Zahlt man bei diesem Produkt eigentlich "nur" die TER von 0,50 % oder habe ich etwas übersehen? Schließlich arbeitet man bei einem 2-fach gehebelten ETF mit Fremdkapital, was normalerweise Zinsen kosten müsste. Im Produktblatt kann ich jedoch nichts dazu finden. Habe ich einen Denkfehler?

Heiliger Amumbo - 2-fach gehebelter ETF
- Mazen
- Erledigt
-
-
Mich interessieren insbesondere eure Meinungen zum Hebel:
Meine Meinung:
wenn Hebel, dann extern und in die vollen. Und selbstverständlich fährt man 100% Aktienquote bevor man an den Hebel denkt.
Begründung:
- volatility drag und höhere Kosten
- der ETF tendiert dazu, das Risiko des Hebels zu verschleiern. Beim 2x ist das Risiko eines faktischen Knockouts sehr real (beim Daily wird man natürlich den echten Knockout nur erreichen, wenn man die 50% an einem Tag erwischt)
- 10% Hebel-ETF im Depot ist Quatsch hoch zehn, wenn man nicht schon 100% Aktienquote hat. Wer Sicherheitsbausteine hat, gewinnt mehr von einer Erhöhung der Aktienquote sehr viel mehr, als von einem kleinen Anteil Hebel
- Und selbst bei 100% Aktienquote ist die Frage, was ein 10% Anteil mit Hebel groß bringen soll
Dazu wären die USA alles andere als mein Favorit. Die Bewertungen sind hoch und das Risiko entsprechend.
-
Externer Inhalt www.youtube.comInhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.
Konkrete Simulationen mit Sparplänen und verschiedenen Szenarien bei gehebelten ETFs.
-
Zahlt man bei diesem Produkt eigentlich "nur" die TER von 0,50 % oder habe ich etwas übersehen? Schließlich arbeitet man bei einem 2-fach gehebelten ETF mit Fremdkapital, was normalerweise Zinsen kosten müsste. Im Produktblatt kann ich jedoch nichts dazu finden. Habe ich einen Denkfehler?
Du übersiehst mE, dass die TER entgegen ihrem Namen nicht alle „Kosten“ der Geldanlage umfasst, die Du tatsächlich bezahlst, sondern nur bestimmte.
Die Zinsen laufen mE parallel, genauso wie zB Handelsgebühren oder die Kosten für Sicherungsgeschäfte. Es wäre auch schwierig, diese in einer TER-Zahl zu erfassen, da diese je nach Marktlage schwanken oder in unterschiedlichem Umfang anfallen können.
-
Okay, danke für die Einschätzung! Das würde ja bedeuten, dass man von der Rendite des ETFs noch Zinsen für das Fremdkapital abziehen müsste. Geht man vom aktuellen Leitzins aus, wären das wahrscheinlich ungefähr ~4-5 % pro Jahr, korrekt?
-
Okay, danke für die Einschätzung! Das würde ja bedeuten, dass man von der Rendite des ETFs noch Zinsen für das Fremdkapital abziehen müsste. Geht man vom aktuellen Leitzins aus, wären das wahrscheinlich ungefähr ~4-5 % pro Jahr, korrekt?
Nein.
-
Okay, dann gehe ich mal davon aus, dass die Zinskosten in der tagtäglichen Preisgestaltung des ETFs berücksichtigt werden und somit bereits in der Performance des ETFs eingepreist sind. Würde auch mehr Sinn machen, auch wenn es für einen Außenstehenden nicht ganz transparent ist.
-
Okay, danke für die Einschätzung! Das würde ja bedeuten, dass man von der Rendite des ETFs noch Zinsen für das Fremdkapital abziehen müsste. Geht man vom aktuellen Leitzins aus, wären das wahrscheinlich ungefähr ~4-5 % pro Jahr, korrekt?
1) die Rendite kann auch doppelt negativ sein.
2) die Zinsen können das Restkapital auf Null reduzieren.
Also quasi eine Art „Wertspeicher“ 😉
-
Hier auch ein paar Berechnungen/Simulationen.
Externer Inhalt youtu.beInhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt. -
1) die Rendite kann auch doppelt negativ sein.
Das ist natürlich klar. Allerdings steigt historisch betrachtet die Wahrscheinlichkeit, eine positive Rendite zu erwirtschaften, je länger man im Markt investiert ist. Daher ist die Verwendung eines Hebel-ETFs in jungen Jahren vermutlich weniger riskant als in älteren Jahren. Ich denke, spätestens ab dem 50. Lebensjahr sollte man aus solchen Produkten komplett aussteigen, sobald die Marktsituation positiv ist, da das Risiko sonst einfach zu groß ist.
Heute stehen fast alle Märkte auf einem Allzeithoch. Hätte ich in den vergangenen 10 bis 20 Jahren in einen Hebel-ETF investiert, würde ich ab 50 Jahren wahrscheinlich möglichst zeitnah aussteigen.
2) die Zinsen können das Restkapital auf Null reduzieren.
Wobei dies bei 2-fach gehebelten ETFs schon sehr unwahrscheinlich ist. Soweit ich weiß, gibt es sogenannte "Circuit Breaker", die beispielsweise beim S&P 500 dafür sorgen, dass die Börse ab einem Minus von 20 % für den restlichen Tag geschlossen wird. Am nächsten Tag wird der Hebel dann zurückgesetzt.
