Geldanlage ab 80

  • Welche Möglichkeiten haben hochbetagte Menschen mit über 80 das vorhandene Vermögen aus dem Verkauf des Hauses sicher aber auch rentabel noch anzulegen?

    Miete und Pflegeheim sind die laufenden höheren Ausgaben monatlich.

  • Elena H.

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Ich würde eine Kombination aus Tagesgeld für den laufenden 1-Jahres-Bedarf und eine Festgeldtreppe mit unterschiedlicher Laufzeit wählen. Angenommen es sind 100.000 Euro Anlagebetrag, also folgendermaßen aufteilen.

    • 20.000 € für 1 Jahr

    • 20.000 € für 2 Jahre

    • 20.000 € für 3 Jahre

    • 20.000 € für 4 Jahre

    • 20.000 € für 5 Jahre

    Danach jährliche Wiederanlage. Nach Ablauf des kürzesten Festgeldes wird der frei gewordene Betrag für die längste Laufzeit neu angelegt

  • Festgeldtreppe

    Ich weiß nicht so. Bei meiner Bank (DKB) gibt es für 2 Jahre Festgeld genau die gleichen Zinsen wie bei 5 und 10 Jahren: 2,5%. Für geringere Laufzeiten noch weniger.

    Da würde ich doch lieber einen Geldmarktfonds nehmen, da jederzeit liquidierbar und der Euro Short Term Rate Zinssatz ist sogar noch etwas höher aktuell.

    Ich finde, 2-5 Jahre nicht an sein Geld zu kommen ist ein unnötiges Risiko was nicht ausreichend kompensiert wird.

  • Ich finde, 2-5 Jahre nicht an sein Geld zu kommen ist ein unnötiges Risiko was nicht ausreichend kompensiert wird.

    Dafür hat man halt für 2-5 Jahre die 2,5% Zinsen fest. Was der Geldmakrt-Fond in 2-5 Jahren macht, ist so unverhersehbar wie die persönliche Inflation im selben Zeitraum.


    Ob Teile des Geldes überhaupt in den nächsten 2-5 Jahren benötigt werden, ist u.U. eine andere Frage. Sonst ist sowas für mich kein Risiko sondern eher eine Risikominimierung.


    Allgemein bleiben wohl nur die üblichen Verdächtigen:

    Tagesgeld/Geldmarkt-Fonds

    Laufzeit ETFs

    Oder der Versuch, mit Produkten wie dem "Fixed Income One", "GlobalPortfolioOne" oder Multi Asset ETFs mehr Rendite bei mehr Volatilität/Risiko zu erzielen.


    Wenn ich aber jemand mit 80 als "hochbetagt" bezeichne, dann wäre für mich alles abseits von Tagesgeld/Geldmarkt-Fonds nichts mehr. Vermutlich schon nur Tagesgeld bei einer für ihn/sie bekannten Bank.

  • Welche Möglichkeiten haben hochbetagte Menschen mit über 80 das vorhandene Vermögen aus dem Verkauf des Hauses sicher aber auch rentabel noch anzulegen?

    Moin Lucy und willkommen im Forum!


    Erst mal ganz salopp... die Hochbetagten haben die gleichen Möglichkeiten, wie die Jungen;-)

    Ich find's immer ganz unterhaltsam, wenn Fragen, wie deine, gleich mit Anlagevorschlägen bedient werden. Aber dies ist in einem Forum, wie diesem, wo Selbermacher unterwegs sind, normal. Meiner bescheidenen Meinung nach sind Anlage- und Produktempfehlungen primär erst mal völlig sekundar.

    Um überhaupt vernünftige Ratschläge zu bekommen, sollte die sog. Gesamtsituation näher beleuchtet werden können. Fraglich ist auch das Verständnis von 'sicher' und 'rentabel'. Der oder die Eine versteht unter einer sicheren Geldanlage die konventionelle Anlage unterm Kopfkissen (bei einer Bank in Geldwerten), der oder die Andere die Investition in Immobilien, Gold, oder gar Bitcoin. Die Palette ist groß.

    Ebenso verhält es sich mit dem Verständnis von einer rentablen Geldanlage. Anlagen in Geldwerten sind, wenn man es ganz nüchtern betrachtet, schon seit 3 bis 4 Dekaden nicht mehr rentabel, wenn man den Realzins betrachetet.


    Was also willst du mit deiner Geldanlage bezwecken?

  • Miete und Pflegeheim sind die laufenden höheren Ausgaben monatlich.

    Hallo.


    Die Anlagemöglichkeiten hängen davon ab, ob die laufenden Ausgaben aktuell und voraussichtlich weiterhin gedeckt sind.

