ChatGPT (und andere Kisten)

  • Wenn Deutschland im PISA-Test wieder erwartbare Werte erreicht, können wir über die technologischen Bonbons von KI sprechen. Bis dahin sieht das eher nach einer seitlichen Arabeske und 'Fehlbildung' aus.

    PISA-Studie 2022
    Bei der jüngsten OECD PISA-Studie wurden die Kompe­tenzen von 15-jährigen Jugend­lichen in Mathe­matik, Natur­wissenschaften und Lesen in über 80 Staaten…
    www.destatis.de

  • Ich nutze ChatGPT sehr oft zum Zusammenfassen von (meinen) Gedanken.

    Nö.


    Du nutzt ChatGPT zum Aufblasen Deiner Gedanken. Wie das auf den Leser wirkt, weißt Du gut, nämlich dann, wenn Deine Schöler ChatGPT zum Aufblasen ihrer Gedanken einsetzen.

    Ich bin da wirklich großer Fan von. Kann ich nur empfehlen!

    Ich bin kein großer Fan davon. Ich fühle mich immer etwas mißbraucht, wenn man mich auffordert, den Bullshit (so nennt man das heute wohl) von ChatGPT zurechtzurücken.

    Ich kann für mich nur sagen, dass ich ChatGPT lieben gelernt habe, da es mir Arbeit abnimmt, die ich nicht (viel) besser machen könnte und die mich Zeit kostet.

    Ich kann für mich nur sagen, daß ich ChatGPT hassen gelernt habe, weil ich es in vielen Fällen zunächst nicht merke, daß ich mich mit einem Automaten unterhalten soll, daß sich mein Gegenüber keine Mühe machen wollte, seine Frage vernünftig zu gestalten, von mir aber erwartet, daß ich eine vernünftige Antwort schreibe.


    Eigentlich sollte man die Frage solcher Leute einfach ChatGPT vorwerfen und dann die KI sich mit sich selber unterhalten lassen.

    Tatsächlich verstehe ich den Pessimismus und die Vorbehalte, insb. aus Reihen meiner Kollegen (Lehrer) zu diesem Thema.


    Ich nutze es zum Beispiel für Pressemitteilungen (mache bei uns an der Schule die ÖA), für Homepageartikel und ganz insbesondere für eMails mit "offiziellem" Charakter.

    Dort ist das ja auch sinnvoll. Für diese Zwecke wird schließlich Bullshit erwartet, dafür ist ChatGPT dann prima.


    PS: Wenn ChatGPT so toll ist, warum holst Du Dir den Rat, wie Du Dein Geld anlegen sollst, nicht von dort?

  • Wenn Deutschland im PISA-Test wieder erwartbare Werte erreicht, können wir über die technologischen Bonbons von KI sprechen. Bis dahin sieht das eher nach einer seitlichen Arabeske und 'Fehlbildung' aus.

    https://www.destatis.de/DE/The…les/bildung/PISA2022.html

    Ich sage mal so: In den letzten 25 Jahren hat Deutschland regelmäßig schlecht abgeschnitten und jetzt soll ein "Weiter so" die Lösung sein? Vielleicht ist gerade KI hier eine Chance, in Zukunft besser abzuschneiden.


    Übrigens ist mir der Blick auf KI viel zu eindimensional. Die meisten scheinen den Eindruck zu haben, dass man nur Befehle nutzt wie "Schreib mir eine Zusammenfassung von [...]" oder "Bearbeite folgende Fragestellung [...]". Wenn sich die Auseinandersetzung mit KI darauf beschränkt, dann hat sie für die Schülerinnen und Schüler im Unterricht wirklich wenig Mehrwert. Das ist dann aber auch ein unreflektierter und kein kritischer Umgang mit KI, den hier niemand propagiert hat.

    "If you don't believe it and you don't get it, I can't make you believe it."

