jetzt dreht er durch

  • Ich wüsste nicht, in welchen "anderen Mantel" ich meine Kapitalerträge packen sollte, um dem zu entgehen.

    So ist das, wenn man 'arm' ist. ;)

    Steueroptimierung von hohen Vermögen ist nicht umsonst ein sehr lukrativer Geschäftszweig großer Steuerkanzleien.

    Lohnt sich aber eben erst bei Vermögen deutlich größer "Tante Gisela Ihr kleiner ETF oder Tante Giselas Haus" um mal mit den Grünen zu sprechen.

  • Man erhebt ja bereits schon heute einen Soli auf die Kapitalertragssteuer, obwohl die meisten Betroffenen laut Einkommenshöhe gar keinen Soli entrichten müssten. Ich wüsste nicht, in welchen "anderen Mantel" ich meine KApitalerträge packen sollte, um dem zu entgehen.

    1. Sehr viele dieser Aktien-Millionäre haben ein operatives Unternehmen und könnten ihr Privatvermögen relativ einfach ins Unternehmen geben und dort verwalten.

    2. Besteht kein operatives Unternehmen kann man eine vermögensverwaltende GmbH gründen und sich über rücklaufende Darlehen auszahlen lassen. Bei Einzelaktien lohnt sich das schon heute, weil diese im Unternehmensmantel nur sehr gering besteuert werden. Bei ETFs weniger, weil die Unterschiede zu gering sind (immer noch weniger Steuern im Unternehmen, aber die werden von den Kosten aufgefressen). Käme allerdings eine Sozialabgabe hinzu, würde sich das sehr schnell lohnen.

    Achtung! Was ich hier schreibe gilt für Menschen mit 1 Mio.+ im Depot. Aufgrund der Kosten für Steuerberater und Buchführung eher ab 5 Mio. Euro. Aber das sind ja genau die, die man belangen möchte.

    Und dabei haben wir das Thema ,,Wegzug ins Ausland" noch nicht beleuchtet. Ich kenne keine Personengruppe für die es noch einfacher wäre mit ihrem Vermögen ins Ausland abzuhauen, als Menschen, die leicht verkäufliche und verschiebbare Assets haben von deren Erträgen sie leben. Das dauert wenige Tage. Die Wegzugs-Besteuerung ist zwar ein Ärgernis, aber verglichen mit Steuern+Sozialabgaben relativ human. Zumal es in einigen Ländern weniger bis gar keine Steuern auf Kapitalerträge zu entrichten gibt. Und dafür muss man nicht unbedingt am Ende der Welt leben.

    Was mich fasziniert ist, dass man sich gar keine Gedanken zu machen scheint wie sowas auf ausländische Fachkräfte und Investoren wirkt. Die brauchen wir ja unbedingt und die sind ja jetzt schon nicht von diesem Land begeistert.

    Was mich ärgert ist diese Inkompetenz. Ein zehnminütiges Gespräch mit einem Steuerberater würde genügen, um zu erkennen, dass sowas eine Schnapsidee ist und nicht funktionieren kann. Mein Gott, der Kerl ist Wirtschaftsminister. :rolleyes:

  • Und dabei haben wir das Thema ,,Wegzug ins Ausland" noch nicht beleuchtet. Ich kenne keine Personengruppe für die es noch einfacher wäre mit ihrem Vermögen ins Ausland abzuhauen, als Menschen, die leicht verkäufliche und verschiebbare Assets haben von deren Erträgen sie leben. Das dauert wenige Tage. Die Wegzugs-Besteuerung ist zwar ein Ärgernis, aber verglichen mit Steuern+Sozialabgaben relativ human. Zumal es in einigen Ländern weniger bis gar keine Steuern auf Kapitalerträge zu entrichten gibt. Und dafür muss man nicht unbedingt am Ende der Welt leben.

    Da ließe sich von den USA lernen.

    Die haben eine Wegzugsbesteuerung schon recht lange. JEDER US Bürger ist in den USA steuerpflichtig, egal wo man auf der Welt lebt. Der Steuerpflicht kann man nur entkommen, wenn man die US-Staatsbürgerschaft aufgibt. Das machen aber wohl nur sehr wenige Amerikaner. :/

    Und dann greift halt die Wegzugsbesteuerung.

    Evtl. sollten die Grünen so ein Modell anstreben. ;)

  • Da ließe sich von den USA lernen.

    Die haben eine Wegzugsbesteuerung schon recht lange. JEDER US Bürger ist in den USA steuerpflichtig, egal wo man auf der Welt lebt. Der Steuerpflicht kann man nur entkommen, wenn man die US-Staatsbürgerschaft aufgibt. Das machen aber wohl nur sehr wenige Amerikaner. :/

    Und dann greift halt die Wegzugsbesteuerung.