    Ist in den nächsten 2 - 3 Jahren damit zu rechnen, dass das Geld ganz oder teilweise aufgebraucht werden muss? Soll das Geld vererbt werden? Soll das Geld eher renditeorientiert oder eher sicher angelegt werden? Über welche Grössenordnungen reden wir überhaupt? Angenommen das Geld liegt einfach nur auf dem Tagesgeldkonto und wäre somit jederzeit schnell abrufbar und dies über die nächsten 15+ Jahre, wäre der Kaufkraftverlust tätsächlich so schmerzhaft?

  • Ich mache es für meine Mutter aktuell ähnlich wie von Depotfee beschrieben.

    1/3 liegt auf dem TG-Konto.

    2/3 sind jeweils in Festgeldern angelegt.

    Das ist dann so bemessen, dass auch bei einem kurzfristigen Umzug in ein Pflegeheim kein finanzieller Engpass entsteht.


    Durch den anstehenden Hausverkauf dürfte dann aber eine größere Summe auf das Konto kommen. Da muss ich dann mit meiner Mutter nochmals schauen wie wir die Finanzen dann strukturieren.


    PS: Wichtig ist mir, dass meine Mutter versteht, worin Ihr Geld investiert ist und das Sie sich damit wohlfühlt.

  • und wenn eine erneute Inflationswelle kommt und die Zinsen erneut angehoben werden müssen? Da dieses Szenario nicht ganz abwegig wäre, wollte ich persönlich keine Festgeldanlage vornehmen, bei der mein Geld länger als ein Jahr fest liegt.

    Da wäre mir ein Renten ETF, der minimal höher als Tagesgeld rentiert, lieber.

  • und wenn eine erneute Inflationswelle kommt ...

    Und wenn nicht!? :/

    Aus der Sicht meiner Mutter kann ich Dir sagen, dass das Thema Inflation nicht mehr die große Rolle in Ihrem Leben spielt.

    Da wäre mir ein Renten ETF, der minimal höher als Tagesgeld rentiert, lieber.

    Ja, wenn der 80 jährige das mit dem Depot Alles noch auf die Reihe bekommt, kann man das sicherlich machen.

    Ich stelle mir gerade vor, wie meine Mutter versucht ein Depot bei Scalable oder einem anderen Broker per Videoident zu eröffnen.:/

  • Wenn eine erneute Inflationswelle kommt und die Zinsen erneut angehoben werden müssen? Da dieses Szenario nicht ganz abwegig wäre, wollte ich persönlich keine Festgeldanlage vornehmen, bei der mein Geld länger als ein Jahr fest liegt.

    Da wäre mir ein Renten ETF, der minimal höher als Tagesgeld rentiert, lieber.

    Wenn die Zinsen steigen, gibt der Renten-ETF im Kurs nach, das Festgeld aber bleibt während seiner Laufzeit unverändert.

  • Ich stelle mir gerade vor, wie meine Mutter versucht ein Depot bei Scalable oder einem anderen Broker per Videoident zu eröffnen.:/

    Das klingt zwar spontan ganz lustig, ist es aber durchaus schon früher nicht so ganz! Vor allem, wenn dann z.B. solche Anweisungen in gebrochenem Deutsch kommen, wie mit seinem Ausweis 'wedelnd'' - oder die Rückseite des Ausweises 'schüttelnd' - gleichzeitig - noch in die Kamera zu gucken!


    :rolleyes: Ich persönlich habe irgendwann - hysterisch - aufgelacht!

  • :rolleyes: Ich persönlich habe irgendwann - hysterisch - aufgelacht!

    Ich habe es irgendwann entnervt aufgegeben. Ein Grund warum ich nur noch Postident nutze. Ok, es mag auch an der Qualität der genutzten Webcam und/oder der Beleuchtung gelegen haben.

    Aber wenn mich das schon als IT-affiner Nutzer nervt bzw. ich es auch bei mehreren Versuchen nicht so hinbekomme das es dem Prüfer ausreicht, wie sieht es dann wohl erst bei meiner 85 jährigen Mutter aus. :/

  • Ich habe es irgendwann entnervt aufgegeben. Ein Grund warum ich nur noch Postident nutze. Ok, es mag auch an der Qualität der genutzten Webcam und/oder der Beleuchtung gelegen haben.

    Ja, dergleichen Aktionen sind eigentlich unzumutbar und auch ich ziehe Postident und den Weg zur Post vor. Geschweige denn eine ältere Dame über 80!!!

  • Welche Möglichkeiten haben hochbetagte Menschen mit über 80 das vorhandene Vermögen aus dem Verkauf des Hauses sicher aber auch rentabel noch anzulegen?

    Miete und Pflegeheim sind die laufenden höheren Ausgaben monatlich.

    Bei einem Hausverkauf, dürfte der Betrag regelmäßig oberhalb der Einlagensicherung liegen. Daher sollte man sich über Geldmarktfonds schlau machen oder das Geld auf mehrere Banken aufteilen.


    Daneben sollte man einen Liquiditätsplan ausarbeiten. Wann werden welche Summen benötigt? Entsprechend kann man anlegen.


