Bitcoin wird "Status eines Gold-Ersatzes" erreichen

  • Grossrat

    Apropos zu dem mehrfach von Dir erwähnten Fond und Fond-Arten (siehe schon Nr. 2.127) - ich würde an Deiner Stelle vielleicht mal mit einem Fischfond starten. Köstlich und rund um Gerichte mit Meeresfrüchten auch vielfältig einsetzbar. Verbreitet sozusagen mediterranes kulinarisches Flair. Zudem gilt die mediterrane Küche und Ernährung als sehr gesund. Viel Spaß schon jetzt bei der späteren Verkostung wünsche ich !

    Abgesangs auf den Euro: ein feierlich verkündeter Untergang, der sich, aller Gravitas zum Trotz, weigert, die Bühne zu betreten.

    Soll das als humoristische Einlage gemeint sein ?

    Der Euro (sprich das Experiment einer Einheitswährung) mußte bereits 10 Jahre nach seine Einführung gerettet werden - und zwar "Whatever it takes" laut Herrn Draghi. So recht weiß ich nicht, ob das zum =O oder eher zum :D ... ist ?

    Mir persönlich ist jedenfalls in der gesamten Geld-, Währungs- und Finanzgeschichte kein vergleichbarer Fall bekannt. Dir ? Solche Währungsunionen sind zwar stets geplatzt (*) - es hat aber meist etwas bis deutlich länger gedauert bis zu deren Ende.

    (*) Die Ausnahme bestätigt nur die Regel (Ost-Karibischer Dollar als Ostkaribische Währungsunion seit 1965 also bis dato jedenfalls noch am Leben ...; wird aber als "Insel"- bzw. "Operettenwährung" angesehen und wurde zudem einige Jahre nach der Einführung (1976 - nach meiner Erinnerung) mit einem Kur von 2,7 XCD (ISO-Code) an den US-Dollar gebunden, der in diesem Währungsraum fast überall als Zweitwährung akzeptiert wird).

    Daß sich Sparer, für das Alter Vorsorgende oder Anleger vor einer solchen Währung und einem solchen Währungsexperiment - und den Kollateralschäden der Dauerrettung inklusive Fehlanreizen (die EZB hat durch ihr Geldpolitik die heilsamen Marktkräfte am europäischen Kapitalmarkt über eine Ära hinweg weitgehend ausgeschaltet) - bestmöglich schützen wollen, liegt meines Erachtens (und nicht nur meines Erachtens) auf der Hand.

    Um direkt zum Strangtitel zu kommen: Bitcoin ist da für manche offensichtlich ein probates Vehikel, da dies nicht nach Belieben seitens einer Notenbank (wie der EZB) manipuliert sprich durch gigantische Ausweitung der (Geld)Menge im Wert verwässert werden kann. Nicht so technik-affine und/oder ältere Menschen (wie beispielsweise meine Wenigkeit) greifen da tendenziell eher auf Herkömmliches zurück (Gold) und/oder andere nicht nach Belieben vermehrbare Vehikel (Tangible Assets). Besonders zielführende Wirkung entfaltet dies übrigens, wenn der Ankauf dieser Instrumente bzw. Vehikel vor Einführung der Einheitswährung (bzw. des "Esperantogeldes") erfolgte.

    Zum direkten Realitätsbezug (Kurse) Bitcoin und Gold betreffend in der Zeit einer gemeinsamen Existenz mit dem Euro: Schaut man auf die Ratio "Euro vs Gold" oder auf die Ratio "Euro vs Bitcoin" - dann war der Ansatz dieser Protagonisten jedenfalls kein ganz schlechter ... :), um es noch äußerst zurückhaltend zu formulieren.

    Daher verzage nicht

    Warum sollte ich ?

    Meine Finanzen sind ziemlich robust aufgestellt und für den schlimmsten Fall (neudeutsch "Worst-Case") halte ich schon lange einen alternativen Standort außerhalb der Eurozone vor. Landschaftlich sehr reizvoll ist dieser obendrein. Verwendung im Alltag findet da übrigens das mit am wenigsten schlechte staatliche Papiergeld der Welt (existiert bereits seit 1850 - und mußte auch noch nie gerettet werden ... :)).