    - Satoshi Nakamoto

  • PS: Wenn ChatGPT so toll ist, warum holst Du Dir den Rat, wie Du Dein Geld anlegen sollst, nicht von dort?

    Mach es doch selbst einmal.

    Dann erkennst Du die Stärken und Schwächen.


    Du wärst auf jeden Fall überrascht, wie gut ChatGPT bereits ist, wie nah es an die Vorstellung vieler hier heran reicht und wie wenig unhöflich und voreingenommen es ist.


    Apropos ist er eine sie oder ein es?!

  • Wenn Deutschland im PISA-Test wieder erwartbare Werte erreicht, können wir über die technologischen Bonbons von KI sprechen.

    Deutschland erreicht doch regelmäßig die zu erwartenden Werte. 🤷🏻‍♂️

    Kenne niemanden in meiner Branche, der durch die PISA-Ergebnisse noch überrascht wird.


    Überraschend ist nur die Aufgeregtheit, wie es immer und immer wieder diskutiert wird.


    Das ist also nicht das Problem!


    Das Problem ist, dass Dir die Werte nicht gut genug sind.


    Und das hat Gründe…

    Diese liegen aber nicht bei ChatGPT.

  • Kenne niemanden in meiner Branche, der durch die PISA-Ergebnisse noch überrascht wird.

    Vielleicht sollte sich deine Branche mal an die Nase fassen und auf den Hosenboden setzen. Die KMK hat Ziele formuliert, um zu besseren Ergebnissen à la Pisa zu kommen. Dazu benötigt es aber auch engagierte und fähige Erzieher und Lehrer.

    Überraschend ist nur die Aufgeregtheit, wie es immer und immer wieder diskutiert wird.


    Das ist also nicht das Problem!


    Das Problem ist, dass Dir die Werte nicht gut genug sind.

    Selbstentlarvend ...

    Und damit bin ich hier raus.

  • PS: Wenn ChatGPT so toll ist, warum holst Du Dir den Rat, wie Du Dein Geld anlegen sollst, nicht von dort?

    Mach es doch selbst einmal.

    Dann erkennst Du die Stärken und Schwächen.

    Ja, die Schwächen erkenne ich fast jedesmal, wenn ich es ausprobiere (heute etwa fünf Mal).


    Man kommt mit ChatGPT bei einfachen Fragestellungen sehr schnell zu meist richtigen Ergebnissen. Wenn die Fragen aber kniffliger werden, erhält man oft grandiosen Mist in sehr vielen wohlgesetzten Worten. Da ist es dann oft unabdingbar, daß man natürliche Intelligenz der künstlichen gegenüberstellt, mithilfe derer man erkennt, wann man eine ChatGPT-Ausgabe besser verwirft. Just das dürfte bei Deinen Schülern mehr als gelegentlich nicht der Fall sein.


    Ein guter Schüler kann auch gut abschreiben.

    Einem schlechten Schüler hilft es aber wenig, wenn selbst ein Goethe ihm die Feder führt.

    Wem sage ich das?


    ChatGPT ist ein Hilfsmittel. Wer es zu nutzen weiß, kann davon eine Menge profitieren. Wer sich aber unkritisch darauf verläßt, wird auf die Nase fallen.


    Heutige Übersetzungsprogramme sind verblüffend gut. Sie haben menschlichen Übersetzern viel Arbeit weggenommen. Die im Geschäft geblieben sind, nutzen solche Programme für die Rohfassung und prüfen dieselbe dann hinterher. Massiver Produktivitätsgewinn, der allerdings mit einem deutlichen Verlust an Honorar einhergeht, so daß der Übersetzer nicht mehr verdient als früher, eher weniger.


    Zu 98% oder so liefert ein solches Programm eine perfekte Übersetzung ab - und dann steht im Text plötzlich ein Klopfer, bei dem einem die Luft wegbleibt. Wenn es sich dabei um einen Stilfehler oder einen offensichtlichen Übersetzungsfehler handelt, ist das noch nicht einmal so schlimm. Wenn das Programm allerdings in einen sicherheitsrelevanten Text einen Verdreher hineinpraktiziert - und das ist bei der Übersetzung aus dem Englischen mit seinen vielfach uneindeutigen Bezügen schnell passiert - dann hört der Spaß auf.

