Depotübertrag zu Trade Republic - Aktien weg

  • Hallo,

    ich habe im Februar einen Depotübertrag von der Baader Bank zu Trade Republic beauftragt. Das ist jetzt 3,5 Monate her. Meine ETFs sind vergleichsweise schnell angekommen, allerdings sind zwei Einzelaktien verschwunden. Die Baader Bank konnte mir alle Infos zum Übertrag geben inkl. SEME-Nummer. Diese Informationen habe ich sowohl per Chat als auch per Mail an Trade Republic geschickt mit der mehrfachen Aufforderung, die Aktie einzubuchen oder mich zu informieren, wo das Problem liegt. Allerdings kamen seitdem nur automatisierte Standardantworten vom Chatbot. Ich habe dem Vorstand klassisch per Einwurf Einschreiben eine Bearbeitungsfrist gesetzt, die nun abgelaufen ist. Auch mit rechtlichen Schritten habe ich gedroht, aber ich laufe gegen eine Wand. Trade Republic reagiert einfach nicht. Leider deckt meine Rechtschutzversicherung solche Fälle nicht ab. Habt ihr eine Idee, welchen Weg ich noch gehen könnte? Ich wollte eigentlich einen kostspieligen Rechtsstreit vermeiden, der dann am Ende mehr kostet, als die Aktien wert sind.

  • Hallo,

    ich habe im Februar einen Depotübertrag von der Baader Bank zu Trade Republic beauftragt. Das ist jetzt 3,5 Monate her. Meine ETFs sind vergleichsweise schnell angekommen, allerdings sind zwei Einzelaktien verschwunden. Die Baader Bank konnte mir alle Infos zum Übertrag geben inkl. SEME-Nummer. Diese Informationen habe ich sowohl per Chat als auch per Mail an Trade Republic geschickt mit der mehrfachen Aufforderung, die Aktie einzubuchen oder mich zu informieren, wo das Problem liegt.

    Zunächst einmal ist anzumerken, dass die abgebende Bank für den "reibungslosen" Übertrag verantwortlich ist.

    Das ist ähnlich wie bei einer Geldüberweisung, die beim Empfänger nicht angekommen ist. Nur die auftraggebende Bank (Baader) kann die Übertragung nachverfolgen.

    Weiterhin würde ich eine Beschwerde über die BaFin einreichen - häufig geht es dann plötzlich...

  • Ab zur Bafin.

    Und auch die Baaderbank ist weit davon entfernt, diese Dinge reibungslos abzuarbeiten. Mir teilte man mit, der Depotübertrag hätte nicht stattgefunden, weil die Absenderbank nicht so reagiert hat, wie man sich das vorgestellt hat. Am nächsten Tag waren die Wertpapiere dann doch auf einmal da.

  • Aber wäre es dann nicht so, dass mir Trade Republic das mitgeteilt hätte, wenn sie keine Schuld träfe? Auch wenn der Kundenservice eine Katastrophe ist... Und ist der Auftrag nicht für die abgebende Bank abgewickelt, wenn sie mir die SWIFT-SEME nennen kann?

  • Aber wäre es dann nicht so, dass mir Trade Republic das mitgeteilt hätte, wenn sie keine Schuld träfe? Auch wenn der Kundenservice eine Katastrophe ist... Und ist der Auftrag nicht für die abgebende Bank abgewickelt, wenn sie mir die SWIFT-SEME nennen kann?

    Wo soll der Abwickler denn da mit der Suche anfangen?
    Die Suche beginnt IMMER beim Auftraggeber und nie beim Empfänger.

  • Nach den Berichten im Netz bzw. in diversen Foren ist TR derzeit gar nicht in der Lage, dir irgendetwas mitzuteilen. Der Support ist (bis auf eine Hand voll Leute) eingedampft und wird von einem Chatbot abgelöst.