    Dir weiter ganz viel Glück mit Deinen privaten Finanzen !


    PS: Im Hinblick auf Nr. 2.139 - Bist Du vielleicht nicht nur "Hobby-Anleger" sondern parallel auch "Hobby-Psychologe" und/oder "Hobby-Philosoph" ... ?

  • Habe mich jetzt nach anfänglicher Skepsis auch Mal auf das Spielchen eingelassen und habe vor etwa 3% beizumischen. Die ersten 2.500 Eur habe ich jetzt bei 99.999 Eur gekauft. Mal sehen ob das unfassbar dumm oder halbwegs klug war :)...

    Meine Meinung: klug

    Aber jetzt nicht verzagen wenn der Markt gerade fällt!

  • Grossrat

    Apropos zu dem […Sermon]

    Mein lieber Dude,

    ich danke dir für die ausführliche, in sich kreisende Reise durch Währungsunionen, Küchenfonds und geopolitische Exit-Strategien. Es ist ein wenig, als hätte man dich gebeten, den Weg zum Briefkasten zu beschreiben – und du hättest stattdessen eine dreibändige Abhandlung über die Entstehung der Postgeschichte seit dem Alten Ägypten verfasst.

    Dein Bild vom Euro als gescheitertem Experiment ist dir ans Herz gewachsen wie anderen ein alter Ledersessel: ein wenig durchgesessen, leicht muffig, aber er gibt dir das Gefühl, recht zu haben, weil du schon so oft darin Platz genommen hast. Dass er seit nunmehr über zwanzig Jahren trotzig weiter im Wohnzimmer steht, scheint dich dabei nicht zu beirren – im Gegenteil: Jede ausbleibende Apokalypse gilt dir wohl als weiterer Beweis, dass sie unweigerlich kommen muss.

    So verweile nur in deiner wohlgeordneten Gedankenarchitektur – dem Notausgangsschild Richtung Alternativstandort, dem Vorrat an Tangible Assets und dem ewigen Refrain vom ‚Esperantogeld‘. Es hat etwas Tröstliches, fast Heimeliges.

    Ich indes werde derweil weiter den Luxus genießen, mein Leben nicht in der Erwartung des letzten Aktes zu verbringen. Sollte er eines Tages tatsächlich beginnen, werde ich mich freuen, dich auf der Premierenfeier zu sehen – vermutlich im Foyer, mit einem Glas Gold in der Hand und einer Anekdote über den Fischfond.

  • Meine Meinung: klug

    Aber jetzt nicht verzagen wenn der Markt gerade fällt!

    Das war ja klar aber es ist ja quasi alles bis auf gold runter. Ich schaue jetzt mal 5 Jahre und kaufe wahrscheinlich alle 2 Wochen 250eur. Bei 3% mache ich aber einen Cut. Mehr als niedrig 5 stellig würde mich glaube ich doch nervös machen.

  • Taust

    Sovereign

    Auch wenn ich Deine Ausgührungen oft auch etwas langatmig und teils auch abschweifend empfinde

    Es besteht hier - meines Wissens - keine Leseverpflichtung oder gar ein Lesezwang. ;)

    hier stimme ich ausdrücklich zu…

    Wie so viele andere auch im internationalen Vergleich - und auch so manche (und immer mehr) in meinem näheren Umfeld.

    und die 🇨🇭 ist ein sehr schönes ... Pflaster

    Fraglos.

    wenn auch für uns € Bewohner nicht gerade günstiges Pflaster 😂

    Was wesentlich auch am Niedergang des Euro im Vergleich zum CHF liegt (von 1,65 auf inzwischen runter 0,93) ...

    Zudem eine der am längsten bestehenden Währungen und auch mit das am wenigsten schlechte staatliche Papiergeld der Welt (siehe schon Nr. 2.141 letzter Abs.).


    Außerdem

    Dazu kommt noch eine gewisse (historisch gewachsene) Freisinnigkeit viele Schweizer - die sich aus meiner Sicht wohltuend von dem hierzulande nicht selten anzutreffenden überzogenem Staatsvertrauen (bei manchen muß man fast von Staatsgläubigkeit sprechen) abhebt.

