Dänemark führt Rente mit 70 ein!

  • Wäre es möglich, dass künftig private Rentenversicherungen, Betriebsrente etc auf die gesetzliche Rentenversicherung angerechnet wird bzw die gesetzliche Rentenversicherung dann gekürzt wird ?

    Hallo,

    das wird schon so praktiziert. Wenn Du bei Renteneintritt mehr Rente als dein letztes Nettogehalt bekommst wird entsprechend gekürzt. Gilt z.B. für Betriebsrenten, Riesterverträge, Witwenrente. Bei priv. Rentenvers. bin ich mir unsicher aber klar das muss man erstmal schaffen das die Rente höher ist wie das letzte Gehalt! :saint:


    mfg

  • Hallo,

    das wird schon so praktiziert. Wenn Du bei Renteneintritt mehr Rente als dein letztes Nettogehalt bekommst wird entsprechend gekürzt. Gilt z.B. für Betriebsrenten, Riesterverträge, Witwenrente. Bei priv. Rentenvers. bin ich mir unsicher aber klar das muss man erstmal schaffen das die Rente höher ist wie das letzte Gehalt! :saint:


    mfg

    Belege für diesen Fiebertraum?

  • Hallo, nun ja er hat nicht unrecht. Vielleicht ist es nicht die "Politik" direkt, wohl aber die Medien die uns gegeneinander aufhetzen. Mir ist noch in Erinnerung bei "Hart aber Fair" & "unbubble" gibt sicher noch zahlreiche Beispiele.

    Meiner Meinung nach haben wir den Boomern unsern Wohlstand zu verdanken. Diese Leute haben Deutschland nach dem Krieg wieder groß gemacht!

    Seit 2005 geht es komischerweise bergab, es wurde alles verschlafen: Infrastrukturerhaltung, Digitalisierung, Integration, usw. ... u name it!


    mfg

  • Rente mit 70, es ist so über einen Kamm geschert.

    Wenn sich der Staat die Rente nicht mehr leisten kann, warum zahlen dann nicht alle in die Rentenkasse ein. Was übrigens von einer Partei im Wahlkampf angesprochen wurde.

    Von diesem Vorschlag wollen die die nichts einzahlen natürlich nichts wissen. Eine Krähe hackt der anderen ..........


    Ich arbeite aktuell seit 45 Jahren und 36 Jahre davon in Vollschicht und habe immer noch 5 Jahre vor mir, damit mir von der Rente nichts abgezogen wird.

    Damit werde ich auf 50 Arbeitsjahre und 41 Jahre davon in Vollschicht - damit sollte ich wohl meinen Beitrag zum Allgemeinwohl geleitet haben.

  • Bitte entschuldigt meine dumme, aber ehrlich gemeinte Frage:


    Was spricht dagegen, dass auch Beamte, Ärzte usw alle einzahlen wie in Österreich.

    Zahlreiche Dinge.

    - Auf persönlicher Ebene würden Beamte erstmal eine Verschlechterung erfahren, sofern nicht entsprechend das Brutto erhöht wird. Da das Verhältnis von Gehalt zu Rente/Pension nicht das gleiche ist, wäre hier auch noch mit gewissen Verlusten zu rechnen.

    - Der Staat als Arbeitgeber hätte hier somit nicht nur eine außerplanmäßige Gehaltserhöhung zu tragen, sondern auch noch einen Arbeitgeberanteil. Eine deutliche Mehrbelastung. Die Entlastung durch eingesparte Pensionen käme aber erst in ferner Zukunft.

    - Aus Systemsicht spricht dagegen, dass es nicht das vermeintliche Allheilmittel ist. Jeder Einzahlung heute steht ein proportionaler Anspruch in der Zukunft gegenüber. Eine systematische Entlastung durch mehr Beitragszahler mit überdurchschnittlichen Gehältern gibt es bei GRV für alle - anders als in GKV für alle - nicht.


    Grundsätzlich fände ich es gut, wenn das Beamtentum reduziert wird und die Durchlässigkeit zwischen Staat und Privatwirtschaft erhöht wird. Aktuell läuft es darauf hinaus, dass man sich in jungen Jahren zwischen den beiden Sektoren entscheidet und ein Wechsel später kaum möglich bzw. maximal unwirtschaftlich ist (Stichworte: Pensionsansprüche, Krankenversicherung). Als Folge hat man auf der einen Seite zahlreiche Beamte, die nur noch ihren Dienst absitzen und auf der anderen Seite einen Mangel an gewissen Fachkräften, da es schwierig ist, zwischendrin für 5-10 Jahre zu konkurrenzfähigen Bedingungen für den Staat zu arbeiten

  • Wenn Du bei Renteneintritt mehr Rente als dein letztes Nettogehalt bekommst wird entsprechend gekürzt. Gilt z.B. für Betriebsrenten, Riesterverträge, Witwenrente.

