgen ein Kinderspiel sein und umgekehrt. "Nie wieder" ist ein sehr gewagtes Statement in einem Bereich mit so kurzer Halbwertszeit.

    Das stimmt, 100 % gibt es halt nie, aber wenn man sich intensiv mit der Thematik und Funktionsweise auseinandersetzt, dann ist das Risiko, Stand jetzt, verschwindend gering. Zumal sich Technologie nie nur in eine Richtung entwickelt, es ist demnach durchaus denkbar, dass es auch Technologien geben wird, die die Sicherheit noch mal weiter steigen lassen.


    Auch das ist nur eine Frage der technologischen Entwicklung. Du scheinst sogar selbst unsicher zu sein ("erscheint unmöglich".... ).

    Siehe oben...



    Trotzdem können jederzeit gleichWERTIGE Tulpen oder Glasperlen geschaffen werden und in Konkurrenz treten. Genauso wie jederzeit konkurrierende Blockchain-Produkte generiert werden können.

    Hier liegst du falsch, da du den Netzwerkeffekt vernachlässigst. Natürlich kann man technisch betrachtet einen zweiten Bitcoin erschaffen, genau wie man technisch ein zweites Internet erschaffen kann. Allerdings wird niemand dein zweites Internet nutzen, weil das Internet, ebenso wie Bitcoin, davon profitiert, je mehr Nutzer das Netzwerk akzeptieren und sich ihm anschließen. Der Vorsprung des Internets und von Bitcoin ist mittlerweile so groß, dass es ausgeschlossen erscheint, dass Nutzer zu einem alternativen Netzwerk wechseln, denn durch den Netzwerkeffekt wird gleichzeitig auch das Netzwerk sicherer. Und Sicherheit ist ein zentrales Merkmal, warum man überhaupt in Bitcoin investiert.


    Dies ist übrigens auch der Grund, warum es für die Miner immer schwieriger wird, Bitcoins zu schürfen. Sie müssen zwangsläufig die Rechenkapazität erhöhen, was zu einer weiteren Dezentralisierung führt, die wiederum die Sicherheit des Netzwerks steigert.


    Deshalb ist der erhöhte Energiebedarf auch ein zentrales Feature, um die Dezentralisierung und somit auch die Sicherheit des Netzwerkes vor Angriffen weiter zu steigern, und kein Bug.

    "If you don't believe it and you don't get it, I can't make you believe it."

    - Satoshi Nakamoto

  • Hier liegst du falsch, da du den Netzwerkeffekt vernachlässigst. Natürlich kann man technisch betrachtet einen zweiten Bitcoin erschaffen, genau wie man technisch ein zweites Internet erschaffen kann. Allerdings wird niemand dein zweites Internet nutzen, weil das Internet, ebenso wie Bitcoin, davon profitiert, je mehr Nutzer das Netzwerk akzeptieren und sich ihm anschließen. Der Vorsprung des Internets und von Bitcoin ist mittlerweile so groß, dass es ausgeschlossen erscheint, dass Nutzer zu einem alternativen Netzwerk wechseln...

    Es "erscheint" also nur ausgeschlossen.


    TikTok hat sich durchgesetzt, obwohl es schon Facebook und Instagram gab und obwohl es von der chinesischen Regierung kontrolliert wird und eher unsicherer ist. Twitter (X) verliert täglich Millionen User an BlueSky.


    Parallele Internets gibt es auch schon - zB ist China de facto vollständig von unserem Internet abgekoppelt ("Great Firewall"). In China leben 1,4 Mrd. Menschen. In Russland, Nordkorea oder Kuba sieht es nicht viel anders aus.


    Deshalb ist der erhöhte Energiebedarf auch ein zentrales Feature, um die Dezentralisierung und somit auch die Sicherheit des Netzwerkes vor Angriffen weiter zu steigern, und kein Bug.