    Dokumentiert sich zum einen in einem signifikanten nicht ansatzweise vergleichbaren "Plus" an direkter Demokratie sprich Volksabstimmungen (Referenden) - in der Schweiz wird der Bürger seitens der Politik regelmäßig zu wichtigen Themen befragt, um seine Meinung und Entscheidung direkt und mit ebensolcher Wirkung kundtun zu können.

    Dokumentiert sich zum anderen auch im Verhältnis der "Schweizer Bürger versus Staat" (Betonung liegt auf "Bürger") im Vergleich "Deutsche oder EU-Bürger (auch wenn es die Vereinigten Staaten von Europa (VSE) gar nicht gibt) versus Staat bzw. versus EU" (da scheint staatlicherseits und seitens der EU eher das Bild "Untertan" und zu lenkendes und leitendes sowie vulnerables "Etwas" - statt "mündiger Bürger" und ebensolcher "mündiger Verbraucher" vorzuherrschen und die Politik zu bestimmen).

    Last but not least - aber nach meinem Dafürhalten symptomatisch:

    Vielleicht eines der Geheimnisse (hat mir mal ein Ur-Schweizer verraten):

    "Ihr habt glückliche Politiker aber eher unglückliche Bürger - wie haben unglückliche Politiker aber ziemlich glückliche Bürger".

    Dem ist kaum noch etwas hinzuzufügen.


    Dir weiter viel Erfolg mit Deinen privaten Finanzen !

  • Nur der guten Ordnung halber:

    Mein lieber Dude,

    Solltest Du mich ansprechen wollen ... ? Mein Forenname lautet Sovereign. Würde Dich daher ersuchen, diesen zu verwenden. Sonst müßte ich mir für Dich auch einen eigenen - aus meiner Sicht passenden - Namen ausdenken. Ob das in Deinem Sinne sein kann ...

    Btw. und in diesen "hochgutmenschlichen Seiten" der "Wokemania": Ist da eine auf das Alter abzielende oder sogar reduzierte Ansprache überhaupt noch akzeptabel oder tolerabel ... ?!

    ich danke dir für die ausführliche, in sich kreisende Reise durch Währungsunionen, Küchenfonds und geopolitische Exit-Strategien.

    Gerne geschehen. Hoffentlich hilft es Dir auch. Wie schon gesagt, meine Empfehlung wäre mit dem Fisch-Fond zu starten ...

    Dein Bild vom Euro als gescheitertem Experiment ist dir ans Herz gewachsen

    Da gilt das genaue Gegenteil: Am liebsten und damit "ans Herz gewachsen" wäre mir eine funktionierende Währung, die man nicht in ihrer Existenz retten muß und die auch ohne massive Konstruktionsfehler ist. Ebenso würde ich eine EU bevorzugen, die halbwegs marktwirtschaftlich, international wettbewerbsfähig, international verteidigungsfähig etc. pp. aufgestellt ist.

    So verweile nur in deiner wohlgeordneten Gedankenarchitektur – dem Notausgangsschild Richtung Alternativstandort, dem Vorrat an Tangible Assets und dem ewigen Refrain vom ‚Esperantogeld‘. Es hat etwas Tröstliches, fast Heimeliges.

    Vor allen Dingen und viel weniger blumig (um Formulierungen wie die Deinigen zu vermeiden sprich "Schwurbeleien" - um nur ein Beispiel zu nennen): Es dient dem Schutz meiner Person und meiner finanziellen Mittel und damit meiner finanziell robusten Aufstellung. Und das hat dann in der Tat etwas "Tröstliches" - um Deine Formulierung aufzugreifen.

    Ich indes werde derweil weiter den Luxus genießen, mein Leben nicht in der Erwartung des letzten Aktes zu verbringen.

    Wie kommst Du auf das "dünne und schmale Brett", daß dies bei mir anders ist ... ? Auf diese Art und Weise habe ich schon sehr viele Jahrzehnte meines Lebens verbracht und intensiv genossen.

    Für meinen Teil bin ich lediglich ganz gerne gut vorbereitet. Das betrifft auch und insbesondere das Finanzielle. Dieser Ansatz hat sich bislang auch ziemlich gut bewährt.