    Du wärst auf jeden Fall überrascht, wie gut ChatGPT bereits ist, wie nah es an die Vorstellung vieler hier heranreicht und wie wenig unhöflich und voreingenommen es ist.

    ... und wie glattgespült und uneindeutig.


    Einen Pudding kann man nicht an die Wand nageln. Da ist mir ein Stück Holz lieber, auch wenn es Kanten hat.


    Ich hatte vorher angeregt, Du mögest Dir Deine Anlagestrategie von ChatGPT holen. Es wird Dich in wohlgesetzten Worten superhöflich mit Nichtigkeiten zuschütten.


    Man hat mir gesagt, es gebe in der japanischen Sprache kein Wort für "Nein". Du fragst einen Japaner nach dem Weg, und er weiß ihn nicht. Das darf er Dir aber aus kulturellen Gründen nicht sagen, lieber schickt er Dich in die Irre. Mir als ungehobelten Deutschen wäre es bedeutend lieber, er würde mir sagen, daß er den Weg nicht kennt. Da wüßte ich dann wenigstens, woran ich bin und sparte mir den Umweg.

  • Man hat mir gesagt, es gebe in der japanischen Sprache kein Wort für "Nein". Du fragst einen Japaner nach dem Weg, und er weiß ihn nicht. Das darf er Dir aber aus kulturellen Gründen nicht sagen, lieber schickt er Dich in die Irre. Mir als ungehobelten Deutschen wäre es bedeutend lieber, er würde mir sagen, daß er den Weg nicht kennt. Da wüßte ich dann wenigstens, woran ich bin und sparte mir den Umweg.

    Und auch das ist Vielfalt. Ich hätte z.B. gerne mehr Sprachen gelernt, um in die verschiedene Rahmenbedingungen des Denken der jeweiligen Kulturen einzutauchen. Wie "divers" wird es diesbezüglich wohl, wenn man mehr und mehr ein paar wenigen KI's überlässt?


    Und man wird auch aufpassen müssen, wo eigentlich die Grenze liegt, zwischen einem technischen Hilfmittel, das die Arbeit erleichtern kann, und dem Trend, dass man selbst der Technik angpasst wird, statt umgekehrt. Ich sehe schon Premium Versicherungsverträge auf uns zukommen, die einem bei Problemen mit einem Menschen verbinden, anstatt mit einer KI.


    Das führt mich zu eine Art philosophische Problem: die besten theoretischen Möglichkeiten und Potentiale nützen nix, wenn die Motivation dahinter schlecht ist. Wenn die treibende Kraft nur Kostenoptimierung und Gewinnmaximierung sein werden, dann würde ich mir nicht allzuviel von der Entwicklung versprechen - weder für die Ausgestaltung der Technik selbst, noch für ihren Nützen für den Menschen (oder sollte es sogar für mehr als nur für "den Menschen" sein?)

  • Man hat mir gesagt, es gebe in der japanischen Sprache kein Wort für "Nein". Du fragst einen Japaner nach dem Weg, und er weiß ihn nicht. Das darf er Dir aber aus kulturellen Gründen nicht sagen, lieber schickt er Dich in die Irre. Mir als ungehobelten Deutschen wäre es bedeutend lieber, er würde mir sagen, daß er den Weg nicht kennt. Da wüßte ich dann wenigstens, woran ich bin und sparte mir den Umweg.

    :D Das ist so falsch, dass ich körperliche Schmerzen beim Lesen empfinde.

  • Auch hier hätte man ChatGPT hervorragend einsetzen können, um das „Ich habe gehört“ zu (über-)prüfen.