    Das wage ich zu bezweifeln. Energiebedarf ist grundsätzlich nachteilig für jedes System und jede Aktivität, genauso wie eine Steuer nachteilig ist.


    Dezentralität ist nur so lange ein Wert an sich, wie Menschen bereit sind, die Opportunitätskosten zu tragen.


    In Brasilien hat sich PIX als zentralisiertes digitales "Instant Payment"-System binnen weniger Monate so durchgesetzt, dass es selbst im Urwald und von Menschen ohne Bankkonto für fast alle Ausgaben des täglichen Bedarfs genutzt wird. Die Zentralisierung wird dort gerade als Vorteil gesehen (höheres Vertrauen, niedrigere Kosten).

  • Es "erscheint" also nur ausgeschlossen.

    Ich nehme mir nicht heraus, im Vergleich zu anderen hier die Zukunft vorherzusagen, sondern gehe von Wahrscheinlichkeiten aus. Meiner Meinung nach gibt es niemals 100 % Sicherheit darüber, was in der Zukunft passieren wird.



    TikTok hat sich durchgesetzt, obwohl es schon Facebook und Instagram gab und obwohl es von der chinesischen Regierung kontrolliert wird und eher unsicherer ist. Twitter (X) verliert täglich Millionen User an BlueSky.


    Parallele Internets gibt es auch schon - zB ist China de facto vollständig von unserem Internet abgekoppelt ("Great Firewall"). In China leben 1,4 Mrd. Menschen. In Russland, Nordkorea oder Kuba sieht es nicht viel anders aus.

    Hat das alles wirklich etwas mit Bitcoin zu tun? TikTok, Facebook, Instagram und Twitter sind alles Social-Media-Plattformen mit unterschiedlichen Technologien und Funktionen. Innovationen setzen sich durch, wenn der Markt diese akzeptiert. Bitcoin hingegen ist ein dezentrales Netzwerk, das als Wertspeicher fungiert und ein fundamentales Problem der Menschheit löst, das seit Jahrtausenden ungelöst ist. Es gibt keine Technologie und kein Netzwerk, das auch nur annähernd diese Funktion erfüllt. Somit verstehe ich den Vergleich nicht.


    Zum Thema "paralleles Internet": Hast du schon einmal von VPN-Clients gehört? Dort ist niemand "abgekoppelt". Übrigens ist Bitcoin in China verboten, dennoch ist China nach den USA die Nation mit den meisten Minern.



    Das wage ich zu bezweifeln. Energiebedarf ist grundsätzlich nachteilig für jedes System und jede Aktivität

    Nein, das ist es nicht, wie bereits ausführlich erklärt. Wäre dieser Energiebedarf nicht vorhanden, könnte das Netzwerk leicht korrumpiert werden. Der Energiebedarf dient als Sicherheitsmechanismus des Netzwerks und ist von enormer Wichtigkeit.



    Dezentralität ist nur so lange ein Wert an sich, wie Menschen bereit sind, die Opportunitätskosten zu tragen.

    Das ist richtig, was wiederum für Bitcoin spricht und nicht gegen ihn.



    In Brasilien hat sich PIX als zentralisiertes digitales "Instant Payment"-System binnen weniger Monate so durchgesetzt, dass es selbst im Urwald und von Menschen ohne Bankkonto für fast alle Ausgaben des täglichen Bedarfs genutzt wird. Die Zentralisierung wird dort gerade als Vorteil gesehen (höheres Vertrauen, niedrigere Kosten).

    Bitcoin ist primär kein Zahlungssystem, sondern ein Wertspeicher! PIX ist somit gar keine Konkurrenz zum Bitcoin. - Wenn wir immer wieder bei null anfangen müssen, ist es ziemlich müßig zu diskutieren, da einfachste Grundlage nicht verstanden werden (wollen).

    "If you don't believe it and you don't get it, I can't make you believe it."

