Wie reagiert ihr mit euren Geldanlagen auf Trumps Mega Zölle?

  • Ich halte auch mein Aktien Portfolio auch weiterhin strinkt nach Marktkapitalisierung in Form des Vanguard FTSE All-World.

    Meine Aussage schließt das nicht aus. Wenn die Unternehmensgewinne nicht so schnell steigen wie die Aktienkurse ist bzw diese es nicht widerspiegeln ist das nicht gesund und es muss irgendwann wieder eine Korrektur/Bereinigung erfolgen. Stichwort Überbewertung.

    Ich habe nirgends erwähnt dass ich investiere nach BIP.

    Du hast allerdings behauptet, dass eine Korrektur kommen müsse, wenn die Aktien schneller steigen würden als das BIP. Wäre es da nicht konsequent nicht nach Marktkapitalisierung anzulegen, sondern Regionen, die eine offensichtliche Überbewertung haben (hohe Aktienkurse im Vergleich zum BIP) niedriger zu gewichten? Oder gleich nach BIP anzulegen?

    Andreas Beck zum Beispiel gewichtet ungefähr so, dass die Unternehmensgewinne der Unternehmen der jeweiligen Region mit einfließen. Er macht dies aus Effizienz- und Kostengründen mit mehreren marktkapitalisierenden Regionen-ETFs. Ich finde seine Logik nachvollziehbar: Warum soll man als Eigentümer für einen Dollar Gewinn in den USA z.B. das Doppelte zahlen als für einen Dollar Gewinn in Europa?

  • Du hast allerdings behauptet, dass eine Korrektur kommen müsse, wenn die Aktien schneller steigen würden als das BIP. Wäre es da nicht konsequent nicht nach Marktkapitalisierung anzulegen, sondern Regionen, die eine offensichtliche Überbewertung haben (hohe Aktienkurse im Vergleich zum BIP) niedriger zu gewichten? Oder gleich nach BIP anzulegen?

    Andreas Beck zum Beispiel gewichtet ungefähr so, dass die Unternehmensgewinne der jeweiligen Region mit einfließen. Er macht dies aus Effizienz- und Kostengründen mit marktkapitalisierenden ETFs. Ich finde seine Logik nachvollziehbar: Warum soll man für einen Dollar Gewinn in den USA z.B. das Doppelte zahlen als für einen Dollar Gewinn in Europa?

    Es gibt hierzu schon mehrere Threads. Ich teile jedoch die Meinung von Ellis, Bogle, Buffett, Malkiel und Sharpe mit der Marktkapitalisierung.

    Es gibt beispielsweise viele deutsche Unternehmen die nicht an der Börse sind wie beispielsweise Bosch, Aldi, Lidl und Co. Für mich macht es keinen Sinn beispielsweise Siemens, DHL und BMW überzugewichten nur weil Bosch, Aldi und Lidl nicht an der Börse sind um mal ein Beispiel zu nennen. Wenn ich breiter diversifizieren möchte so würde ich das über andere Assetklassen wie Anleihen, Gold und Immobilien machen.

    Ich sage ja nicht dass das Halten des Aktienmarktes per Marktkapitalisierung samt eines risikoarmen Portfolioanteils in Tagesgeld innerhalb der gesetzlichen Einlagensicherung bzw. kurzlaufende deutsche Staatsanleihen DIE beste Strategie ist. Aber es gibt 1000 andere Strategien die weitaus schlechter sind. Wenn man mir im voraus ZUVERLÄSSIG sagen kann welche Strategie die beste so würde ich das machen. Nachdem die Chancen sehr gering sind mache ich es schon mal nicht schlechter in dem ich nach Marktkapitalisierung gehe und es den Markt selbst entscheiden lasse.

    Der Markt ist eine Schnittmenge aus Weisheit und Dummheit und in Summe schlauer als ich je sein könnte. Korrekturen gab es schon immer und wird es auch weiterhin geben. Egal ob Marktkapitalisierung, BIP, Equal Weight. Wenn sich überbewertetungen aufbauen werden diese auch sich wieder abbauen müssen.