    Dann hätte man sofort erfahren können, dass das so eben nicht stimmt und darüber hinaus Quellen bekommen, wie zum Beispiel diese hier: https://voyapon.com/de/ja-und-nein-auf-japanisch-sagen/ um das Gehörte zu überprüfen.



    Ich wäre stolz, wenn meine Schüler*innen KI so nutzen würden und in so einem „ich habe gehört“-Fall auch anwenden würden.


    Gerade im Bereich der Verschwörungsmythen, der politischen Hetze sowie dem Populismus wäre das Gold wert!


    Leider wertlos für PISA aber möglicherweise Demokratie rettend!

  • Da mich Realitätsbezug stets interessiert: Was mich in dem Kontext Bildung (in dem Fall Schule) seit langer Zeit erstaunt (siehe hier bezüglich Pisa)

    Ich sage mal so: In den letzten 25 Jahren hat Deutschland regelmäßig schlecht abgeschnitten

    daß die Noten im Gegensatz zu den Pisa-Befunden immer besser und besser werden ... ?


    Da eine gute Bekannte in Berlin lebt (deren Tochter hatte letztes Jahr ein Top-Abiturzeugnis hingelegt) hatte ich mir dazu mal eine Zahl rausgesucht:


    Quelle: Statista; "Anteil der Abiturienten mit einem Notendurchschnitt von 1,0 bis 1,9 in Deutschland im Schuljahr 2022/2023"


    In Berlin hatte praktisch jeder dritte Abiturient die Eins vor dem Komma (32,32%).


    Als ich Abitur machte hatte meine Sitznachbarin mit einer Durchschnittsnote von 1,6 das zweitbeste Abitur an dem gesamten Gymnasium (ca. 850 Schüler damals) ...



    Wie passen die Pisa-Befunde zu der Entwicklung der Abiturnoten ?




    PS: Die Spanne der Einser-Abiturienten reicht in der besagten Statistik von 41,31% (Thüringen) bis 21,51%. (Schleswig-Holstein). Selbst beim Schlußlicht (Schleswig Holstein) fällt unter diese Kategorie (Notendurchschnitt im Abitur 1,0 bis 1,9) noch mehr als jeder fünfte Abiturient (21,51%). In Thüringen sind mehr als vier von zehn Schülern Einser-Abiturienten.

  • Wie passen die Pisa-Befunde zu der Entwicklung der Abiturnoten ?

    Nicht böse gemeint, daher bitte nicht falsch verstehen...

    Jedoch haben Sie womöglich aufgrund Ihrer Sozialisation (?!) einen falschen Bezugsrahmen.

    Also PISA testet 15-Jährige. Diese sind in Deutschland in der Regel in der 8. bzw. 9. Jahrgangsstufe.

    (Hier zeigt sich bereits ein fundamentales Problem der PISA-Testung, da die Kompetenzen nach Jahrgängen sich zum Teil drastisch unterscheiden. Kompetenzen der Jahrgangsstufe 7/8 sind ungleich derer von 9/10. Sprich hier ist natürlich spannend, was die Schüler*innen im europäischen Vergleich überhaupt hätten bereits wissen können)


    Nehmen wir nun einmal den Blick ein, den Sie gewählt haben.

    Zitat

    Im Jahr 2022 besuchten 36,6 Prozent aller Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 8 in Deutschland ein Gymnasium.

    Quelle: https://de.statista.com/statis…nstufe-8-nach-schularten/ (2022)


    Das sind nur 36,6% aller Schüler. Die der Gymnasien.


    Aber die anderen 63,4% gehören natürlich auch zum Gesamtbild. Und aufgrund vieler Faktoren sind die Leistungen an Gesamtschulen, Hauptschulen, Sekundarschulen aber auch Realschulen eben nicht mit denen des Gymnasiums zu vergleichen. (Schulformen aus NRW)

    Zum Abitur hin erhöht sich der Schnitt leicht.
    Hier muss jedoch genau auf das Bundesland geachtet werden, da wir Länder haben mit einer Quote von knapp 50% (in Hamburg sogar fast 55%).