    Evtl. sollten die Grünen so ein Modell anstreben. ;)

    Das ist wirklich ein Hammer-System. Wobei man dazusagen muss, dass sowas nur funktioniert, weil die USA eine unglaubliche Macht im Finanzsystem haben. Jeder Banker auf diesem Planeten zittert, wenn ein US-Kunde reinkommt. Keiner will was falsch machen, sonst drehen die USA der Bank die Daumenschrauben an. Und das können die mit jeder Bank machen. Egal, ob in Dubai oder im Dschungel. Das Ergebnis: Sobald auch nur etwas nach USA riecht, bekommt man entweder gar kein Konto oder muss sich so nackig machen, dass man auch ohne Koffer hätte anreisen können. Ob das mit Deutschland oder der EU funktionieren kann, bezweifle ich. Wir haben noch nicht mal eigene Kreditkarten. Die meisten Banken und Länder würden uns wahrscheinlich auslachen. Deutschland hat Null Hebel in dem Bereich.

  • Der Wunsch nach

    Steueroptimierung

    verhält sich nach meinen Erfahrungen (im In- und Ausland) kongruent zu der Höhe der Steuerbelastung sprich umso höher diese ist, desto ausgeprägter in der Regel dieser Drang.

    Steueroptimierung von hohen Vermögen

    und auch überschaubareren, mittleren bis kleineren Vermögen - gleiches gilt für Einkommen - ist insbesondere schon deshalb

    ein sehr lukrativer Geschäftszweig großer

    mittlerer, kleinerer

    Steuerkanzleien

    und einzelner Steuerberater als Einzelkämpfer (bis hin zu den Lohnsteuerhilfevereinen), weil es sich auch und gerade für die Kunden (Mandaten) als Steuerpflichtige lohnt - aufgrund der Komplexität des deutschen Steuerrechts.

    Selbst ein mir persönlich bekannter Professor, der zu dem Thema Steuerecht einen Lehrstuhl inne hat, kann und möchte nach eigener Aussage seine Steuererklärung nicht eigenständig erstellen, da neben seinen "Amtsbezügen" (vermute nach Besoldungsordnung W für Wissenschaft) auch andere Einkunftsquellen gegeben sind (aus Kapitalvermögen, Vermietung und Verpachtung, Verkauf von Büchern und dem Halten von Vorträgen (In- und Ausland), Consulting, Expertisen, Gutachten usw.).

    Eine weitere Beobachtung: Desto komplexer das Steuerrecht, desto mehr Möglichkeiten bestehen in Sache Gestaltungen und ebenso eine Sachgesetzlichkeit: Umso mehr Einkommen und insbesondere auch Einkommensarten dabei vorliegen, desto mehr Raum für Optimierungen sind gegeben. Wer sich in "vermintem Terrain" auskennt, hat Vorteile ...


    Ähnliches dürfte übrigens auch für das - aus Sicht eines Laien - "hoch komplexe und feinst ziselierte" und in Teilen "verminte Terrain" des deutschen SBG gelten, welches über seine zig Teile - 13 an der Zahl (?) - plus ALG, AsylbLB, AsylG, AufenthG, BaföG, BEEG, BKGG, BVG, IFSG, KVSV, KSVG 1989, SGG, WoGG sowie VAG und VVG sich in voller "Blüte und Pracht" gegenüber den Menschen entfaltet.

    Hier habe ich bei generell sparsamen und findigen Protagonisten (oder auch Anhängern beispielsweise der FIRE-Bewegung (Financial Independece - Retire Early), der Frugalisten, der einen früheren Ausstieg aus dem Berufsleben Planenden usw.) schon Bemerkenswertes erlebt. Etwa wie mit dem freiwilligen Zahlen einiger Mindestbeiträge in die GRV die noch fehlende Voraussetzung (60 Beiträge) für eine Mini-Rente aus der GRV geschaffen wurden (als eine Voraussetzung für den Status KVdR), um eben diesen begehrten Status ab Rentenbezug zu erlangen. "Wer sich in verminten Terrain auskennt, hat Vorteile" (siehe schon oben).

