Wie hoch wird meine Rente?

  • Hallo,

    ich bin neu im Forum und Grüße daher alle Mitglieder. Zu mir ich bin 36 Jahre alt und wohne in einer deutschen Großstadt. Ich habe mich hier angemeldet, weil mich aktuell meine zukünftige Rente beschäftigt. Ich habe nun durch diverse Rentenrechner eine Ungefähre Rente von 2800€ bis 3300€ berechnet bekommen. Kann mir jemand sagen, was nun eine realistische Rente bei meinen Daten wäre ?

    Alter: 36

    Rentenbeginn: 2055

    Entgeltpunkte: 13,1812

    Durch einen Arbeitgeberwechsel habe ich nun ein Jahresgehalt von 78.000€, eine jährliche Steigerung von 2% ist laut Kollegen realistisch.

    Vielen Dank und Viele Grüße

  • Hallo.

    Mit den Zahlen kommen grob 1,5 Entgeltpunkte pro Jahr dazu. Damit wären es später ca. 73 Entgeltpunkte. 73 × 40,79 EUR wären knapp 3.000 EUR. Rentensteigerung draufgerecht, Preissteigerungen runtergerechnet: irgendwas zwischen 2.800 EUR und 3.000 EUR.

  • Vorausgesetzt, du kannst gesundheitlich bis zur Rente durchhalten, wird deine Rente zweifellos sehr auskömmlich sein. Bei deinem Einkommen wird eine nicht unerhebliche Sparrate möglich sein.

    Dein größtes Risiko ist daher eher, das hohe Gehalt auch bei Krankheit dauerhaft zu sichern. Eine ausreichend dimensionierte BU im Bereich 3000€ monatlich, sowie eine gute Krankentagegeldversicherung würde ich mir dringend überlegen, falls du das noch nicht hast.

  • Es spricht einiges dafür, dass der Rentenbeginn innerhalb der nächsten 30 Jahre etwas (vermutl. 2-3 Jahre) nach oben korrigiert wird.

    Oder der Wert eines Rentenpunktes steigt weniger schnell als im Vergleich zu den vergangenen Jahrzehnten. (Vielleicht wird er aber auch direkt an die Inflation gekoppelt, was aus heutiger Sicht gut für Dich wäre.)

    Das sind nur 2 der Stellschrauben, die Dir bei der Betrachtung eines zeitlich so weit in der Zukunft liegenden finanziellen Zieles eine gewisse Unschärfe liefern.

  • Hmmm, eh die erste Rentenzahlung dein Konto erfreut, sind es noch über 30 Jahre. Wenn man das rein interessehalber mal zurück rechnet, müsste man Anfang der 1990iger Jahre sehen. Wenn man zurück schaut gab es in dieser Zeit zig Gesetzesänderungen, also gehe ich davon aus, dass genau das für den Zeitraum ab heute bis zu deinem Renteneintritt passieren wird. Was ich damit sagen will, ob es tatsächlich so kommt wie man es jetzt errechnet, steht in den Sternen. Sicherlich ist eine private Vorsorge nicht falsch um alle möglichen Unbekannten auszuschließen.

  • Zu mir ich bin 36 Jahre alt und wohne in einer deutschen Großstadt.

    ....

    Ich habe nun durch diverse Rentenrechner eine Ungefähre Rente von 2800€ bis 3300€ berechnet bekommen. Kann mir jemand sagen, was nun eine realistische Rente bei meinen Daten wäre ?

    Nein, dass wird Dir halbwegs verlässlich heute niemand sagen können!

    Du musst nach aktueller Gesetzeslage noch rund 30 Jahre lang arbeiten müssen. Vor 30 Jahren, hieß es mal, dass ich dereinst mit 65 in Rente gehen könne.

    Heute soll ich (Mitte 50) bis 67 arbeiten und wenn ich die Politik so höre, dürfte es gern noch einige Zeit länger sein.

    Rentenpolitik ist auch immer Klientelpolitik.

    Ich würde mir vor dem 50 Lebensjahr keine konkreten Gedanken um Deine spätere Rentenhöhe machen. Dann kann man so langsam daran gehen die Zahlen aufzudröseln. Und auch die Gesetzeslage dürfte dann langsam absehbarer für Dich als zukünftigen Rentner werden.

    Kümmere Dich vor Deinem 45 Lebensjahr darum, ob Du evtl. Rentenbeiträge für Ausbildungszeiten nachzahlen kannst:

    Nachzahlen für Schulzeiten - Sinnvoll? - rentenfuchs.info
    Es gibt viele Möglichkeiten, zusätzlich in die Rentenversicherung einzuzahlen. Die Nachzahlung für Schulzeiten ist eine solche. Erfahrt alles Weitere hier.
    www.rentenfuchs.info

    PS: Ob Du in einer Großstadt oder auf dem Dorf lebst, hat keinen Einfluss auf die Höhe Deiner späteren Altersrente. ;)

  • PS: Ob Du in einer Großstadt oder auf dem Dorf lebst, hat keinen Einfluss auf die Höhe Deiner späteren Altersrente.