    Aus welchem Fake-Video hast du das denn?

    Nur bei der Witwen-/WitwerRente hast du die Anrechnung.

    Das heißt, nur bei dieser Rente bekommst du aus dem Rentenanspruch deines verstorbenen Partners nur etwas, wenn du geringe Einkünfte hast.

  • Meiner Ansicht nach wäre eine Rentenreform bei der auch Beamte, Freiberufler und Selbstständige in die Rente einzahlen eine gerechte und sinnvolle Lösung.

    Leider gibt es jedoch mächtige Lobbyisten (Dt. Beamtenbund) die diese Idee kategorisch ablehnen.

    Daher wünsche ich mir eine "geschickte" Rentenpolitik, welche die Idee, dass alle einzahlen müssen über "die Hintertür" durchsetzt. Bspw. über eine grundsätzliches Urteil des Bundesverwaltungsgerichts, bzw. des Verfassungsgerichts, das die Gleichbehandlung nach § 1Artikel 1 GG feststellt.

    Damit wäre eine gesetzliche Regelung einfacher durchzusetzen..

  • Aus welchem Fake-Video hast du das denn?

    Nur bei der Witwen-/WitwerRente hast du die Anrechnung.

    Das heißt, nur bei dieser Rente bekommst du aus dem Rentenanspruch deines verstorbenen Partners nur etwas, wenn du geringe Einkünfte hast.

    Wir warten mal ab. Vielleicht bekommen wir hier ja noch die eidesstattliche Versicherung von jemandem, dem die Rente laufend auf 556 EUR minus bAV gekürzt wird. (Oder gar einen Gesetzestext.) ;)

  • Wenn sich der Staat die Rente nicht mehr leisten kann, warum zahlen dann nicht alle in die Rentenkasse ein. Was übrigens von einer Partei im Wahlkampf angesprochen wurde.

    Von diesem Vorschlag wollen die die nichts einzahlen natürlich nichts wissen. Eine Krähe hackt der anderen ..........

    Weil das einfach nur ein Argument der Art: "Den anderen geht es besser, also muss es denen auch schlechter gehen" ist.


    Diese unterschiedlichen Rentensysteme sind zwar unfair, daher kann ich das teilweise verstehen.


    Aber es ist halt keine Lösung. Und wenn man das vorschlägt zeigt man ja eigentlich , dass man auch keine echte Lösung will.

    Ein System, das nur funktioniert, solange man durchgehend den Personenkreis erhöht, ist halt ein Ponzi-System.

    Denn irgendwann würden dann auch die neuen Beamten Rente beziehen. Wer zahlt die dann?

  • Die Beamten müssen nach dem Grundgesetz alimentiert werden. Deshalb zählt auch das letzte Gehalt und nicht der Durchschnitt der Erwerbsbiographie wie in der GRV.

    Die Pension entspricht quasi GRV+Betriebsrente.

    Wenn man Beamte in die GRV zwingt, muss der Staat trotzdem draufzahlen und eine Zusatzversorgung wie im öffentlichen Dienst erfinden.

    Ist der Beamte der Meinung, er bekommt nicht genug, kann er den Rest einklagen. Momentan sind bereits 60 Verfahren am Bundesverfassungsgericht bezüglich der Besoldung/Versorgung anhängig.


    Darüber hinaus zahlen Beamte ihre Pension quasi selber. Es wurde in den 60ern ca. 2 mal auf 7 Prozent gehalt verzichet. Sog. Eckmann-Vergleich. In der Neuzeit wurden viele Jahre 0,2% der Gehaltserhöhungen nicht ausbezahlt, sondern in Versorgungsrücklagen gesteckt.

    Addiert man das alles zusammen, kommt man in einen ähnlichen Bereich wie den derzeitigen 18,6% Beitragssatz in der GRV.


    Problem ist vor allem, dass man jeden Hinz und Kunz Lehrer zum Beamten gemacht hat. Das ist einfach keine hoheitliche Tätigkeit.