    Übrigens: Für mich mit der größte "Luxus" überhaupt:

    Für meinen Teil jedenfalls lasse ich mich nicht mundtot machen. Meine Meinung hatte ich schon als Schüler, Student und junger Mann offen und klar geäußert, als ich mir dies eigentlich (auch finanziell gesehen) nicht leisten und erlauben konnte. Oft genug war dies mit handfesten Nachteilen verbunden. Warum soll ich damit ausgerechnet im Alter aufhören ? Zumal ich nun auch nicht mehr finanziell von anderen abhängig bin.

    Das fand dann später seine praktisch logische Fortsetzung:

    Mir eine eigene Meinung zu bilden gehört zu meinen allgemeinen Grundsätzen. Ebenso zu meiner Berufsbeschreibung.


    In diesem Sinne ...


    Dir weiter ganz viel Glück mit Deinen privaten Finanzen !

  • [Diverses]

    Lieber Foren-Dude Sovereign,

    es lag mir fern, dich anders zu nennen, als du es wünschst. „Dude“ war, so gestehe ich, lediglich der Versuch, den heiteren Tonfall beizubehalten, der im Gespräch nützlich sein kann, wenn sich einer zuweilen mit einer Ernsthaftigkeit vorträgt, die jede leichtere Silbe im Keim zu ersticken droht.
    Aber sei’s drum – ich respektiere deine Vorliebe für korrekte Anrede, sie ist schließlich Teil jener wohlgefügten Form, in der du deine dystopischen Gedanken zu präsentieren pflegst.

    Dein jüngster Beitrag ist ein bemerkenswertes Beispiel dafür, wie es dir gelingt, ein schlichtes Thema – in diesem Fall meine kleine literarische Spitze – zu einem ausgreifenden Tableau zu entfalten, in dem Küchenfonds, geopolitische Ausweichquartiere, Euro‑Totenmessen und biografische Selbstvergewisserungen gleichberechtigt ihren Platz beanspruchen.

    Man liest und fragt sich: Ist dies noch Argument oder bereits ein autobiografisches Museum, in dem jedes Exponat vor allem den Sammler selbst zu feiern hat?

    Du betonst, du lebst nicht im Modus des letzten Aktes. Ich will dir das gern glauben – obgleich der Raum, in dem deine Gedanken sich bewegen, eher an ein sorgfältig eingerichtetes Festungsrefugium erinnert, dessen Fensterläden schon seit Jahren geschlossen sind. Drinnen stapeln sich Landkarten für Fluchtwege, sauber etikettierte Tangible Assets und das gute Notgeld für die Stunde, die – wie du überzeugt bist – kommen muss. Draußen zieht die Welt vorbei; du registrierst sie allenfalls durch das Schlüsselloch, stets mit dem prüfenden Blick, ob es nicht doch schon der Vorbote des großen Zusammenbruchs ist.

    Und so bleibt zwischen uns wohl dieser Unterschied: Für dich ist das Ausbleiben der Katastrophe ein Aufschub, für mich ist es schlicht Normalität. Du liest das Leben wie einen Roman, bei dem das letzte Kapitel längst im Kopf steht – und bist daher von jedem weiteren Absatz vor allem irritiert, wenn er nicht zur eigenen Endfassung passt.

    Mögest du in deiner gedanklichen Festung der Einsamkeit weiter wachsam wachen; ich für meinen Teil werde noch ein wenig unter freiem Himmel bleiben, bei allen Unwägbarkeiten, die das mit sich bringt. Vielleicht treffen wir uns ja doch noch einmal – sei es im Sturm, oder, was mir lieber wäre, in einer jener stillen, friedlichen Stunden, die du so beharrlich für ein bloßes Intermezzo hältst.

    Doch gewiss – jeder möge seine Fenster so weit geöffnet halten, wie es ihm genehm ist; nur wundert es mich zuweilen, wie manche dabei die Aussicht mit dem eigenen Keller verwechseln.


    Herzlichst

    Ich

  • Grossrat

    Vorab und ganz generell (siehe hier im Strang beispielsweise schon Nr. 37);

    Für meinen Teil halte ich, wie schon gesagt, keinen Cent in Bitcoin.