    Rennt man mit Marktkapitalisierung nicht in eine Blase rein ? Ja, ich denke das ist so. Aber so wie jede gute Zeit vorbei gehen wird werden auch schlechte Zeiten. Der ETF bleibt aber auch an den Verliereraktien kleben. Und die Verlierer von heute sind die Gewinner von morgen.

    Auch kurz- und mittelfristige Gegebenheiten des Weltgeschehens wie Trump, Zinsen, Krieg usw ändern nichts daran dass ich ein langfristiger Anleger bin. Jedes Portfolio ist mehr oder weniger eine Wette an sich. Aber die lange Sicht ist entscheidender als die kurze.

    Bei einer BIP Gewichtung stellen sich wieder vermehrt Fragen die zu bewerkstelligen gilt: wie gewichtet ich ? Wann rebalance ich ? Kann ich noch Cashflow Rebalancing machen oder ist das Portfolio schon so groß dass ich Teilverkäufe machen muss und Steuern realisieren muss um das Rebalancing durchführen zu können? Bin ich im Anschluss wirklich besser dran im Sinne einer risikoadjustierten Rendite im Vergleich zu einem marktkapitalisierten Welt Aktien ETFs der die durschnittsmeinung darstellt ? Falls ja, werde ich es auch langfristig und nachhaltig so hinbekommen über 10, 15, 20, 30 Jahre ? Bringt eine BIP Gewichtung vielleicht auch ein potenziell höheres politisches Risiko mit sich in dem man dann beispielsweise China sehr viel stärker gewichtet hat als in der Marktkapitalisierung?

    Ich kann das nicht beurteilen und einschätzen. Wenn ich schon nicht der beste Spieler auf dem Tennisfeld bin, dann spiele ich wenigstens so dass ich schon mal keine Fehler mache.

    Aber es gibt genug andere Meinungen hierzu.

  • In der Theorie klingt das ja gut, aber Donald sitzt halt am längeren Hebel, und das weiß er. Wir sind komplett abhängig von ihm bzw. den USA. Wie will man da Druck ausüben und keine Kompromisse eingehen, ohne die eigene Wirtschaft ins Mittelalter zu katapultieren?

    "Wasch mich aber mach mich nicht nass" geht halt nicht.

    Trump sitzt nur am längeren Hebel, solange ihm nicht entschieden entgegengetreten wird, sondern aus Angst vor eigenen Verlusten oder Unannehmlichkeiten ängstlich versucht ihm entgegenzukommen. Und auf irgendwelche Abmachungen könnte man sich bei ihm eh nicht verlassen.

    Die Frage ist ja, wie lange ihm seine Unterstützer die Stange halten, wenn sie weiter so viel Geld verlieren.

    Kanada macht es z.B. richtig, schnelle und entschiedene Reaktionen.

  • "Wasch mich aber mach mich nicht nass" geht halt nicht.

    Trump sitzt nur am längeren Hebel, solange ihm nicht entschieden entgegengetreten wird, sondern aus Angst vor eigenen Verlusten oder Unannehmlichkeiten ängstlich versucht ihm entgegenzukommen. Und auf irgendwelche Abmachungen könnte man sich bei ihm eh nicht verlassen.

    Die Frage ist ja, wie lange ihm seine Unterstützer die Stange halten, wenn sie weiter so viel Geld verlieren.

    Kanada macht es z.B. richtig, schnelle und entschiedene Reaktionen.

    Das wird doch nicht funktionieren, wir müssen hier auch ein bisschen ehrlich sein und keine utopischen Zukunftsszenarien basteln. Fakt ist: Wir können langfristig nicht ohne die USA, alles andere wäre naiv zu glauben. Wir müssen um Kompromisse ringen und nicht auf Konfrontation gehen, ansonsten vernichten wir unseren Wohlstand für "moralische Überlegenheit". Das würde uns treffen wie ein Hammer und am Ende ziehen wir definitiv den Kürzeren.

