Dänemark führt Rente mit 70 ein!

  • Und wäre es dann nicht gerecht

    Allein mir als Laie fallen da rund ein Dutzend Begrifflichkeiten und/oder Definitionen von "Gerechtigkeit" ein (vermutlich existieren noch mehr). Daher halte ich das für ein eher schwieriges Thema, zudem als große Klammer über dem Ganzen. Noch schwieriger dürfte es werden, wenn auch noch Einzelfall-Gerechtigkeit zum prioritären Ziel gemacht wird (Resultat sind nicht selten hochkomplexe Regelwerke mit allen möglichen Ausnahmen, Sonderregelungen usw. - und schließlich "Winkelzügen" und "Schleichwegen" für den Kundigen oder zumindest den gut Beratenen, der durch das jeweilige komplexe System noch halbwegs durchblickt.

    Solche Systeme (erst recht als Pflicht- bzw. Zwangssystem ausgestaltet) sollten meines Erachtens vor allen Dingen funktionieren und auch die richtigen Anreize setzen sowie Fehlanreize vermeiden ebenso wie Kollateralschäden. Wenn die Politik beispielsweise das System verwendet (benutzt), um ihrem jeweiligen Klientel kleine "Leckerli" (mit aber großen finanziellen Folgen) zu verteilen, dann dürfte man bereits auf der schiefen Ebene angelangt sein.


    Die Hoffnung bei dem Thema stirbt, wie fast immer, zuletzt ...

  • Prima, dann bekommen zukünftig Männer die Kinder🤓

    Warum, Kindererziehungszeiten werden doch anerkannt. Trotzdem kann man doch nicht ignorieren das Frauen älter werden und meist auch noch früher in Ruhestand gehen als Männer und ebenso die Kindererziehungszeiten anerkannt bekommen, ergo als deutlich weniger Beiträge als Männer entrichten und auch noch länger Rente als Männer beziehen.

    Übrigens war das eine Antwort auf das dänische System was hier gerne gefordert wird. Ich bin nach wie vor ein Freund echte Beitragszeiten zu forcieren, Geschlechtsunabhängig.

  • Bitte entschuldigt meine dumme, aber ehrlich gemeinte Frage:

    Was spricht dagegen, dass auch Beamte, Ärzte usw alle einzahlen wie in Österreich. Mit dem was da mehr reinkommt, wäre es doch leichter einen kapitalstock für die Aktienrente aufzubauen wie beispielsweise der norwegische Staatsfonds.

    Mir ist klar, dass das nicht alles von heute auf morgen gehen würde und manche nicht in Euphorie ausbrechen werden, sondern sehr sehr langfristig wäre. Aber wenn man keine Veränderungen vornimmt dann wird sich auch nichts verändern. Eine Aktienrente via eines norwegische Staatsfonds muss ja auch nicht zwingend die einzelne Säule sein, aber mit eine langfristig tragende. Und vielleicht würde da auch mal ein größeres Plus erzielt werden was man finanziell für andere Projekte verwenden könnte.

    Kann mich jemand abholen?

    Danke!

  • Mir wäre es lieber wenn ich mich um meine Rente selbst kümmern könnte und nicht in einem zwangssystem sein müsste

    1.

    Du kannst Dich kümmern. 50/30/20 ist kein theoretisches Konstrukt, sondern in vielfacher laufender Anwendung.

    2.

    Es ist kein Zwangssystem. Es steht Dir frei, keine Versichersicherungspflicht entstehen zu lassen, indem Du es z. B. unzerlässt, einer abhängigen Beschäftigung nachzugehen.

    3.

    Ich kenne einige, die nicht willens oder in der Lage waren / sind vorzusorgen. In einem Land wie D, in welchem einen der Sozialstaat zur Not auffängt, scheint es mir sinnvoll, Vorsorge verpflichtend zu machen.

    Ich würde "sinnvoll" durch "dringend geboten" ersetzen.

    4.

    Die Kfz-Versicherung ist ja verpflichtend, weil es immer wieder Individuen gibt, denen die Einsicht bzw. Übersicht fehlt, von sich aus für Versicherungsschutz zu sorgen.

    Vielleicht lässt diese Idee zur Veranschaulichung verwenden.

  • Jeder sieht das Problem keiner spricht es an:

    Deutschland hat soviel Geld wie noch nie, wir haben ein reines Ausgabenproblem.

    - Weltsozialamt einstellen.

    - soziale & Gesundheitsleistung bekommt nur wer eingezahlt hat.

    - Rente nur wer eingezahlt hat.

    - Bürokratie abbauen.

    - etc. ...

    Im Ernst: 10 Jahre Germany first würde dem Land mal ganz gut tun!


    mfg

  • The list could go on...