Hier auch ein paar Berechnungen/Simulationen.
Externer Inhalt youtu.beInhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.Hab ich zufällig gestern gesehen, fand ich interessant, danke für den Input!
-
Hier soll der Markt geschlagen werden, was fast immer schief geht, bei Hebelprodukten ist das Risiko derart hoch, dass ich diese niemals in mein Portfolio aufnehmen würde. Meines Wissens hat auch Saidi darüber ein Video gemacht, habe es aber gerade nicht gefunden.
-
Hallo zusammen,
besser nicht.
Die Wertentwicklung eines Welt ETF ist bestens um ein Vermögen zu bilden.
Da braucht es keinen Hebel.
Ein angemessenes lebensimmanentes Risiko ist angemessen.
Ein Hebel ist es nicht.
LG
-
...
Wobei dies bei 2-fach gehebelten ETFs schon sehr unwahrscheinlich ist. Soweit ich weiß, gibt es sogenannte "Circuit Breaker", die beispielsweise beim S&P 500 dafür sorgen, dass die Börse ab einem Minus von 20 % für den restlichen Tag geschlossen wird. Am nächsten Tag wird der Hebel dann zurückgesetzt.
...
Wieso das? Bei einem 2x Hebel leihst du dir die gleiche Summe deines Investments für Zinsen mit der Prämisse das du den Teil der dir gehört vernichten darfst.
Wenn der Wert deines Ursprungsinvestment auf 50% gefallen ist, ist doch deine Investition weg.
-
Wenn der Wert deines Ursprungsinvestment auf 50% gefallen ist, ist doch deine Investition weg.
Wenn der Wert des Basiswerts (=der Index) innerhalb einer Periode bis zum Rücksitzen des Hebels (=1 Handelstag / „Daily“) um 50% gefallen ist, ist die Investition weg.
Es werden die täglichen Gewinne und Verluste jeweils verdoppelt. Erstreckt sich der Verlauf über mehrere Tage hinweg, jedoch an keinem Einzelnen Tag -50%, erfolgt kein Totalverlust, auch wenn der Basiswert über die Hälfte seines Wertes einbüßt.
Hier auch ein paar Berechnungen/Simulationen.
Das Schaubild zur Wirkung des Hebels auf die Volatilität verdeutlicht die Funktionsweise ganz gut, hilfreich!
-
Und was passiert wenn ich den bei sagen wir mal -60% des Ursprungsinvests abstoße?
-
Hallo zusammen,
hier eine Zusammenfassung:
Mit Hebel-ETFs noch mehr Gewinn machen? (#93) [Podcast]Hebel-ETFs vervielfachen den täglichen Gewinn oder Verlust eines Index. Könntest Du Deinen Gewinn über einen solchen Hebel-ETF vervielfachen?www.finanztip.deLG
-
Und was passiert wenn ich den bei sagen wir mal -60% des Ursprungsinvests abstoße?
Was meinst du hier genau?
-60% des Basisindex oder -60% des ETF (=-30% des Index)?
Wenn der Basisindex um mehr als 50% an einem Tag fällt, ist dein Investment auf 0 gefallen und futsch. Bleibt er drunter, hast du zwar extrem hohe Verluste, aber keinen Totalverlust. Verkaufst du intraday bei -60% gehebelt, hast du 60% Verlust eingefahren.
-
-60% des Basisindexes (also des Gesamtinvestments) und das nicht unbedingt an einem Tag aber sagen wir mal innerhalb von einem Monat oder Jahr
-
Der Hebel von Hebelprodukten wird immer wieder "zurückgesetzt", was bedeutet, dass der Basiswert nach jedem Handelstag neu festgelegt wird. Zum Beispiel:
- Tag 1: Der Kurs fällt um 10 %, also steht er bei 90 %.
- Tag 2: Dieser neue Kurs von 90 % wird jetzt als 100 % für die Berechnung des Hebels genommen.
Ein Totalverlust wäre theoretisch nur möglich, wenn der Kurs an einem Tag um 50 % sinkt. Bei einem 2-fach-Hebel würde das dann tatsächlich 100 % Verlust bedeuten.
Allerdings gibt es wie obenerwähnt sogenannte "Circuit Breaker", die einen maximalen Rückgang von -20 % pro Tag festlegen. Das heißt, bei einem 2-fach-Hebel wären das dann "nur" -40 %.
Am nächsten Tag startet der Basiswert dann zwar bei 60 %, aber diese 60 % gelten jetzt als die neuen 100 %, auf die sich der Hebel bezieht. Das bedeutet, dass die Kursentwicklung ab diesem Punkt auf der neuen Basis von 60 % basiert und das die Dynamik des Hebels beeinflusst.
-
Hier soll der Markt geschlagen werden, was fast immer schief geht, bei Hebelprodukten ist das Risiko derart hoch, dass ich diese niemals in mein Portfolio aufnehmen würde. Meines Wissens hat auch Saidi darüber ein Video gemacht, habe es aber gerade nicht gefunden.
Ist das so? Soll der Markt geschlagen werden? Ich kaufe doch mit einem ETF den Markt ein und betreibe kein "Stock Picking".