    Quelle: https://de.statista.com/statis…land-nach-bundeslaendern/


    Kurzum, das sind unterschiedliche Welten.
    In Bezug auf Anstrengungsbereitschaft, Motivation, Selbstwirksamkeit, Erziehung, etc.

    Wir machen zu schnell den Fehler, unsere (meistens sehr erfolgreiche) Schulbiografie als Maßstab zu nehmen. Dem entgegen steht die Realität.

    Und in dieser haben wir SuS in der Jahrgangsstufe 8, bei denen wir uns über Goethe und Darwin keine Gedanken machen müssen. Die haben ganz andere Rucksäcke im Leben zu meistern und wirkliche Probleme.

    Da wäre (hier der Bogen) jede Hilfe (auch ChatGPT) für diese SuS ein Beitrag zur Demokratisierung und zur Selbstwirksamkeit.

    Da geht es nicht um Tricksen, Schummeln oder sich "Vorteile erschleichen".

  • Jedoch haben Sie womöglich aufgrund Ihrer Sozialisation (?!) einen falschen Bezugsrahmen.

    Ob meine "Sozialisation" mit der Einschätzung des Themas (Bildung in Deutschland generell) wirklich entscheidend zu tun haben kann, scheint mir etwas unsicher.


    Nur am Rande aber in dem Kontext: Stamme aus finanziell-wirtschaftlich armen (heute würde man wohl von prekär sprechen) Verhältnissen.

    Wir machen zu schnell den Fehler, unsere (meistens sehr erfolgreiche) Schulbiografie als Maßstab zu nehmen. Dem entgegen steht die Realität.

    Für meinen Teil war ich eher ein typischer Schulversager (auch weil ich als Schüler schon nebenher gearbeitet habe, um Geld zu verdienen). Erfolgreich (wenn man das überhaupt so nennen kann) war meine Schulbiografie nur insoweit, daß ich trotz sehr häufiger Abwesenheit das Abitur gemacht hatte.


    Wie mir von einige Professoren in meinem Umfeld bekannt ist, sind bei nicht wenigen Studenten (mit Hochschulreife) teilweise schon erhebliche Defizite bezüglich der unverzichtbaren Grundkenntnissen zu konstatieren (Sprach- und Ausdrucksfertigkeit, Erfassen von Texten, Rechenarten usw.). Zitat eines Mathematik Professors: "Kompetenzen sind eine gute Sache. Mir wäre es lieber, wenn meine neuen Studenten die Grundrechenarten beherrschen würde, was im Bereich Mathematik generell von Vorteil ist". Wie mir selbst aus diversen Situationen bekannt ist (Vorstellungsgespräche - um ein Beispiel zu nennen) passen nicht selten "Vita" (Lebenslauf, Abitur, Studienabschluß usw. samt Noten) kaum bis gar nicht zum Erscheinungsbild in praxi ("Dafür gibt es ein Rechtschreibprogramm", "Das wird meine Sekretärin machen", "Dafür gibt es Textbausteine" usw.)


    Wenn das in anderen (abseits der Gymnasien) schulischen Bereichen (die mit 63,4% - Ihren Ausführungen folgend - den deutlich größeren Teil ausmachen) noch deutlich schlechter aussieht - wirkt das auf mich eher beunruhigend. Meine mich zudem an eine Zahl von um die 6% der Schüler zu erinnern, die ohne jeden Abschluß eine Schule verlassen (um die 50.000 - 60.000 per annum ?) ? Was machen die danach ?


    Für meinen Teil habe ich nie so recht verstanden, warum ein eher rohstoffarmes Land wie Deutschland (Erdöl, Erdgas, Seltene Erden, Gold, Silber, Kupfer, Diamanten usw.) nicht deutlich stärker auf Bildung ("Rohstoff im Kopf") setzt ... ?