    Zu dieser Deiner Haltung (die hier auch ein anderer Protagonist ( Achim Weiss) mit identischem Wording einnimmt):

    Der Vergleich mit den Tulpenzwiebeln ist wunderbar und trifft es über alle Maßen! 😍

    Bitcoin halte ich aber für Tulpen.

    Ja, das war bei Tulpenzwiebeln auch mal so.

    hatte ich mir dennoch erlaubt in einem anderen Strang ("Roboadviser" Nr. 41) eine kurze Anmerkung zu schreiben. Vielleicht instruktiv für Dich ... ? Oder zumindest ein konstruktiver Ansatz zu einer differenzierteren Herangehens- und Betrachtungsweise ... ?


    Nur am Rande: Mit dieser Deiner Haltung übrigens - die sich in die jahrelangen "Hass-Tiraden" der hohen EZB-Herren Bindseil und Schaaf gegen Bitcoin nahtlos einreiht - könntest Du ebenfalls glatt bei der EZB anfangen (einer EU-Behörde, die von kritischen Beobachtern pointiert schon mal als "Behörde für die Zinsplanwirtschaft", "Zentralstelle für die Sozialisierung fauler Forderungen" und/oder "Zentralstelle für den Geldsozialismus mit der Umverteilung von Nord- nach Südeuropa" bezeichnet wird.


    Dir weiter ganz viel Glück mit Deinen privaten Finanzen !

  • Lieber Foren-Dude Sovereign,

    Für Dich ist mir übrigens auch spontan ein neue Name eingefallen - meiner guten Erziehung folgend verzichte ich aber darauf, Dich hier so anzureden ... :)

    En Detail möchte ich auf Deinen sehr ins Persönliche gehenden Beitrag Nr. 2.148 nicht eingehen (auch wenn sich damit natürlich die bereits an Dich gestellte Frage noch mehr aufdrängt):

    PS: Im Hinblick auf Nr. 2.139 - Bist Du vielleicht nicht nur "Hobby-Anleger" sondern parallel auch "Hobby-Psychologe" und/oder "Hobby-Philosoph" ... ?

    Daher nur ganz allgemein:

    Mein Motto als sozusagen "roter Faden" war bereits als Schüler und Student

    "Hope für the best - prepare for the worst"

    Das habe ich auch später stets beibehalten, schlicht und einfach, weil es sehr erfolgreich war. Auch meine Finanzen betreffend.

    in der du deine dystopischen Gedanken zu präsentieren pflegst.

    "Meine" dystopischen Gedanken ... ?

    Man könnte fast glauben, daß Du die letzten rund 20 Jahre im "Tiefschlaf in einer Kältekammer" verbracht hast ... (Weltfinanzkrise, Eurokrise, Eurodauerrettung, Erosion der diesbezüglichen EU-Verträge, Brexit, Trump, Russlands Überfall auf die Ukraine (eine Flugstunde von Berlin entfernt kämpfen u. a. nordkoreanische Soldaten mitten in Europa ...), autarke Verteidigungsunfähigkeit Deutschlands und der EU, globale geopolitische Neuordnung - um nur einige Stichworte zu nennen). Von der Klimakrise ganz zu schweigen - die ist ja ohnehin immer, überall und ständig.

    Apropos Dystopie und mit direktem Bezug zum Strangthema: Eine Welt ohne Bargeld und nur noch mit dem Digitalen Euro als Zahlungsmittel wäre beispielsweise ein "perfekter" - und finaler die privaten Finanzen und die Privatsphäre betreffender - Baustein zu einer solchen Dystopie in der ein "Bürger" dann gänzlich und vollumfänglich zum "Untertan" mutieren würden.

    Vielleicht treffen wir uns ja doch noch einmal

    Sollte das reale Leben gemeint sein: Nicht, wenn ich es verhindern kann. Und persönliche Begegnungen betreffend kann ich das ja sehr einfach.


    Nichtsdestotrotz Dir weiter ganz viel Glück mit Deinen privaten Finanzen !