    Die ersten Ansätze in diese Richtung sind ja da, kann man nur hoffen, dass es schnelle Einigungen gibt:

    EU bietet USA Freihandels-Deal mit Industriegütern an
    Im Zollkonflikt mit den USA hat die EU Washington eine Vereinbarung zur gegenseitigen Aufhebung aller Zölle auf Industriegüter angeboten. Man sei bereit zu…
    www.br.de

    "If you don't believe it and you don't get it, I can't make you believe it."

    - Satoshi Nakamoto

  • @John Bogle 

    Kann - als zugegebenermaßen Finanz-Laie - das in Nr. 406 Gesagte (ganz) überwiegend jedenfalls nachvollziehen.


    Das hier allerdings weniger:

    Wenn ich breiter diversifizieren möchte so würde ich das über andere Assetklassen wie Anleihen, Gold und Immobilien machen.

    Auf eine wenigstens gewisse Diversifikation hatte ich selbst anfangs nicht verzichtet, als ich wenig Geld hatte. Ab einer gewissen Größenordnung könnte ich mir ein Portfolio mit weniger als mindestens vier Anlageklassen schwerlich vorstellen.

    Aber da gilt wohl

    Aber es gibt genug andere Meinungen hierzu.

    In dem Kontext

    Wenn ich schon nicht der beste Spieler auf dem Tennisfeld bin, dann spiele ich wenigstens so dass ich schon mal keine Fehler mache.

    Das Tennisspiel scheint mir ein schwieriges Beispiel in dem Kontext zu sein. Natürlich ist das (wie so manche (Ball)Sportarten) prioritär ein Fehlervermeidungsspiel. Wobei auch die besten Spieler an diversen vermeidbaren (selbst verschuldeten) Fehlern pro Match nicht vorbeikommen (Unforced Errors). Andererseits kann selbst ein langes Match im Best of Five Modus im fünften Satz gewonnen werden - obwohl der Sieger in Summe weniger Punkte gemacht als der Verlierer. Das wäre beispielsweise beim Fußball ausgeschlossen (der Sieger braucht mehr Tore - selbst, wenn es nur Eigentore des Gegners sind).

    Bei dem Finanz-Thema sind Fehler - erst echt bei aktiver Bewirtschaftung der eigenen Mittel - unvermeidbar. Es kann aber schon reichen, im Verhältnis 52 zu 48 (richtig vs falsch) Treffer zu landen. Erst recht, wenn man das falsch liegen vom Volumen her begrenzt und beim richtig liegen recht gut verdient.

    Aber da gilt aus meiner Sicht stets, immer und überall: "Paragraph Eins - jeder macht seins"

  • Ganz im Gegenteil, wir dürfen eben NICHT in den Hintern des faschisten Trump kriechen sondern müssen möglichst geschickt die 4 Jahre überstehen und dabei besonders darauf achten es den Amis so unangenehm wie möglich zu machen (ohne es ganz eskalieren zu lassen). Sonst wählen die ja gleich wieder die von Trump auf Faschismus getrimmten Republikaner. Hier geht es um mehr als nur möglichst schnell wieder möglichst hohe Gewinne einzufahren (moralische Überlegenheit)

    Was Trump gerade treibt, dreht uns wirtschaftlich, strategisch und geopolitisch völlig den Hahn ab. Viele Menschen hierzulande verdrängen diese Realität so sehr, dass sie sich an der Hoffnung festklammern: „Der Trump wird schon verlieren.“ Doch das ist genau das – Hoffnung. Eine letzte Illusion.

    Dabei erkennen viele gar nicht, dass sich die Welt gerade in einer massiven Umbruchphase befindet, während wir an einem moralischen Weltbild festhalten, das wirtschaftlich und strategisch längst nicht mehr funktioniert. In dieser unsicheren Zeit kann man nicht davon ausgehen, dass Trump einfach zurückrudern wird. Selbst wenn sich all seine Gegner zusammenschließen würden – was sie ohnehin nicht tun, da sie sich gegenseitig auch nicht ausstehen können – würde das kaum ausreichen, um ihn in die Schranken zu weisen. Das ist die Realität, mit der wir uns konfrontieren müssen, und sie erfordert ein Umdenken.

