ePA (elektronische Patientenakte) unhackbar

  • Der Chaos Computer Club hat im Rahmen dieses Vortrags noch mal herausgestellt, wie sicher die elektronische Patientenakte für alle (zumindest gesetzlich krankenversicherten Personen) ist.


    Es nimmt jeder an der ePA teil, der nicht explizit widerspricht.


    Was meint ihr, wird die ePA pünklich am 15. Jänner starten?

  • Interessanter die Fragestellung, wie kompliziert es wird...


    Die Patientenakte die es bisher bei der Techniker Krankenkasse gibt, ist super umständlich und komplex und bewegt sich am Rande der Unbenutzbarkeit.

  • Wirklich so sicher? Die Meldungen der letzten Tage klangen anders, z.B. hier: https://www.br.de/nachrichten/…ler-patientenakte,UYWUk0F

    Dr. Schlemann unabhängige Finanzberatung GmbH & Co. KG
    Von Finanztip empfohlene Spezialisten für Berufsunfähigkeit und private Krankenversicherung | Angaben gem. § 11 VersVermV, § 12 FinVermV: https://schlemann.com/erstinformationen | Beiträge in der Finanztip Community erstelle ich mit größtmöglicher Sorgfalt, jedoch ohne Gewähr für Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität. Deren Nutzung erfolgt auf eigene Gefahr.

  • Hallo,


    jede Datenbank wird irgendwann gehackt, ist nur eine Frage der Zeit. Gerade gestern wurde in der Berichterstattung auf einen systemimmanenten Schwachpunkt hingewiesen, die hunderttausenden Zugriffsberechtigten. Da gibt es garantiert Einfallstore.


    Als etwas älterer Versicherter berührt mich aber eine andere Frage mehr. Auf die ePA kommen, wenn es funktioniert, neue Befunde. Niemand wird die Krankengeschichte nachtragen. Der behauptete große Vorteil für Notfälle, Zugriff auf alle Vorerkrankungen des Patienten, kann sich damit sogar als Nachteil herausstellen, wenn nur halbe Informationen vorliegen, die aber als ganze Wahrheit für die Behandlung angenommen werden.


    Da muss noch eine bessere Lösung her.


    Gruß Pumphut

  • Als etwas älterer Versicherter berührt mich aber eine andere Frage mehr. Auf die ePA kommen, wenn es funktioniert, neue Befunde. Niemand wird die Krankengeschichte nachtragen. Der behauptete große Vorteil für Notfälle, Zugriff auf alle Vorerkrankungen des Patienten, kann sich damit sogar als Nachteil herausstellen, wenn nur halbe Informationen vorliegen, die aber als ganze Wahrheit für die Behandlung angenommen werden.

    Du kannst selbst ältere Befunde einpflegen. Seit Jahren habe ich diese alle vorliegen und digitalisiert.


    Ich frage mich allerdings, wer im Notfall umfassende Dokumente nachlesen kann. Ohne Metadaten geht es meines Erachtens nicht. Interessant wäre die Frage, ob solche nach dem Upload erfasst werden. Dort sind natürlich automatisiert Fehler möglich.

  • Hat ja jeder ältere Bürger, klar. Einsamkeit gerade bei den Älteren ist wohl bekannt.

    Hast du bessere Ideen?

    Der konkrete Fall des Uploads ist ja kein Muss, steht hier beispielhaft.

    Viele Menschen, nicht nur alte, haben auch Probleme mit Formularen in Papierform.

    Also, es geht dann nur durch Hilfe Anderer und damit Überlegungen, wie auch Einsame Unterstützung bekommen können. Diesen Bedarf zu signalisieren, darf man aber auch von ihnen erwarten. Wie soll sonst wer erfahren, dass Hilfe benötigt wird?

  • Ich frage mich allerdings, wer im Notfall umfassende Dokumente nachlesen kann.

    Das ist meiner Meinung nach sogar die Quadratur des Kreises. Entweder ein Arzt bekommt nur Zugriff nach Freigabe durch den Patienten. Oder es gibt einen Mechanismus, bei dem der Notarzt auch Zugriff auf die Akte des bewusstlosen Patienten hat. Dann hat aber ziemlich sicher nicht nur der Notarzt Zugriff.

  • Hallo zusammen,

    sie hat Risiken und Chancen.

    Die Daten für die Forschung z.B. sind eine Errungenschaft.