  • Ozymandias Dann müsste sich das ja in Gehaltsvergleichen zu Berufen in der freien Wirtschaft wiederspiegeln und irgendwo müsste ein gigantischer Kapitalstock existieren.

    Beides sehe ich so nicht.


    Gerade die größte Beamtengruppe, nämlich Lehrer, haben international betrachtet extrem hohe Gehälter zusätzlich zu all den Vorteilen und Sicherheiten.

    Auch Sicherheiten sind übrigens Geld wert, man kann beispielsweise höhere Aktienquoten fahren oder früh zu günstigen Konditionen Eigenheime kaufen.

  • Ein System, das nur funktioniert, solange man durchgehend den Personenkreis erhöht, ist halt ein Ponzi-System.

    Dieses Rentensystem funktioniert deswegen nicht, weil die Politik dieser RV in den letzten Jahrzehnten immer mehr Aufgaben/Zahlungen aufgebürdet hat, die ursprünglich nicht vorgesehen waren. Zahlen tut das der Staat als Zuschüsse.

    Da meint dann jeder, die Staatskasse würde das marode Rentensystem stark unterstützen.

    ABER in Wirklichkeit zahlt die Staatskasse noch nicht mal ihren angemessenen durch die Politik verursachten Anteil.

    Dies mal zur Richtigstellung.

  • Vorteil wäre natürlich, dass endlich mal alle gleich behandelt werden.

    Ob das ausgerechnet die Protagonisten (Politiker (eigene Regeln zur Altersversorgung) , Beamte (Pensionen), - der Status kann auch kumulativ vorliegen -, Juristen (als Mitglieder in berufsständigen Versorgungswerken) usw., die über solche Systeme wie die GRV (oder auch die GKV) letztlich entscheiden - wirklich wünschen oder wollen, wäre eine eigene Frage.


    Zumal diese ja solche Systemen und deren Leistungen oftmals recht gut kennen - und vermutlich gerade deshalb selbst (als Politiker, als Beamte, als Freiberufler mit verkammerten Berufe) eben andere Systeme bevorzugen und in diesen auch beheimatet sind. Ausnahmen bestätigen die Regel.

  • Dieses Rentensystem funktioniert deswegen nicht, weil die Politik dieser RV in den letzten Jahrzehnten immer mehr Aufgaben/Zahlungen aufgebürdet hat, die ursprünglich nicht vorgesehen waren. Zahlen tut das der Staat als Zuschüsse.

    Das kommt noch hinzu und würde auch bei kapitalgedeckten Systemen zu Problemen führen.

    Wahlgeschenke ans eigene Klientel sind halt immer verlockend und die Probleme sieht man ja erst später...


    Das dürfte eine Erklärung für die aktuell hohen Zuschüsse sein.

    Die kippende Demographie in den nächsten Jahren wird aber nochmal oben drauf kommen und das System unabhängig davon in Schieflage bringen.

    Es geht rechnerisch halt einfach nicht auf.

  • Habe gerade mal ChatGPT gefragt:
    "welche steigerung der produktivität wäre nötig damit die umlagefinanzierte rente ohne änderungen trotz der demografischen entwicklung weiter funktioniert"


    Damit die umlagefinanzierte Rente in Deutschland (oder einem ähnlichen System) ohne Änderungen bei Beitragssatz, Rentenniveau oder Renteneintrittsalter trotz der demografischen Entwicklung weiter funktioniert, müsste die Arbeitsproduktivität deutlich steigen. Hier eine grobe Abschätzung:


    🔹 Ausgangslage

    • Im Umlagesystem finanzieren die aktuell Erwerbstätigen die Renten der aktuellen Rentner.
    • Entscheidend ist das Verhältnis von Beitragszahlern zu Rentnern: der sogenannte „demografische Quotient“.
    • Laut Prognosen (z.B. Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung) sinkt dieser Quotient von etwa 2,0 (2020) auf ca. 1,3 bis 1,4 (2050) – also nur noch 1,3 Erwerbstätige pro Rentner.

    🔹 Was bedeutet das für die Produktivität?


    Damit das Rentenniveau und der Beitragssatz konstant bleiben, müsste der Produktivitätszuwachs die sinkende Zahl der Erwerbstätigen vollständig kompensieren.