    Alles was nicht 08/15 ist dürfte zwingend persönlich bearbeitet werden. Bei 20.000 offenen Anfragen und einer Hand voll Leute kannst du also warten. Wobei ich persönlich denke, dass TR damit rechnet, dass sich viele Anfragen nach einer gewissen Zeit von alleine erledigen. Wenn deine Aktien in 6 oder 8 Wochen im Depot auftauchen, dann hat sich deine Anfrage ja auch erledigt.

  • Ich habe am 21.5. von TR einen ETF zur Consors gerutscht. Der war am 23.5. schon dort eingebucht. Aber es steht bei der Abrechnung der Consors folgender Text (s. Anhang) darunter. (Es fehlen also die Kaufdaten, bin mal gespannt, was da gefunden wird, den habe ich vor 2 oder 3 Jahren von der ING zur TR übertragen ;) )

    Und bei der TR folgender Vermerk, dass ich mit den Daten bis zum 11. Juni warten müsse. Man hätte die Wertpapierübertragung an die Empfängerbank übermittelt und müsse auf deren Bestätigung warten. Dies würde bis zu 3 Wochen dauern. Ich könne dies beschleunigen, wenn ich bei der Consors nachfragen würde.

    Also eine Bank schiebt das auf die andere 8) Hauptsache, das Geld ist nicht verloren. Kniffelig wird es nur, wenn der Fiskus nach der Vorabpauschale schreit.

  • Wo soll der Abwickler denn da mit der Suche anfangen?
    Die Suche beginnt IMMER beim Auftraggeber und nie beim Empfänger.

    Anfangen würde man bei der SWIFT-SEME, oder wie funktioniert das genau? Habe online nichts dazu gefunden, wie so ein Depotübertrag en detail abläuft. Die SEME war ja auch die Nummer, nach der Trade Republic mich gefragt hat, um die Aktien zu lokalisieren. Die hab ich dann geliefert und jetzt herrscht Funkstille seitens TR.

  • Noch zu diesem Thema: Ich habe letzten Sonntag bei der Consors beauftragt, dass einige Aktien zu TR wandern sollen. Miese Performance (möchte diese also so günstig wie möglich bald abstoßen) oder habe doppelte in den Depots.

    Schon am Montag stand bei TR in der Nachrichtenbox, dass diese ankommen. Heute Morgen waren sie bereits eingebucht im Portfolio.

    Was ich allerdings sehr merkwürdig finde: Die Aktien stehen nun mit einen Plus (also Eingang heute) im Portfolio. Dabei hätten sie der Historie nach im dicken Minus stehen müssen. Selbst diese, die doppelt waren (Bechtle, bei der Consors vor Jahren gekauft, nun dort im Minus - bei TR später gekauft, im Plus) steht keine Mischkalkulkulation.

    Hier wäre man ohne eine Excel-Tabelle aufgeschmissen! Ich bin gespannt, ob bei den Verkäufen dann womöglich Gewinn steht oder ob die Daten doch im TR-Nirvana hinterlegt sind und Verlust dabei herauskommt.

  • Ich bin gespannt, ob bei den Verkäufen dann womöglich Gewinn steht oder ob die Daten doch im TR-Nirvana hinterlegt sind und Verlust dabei herauskommt.

    Bei einer ordentlichen Depotbank kann man die Anschaffungsdaten nach Datum, Stückzahl und Anschaffungskosten für jede Depotposition im Webinterface nachschauen. Bei Geiz-ist-geil-Depots anscheinend nicht?

  • Bei einer ordentlichen Depotbank kann man die Anschaffungsdaten nach Datum, Stückzahl und Anschaffungskosten für jede Depotposition im Webinterface nachschauen. Bei Geiz-ist-geil-Depots anscheinend nicht?

    Ich habe drei Depots (Ing , Consors TR) und warum ich die Minus-Aktien (geringer Wert) gewechselt habe, steht ja da. Wenn ich Aktien für 20 oder 100 Euro habe ( z. B. Cherry) zahle ich ungern 9,95 beim Verkauf. Total unangemessen.