  • [Wolkiges in epischer Breite]

    Ich verneige mich vor deinem unermüdlichen Einsatz für die Ewigkeit – und vor deiner Gabe, selbst ohne einen einzigen Bitcoin so tief im Krypto‑Evangelium zu stehen, dass du es vom Beichtstuhl der Goldbarren aus predigen kannst.“

    Ach, mein lieber Foren-Dude Sovereign…

    Welch ein Glück für uns einfache Sterbliche, dass du – als selbsternannter Finanz‑Laie, der sich in Wahrheit längst in den höheren Rängen der Markt‑Metaebene bewegt – hier weilst. Wie trostlos müsste unser Dasein sein ohne deine feste Hand, die uns sicher zwischen Zinssozialismus, Tulpenzwiebeln und den ewigen Warnungen vor der großen Nacht hindurchführt.

    Und wie herrlich ist doch deine Kunst des Selbstzitierens! Du greifst zu wie ein Pianist, der seine eigene Sonate immer wieder anstimmt – nicht aus Eitelkeit, nein, sondern aus dem edlen Motiv, uns erneut an die Schönheit deiner Gedanken zu erinnern. Wer wollte da noch je in Frage stellen, dass du bereits vor vielen Seiten das gesagt hast, was noch auf keiner anderen Seite gesagt wurde.

    Welch wohldosierte Noblesse, einem widerspenstigen Diskutanten die ehrenvolle Schärpe des EZB‑Büttels umzulegen! Ein Ehrentitel, irgendwo zwischen „Zinsknecht“ und „Kommissar für Tulpenkultivierung“. Dass du selbst – was du nur aus nobler Zurückhaltung nicht allzu laut sagst – in deiner völligen Kryptolosigkeit genau jenen Weg beschreitest, den du als den Pfad der EZB‑Seelenfänger brandmarkst, macht dich natürlich nicht zum Büttel. Nein, nein – du bist der einsame Wanderer, der eben nicht die sterile Serverhalle anbetet, sondern die alte Kathedrale aus massivem Gold.

    Und wenn die Welt, wie du so oft prophezeist, im Stromausfall versinkt, sehe ich dich nicht verzweifelt vor dem toten Bildschirm sitzen. Nein – ich sehe dich im Kerzenschein, den Notfallkoffer geöffnet, und andächtig an einem kleinen Stück Gold lutschen. Nicht, um es zu essen – natürlich nicht! – sondern um das stille Bewusstsein zu schmecken, dass du vorbereitet warst, als alle anderen töricht an ihre digitalen Logarithmen glaubten.

    Deine Liste der Weltkatastrophen ist wie eine Perlenkette aus Gewittern: Finanzkrisen, Kriege, Klimawandel, geopolitische Seebeben – jede Perle poliert vom ehrfürchtigen Bewusstsein, sie vorhergesehen zu haben. Und ich sehe dich, im sicheren Refugium, die Landkarten entrollend, den Goldbarren prüfend, während draußen das Leben in seiner ganzen Unberechenbarkeit weitergeht.

    So sitzt du also, im prunkvoll eingerichteten Wartesaal der Apokalypse. An den Wänden gerahmte Ratio‑Charts „Euro vs. Bitcoin“, in der Vitrine die Tangible Assets, im Schrank die Pläne zu deinem alternativen Standort. Die große Uhr an der Wand tickt, und du wartest. Nicht ungeduldig – nein. Gelassen, wie ein Angler, der weiß, dass der Biss kommen muss, weil er im Almanach der Ewigen Gewissheiten so vermerkt ist.

    Und solltest du dir einmal Sorgen machen, dass wir uns versehentlich im „realen Leben“ über den Weg laufen: Fürchte nichts – ich respektiere deinen Wunsch nach Distanz. Wir wollen ja nicht riskieren, dass der spontane Blick in die Augen eines EZB‑Büttels deine sorgfältige Überlebensarchitektur ins Wanken bringt.

    Es ist eine ehrwürdige Disziplin der Menschheit: der feste Glaube an das bevorstehende Ende – und die stille Genugtuung, wenn es sich noch einmal verschiebt. Manche nennen es Pessimismus, andere Vorsorge. Ich nenne es: die hohe Kunst, die Gegenwart nur als Vorabend zu betrachten – und das Hauptwerk, das immer morgen beginnt.