    Das heißt:


    Beno¨tigter Produktivita¨tszuwachs≈Produktivita¨t 2050Produktivita¨t 2020=2,01,3≈1,54\text{Benötigter Produktivitätszuwachs} \approx \frac{\text{Produktivität 2050}}{\text{Produktivität 2020}} = \frac{2{,}0}{1{,}3} \approx 1{,}54Beno¨tigter Produktivita¨tszuwachs≈Produktivita¨t 2020Produktivita¨t 2050=1,32,0≈1,54


    Also: +54% Produktivität pro Kopf bis 2050, um die demografische Verschiebung auszugleichen.


    🔹 Umgerechnet auf jährliches Wachstum


    Über 30 Jahre (2020–2050):


    (1,54)1/30−1≈1,45% ja¨hrliches Wachstum(1{,}54)^{1/30} - 1 \approx 1{,}45\,\% \text{ jährliches Wachstum}(1,54)1/30−1≈1,45% ja¨hrliches Wachstum


    Das ist zusätzlich zum heutigen Trend nötig. Deutschland hatte historisch ca. 0,81,0% Produktivitätswachstum pro Jahr. Das heißt:


    👉 Verdopplung des bisherigen Produktivitätswachstums wäre nötig.


    🔹 Fazit


    Um die umlagefinanzierte Rente ohne Reformen trotz der demografischen Entwicklung stabil zu halten, wäre ein jährlicher Produktivitätszuwachs von ca. 1,5% nötig. Das ist machbar, aber ambitioniert, und würde bedeuten:

    • stärkere Digitalisierung und Automatisierung,
    • bessere Bildung und Qualifikation,
    • effiziente Arbeitsprozesse,
    • volle Integration von Fachkräften (auch aus dem Ausland),
    • Anhebung der Arbeitszeit oder Erwerbsbeteiligung.

    Ohne solche Produktivitätsgewinne wären Reformen bei Beitragssatz, Renteneintrittsalter oder Rentenniveau unvermeidbar.

  • pmeinl Aber selbst in dieser Rechnung steckt ein Problem.

    Das würde nämlich bedeuten, dass alle Fortschritte verpuffen würden um die Renten zu bezahlen.


    Fortschritt und Steigerung des Lebensstandard sind aber wichtige Motive.

    Wenn selbst im ambitionierten Fall nichts davon bei der arbeitenden Bevölkerung ankäme, wäre das schon problematisch.


    Zumal deine Punkte oben ja sogar mehr Anstrengung von den arbeitenden Menschen erwartet: Bildung, Qualifikation, Arbeitszeit.

    Für nichts?

  • pmeinl

    Ob die Berechnung a la Chat GPT auf den Basispunkt genau so stimmt, entzieht sich meiner Kenntnis - von der Tendenz her stimmt das, nach meinem Dafürhalten, auf jeden Fall.


    Umso seltsamer, daß Themen wie Produktivitätssteigerungen, Potentialwachstum, Wettbewerbsfähigkeit des Standorts, qualifizierte Zuwanderung usw. hierzulande in den letzten Jahren kaum oder gar keine Rolle in der politischen Diskussion gespielt haben ...


    Schon generell merkwürdig bis seltsam - aber erst recht vor dem demographischen Hintergrund der GRV gestaltet als reines Umlagesystem.

  • Das würde nämlich bedeuten, dass alle Fortschritte verpuffen würden um die Renten zu bezahlen.

    Da hast Du sicher recht. Ich habe ChatGPT's Rechnung zitiert, um zu zeigen, dass es nicht nur um Demografie geht und wie stark sich ein Produktivitätswachstum auswirken könnte. Mir sind Diskussionen zu diesem Thema, auch in Presse, Talkshows und Interviews, zu eindimensional. Es wird häufig nur auf einen einzigen Aspekt fokussiert (wie Demografie) oder auf einen Lösungsaspekt (wie Ausweitung des Versichertenkreises) und als Gegenargument wird auf einer einzigen negativen Auswirkung herumgehackt. Es gibt aber viele Einflussfaktoren und Schrauben, an welchen man wirksam drehen könnte und sollte, in #35 habe ich ja einige aufgeführt.

  • Wenn ich lese, ich würde mich lieber selber um meine Rente kümmern und nicht in ein Zwangssystem einzahlen, hat das für die Allgemeinheit wahrscheinlich negative Konsequenzen. Sicherlich gibt es es viele Menschen, die es ordentlich praktizieren würden, allerdings wären es auch viele, die es nicht ausreichend oder gar nicht tun würden, aus welchen Gründen auch immer. Damit wäre der Steuerzahler für Sozialleistungen wieder gefragt, die weit über den Summen liegen würden, die momentan an die GRV überwiesen werden.