    Israel hat die Pandemie besser überstanden, da sie mehr Daten hatten.

    Risiken bestehen. Selbstverständlich.

    Was überwiegt?

    Auch ist es gut, dass Widerspruch möglich ist.

    Richtig ist, dass es solange automatisch gilt, das ist auch ein Modell für die Organspende.

    LG

  • Bzgl. Datenschutz und Datensicherheit mache ich mich hier nicht verrückt. Wie bei vielem gilt es Nutzen und Bequemlichkeit dagegen abzuwägen. Da stört es mich mehr, dass man in den meisten Anmeldungen bei Ärzten mithören kann - in einigen Praxen konnte ich sogar die Arztgespräche vom Wartebereich aus mithören. Es gefällt mir natürlich z.B. auch nicht, was Google über mein Handy alles über mich weiß, ich nehme das aber bewusst hin, weil es mir vieles leichter macht. Ich empfände es als gut, wenn es klare, extreme Strafandrohungen gegen Missbrauch gäbe.


    Ich lasse mir schon immer Kopien wesentlicher Befundberichten geben und speichere diese Ende-zu-Ende verschlüsselt via Tresorit in der Cloud. Habe bereits vor ein paar Monaten alle wichtigen alten Befunde für mich und meine Eltern in die Apps der jeweiligen GKV (VIACTIV, DAK, TK) eingepflegt. Ja, das war umständlich und in den ersten Versionen der APPs waren die Sicherheitsverfahren bis hin zu Unbenutzbarkeit komplex und redundant realisiert. Es wäre z.B. schön, wenn es einen Bulk-Import gäbe, statt jedes Dokument einzeln hochladen und klassifizieren zu müssen - wenn man also z.B. einen Ordner mit Dokumenten zum Hochladen auswählen könnte und die Dokumente dann in Listenform klassifizieren und mit Zugriffsrechten versehen könnte.


    Habe auch den eMedikationsplan ausprobiert. Diesen kann man leider nicht bei allen KV hochladen. Bei keiner KV konnte man Selbstmedikation ergänzen oder selbst Dosierungen verordneter Medikamente ändern. Letzteres fände ich sinnvoll, wenn man z.B. die Dosierung von Blutdrucksenkern über die Zeit anpasst und diese Info für die Ärzte aktuell halten will. Dabei wäre ja leicht zu kennzeichnen, dass der Patient und nicht ein Arzt die Änderung vornahm.


    Pumphut

    Ich gehe davon aus, dass die Praxis-Anwendungen der Ärzte etwas wie eine Volltextsuche bieten, um für den Arzt neue Dokumente zu nach Bedarf zu "durchforsten".


    Ich hoffe, die Praxis-Anwendungen bieten eine Möglichkeit vorhandene Dokumente mit der ePA zu integrieren, damit andere Ärzte auf bereits vorhandene Befunde Zugriff haben.


    Bin in den letzten Jahren mehrfach umgezogen und habe bei den deshalb nötigen Arztwechseln immer einen Stapel alter Befundberichte in die Praxen zum einscannen mitgebracht. Meine alten Eltern mussten in den letzten Jahren einigen neuen Ärzten und in Krankenhäuser. Dazu habe ich immer Vorbefunde zusammengestellt. Mit der ePA wäre das nicht mehr nötig.


    Sehr hilfreich im Umgang mit Ärzten ist für mich Folgendes:


    Habe für mich und meine Eltern eine Seite mit medizinischen Infos zusammengestellt mit: Adresse, Gewicht, Grösse, aktuelle Medikation, Allergien, Vorerkrankungen, Behandlungen, OPs. Für mich auch in Englisch - das kann auf Reisen hilfreich sein: neben medizinischen Infos kann schon eine falsche Schreibweise von Namen oder Adresse zu nervigen Problemen mit Versicherungen führen.


    Unsere Impfungen habe ich in die App ImpfPassDE eingepflegt. Damit bekomme ich Hinweise auf fällige Impfungen. Mit dem gelben Lappen hat man keinen Überblick und dort finden sich keine Info zu den nächsten Impfterminen. Bei einem Verlust des Lappens kann es sehr umständlich sein, die Impfhistorie wieder nachzustellen.

  • Ich habe so früh wie möglich widersprochen und schaue mir das jetzt gemütlich die nächsten Monate / Jahre an, wie sich die ePA entwickelt.


    Meine Vermutung ist, dass die das niemals ausreichend sicher hinbekommen.