    Doch gewiss – jeder möge auf die Offenbarung warten, die er verdient. Manche stellen dafür eine Flasche Champagner kalt. Andere – wie du – legen lieber ein Goldbarrenbonbon auf die Zunge und warten auf das große Licht.

    Herzlich

    Ich

  • Hallo Grossrat

    Kompliment für diesen gelungenen Kommentar, dazu noch mit feiner Ironie eine kösliche Sonntzagsmorgen-Lektüre, Fast zu schade dass er hier in der Versenkung untergeht.

    Als bodenständiger "Schwabe" lese ich solche Schreibkunst immer mit Freude und wünsche mir manchmal, ich würde zumindest einen Teil dieser Kunst beherrschen. Dazu bin ich jedoch viel zu einfach gestrickt, bodenständig ohne diesen Intellekt.

    Du könntest Dich mit diesem Talent bestimmt auch als Kommentar bei der FaS Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung bewerben. Die sind bekannt für hervorragend formulierte Kommentare.

    Schönen Sonntag noch wünscht McProfit

  • Du könntest Dich mit diesem Talent bestimmt auch als Kommentar bei der FaS Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung bewerben. Die sind bekannt für hervorragend formulierte Kommentare.

    Das ist doch kein Kommentar fürs 1-Tages-Wegwerfblatt. Das ist Literatur. Ich empfehle Grossrat, sich bei Herrn Tingler zu empfehlen, der ihn zum Lesen um den Bachmannpreis in Klagenfurt einlädt. Voriges Jahr hat das Gurkerl gewonnen. Warum nicht nach diesem Jahr mit schwereren Texten wieder mal was Leichtgewichtiges übers Goldzähnchen beim Fondverbiss?

  • Das ist doch kein Kommentar fürs 1-Tages-Wegwerfblatt. Das ist Literatur. Ich empfehle Grossrat, sich bei Herrn Tingler zu empfehlen, der ihn zum Lesen um den Bachmannpreis in Klagenfurt einlädt. Voriges Jahr hat das Gurkerl gewonnen. Warum nicht nach diesem Jahr mit schwereren Texten wieder mal was Leichtgewichtiges übers Goldzähnchen beim Fondverbiss?

    Lieber ika,

    ich danke dir sehr für diese… sagen wir: bemerkenswerte Einordnung. Ob sie nun reines Lob, liebevolle Übertreibung oder ein meisterhaft getarnter Schuss feiner Ironie ist, will ich lieber gar nicht so genau wissen – es ehrt mich in jedem Fall.

    Dass meine kleinen Beiträge hier im Forum überhaupt Anlass zu einer solchen literarischen Anspielung geben, freut mich schon mehr, als mir vielleicht zusteht. Und falls es doch eher in Richtung neckender Spott gedacht war – dann umso schöner, dass er in so hübsche Form gekleidet daherkommt.

    Mit einem schmunzelnden Dank

  • In einem Endzeitszenario wird aus meiner Sicht physisches Gold eher funktionsfähig bleiben als Bitcoin. Ansonsten sehe ich beides als ähnlich werthaltig und volantil.

  • Lieber ika,

    ich danke dir sehr für diese… sagen wir: bemerkenswerte Einordnung. Ob sie nun reines Lob, liebevolle Übertreibung oder ein meisterhaft getarnter Schuss feiner Ironie ist, will ich lieber gar nicht so genau wissen – es ehrt mich in jedem Fall.

    Dass meine kleinen Beiträge hier im Forum überhaupt Anlass zu einer solchen literarischen Anspielung geben, freut mich schon mehr, als mir vielleicht zusteht. Und falls es doch eher in Richtung neckender Spott gedacht war – dann umso schöner, dass er in so hübsche Form gekleidet daherkommt.

    Mit einem schmunzelnden Dank

    Lassen wir es ein Stück offen. 😉 Auf alle Fälle eine bisher unterrepräsentierte Form von Mitteilung in diesem Forum, anders als dieses rosenkranzgebetsmühlenartige Wiederholen unseres Referenzsubjekts.