  • Verbraucherzentrale kontaktieren (sofort, kostenlos)

    Beschwerde bei der BaFin einreichen (parallel, kostenlos) => https://www.bafin.de/DE/Verbraucher…htung_node.html

    Schlichtung über den Ombudsmann für Finanzdienstleistungen (wenn Verbraucherzentrale nicht hilft, kostenlos) https://bankenombudsmann.de/

    Mahnverfahren (letzter günstiger Schritt, zeitintensiv, evtl. kostspielig)

    Baader Bank einspannen: Fordern Sie von Baader Bank eine Bestätigung, dass die Aktien korrekt übertragen wurden (per SEME), und lassen Sie sie Trade Republic direkt kontaktieren – als Ausgangsdepot haben sie oft mehr Hebel.

    (SEME-Nummer (Sicherungs- und Ertragsmeldungsnummer))

  • Worum geht es in diesem Thread?

    Es sind bisher zwei verschiedene Themen:

    1. Die TE hat im Februar 2025 einen Depotübertrag angestoßen, der am 1. Juni 2025 noch nicht beendet war. Es gab am 1. Juni eine kurze Diskussion, nach der sich die TE nicht mehr gemeldet hat. Wir wissen nicht, wie diese Sache ausgegangen ist (und ob überhaupt).

    2. BirgitN hat Mitte August (also 2 1/2 Monate später) davon berichtet, daß sie Wertpapiere von Consors zu Trade Republic übertragen hat, weil sie diese verkaufen wollte und das bei Trade Republic weniger Spesen kostet als bei Consors. Dieser Depotübertrag sei binnen vier Tagen erledigt worden.

    Dein Rat hilft keinem der beiden Anfrager weiter: Amelie88 nicht, weil sie sich bisher nicht wieder eingezeichnet hat, und BirgitN nicht, weil ihr Problem (das in meinen Augen keins war) gelöst hat.


    Wenn mit einem Depotübertrag etwas schief läuft, dann läuft es gelegentlich richtig schief. Da ist es dann meiner Erfahrung nach fraglich, ob eins der von Dir genannten Verfahren weiterhilft.

    - Ich persönlich habe schon mehrfach Verbraucherzentralen angesprochen und nie eine Antwort bekommen. Aus meiner Sicht ist dieser Weg also fruchtlos.

    - Die Bafin habe ich noch nicht angeschrieben, im Netz heißt es, daß sie in Einzelfällen nicht weiterhilft.

    - Der Ombudsmann hat mir schon mehrere Male weitergeholfen, an einem aktuellen Fall beißt er sich die Zähne aus: Die betroffene Bank folgt seinen Anweisungen einfach nicht.

    - Was Du mit "Mahnverfahren" meinst, erkenne ich nicht. Du sprichst von "kostenpflichtig", das deutet einen gerichtlichen Mahnbescheid an. Der kostet Geld und Du mußt mit ihm eine konkrete Forderung geltend machen. Das ist bei einem nicht durchgeführten Depotübertrag schwierig.

    - "Baaderbank einspannen" klingt knackig, es ist aber unklar, ob das funktioniert.

    Das Problem vor allem mit Neobanken, im weitesten Sinn aber mit allen Geschäftspartner ist, daß sie nicht kommunzieren, also auf Anfragen nicht antworten. In solchen Fällen steht man als Kunde ziemlich schnell ziemlich auf dem Schlauch. Was soll man denn machen, wenn das Gegenüber nicht reagiert? Das muß man individuell sehen und handhaben, eins aber ist klar: Wenn das Gegenüber nicht reagiert ist das Verfahren immer schwierig.

  • - Die Bafin habe ich noch nicht angeschrieben, im Netz heißt es, daß sie in Einzelfällen nicht weiterhilft.

    Die Bafin ist eine deutsche Behörde. Und deutsche Behörden machen für gewöhnlich bei jedem Posteingang das, was deutsche Behörden dann eben machen/zu machen haben: Erstmal Zuständigkeit prüfen. Und an der Stelle ist das Gesetz über die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Finanzdienstleistungsaufsichtsgesetz - FinDAG) eindeutig, u.a. in § 4 Abs. 1a FinDAG:

    Zitat

    Die Bundesanstalt ist innerhalb ihres gesetzlichen Auftrags auch dem Schutz der kollektiven Verbraucherinteressen verpflichtet.