    Jetzt stelle man sich die Frage: Was müsste eigentlich passieren, damit wir in Europa – in Deutschland – diesen Absturz noch abfangen können? Die Antwort ist einfach, aber unbequem: Wir müssten wahrscheinlich wieder in großem Stil mit Russland handeln. Energie, Rohstoffe, alles. Doch das ist nicht möglich – wegen unserer kognitiven Dissonanz. Der böse Putin? Mit dem machen wir doch keine Geschäfte! Stattdessen kaufen wir seine Energie über Indien – und zahlen dabei 30 % Aufpreis. Hauptsache, wir können uns moralisch überlegen fühlen. Wir sagen dann: „Wir kaufen ja nicht bei Putin, wir kaufen bei den Indern.“ Das klingt schlau, ist aber totaler Selbstbetrug und zeigt, wie wir uns selbst in eine noch schwierigere Lage bringen.

    Unsere moralische Überlegenheit kostet uns gerade alles. Wir stecken in einem Teufelskreis aus Ideologie, Mediennarrativen und politischer Selbsttäuschung. Und während wir uns in diesem Kreislauf bewegen, WOLLEN wir nicht realisieren, wie tief wir in der Sche*ße stecken. Die Regierung macht mit, und die Medien sind komplett politisiert, links und moralisch aufgeladen. Währenddessen lesen viele brav die Süddeutsche, denken, Elon Musk sei ein Nazi, Trump ein Monster und Putin sowieso – und fühlen sich auf der richtigen Seite. Doch das wird uns nicht retten, denn das politische Weltgeschehen ist keine moralische Debatte mehr. Es ist eine ökonomische, eine strategische. Wenn wir weiterhin nur durch die Moralbrille auf die Welt schauen, werden wir wirtschaftlich untergehen. Punkt. - Trump interessiert sich nicht für moralische Überlegenheit.

    Wer sein Leben lang moralisch handelt, wird am Ende alles verlieren. Das klingt hart, aber es ist die bittere Wahrheit in einer Welt, die nach anderen Spielregeln funktioniert. Niemand wird kommen und sagen: „Ach, du warst so moralisch korrekt – hier sind ein paar Milliarden Euro zur Belohnung.“

    Wir haben unseren Wohlstand für Ideale verschenkt und Feinde für Überzeugungen geschaffen – und jetzt kommt jemand, der sagt: „Fu*k it, so geht es nicht weiter!". Trump verkörpert das. Er kehrt allem den Rücken: der WHO, dem Pariser Klimaabkommen, globalen Verpflichtungen. Und genau das macht ihn – im realpolitischen Spiel – stark, nicht schwach.

    Ich wünschte, es wäre anders, ist aber leider so.

    "If you don't believe it and you don't get it, I can't make you believe it."

    - Satoshi Nakamoto

  • Selten hier im Forum so einen Mist gelesen….

    Aber gut, dass wir noch mutige PolitikerInnen in Deutschland haben, die den Handel mit Putin so richtig an sich reißen würden:

    Tatjana Blumenhecht, Antonie Weizow und die erfahrenen moralischen Größen Bernd Höckler und viele ungenannte HeldInnen, die sich der verkommenen Presse entgegenstellen.

    Und die Staaten, die ihre hier illegal sich aufhaltenden StaatsbürgerInnen nicht zurücknehmen beschießen wir von See her mit unseren neu gebauten Schlachtschiffen.

    Achso…Bitte nicht vergessen zur Moral: in Wahlkreisen mit über 40 Prozent faschistischen Wählerstimmen werden alle Sozialleistungen gestrichen ( denn arbeiten kann jeder) und der Mindestlohn auf 4 Euro die Stunde abgesenkt.

  • Selten hier im Forum so einen Mist gelesen….