    - Satoshi Nakamoto

  • Ein Wertspeicher der nur solange funktioniert wie es noch Miner gibt die für‘s Rechnen „bezahlt“ werden. Aber so lange alles funktioniert ist alles gut. Es bleibt zumindest spannend wie sich der Bitcoin weiter entwickelt.


    Irgendwie kann ich Menschen verstehen die daran glauben und dem Bitcoin vertrauen. Aber die kritischen Stimmen gibt’s auch nicht zu Unrecht.

    Ich bleibe mal an der Seitenlinie stehen und verfolge das Geschehen obwohl einen Account bei der Börse Stuttgart habe ich mir schon angelegt.

    Ruhe bewahren, das ist die erste Bürgerpflicht.

  • Bitcoin hingegen ist ein dezentrales Netzwerk, das als Wertspeicher fungiert und ein fundamentales Problem der Menschheit löst, das seit Jahrtausenden ungelöst ist.

    Ich höre?


    Zum Thema "paralleles Internet": Hast du schon einmal von VPN-Clients gehört? Dort ist niemand "abgekoppelt".

    VPNs sind der Beweis, dass es parallele Internets heute schon gibt.


    Nein, das ist es nicht, wie bereits ausführlich erklärt. Wäre dieser Energiebedarf nicht vorhanden, könnte das Netzwerk leicht korrumpiert werden. Der Energiebedarf dient als Sicherheitsmechanismus des Netzwerks und ist von enormer Wichtigkeit.

    Das mag alles sein, ist aber genau der Nachteil gegenüber Systemen ohne Energiebedarf. Und wenn es ohne diesen Nachteil nicht geht oder korrumpiert wird, ist es vermutlich nicht nachhaltig wettbewerbsfähig.


    Bitcoin ist primär kein Zahlungssystem, sondern ein Wertspeicher!

    Das ist eine bloße These. An den gespeicherten Wert kann man glauben oder nicht.


    PIX ist somit gar keine Konkurrenz zum Bitcoin.

    In der Tat. PIX hat bisher keine ernstzunehmende Konkurrenz. Schon Bargeld oder Kreditkarten haben es schwer in punkto Kosten, Schnelligkeit, Sicherheit oder Akzeptanz.


    Wenn wir immer wieder bei null anfangen müssen, ist es ziemlich müßig zu diskutieren, da einfachste Grundlage nicht verstanden werden (wollen).

    Da stimme ich Dir mal zu.

  • Ich höre?

    Die Antwort lautet Inflation, die am Ende immer in einer Hyperinflation enden wird. Sie zieht sich wie ein roter Faden durch die Menschheitsgeschichte – vom Römischen Reich vor 2.000 Jahren über China unter Mao Zedong bis hin zum Deutschen Reich in den 20er Jahren und Argentinien in der Gegenwart. Alles Reiche, die am Ende durch die Geldentwertung gescheitert und/oder im Chaos geendet sind und dennoch haben wir bis heute keine Lösung für das Problem gefunden … Bis auf den Bitcoin eben.


    Hier mal die Entwicklung der Geldmenge in den USA von 1960 bis heute:

    "If you don't believe it and you don't get it, I can't make you believe it."

    - Satoshi Nakamoto

  • Mal eine Frage an die Bitcoin-Profis: So wie ich das System verstanden habe, investieren die Schürfer Energie und Hardware und werden dafür in Bitcoin bezahlt. Die Rechenleistung dient dem fortlaufenden signieren der Blockchain und erhält damit das Netzwerk am Leben.


    Was passiert wenn der letzte Bitcoin erzeugt wurde?


    Es kann ja kein neuer mehr erzeugt werden, folglich kann ein Schürfer nicht mehr an seiner Rechenleistung "verdienen".


    Stellen dann alle Schürfer ihre Signaturtätigkeit ein und das Bitcoin-Netzwerk wird heruntergefahren und alle Wallets haben ab dann ihren intrinsischen Wert = Keinen?!