    Da wäre (hier der Bogen) jede Hilfe (auch ChatGPT) für diese SuS ein Beitrag zur Demokratisierung und zur Selbstwirksamkeit.

    Auch wenn ich kein Pädagoge bin so wie Sie offensichtlich: Das erscheint mir relativ schwer vorstellbar.


    Wenn ich beispielsweise in einem Meeting sitze und kann mich nicht ausdrücken, Themen nicht erfassen, Probleme nicht strukturieren, nicht analytisch denken, Dynamiken nicht wahrnehmen, Seilschaften nicht erkennen etc. pp. - wie sollen mir dann derartige "Programme" live helfen ?


    Zumal es - jedenfalls mir (und ich habe eher nur mittlere Sprachsensibilität) - schon nach oft wenigen Sätzen auffällt, ob da etwas von einem Menschen kommt oder nur künstlich generiert ist. Das dürfte also auch anderen auffallen.


    Es sei denn, man läßt gleich Computer bzw. KI untereinander "kommunizieren" ...

  • Auch wenn ich kein Pädagoge bin so wie Sie offensichtlich: Das erscheint mir relativ schwer vorstellbar.


    Wenn ich beispielsweise in einem Meeting sitze und kann mich nicht ausdrücken, Themen nicht erfassen, Probleme nicht strukturieren, nicht analytisch denken, Dynamiken nicht wahrnehmen, Seilschaften nicht erkennen etc. pp. - wie sollen mir dann derartige "Programme" live helfen ?


    Zumal es - jedenfalls mir (und ich habe eher nur mittlere Sprachsensibilität) - schon nach oft wenigen Sätzen auffällt, ob da etwas von einem Menschen kommt oder nur künstlich generiert ist. Das dürfte also auch anderen auffallen.


    Es sei denn, man läßt gleich Computer bzw. KI untereinander "kommunizieren" ...

    Wie bereits erwähnt, sollte KI vor allem bei jungen Menschen ergänzend eingesetzt werden, um Grundfertigkeiten und Kreativität zu fördern, nicht um sie zu ersetzen! So wird KI in der Schule in der Regel auch eingesetzt. Im privaten Alltag hingegen eher nicht, aber dafür kann das System Schule auch nichts. Schule kann nur sensibilisieren und aufklären. Das Individuum muss dann entscheiden, wie es diese Werkzeuge einsetzt.

    "If you don't believe it and you don't get it, I can't make you believe it."

    - Satoshi Nakamoto

  • Für meinen Teil habe ich nie so recht verstanden, warum ein eher rohstoffarmes Land wie Deutschland (Erdöl, Erdgas, Seltene Erden, Gold, Silber, Kupfer, Diamanten usw.) nicht deutlich stärker auf Bildung ("Rohstoff im Kopf") setzt ... ?

    Zum Thema Vernetztes-/Transferdenken paßt hierzu das Thema "erzeugt Deutschland mehr Strom, als es verbraucht?" aus einer Nachbardiskussion hier im Finanztip Forum. Wie klein die Welt doch ist.

  • Ich habe ich ein einfaches Beispiel. Das zeigt sehr schön welche Kenntnisse ChatGBT hat und wo er seine Schwächen hat.
    Meine Frage:


    Zitat

    Bernd kommt an eine Wegkreuzung. Es gibt vier unterschedliche Wege, nur einer ist der richtige Weg und diesen möchte Bernd gehen. Er trifft auf den Zwilling weiß aber nicht ob es der Wahrheitsliebende ist oder der Lügner. Welche Frage muß Bernd stellen, damit er den richtigen Weg nehmen kann und nicht die drei falschen Wege?




    Die Antwort von ChatGBT:

    Zitat

    Bernd kann folgende Frage stellen, um den richtigen Weg zu finden, unabhängig davon, ob er mit dem Wahrheitsliebenden oder dem Lügner spricht:

    "Wenn ich deinen Zwilling fragen würde, welcher der richtige Weg ist, was würde er sagen?"