    Aber gut, dass wir noch mutige PolitikerInnen in Deutschland haben, die den Handel mit Putin so richtig an sich reißen würden:

    Tatjana Blumenhecht, Antonie Weizow und die erfahrenen moralischen Größen Bernd Höckler und viele ungenannte HeldInnen, die sich der verkommenen Presse entgegenstellen.

    Und die Staaten, die ihre hier illegal sich aufhaltenden StaatsbürgerInnen nicht zurücknehmen beschießen wir von See her mit unseren neu gebauten Schlachtschiffen.

    Achso…Bitte nicht vergessen zur Moral: in Wahlkreisen mit über 40 Prozent faschistischen Wählerstimmen werden alle Sozialleistungen gestrichen ( denn arbeiten kann jeder) und der Mindestlohn auf 4 Euro die Stunde abgesenkt.

    Du hast den Beitrag falsch verstanden. Ich hab nicht geschrieben, dass wir mit Putin Handel betreiben sollen. Es ging darum, dass wenn wir uns von den USA weiter distanzieren, dann müsste man sich anderweitig orientieren und womöglich mit Russland Handel betreiben. Das sieht nur keiner. Zumal wir in der Vergangenheit weiter mit Russland Handel betrieben haben, es aus moralischen Gründen nur niemand aussprechen mochte. Selbstbetrug eben:

    Statistik legt nah: Deutschland importiert russisches Öl über Indien
    Zahlen des Statistischen Bundesamts lassen den Schluss zu, dass Deutschland über Indien weiterhin größere Mengen russisches Öl importiert. Die Einfuhren aus…
    www.tagesschau.de

    Dementsprechend bringt es gar nichts, jetzt die Moralkeule über Trump zu schwingen, auch wenn man seine Politik nicht mag, es hilft nur, wenn man sich annähert und zusammenarbeitet und nicht auf Konfrontation geht, da wir dann eh den Kürzeren ziehen würden.

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    - Satoshi Nakamoto

  • Wir haben unseren Wohlstand für Ideale verschenkt und Feinde für Überzeugungen geschaffen – und jetzt kommt jemand, der sagt: „Fu*k it, so geht es nicht weiter!". Trump verkörpert das. Er kehrt allem den Rücken: der WHO, dem Pariser Klimaabkommen, globalen Verpflichtungen. Und genau das macht ihn – im realpolitischen Spiel – stark, nicht schwach.

    Das halte ich für eine krasse Fehleinschätzung.

    Die WHO und das Pariser Klimaabkommen werden auch ohne die USA fortbestehen, auch wenn es schwieriger wird. China wird ganz "realpolitisch" Hof halten und die Dividende einstreichen.

    Indem Trump die Freunde der USA bekämpft und den Rest der Welt verprellt, schwächt er sie und schadet ihren Kerninteressen. Das hat nichts mit Realpolitik zu tun, sondern ist der gleiche destruktive Reflex, mit dem auch Erdogan und Putin ihre Länder in den Abgrund stürzen.

    Irgendwann werden die USA sich vermutlich (hoffentlich) aus ihrer selbstgewählten Isolation wieder befreien wollen - denn wer den Raum durch die Tür verlässt, wird durch dieselbe Tür zurückkommen müssen. Das wird viel Mühe und Kosten verursachen. Es ist leicht, Vertrauen zu zerstören, aber nicht, es wieder zu gewinnen.

    Kanada und Mexiko machen es richtig. Die EU sollte sich daran orientieren und sich wie Kanada und Mexiko resilient gegenüber Trumps Drohungen zeigen. So wie es die EU ja auch vorhat: richtigstellen, Angebote machen und nötigenfalls Gegenmaßnahmen ergreifen.

    Keinesfalls, wie Du schreibst, nach Russland schielen. Russland ist eine Bedrohung, kein Partner - und das auf sehr lange Zeit. Russische Energie sollten wir nie wieder kaufen, sondern so schnell wie möglich aus fossilen Trägern aussteigen. Vor allem wegen Russland und der OPEC, aber auch weil es für die Umwelt besser ist.