    Ob neben Tages-/Festgeld/Staatsanleihen auch eine kleine Beimischung Gold und Aktien in Frage kommt, hängt von den Kenntnissen der Anlegerin ab, von der Anlagedauer und ihrer Risikobereitschaft.

  • Ich stelle mir gerade vor, wie meine Mutter versucht ein Depot bei Scalable oder einem anderen Broker per Videoident zu eröffnen

    Da gebe ich Dir bei meiner Mutter zwar Recht, wenn ich aber die fast 90 Jährige Nachbarin sehe, die nicht nur täglich ihr Smartphone verwendet (und das nicht nur für den ÖPNV) sondern auch seit Jahren einen PC mit Interzugang nutzt, dann ist das etwas anderes.


    Ist Videoident mittlerweile wieder als Sicher eingestuft?


    Ich habe es irgendwann entnervt aufgegeben

    Ich habe es, trotz 30 Jahren weniger, nie versucht. Mein Postshop ist nahe genug, da hat das Post-Ident für SC problemlos funktioniert.


    Ich find's immer ganz unterhaltsam, wenn Fragen, wie deine, gleich mit Anlagevorschlägen bedient werden.

    So ist das Forum halt, wenn jemand nach Anlagemöglichkeiten fragt, dann wird nicht von jedem erst einmal die Lebensgeschichte und die Finanzplanung bis zur Beerdigung abgefragt.


    Da dieses Szenario nicht ganz abwegig wäre, wollte ich persönlich keine Festgeldanlage vornehmen, bei der mein Geld länger als ein Jahr fest liegt.

    Jeder, wie er/sie will. Ich plane lieber mit festen Rendite, wenn ich weiss, dass ich das Geld zu einem bestimmten (hier recht kurzfristigen) Zeitpunkt benötige.

  • Hallo JDS, danke für deine Antwort.

    Bisher haben wir nur in Fest und Tagesgeld angelegt, da das Geld für Pflege und Miete benötigt wird. Die Geldanlage soll halt zumindest die inflation ausgleichen und sicher angelegt sein. Ich wollte einfach alternative Anlagemöglichkeiten haben die auch sicher wären. Der Anlagezeitraum sollte aber nicht länger als zwei jahre sein.

  • Genau das ist der Punkt. Wir hatten auch eine Beratung bei der raiffeisenbank. Verständlich war da gar nichts, nur seltsame Produkte mit extrem hohen Kosten.

    daher hat sich meine Mutter fürs Festgeld entschieden.

    Also soweit ich das von den antworten rausgelesen habe wäre also nur das tages und

    festgeld sicher!?

  • Die Geldanlage soll halt zumindest die inflation ausgleichen und sicher angelegt sein. Ich wollte einfach alternative Anlagemöglichkeiten haben die auch sicher wären. Der Anlagezeitraum sollte aber nicht länger als zwei jahre sein.

    Lucy, dann bleiben folglich nur die bisher schon erwähnten Anlagen in Geldwerten, sprich Tages- und Festgeld. Auch Anleihen könnten unter gewissen Voraussetzungen infrage kommen. Alternativen, die keinen Kursschwankungen unterliegen, sind mir soweit nicht bekannt. Wegen des Ausgleichs der Inflation/Teuerungsrate/n solltet ihr euch keine übertriebenen Hoffnungen machen. Vermutlich dürfte dies so halbwegs funktionieren, erst recht bei den kurzen anvisierten Anlagezeiträumen.

    Also soweit ich das von den antworten rausgelesen habe wäre also nur das tages und

    festgeld sicher!?

    Dabei darf man das Volumen nicht außer Acht lasen. Stichwort dazu: Einlagensicherung.

  • Also soweit ich das von den antworten rausgelesen habe wäre also nur das tages und

    festgeld sicher!?

    also wenn alles Geld "sicher" sein soll, dann bleiben dir Tages- und Festgeld, ggf noch Geldmarktfonds.


    Nachdem es aber um Geld aus einem Hausverkauf geht, geht es doch vermutlich um eine Summe, die deutlich höher ist, als der Betrag, der für Pflege/Miete in den kommenden Jahren benötigt wird?


    Tatsächlich kenne ich Menschen >80, die einen substanziellen Teil ihres Vermögens weiterhin in Aktien oder ETF halten. Ja, die werden die Erholung nach einem Kursrutsch vielleicht nicht mehr persönlich erleben, aber wenn es eh nur die Aktien/ETF sind, die sowieso vererbt werden sollen, dann kann es ihnen persönlich vollkommen egal sein. Und die Erben zahlen weniger Erbschaftssteuer und freuen sich später über erbschaftssteuerfreie Kurserholungsgewinne.


    Meiner Meinung nach könnte bei entsprechendem Volumen das Geld auch auf verschiedene Assets aufgeteilt werden (wenn sich die hochbetagten Menschen damit wohlfühlen, und auch die Konesquenzen verstehen!). Wie schon von anderen angemerkt: es kommt auf die Gesamtsituation an!