    Sollte sich das hierauf in Nr. 1 beziehen

    wohne in einer deutschen Großstadt

    Das natürlich nicht.

    Aber aller Wahrscheinlichkeit nach einen Einfluß auf die monatlichen Kosten in der Rentenzeit (wie Lebenshaltung, Miete usw.) - und damit auf den "Wert der Rente" in "Kaufkraft" und "vor Ort" gerechnet (auch wenn in dem Fall mit vor "Ort" eine Großstadt gemeint ist). Einfach gesagt: Beispielsweise 3.000 € monatliche Rente sind aktuell in München oder Frankfurt am Main etwas (ganz) anderes als in Chemnitz oder Gelsenkirchen. Es erscheint mir eher unwahrscheinlich, daß sich dies künftig ändern wird.

  • Vielleicht gibts dann auch ne Einheits-Rente. Wer weiß das schon?

    Soweit wie möglich unabhängig davon sein wäre erstrebenswert. Es ist sehr gut, dass Du Dir bereits jetzt darüber Gedanken machst!
    Wenn Du jetzt beim Anlegen gut ins Machen kommst, stehen die Zeichen gut für Dich.

  • Gibt es irgendwas, was in diese Richtung deutet, ausser die Logorrhoe von Leuten, die sich nicht ausreichend mit dem Thema befasst haben, aber sich immer wieder vor Mikrofone verirren?

    Die "Umverteilungskönige" (allerdings nur mit dem Geld "fremder Dritter" ...) vom DIW (Berlin) hatten sich zumindest ausführlich "mit dem Thema befasst" (GRV) und sich medial gesehen auch "vor die Mikrofone" gewagt (in Deiner Terminologie "verirrt") mit dem Ansatz das Äquivalenzprinzip in der GRV abzuschaffen oder zumindest aufzuweichen - in einem von ihnen veröffentlichten Ansatz ...

    Zur Erinnerung hierzu aus dem Januar 2023:

    Ganz interessant (eher aufschlußreich) in dem Kontext "GRV" eine aktuelle "Diskussions-Initiative" bzw. "Position" des DIW (das wirtschaftspolitisch links positionierte "Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung" und sein Präsident Prof. Marcel Fratzscher trommeln seit Jahren generell für (noch) mehr Umverteilung in Deutschland).


    Verdeutlicht aus meiner Sicht sehr plastisch, wie prekär (auch und insbesondere perspektivisch) die Lage des Systems GRV ist vor dem Hintergrund, daß "durch den Renteneintritt der Babyboomer in den kommenden 15 Jahren etwa 13 Millionen Erwerbstätige das Renteneintrittsalter überschreiten, was etwa 30 Prozent der derzeit am Arbeitsmarkt tätigen Bevölkerung entspricht".


    Die Herren Peter Haan (Prof. an der FU Berlin und beim DIW Leiter der "Abteilung Staat") sowie Gert G. Wagner (Mitglied im Sozialbeirat der Bundesregierung und Senior Fellow am DIW) plädieren nun (in ihrem Gastbeitrag in der FAZ vom heutigen Tag) für "mehr Umverteilung" im Rentensystem" aus Gründen der "Gerechtigkeit" (Beispiel: Lebenserwartung).


    Dafür soll - nach Meinung der Herren vom DIW - das zentrale Merkmal der "Gesetzlichen Rentenversicherung" die sog. "Beitragsäquivalenz" infrage gestellt werden (im Kern besagt dieses Äquivalenzprinzip, daß die gesetzliche Rente sich im Wesentlichen an den zuvor gezahlten Beiträge orientiert). Der Tenor: Bestehendes System ist alles andere als eindeutig gerecht: Zitat: "Deshalb kann aus der Forderung nach Beitragsäquivalenz nicht der Schluß gezogen werden, daß innerhalb des Rentensystems keine Umverteilung erfolgen darf"


    Selbst diese Herren sehen allerdings ein, daß eine "Mindestrente" ...

    Eine "Mindestrente" unter der Nichtberücksichtigung der bislang gültigen Beitragsäquivalenz wäre jedenfalls ein kleiner aber gewisser Schritt Richtung "Einheitsrente". Ist das Äquivalentprinzip erstmal mit einer "Mindestrente" sturmreif geschossen, wären weitere Schritte zumindest denkbar.


    Dir weiter ganz viel Glück mit Deinen privaten Finanzen !