    Warum funktioniert diese Frage?

    • Wenn Bernd den Wahrheitsliebenden fragt, wird dieser ehrlich sagen, was der Lügner antworten würde. Der Lügner würde jedoch absichtlich die falsche Antwort geben, sodass der Wahrheitsliebende Bernd den falschen Weg nennt.
    • Wenn Bernd den Lügner fragt, wird dieser lügen und nicht wahrheitsgemäß wiedergeben, was der Wahrheitsliebende sagen würde. Der Wahrheitsliebende würde jedoch den richtigen Weg nennen, sodass der Lügner lügen muss und den falschen Weg nennt.

    In beiden Fällen erhält Bernd die Antwort für einen falschen Weg. Er kann dann den richtigen Weg wählen, indem er einen anderen als den genannten Weg nimmt.


    Man sieht sehr schön. ChatGBT hat sehr viel Wissen gesammelt und kennt dieses Problem! Aber ChatGBT erkennt nicht worauf es hier ankommt!
    Nur weil Bernd jetzt weiß einer von den vier Wegen ist nicht der richtige hat Bernd noch nicht die Lösung für den richtigen Weg gefunden.

    Ein Mensch würde vielleicht in diesem Fall fragen. Wieviele Fragen kann ich den Zwilling stellen? ChatGBT geht aber davon aus, nur eine Frage ist erlaubt, weil das bei dem bekannten Problem so ist.

  • Also so ein bisschen weiss ChatGPT schon Bescheid:😉


    Im Finanztip-Forum verwendet der Nutzer Sovereign den Begriff „Sachgesetzlichkeit“ häufig, um seine Argumentationen mit einer besonderen objektiven Zwangsläufigkeit oder unumstößlichen Logik zu untermauern. Indem er auf Sachgesetzlichkeiten verweist, möchte er verdeutlichen, dass bestimmte wirtschaftliche, finanzielle oder gesellschaftliche Entwicklungen nicht willkürlich oder durch individuelle Meinungen beeinflussbar sind, sondern auf grundlegenden, objektiven Gesetzmäßigkeiten basieren.


    Was Sovereign damit betonen möchte:

    1. Unveränderliche Logik: Er versucht klarzustellen, dass bestimmte Entwicklungen nicht diskutabel oder verhandelbar sind, weil sie auf grundlegenden ökonomischen, sozialen oder rechtlichen Mechanismen basieren.

    2. Autorität seiner Argumente: Durch den Verweis auf Sachgesetzlichkeiten will er seinen Standpunkt als besonders fundiert und unanfechtbar darstellen.

    3. Abgrenzung zu Meinungen: Er grenzt seine Aussagen von subjektiven Meinungen ab und stellt sie als objektive Tatsachen dar.

    4. Kausalität und Zwangsläufigkeit: Er legt nahe, dass bestimmte Folgen oder Entwicklungen zwangsläufig eintreten müssen, wenn bestimmte Voraussetzungen gegeben sind.


    Beispiel für den Einsatz:


    Wenn Sovereign z.B. über die Auswirkungen von Inflation, Zinspolitik oder Marktmechanismen spricht, könnte er sagen:

    „Es ist eine Sachgesetzlichkeit, dass steigende Zinsen zu sinkenden Anleihekursen führen.“


    Damit zeigt er, dass dieser Zusammenhang nicht auf Meinungen beruht, sondern auf einer anerkannten ökonomischen Gesetzmäßigkeit.


    Zusammengefasst nutzt Sovereign den Begriff „Sachgesetzlichkeit“, um seine Argumente als rational, logisch und unwiderlegbar darzustellen und gleichzeitig eine gewisse Diskussionshoheit zu beanspruchen. Das kann rhetorisch sehr überzeugend wirken, kann aber auch dazu führen, dass andere Diskussionsteilnehmer seine Positionen als dogmatisch oder wenig offen für alternative Sichtweisen wahrnehmen.