  • Dann sollte es aber ein Schulfach für diese Angelegenheit und andere wichtige geben, z. B. Steuern, Versicherungen etc.

    Das ist natürlich unabhängig von unserem heuten System mehr als überfällig und egal was die Zukunft bringt absolut zu befürworten.


    Ich kenne einige, die nicht willens oder in der Lage waren / sind vorzusorgen. In einem Land wie D, in welchem einen der Sozialstaat zur Not auffängt, scheint es mir sinnvoll, Vorsorge verpflichtend zu machen.

    Nicht willens würde bei mir unter selbst Schuld laufen...

    Wer es nicht schafft in eigener Verantwortung sein Leben zu gestallten hat eben Pech gehabt. Ich sehe es überhaupt nicht ein für diejenigen Geld aus meiner Tasche beizusteuern.

    Ein anderer Punkt ist natürlich wenn man nicht in der Lage war/ist. Das mag fehlende Intelligenz, Bildung oder aber auch Schicksal sein. Da habe ich weniger Schmerz so wie heute für diejenigen mit zu zahlen. Aber ob das über ein Rentensystem abgedeckt sein muss stelle ich in Frage. In diesem Fall ist Rente ja heut schon mehr oder weniger Bürgergeld. Also warum die Rentenkasse in diesem Fall nicht einfach auflösen und über das Bürgergeld abfangen?

  • Was spricht dagegen, dass auch Beamte, Ärzte usw alle einzahlen wie in Österreich.

    Nichts bei Beamt:innen könnte man das einfach ab 01. Januar 2026 für die jungen Leute einführen, die verbeamtet werden.

    Die Besoldungstabellen müssten dann für diesen Personenkreis einmalig nach oben angepasst werden.

    Und dann müsste das juristische Problem der Pensionshöhe bei Zurruhesetzung wegen dauerhafter Dienstunfähigkeit geklärt werden.

  • Was spricht dagegen, dass auch Beamte, Ärzte usw alle einzahlen wie in Österreich. Mit dem was da mehr reinkommt, wäre es doch leichter einen kapitalstock für die Aktienrente aufzubauen wie beispielsweise der norwegische Staatsfonds.

    Das finde ich auch eine gute Idee. Einfach alle die einer Tätigkeit nachgehen zahlen in den gleichen Topf ein. Egal ob Angestellter, Selbstständiger, Beamter, Landwirt, Ärzte oder...

    Schön wäre auch wenn die Einzahlungen gedeckelt sind und zwar so dass jeder z. B. nach 45 Jahren einzahlen den selben Grundstock an Absicherung/Rente bekommt.

    Jeder der mehr Rente haben möchte, oder früher in Rente gehen möchte muss das für sich selbst organisieren. Damit wäre mehr Freiheit im System und das ist aus meiner Sicht immer zu befürworten.

  • In Deutschland Geld zu sparen wäre auch nicht allzuschwer. Braucht es 100 Krankenkassen? Es würden auch 8 Bundesländer reichen, Stadtstaaten eingliedern, Saarland und RPL zusammen legen, Hessen und Thüringen (würde auch dem Ost West Verhältnis mehr entgegenkommen als alle Gelder die man deswegen fließen lässt), Parlament auf max 300 Abgeordnete begrenzen, Rundfunkanstalten zusammen legen (wer braucht schon 40 WDR Anstalten die alle das selbe senden). Braucht es Verwaltungsbeamte ? Es wurde auch Angestellte gehen die dann auch die Sozialkassen bedienen, Beamtentum nur noch für hoheitliche Aufgaben wie Polizei, Grenzschutz, Judikative. Fehlende Digitalisierung im öffentlichen Dienst auch mal voran bringen, deutlicher Bürokratieabbau.....etc. Es gäbe so viel Hebel wenn man den wollte, nur müssten das die entscheiden, die von diesem Sytem der Trägheit und des Kostenwahns am meisten profitieren.

  • Bitte entschuldigt meine dumme, aber ehrlich gemeinte Frage:

    Was spricht dagegen, dass auch Beamte, Ärzte usw alle einzahlen wie in Österreich. Mit dem was da mehr reinkommt, wäre es doch leichter einen kapitalstock für die Aktienrente aufzubauen wie beispielsweise der norwegische Staatsfonds.

    Objektiv nichts, außer dass man den Übergang gestalten muss. Z.B. ab 1.6.2025 zahlen Berufseinsteiger in die GRV ein und beziehen entsprechen später Rente daraus.

    Diese Mehreinnahmen muss(!!!) man sinnvoll nutzen, also nicht in irgendwelchen Verwaltungsunsinn versenken, sonst verschiebt man das Problem nur.

    Subjektiv spricht dagegen, dass die, die darüber zu beschließen haben, eine Verschlechterung erfahren und deswegen es nicht tun wollen. Analog GKV - wären die dort versichert, würde das KV-System längst anders aussehen.