    (Hervorhebung durch mich)

    Was die Bafin mit den Beschwerden einzelner Kunden macht, ist auch im FinDAG beschrieben: Sie wird die Beschwerde nehmen, knicken/lochen/kopieren/abheften, und den Finanzdienstleister zur Stellungnahme auffordern. Das klingt nach einem mächtigen Werkzeug, solange man wenig Ahnung hat, aber: Zur Abgabe dieser Stellungnahme ist der Finanzdienstleister dann gar nicht verpflichtet. Und wenn er eine gegenüber der Bafin abgeben sollte, entscheidet er, ob dem Beschwerdeführer diese Stellungnahme überhaupt weitergeleitet werden darf.

    Was die Bafin also ausdrücklich nicht macht: Probleme einzelner mit dem Support von TR (o.ä.) lösen. Was sie macht: Das gleiche, was der Kunde auch machen könnte/erfolglos probiert hat/gar nicht versucht hat... Nur eben steuerfinanziert. Und im Behördentempo.

    Was sie möglicherweise auch macht: Eine Strichliste, wieviele Kunden sich über das gleiche/ähnliche individuelle Problem X mit dem Anbieter Y beschwerden, und wenn es auffallend viele sind, mit den Möglichkeiten, die das FinDAG etc. ihnen als Behörde zuweist, da mal nachhaken. Dann schreibt die Bafin an TR (o.ä.) "Das solltet ihr generell mal verbessern", TR antwortet (vielleicht) "Ja, wir arbeiten mal dran das zu verbessern", auf beiden Seiten wird Papier abgeheftet, und gut ist. Nur der einzelne beschwerdeführende Kunde, der hat davon immer noch genau: Nix.

    Die böse Form dieses Schriftverkehrs wäre ungefähr diese: https://www.bafin.de/SharedDocs/Ver…er_Bank_AG.html

    Aber auch davon profitiert der einzelne Beschwerdeführer erstmal nicht.

    Dass das so ist, könnte der beschwerdeführende Kunde auch vorher schon selbst herausfinden, wenn er den Weg über den obigen Link zur Beschwerdeeinreichung nimmt und dabei ein paar Buchstaben berücksichtigt, die so drumherum zu finden sind:

    (Quelle: https://www.bafin.de/DE/Verbraucher…weren_node.html)


    Also lange Rede kurzer Sinn:

    1. Eine Beschwerde über den Ablauf eines Depotübertrags kann man zur Bafin schicken. Man kann sie auch auf einen Zettel schreiben und dem Nachbarn in den Gartenteich werfen. Die Erfolgsaussichten werden durch die Wahl zwischen diesen Mitteilungswegen kaum beeinflusst.

    2. Wer seiner Bank/seinem Broker schreibt: Macht was ich will, sonst gehe ich zur Bafin, zeigt denen direkt mal, dass man keine Ahnung hat.

    Übrigens gilt bei der Verbraucherzentrale praktisch das gleiche. Die können nervigere Pressemitteilungen verbreiten als eine Behörde, sind aber letztlich auch nur große steuerfinanzierte Kummerkästen für Verbraucher, die sich ihrer Sache total sicher sind, aber sich damit nicht auf den Rechtsweg trauen/Kosten dafür vermeiden wollen. Aber was nix kostet, ist eben oft auch nix.

  • Übrigens gilt bei der Verbraucherzentrale praktisch das gleiche. Die können nervigere Pressemitteilungen verbreiten als eine Behörde, sind aber letztlich auch nur große steuerfinanzierte Kummerkästen für Verbraucher, die sich ihrer Sache total sicher sind, aber sich damit nicht auf den Rechtsweg trauen/Kosten dafür vermeiden wollen.

    Wenn der Schaden groß genug ist, gehen die schon auf den Rechtsweg. Z.B. bei den stillschweigend akzepzierten Konotogebührenerhöhungen, oder eigenmächtig geänderten Zinskriterien.