Wie geht ihr mit dem "Aushalten" bei fallenden Kursen um?

  • Ein 50 Eur Schein ist ja auch nur ein Buchgewinn. Bevor ich davon nicht etwas zu essen gekauft habe UND es gegessen habe ist es nicht real. :saint:

    Wenn ich den 50-Euro-Schein als Lesezeichen in ein Buch lege und das Buch dann verliere, dann habe ich sowohl einen Buchverlust als auch einen realen Kapitalverlust.


    (Selbst wenn das Buch nicht "Das Kapital" ist.) ;)

  • Einigen wird uns vielleicht darauf, dass mein Gehalt, welches ich noch nicht vom Konto abgehoben habe, auch nur ein Buchgewinn ist.

    Noch habe ich es nicht realisiert.

    Dann ist aus der Forderungen gegen Deinen Arbeitgeber eine Forderung gegen Deine Bank geworden. Das Kontrahentenrisiko besteht also weiter. =O

  • Einigen wird uns vielleicht darauf, dass mein Gehalt, welches ich noch nicht vom Konto abgehoben habe, auch nur ein Buchgewinn ist.

    Noch habe ich es nicht realisiert.

    Der Name Buchgewinn bzw. Buchverlust stammt eigentlich aus der Bilanzbuchhaltung. Buchverluste mindern zwar den Vermögenswert, bewirken aber keinen Cashflow und haben demnach keine steuerliche Relevanz. Beides trifft auf dein Gehalt nicht zu, somit ist es eindeutig realisierter Gewinn.

  • Ein 50 Eur Schein ist ja auch nur ein Buchgewinn. Bevor ich davon nicht etwas zu essen gekauft habe UND es gegessen habe ist es nicht real.

    Ob man in dem Kontext einen solchen Vergleich (Bargeld vs Buchgewinne bei einer Aktie) anstellen kann, erscheint mir als Finanz-Laie fraglich.


    Bei einem "50 Eur Schein" in Form von staatlichem Papier-sprich Zettelgeld handelt es sich zwar um ausfallsicheres Zentralbankgeld (und zudem das "einzige unbeschränkt gesetzliche Zahlungsmittel" in Form von "auf Euro lautenden Banknoten"; siehe & 14 BundesbankG und Art. 128 AEUV) aber nach allen Erfahrungen devaluiert sprich erodiert dieses Zettelgeld um einen gewissen Prozentsatz (bisher in Euro irgendwas um die 1 bis X % oder temporär auch XX % vermutlich) regelmäßig jedes Jahr gegenüber seiner Kaufkraft aus dem Vorjahr (sozusagen schleichender Währungscrash). Ausnahme sind natürlich eruptive Währungscrashs (stand beim Euro 10 Jahre nach seiner Einführung als Bargeld (2002) im Jahr 2012 unmittelbar bevor).


    Eine Aktie dagegen kann binnen kurzer Zeit komplett wertlos werden oder zumindest sehr stark im Wert fallen, so wie auch der Aktienmarkt insgesamt. Sieht man Vermögen als repräsentierte Kaufkraft (so wie ich) sind diese beiden Konstellationen daher schwerlich vergleichbar. Mit dem "etwas zu essen kaufen" dürfte das selbst mit dem "Esperantogeld" Euro als 50 €-Schein noch irgendwie hinhauen über kürzere Zeiträume jedenfalls (über etwas längere deutlich schlechter; Preis einer Eiskugel in meiner Lieblings-Eisdiele in 2001 noch 0,9 DM - aktuell 2,4 €; um ein Beispiel zu nennen). In dem Beispiel mit dem Buchgewinn der Aktie X und dem Ferrari (oder dem Haus) - siehe Nr. 370 - könnte das aufgrund der völlig unterschiedlichen Volatilität von Bargeld gegenüber einer Aktie aber dann ganz anders aussehen. Jedenfalls werde ich mir nur von einem potentiellen, hypothetischen Gewinn jedenfalls zuverlässig keinen Ferrari (oder das Haus) kaufen können, wenn ich diesen nicht zeitnah in einen effektiven sprich realisierten Gewinn umgewandelt habe - so lange der Buchgewinn eben noch vorhanden ist.



    Dir weiter ganz, ganz viel Glück mit Deinen privaten Finanzen !

  • Der Begriff "Buchgewinn oder -verlust" ist sinnlos. Außer dann, wenn man sich selbst etwas vormachen will.

    Verlust ist Verlust. Gewinn ist Gewinn. Es gibt keinen vernünftigen Grund, das zu differenzieren.

    Es gibt auf keiner Ebene einen Unterschied, außer das Betätigen einer Schaltflache.


    Zitat

    Für rationale Käufe und Verkäufe ist es irrelevant, ob Aktien im Depot in der Gewinn- oder in der Verlustzone notieren. Gewinne und Verluste werden entgegen der weit verbreiteten Illusion nicht erst dann zu »echten« Gewinnen und Verlusten, wenn sie realisiert werden. Auch ein Buchverlust ist ein »echter« Verlust, weil er die zukünftigen Konsummöglichkeiten vermindert. Buchgewinne sind hingegen »echte« Gewinne, auch wenn sie noch nicht realisiert sind.

    — Prof. Martin Weber - Genial einfach investieren

    Wenigstens bin ich nicht der einzige Geisterfahrer. ;)

  • Der Begriff "Buchgewinn oder -verlust" ist sinnlos. Außer dann, wenn man sich selbst etwas vormachen will.

    Verlust ist Verlust. Gewinn ist Gewinn. Es gibt keinen vernünftigen Grund, das zu differenzieren.

    Es gibt auf keiner Ebene einen Unterschied, außer das Betätigen einer Schaltflache.


    Wenigstens bin ich nicht der einzige Geisterfahrer. ;)

    Wenn du damit besser schlafen kannst, dann glaub es halt. Mich interessiert mehr die Realität.

  • Der Begriff "Buchgewinn oder -verlust" ist sinnlos. Außer dann, wenn man sich selbst etwas vormachen will.

    Verlust ist Verlust. Gewinn ist Gewinn. Es gibt keinen vernünftigen Grund, das zu differenzieren.

    Es gibt auf keiner Ebene einen Unterschied, außer das Betätigen einer Schaltflache.

    Siehe meinen Beitrag #389.

  • Aber die "Verluste" ändern sich doch schon wieder, zumindest sehe ich wieder eine Tendenz und alle die nicht in Panik verfallen sind haben wohl alles richtig gemacht... das ATH ist natürlich noch etwas hin aber das kann man ja locker aussitzen :)