  • Dann sollte es aber ein Schulfach für diese Angelegenheit und andere wichtige geben, z. B. Steuern, Versicherungen etc.

    Das wäre sicherlich zu begrüßen

    Siehe zum Beispiel hier:

    in 13 Jahren Schulzeit beispielsweise habe ich aber - trotz mehrfacher Nachfragen meinerseits - keine Silbe zum Thema Geld und Finanzen erfahren können ...

    Allerdings stellt sich dann (wenn es das denn als Schulfach gäbe) auch die Frage, wer für die Lern-Inhalte die Verantwortung und Zuständigkeit trägt.

    Banken, Versicherungen, Bausparkassen, Maklern etc. pp. sollte man das nicht anvertrauen - fraglich scheint mir aber auch, ob man das einer staatlichen Behörde und/oder einer GEW (Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft) anvertrauen kann. Die Diskussionen samt Streit und Ärger bezüglich der Inhalte kann ich mir jedenfalls schon jetzt vorstellen.

    Keine ganz einfache Angelegenheit.

    In dem Kontext (falls es jemand interessiert) aus dem Jahr 2022:

  • Wann sollten wir Deiner Meinung in Rente gehen?

    Das Renteneintrittsalter ist nur eine von vielen Möglichkeiten, unser System anzupassen. Hier, was mir dazu mal zusammenschrieb:

    • Keine Fortführung der doppelten Haltelinie.
    • Dynamische Kopplung des Renteneintrittsalters an die Entwicklung der Lebenserwartung. Laut Prognose 68J im Jahr 2042 (also in 20J). Mit Ausnahmeregelungen bei gesundheitlichen Einschränkungen.
    • Bestandsrenten weniger stark dynamisieren (Degressiv-Modell).
    • Rente pro Entgeltpunkt mit Anzahl der Rentenpunkte reduzieren.
    • Produktivitätsfortschritt.
      Durch Gestalten eines wirtschaftlichen Umfelds, in welchem großer Produktivitätsfortschritt möglich ist.
    • Mehr Leute in Arbeit bringen.
      Frauen, Arbeitslose, ungewollt in Teilzeit arbeitende.
    • Ausweitung des Versichertenkreises der umlagefinanzierten Rente auf Beamte, Abgeordnete, Selbstständige, … wäre wohl gerechter. Schwierig umzusetzen (Besitzstandswahrung, AG-Beiträge, Übergang auf neues System). Natürlich haben die neuen Einzahler auch Leistungsansprüche.
    • Höhere Beitragsbemessungsgrenze bei gedeckeltem Rentenanspruch.
      Deckeln“ wäre vermutlich nicht verfassungskonform, aber vielleicht eine degressive Berechnung der Rentenhöhe.
    • Besser bezahlte Jobs.
      Z.B. Erhöhung des Mindestlohns, für höhere Rentenansprüche von Geringverdienern.
    • Gesteuerte Einwanderung.
      Für mehr und junge Beitragszahler.
    • Zusätzliche kapitalgedeckte Vorsorge.
      Durch verpflichtendes(!) Investieren aus unversteuertem Einkommen in Aktien und Anleihen. Dazu könnte die DRV zwei oder drei alternative Asset-Allokationen anbieten und günstig (unter Umgehung der Finanzindustrie) verwalten. In einem Sozialstaat wie D, in welchem zur Not die Allgemeinheit für Notlagen des Einzelnen einspringt, halte ich es für richtig, dass auch eine kapitalgedeckte Vorsorge Pflicht wäre.
    • Rentensteigerung nur entsprechend der Inflationsrate.
      Nicht wie bisher an Lohnentwicklung gekoppelt.
    • Bundeszuschüsse erhöhen.
      Derzeit fließen ca. 25% des Bundeshaushaltes in die DRV,
      Dabei ist zu beachten, dass das Rentensystem in der Vergangenheit durch politische Entscheidungen belastet wurde (Wiedervereinigung, Mütterrente, …). Auch sind Ausgaben für die DRV nicht vertan, sondern sichern den Lebensstandard der Rentner-Familien und fließen in die Wirtschaft zurück.
    • Versicherungsfremde Leistungen reduzieren (Reha-Massnahmen, Leistungen des sozialen Ausgleichs wie Mütterrente, …)
      Streichen oder über Steuern finanzieren
    • Rentenbeiträge erhöhen.
      Sind in 2021 18.6%, waren 1997 20,3%.
    • Rentenniveau generell senken.
    • Streichen von Zahlung von Altersrenten vor Erreichen des regulären Rentenalters ohne entsprechende Abschläge
    • Streichen der rentensteigernden Berücksichtigung von Zeiten der Fachschulausbildung und des Mutterschutzes.
    • Verbesserung der Finanzbildung für eigene Vorsorge.