    Einen Vorwurf kann und sollte man hier, wenn überhaupt, nicht an den sich im Rahmen des Systems Bewegenden richten - sondern an die Gestalter (sprich den Gesetzgeber) solcher Systeme. Gleiches gilt für das Steuerecht - eine Flat-Tax mit drei oder vier Stufen dafür aber fast ohne Ausnahmen und "Gestaltungsmöglichkeiten" klingt nur ungerechter, wäre aber wohl de facto und in praxi nicht nur sehr einträglich für den Fiskus sondern ggf. auch gerechter. Transparenter und einfacher wäre es ohnehin. Vielleicht gäbe es dann auch wieder Netto-Kapitalzuflüsse statt Netto-Kapitalabflüsse und Unternehmen kämen freiwillig nach Deutschland statt diese mit Milliarden-Subventionen anlocken zu müssen ? An einen solchen Schritt wird aber in Deutschland keiner mehr glauben - der solche Dinge hierzulande schon länger verfolgt ...


    "Wer die Pflicht hat Steuern zu zahlen, hat auch auch das Recht Steuern zu sparen"

    (Helmut Schmidt (SPD), ehemaliger Bundeskanzler)

    "Wer die Pflicht hat hohe Sozialabgaben zu zahlen, hat auch das Recht Sozialabgaben zu sparen selbstverständlich nur im Rahmen der Regelungen und Gesetze"

    (ein mir persönlich bekannter Protagonist)

  • Da ließe sich von den USA lernen.

    Auf jeden Fall.

    Auch und gerade beim Thema "qualifizierte Zuwanderung". Die USA sind seit vielen Jahrzehnten - trotz oder wegen größerer Ungleichheit als hierzulande (!?) - das Sehnsuchtsziel vieler leistungswilliger und/oder leistungsfähiger Migranten auf der Suche nach einem besseren Leben und wirken auch wie ein Magnet auf die weltweit besonders begehrte "qualifizierte Zuwanderung" auf der Suche nach einem noch besseren Leben als in ihrem Heimatland.

    Woran könnte das (trotz der von Dir erwähnten "Wegzugsbesteuerung") liegen ... ?

    Der Steuerpflicht kann man nur entkommen, wenn man die US-Staatsbürgerschaft aufgibt. Das machen aber wohl nur sehr wenige Amerikaner.

    Aber auch nur sehr wenige Zuwanderer wollen, wenn sie eine solche erstmal erlangt haben, diese wieder abgeben (eine Einbürgerung soll noch schwerer zu erlangen sein als "Permanent Resident" zu werden; umgangssprachliche Green Card).

    Woran könnte das liegen ?

    Und diverse Leute in meinem näheren und weiteren Umfeld hatten und haben sogar erhebliche Anstrengungen unternommen, um für ihre Kinder eine US-Staatsbürgerschaft zu erlangen (Stichwort: Birthright Citizenship - was meines Wissens Präsident Trump wohl abschaffen will - dagegen läuft eine Verfassungsklage laut der New York Times).

    Woran könnte das liegen ?

  • Zumal der SUV als solcher ja kein Problem ist. Auch die gibt es als E-Fahrzeug oder mit geringem Verbrauch (bezogen auf das Klima)

    Ich greife jetzt nur mal diesen Punkt auf.

    SUV sind auch größere Fahrzeuge - einfach gesprochen Länge x Breite x Höhe:

    - es werden mehr Rohstoffe für die Herstellung benötigt

    - sie benötigen mehr Platz auf den Straßen und Parkplätzen

    Gerade der zweite Punkt wird von Parkhausbetreibern beklagt. Statistikfans könnten ja mal ein Rechnung aufmachen. Wären SUV so groß wie normale Autos - sagen wir mal 10 oder 20 cm kürzer - wie viele Parkplätze könnten wir einsparen und dafür in den Straßen mehr Bäume pflanzen? Oder unabhängig von SUVs, statistisch sitzen ca. 1,3 Personen im Auto, also würden durchschnittlich 2-Sitzer als Autos ausreichen. Wir könnten dann das Thema Straßenrückbau angehen.

  • Oder unabhängig von SUVs, statistisch sitzen ca. 1,3 Personen im Auto, also würden durchschnittlich 2-Sitzer als Autos ausreichen. Wir könnten dann das Thema Straßenrückbau angehen.

    Das ist m.E. ein Scheinargument, da man sich nicht mehrere Autos anschafft, je nach Anwendungszweck. Wenn ein Vater seine 2 Kinder nachmittags, wenn er von der Arbeit kommt, vom Sport abholt, ist er für eine kurze Strecke zu dritt unterwegs, auch wenn Hin- und Rückweg von der Arbeit weitaus länger sind und er allein im Auto ist. Was fängt der mit einem 2-Sitzer an?

    Allerdings würde ich es durchaus befürworten, wenn Kosten für Anwohnerparkausweise in Städten nach Flächenverbrauch des Autos (Länge * Breite, wie im Fahrzeugschein festgehalten) ermittelt werden würden.