  • Ich bin auch nicht dafür, nach Russland zu schielen. Es ging nur darum, dass man sich nicht "einfach so" von den USA abwenden kann, ohne einen Plan B. Und Plan B hätte sehr wahrscheinlich unangenehmere Folgen, wie bspw., dass man auf Kriegsparteien wie Russland zugehen müsste. Das will dann aber auch keiner und sowas muss man berücksichtigen, ansonsten stehen WIR am Ende isoliert da und verbrennen unseren Wohlstand. - Alternativ bestünde die Möglichkeit, die Beziehungen zu den Chinesen zu stärken, um so Druck auf die USA auszuüben, was aber auch mit einigen Hindernissen verbunden wäre. Wir sitzen am Ende in einer Zwickmühle …

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    - Satoshi Nakamoto

  • Ich bin auch nicht für eine Abwendung von den USA, im Gegenteil. Kanada wendet sich ja auch nicht ab, lässt sich aber auch nicht einfach herumschubsen, sondern reagiert überlegt und besonnen, mit einer Mischung aus Angeboten, Diversifizierung und Gegenmaßnahmen.

  • Ich bin auch nicht für eine Abwendung von den USA, im Gegenteil. Kanada wendet sich ja auch nicht ab, lässt sich aber auch nicht einfach herumschubsen, sondern reagiert überlegt und besonnen, mit einer Mischung aus Angeboten und Gegenmaßnahmen.

    Richtig, darauf wollte ich hinaus und deswegen kann ich folgende Position, auf die sich ja die zurückliegende Diskussion bezieht, auch nicht teilen, da wir uns dann mehr selber schaden würden als alles andere:

    [...] müssen möglichst geschickt die 4 Jahre überstehen und dabei besonders darauf achten es den Amis so unangenehm wie möglich zu machen (ohne es ganz eskalieren zu lassen). Sonst wählen die ja gleich wieder die von Trump auf Faschismus getrimmten Republikaner. Hier geht es um mehr als nur möglichst schnell wieder möglichst hohe Gewinne einzufahren (moralische Überlegenheit)

    In einer globalisierten Welt geht es nur zusammen und nicht gegeneinander. Deshalb sind Kompromisse wichtiger als moralische Überlegenheit. Moral ist schließlich auch ein Stück weit subjektiv, und ich möchte mir nicht anmaßen, dass "unsere Moral" die einzig richtige ist, nach der alle anderen Menschen leben sollten.

    "If you don't believe it and you don't get it, I can't make you believe it."

    - Satoshi Nakamoto

  • In der Theorie klingt das ja gut, [nämlich Autokraten entschieden entgegenzutreten,] aber Donald sitzt halt am längeren Hebel, und das weiß er.

    Das täuscht. Ich glaube, er hat in seiner Blase den Bodenkontakt verloren und weiß nicht so recht, was er tut. Gerade zertöppert er eine Menge Porzellan, und zwar nicht sonstwo auf der Welt (das wird ihm egal sein), sondern halt auch im eigenen Land. Seine Republikaner hat er zwar mächtig auf Linie, aber die Wähler können sehr wohl zuhause bleiben oder gar (huch!) die Demokraten wählen. Wenn die Chinesen den Mittelwestlern ihre Sojabohnen nicht mehr abkaufen (oder nur zu unrealistisch niedrigem Preis), dann werden sie ihrem Ärger schon Luft machen.

    Schon in seiner ersten Präsidentschaft hat er ja an dem Irrglauben festgehalten, daß die Mexikaner ihm seinen Grenzzaun bezahlen. Sie haben es nicht. Seine Zölle sind mächtig hoch und nicht mit einer Gewinnbesteuerung zu vergleichen. Sie werden verschiedene Importe finanziell unrealistisch machen. Die Leute werden trotzdem ihren Porsche kaufen, um dem Nachbarn zu zeigen, daß sie sich den Wagen trotz Luxussteuer leisten können, aber viele Produkte wird es in den USA in Zukunft halt einfach nicht mehr geben.

    Man wird sehen, was dabei herauskommt (und wann). Wir Foristen können ja ohnehin nichts dagegen tun.