    All das und mehr liegt unserer Politik sicher schon seit Jahren im Detail (mit allen Auswirkungen, Schwierigkeiten, etc.) vor. Aber wird sich jemand trauen, ernsthaft etwas anzugehen? Ist die Mehrheit der Bürger (wir) bereit für „Zumutungen“ oder auch nur wesentliche Änderungen?

  • Wäre es möglich, dass künftig private Rentenversicherungen, Betriebsrente etc auf die gesetzliche Rentenversicherung angerechnet wird bzw die gesetzliche Rentenversicherung dann gekürzt wird ?

  • .......

    All das und mehr liegt unserer Politik sicher schon seit Jahren im Detail (mit allen Auswirkungen, Schwierigkeiten, etc.) vor. Aber wird sich jemand trauen, ernsthaft etwas anzugehen? Ist die Mehrheit der Bürger (wir) bereit für „Zumutungen“ oder auch nur wesentliche Änderungen?

    Und das ist eine ganz wichtige Aussage, unabhängig deiner Vorschläge (hab ja hier auch ein paar gemacht), man muss endlich mal anfangen etwas sinnvolles auf den Weg zu bringen. Was viel bedauerlicherweise ist das der Politik ausser der Generationenhetzte (die Jungen müssen für die alten Buckel und die Alten sonnen sich auf Malle....) nichst einfällt. Ich hoffe die Probleme werden mal ohne Polemik durch die Politik ernsthaft angegangen.

    Deutschland ist nach wie vor eine Land in dem ich gerne lebe, aber man muss auch was dafür tun damit es weiterhin lebenswert bleibt, durch ignorieren und Probleme in die Zukunft verschieben mache ich das spätere Desaster nur noch grösser.

  • Was viel bedauerlicherweise ist das der Politik ausser der Generationenhetzte (die Jungen müssen für die alten Buckel und die Alten sonnen sich auf Malle....) nichst einfällt.

    Wer sagt das bitte? Bitte konkrete Nachweise.

    Und dann eine wichtige Frage: was ist in diesem Zusammenhang „die Politik“ ?

    Ich kann mich nicht erinnern, dass sich der Bundeskanzler und seine Regierung so geäußert hätten.

    Auch ist mir eine solche Äußerung aus den Landesregierungen nicht bekannt.

    Wer ist bitte „die Politik“.

    Könnte es sein, dass du Äußerungen bestimmter Personen bestimmter Parteien hier verallgemeinerst ?

  • Bestandsrenten weniger stark dynamisieren (Degressiv-Modell).
    Rente pro Entgeltpunkt mit Anzahl der Rentenpunkte reduzieren.

    Alle die mehr einzahlen bekommen weniger?

    Gerecht ist das nicht!

    Rentensteigerung nur entsprechend der Inflationsrate.
    Nicht wie bisher an Lohnentwicklung gekoppelt.

    Das bringt nur MEHR Rentenzahlungen!

    Seit 1990 habe ich beides mal hochgrechnet.

    Rentenerhöhung im Durchschnitt 2,01%

    Inflationsrate im Durchschnitt 2,10% 8)

  • Bitte entschuldigt meine dumme, aber ehrlich gemeinte Frage:

    Was spricht dagegen, dass auch Beamte, Ärzte usw alle einzahlen wie in Österreich. Mit dem was da mehr reinkommt, wäre es doch leichter einen kapitalstock für die Aktienrente aufzubauen wie beispielsweise der norwegische Staatsfonds.

    Zum einen würde man es vermutlich nicht auf Kosten der Beamten machen, sondern die Bezüge entsprechend erhöhen müssen.

    Das heißt, die Steuerausgaben steigen doppelt: Höhere Bezüge + Rentenabgaben (Arbeitgeberanteil). Und gleichzeitig muss man die bisherigen Pensionen weiter bezahlen.

    Gleichzeitig würde ja nicht einmal die Belastung für die Rentenversicherung sinken, da du die Mehreinnahmen ja in einem Kapitalstock packen willst.

    Das heißt, man hätte massive Mehrbelastung im Gesamtsystem zu einem Zeitpunkt, wo es eh schon richtig schwierig werden wird.

    Man hat einfach zu lange die offensichtlich kommende Katastrophe ignoriert.

    Was man eher machen wird, ist die Einnahmen ebenfalls in das Umlagesystem zu stecken, um es zu stabilisieren. Ein System kurzfristig durch die Erhöhung des Personenkreises zu stabilisieren ist aber genau das Merkmal eines Ponzi-Systems. Denn irgendwann kann man den Personenkreis nicht mehr erhöhen.

    Vorteil wäre natürlich, dass endlich mal alle gleich behandelt werden.