  • Ich greife jetzt nur mal diesen Punkt auf.

    SUV sind auch größere Fahrzeuge - einfach gesprochen Länge x Breite x Höhe:

    - es werden mehr Rohstoffe für die Herstellung benötigt

    - sie benötigen mehr Platz auf den Straßen und Parkplätzen

    Wir hatten mal einen Daihatsu Terios. Ist auch ein SUV. :D

    Das Teil hat ungefähr die Abmessungen eines VW Polo. Aber man sitzt höher und Cool sieht der Kleine auch irgendwie aus.

    Immerhin mit Allradantrieb. ;)

  • Das ist m.E. ein Scheinargument, da man sich nicht mehrere Autos anschafft, je nach Anwendungszweck. Wenn ein Vater seine 2 Kinder nachmittags, wenn er von der Arbeit kommt, vom Sport abholt, ist er für eine kurze Strecke zu dritt unterwegs, auch wenn Hin- und Rückweg von der Arbeit weitaus länger sind und er allein im Auto ist. Was fängt der mit einem 2-Sitzer an?

    Das ist m.E. ein Scheinargument. Weil ich gleich mehrere Schränke und Regale in meiner Wohnung habe, habe ich mir auch keine Möbelfabrik gekauft.

  • Ich greife jetzt nur mal diesen Punkt auf.

    SUV sind auch größere Fahrzeuge - einfach gesprochen Länge x Breite x Höhe:

    - es werden mehr Rohstoffe für die Herstellung benötigt

    - sie benötigen mehr Platz auf den Straßen und Parkplätzen

    Gerade der zweite Punkt wird von Parkhausbetreibern beklagt. Statistikfans könnten ja mal ein Rechnung aufmachen. Wären SUV so groß wie normale Autos - sagen wir mal 10 oder 20 cm kürzer - wie viele Parkplätze könnten wir einsparen und dafür in den Straßen mehr Bäume pflanzen? Oder unabhängig von SUVs, statistisch sitzen ca. 1,3 Personen im Auto, also würden durchschnittlich 2-Sitzer als Autos ausreichen. Wir könnten dann das Thema Straßenrückbau angehen.

    Parkhausbetreiber klagen? Weil die Höhenbegrenzungen immer abgerissen und SUVs auf 2 Stellflächen stehen? Lächerlich.

    Mein Cross Over ist gegenüber dem Kombi, den ich vorher hatte, zwar 20 cm höher, aber 40 cm kürzer bei gleicher Fahrzeugbreite. Schubladendiskussion.

  • Wären SUV so groß wie normale Autos - sagen wir mal 10 oder 20 cm kürzer

    Es gibt suvs die so gros sind wie normale autos.

    Du solltest erstmal herausfinden was suvs überhaupt sind.

    Nicht jeder suv ist ein bmw x1, 5 oder x7.

    Suvs gibt es sowohl kleiner als auch gröser wie ein polo, golf usw.


    Der beliebteste suv in Deutschland ist ein VW t-roc

    der t-roc ist 4,2meter Lang und 1,82meter breit

    Ein VW Golf ist 4,2meter Lang und 1,72meter breit.


    Ein ebenfalls zur suv Klasse gehörender opel mokka kommt gar nur auf 4,1 Meter Länge und 1,78meter Breite

    Der neue suv smart #1 liegt bei 4,27meter Länge und 1,82meter Breite

    Im selben Bereich liegen Audi q2, Mazda cx3, Opel crossland, Hyundai kona, Citroen c4, Ford pumpa und weitere.


    Die belegen in einen Parkhaus identisch viel Platz.

    Ein Standard reihen Parkplatz wird mit 5meter Länge und 2,3metern Breite geplant und gebaut.

  • Zumal ich die Diskussion eh seltsam finde. Straßen gehören allen, dafür zahlen wir alle (viel zu viel) Steuern.

    Grundsätzlich ja. Ich denke dabei immer an einen Aktionskünstler - ich glaub es war ein Wiener, der sich ein Holzgestell in den Maßen eines Autos gebaut hat und damit durch die Straßen gelaufen ist. Was wäre eigentlich, wenn alle Nichtautofahrer sich so verhalten würden?

  • Grundsätzlich ja. Ich denke dabei immer an einen Aktionskünstler - ich glaub es war ein Wiener, der sich ein Holzgestell in den Maßen eines Autos gebaut hat und damit durch die Straßen gelaufen ist. Was wäre eigentlich, wenn alle Nichtautofahrer sich so verhalten würden?

    ...oder wenn die Kinder wieder anfangen auf Spiel- und Nebenstraßen zu spielen. Chaos, Mord und Totschlag wäre vorprogrammiert.