Union Investment Depot der Eltern >100k

  • Da kann ja praktisch nichts mehr schiefgehen.

    Sieh es als Anregung zur inhaltlichen Auseinandersetzung. Da kannst du jetzt anknüpfen. Wo liege ich falsch, welche Aspekte sollte ich noch stärker berücksichtigen? Gibt es Vorteile bei den bestehenden Produkten? Immerhin sind die ja teilweise im plus. Würdest du den Fokus anders setzen?

    Da kommt inhaltlich nix? Glaub ich sofort.

  • Vanguard Lifestrategy ETFs ist ein Multi Asset Produkt was die zwei wichtigsten Anlagenklassen am Kapitalmarkt kombiniert: Aktien und Anleihen.

    Im Grunde besteht ein Lifestrategy ETFs aus einem Vanguard FTSE All-World (Aktien ETFs) und einem Vanguard Global Aggregate Bond ETFs (Anleihen ETFs). Da Vanguard jedoch aufgrund europäischer Regularien kein Multi Asset Produkt mit lediglich zwei beinhalteten ETFs auf den Markt bringen darf besteht der Lifestrategy ETFs aus einen ganzen Sammelsurium von verschiedenen ETFs. Jedoch kommt man der Rendite und Volatilität des Vanguard FTSE All-World und Vanguard Global Aggregate Bond sehr sehr nahe.

    Es gibt unterschiedliche Gewichtungen bei den Lifestrategy Produkten.

    80/20 Aktien zu Anleihen

    60/40 Aktien zu Anleihen

    40/60 Aktien zu Anleihen

    20/80 Aktien zu Anleihen

    Die Gewichtung hat nicht nur eine Auswirkung auf Rendite und Volatilität sondern auf die Teilfreistellung:

    Bei einem Aktienanteil von größer 50% beträgt diese 30% Ist der Aktienanteil geringer so beträgt diese lediglich 15%. Demnach erfüllt der Lifestrategy 80/20 und Lifestrategy 60/40 die Voraussetzungen der Teilfreistellung von 30%.

    Die Lifestrategy Produkte rebalancen täglich da sonst Gefahr bestehen würde, dass die notwendige Mindestaktienquote nicht bestehen würde und man sonst die Teilfreistellung von 30% verlieren würde.

    Das Rebalancing erfolgt durch Vanguard regelbasiert, automatisch und vollkommen emotionslos. Nicht jeder Investor hat "Skin in the Game" und würde bei einem Aktiencrash seine Anleihen abstoßen und in Aktien nachkaufen. Das ist ein Vorteil des lifestrategy Produktes. Dazu erfolgt das Rebalancing steuerfreundlich. Ein Investor der ein Portfolio aus einem Aktien ETFs und einem global aggregate Bond ETFs inne hat müsste bei einem Rebalancing einen Teil der Anleihen ETFs verkaufen. Leider unterliegt das jedoch der Steuer, da wir nicht wie Amerikaner steuerneutral rebalancen können.

    Die Lifestrategy Produkte gibt es thesaurierend sowie ausschüttend. Letzterer erfolgt jedoch nur 2 mal im Jahr. Das amerikanische Produkt jedoch 4 mal. Warum Vanguard das anders macht in Europa konnte ich noch nicht herausfinden.

    Die Kosten belaufen sich auf 0,25 TER, was für ein Multi Asset Produkt in Ordnung ist.

    Vorteile:

    Automatisches und steuerfreundliches Rebalancing

    Kostengünstig für ein Multi Asset

    Teilfreistellung auch auf die Anleihen

    Gewünschte Gewichtung wird stets eingehalten

    Nachteile:

    Gebühr von 0,25% auch auf die Anleihen, denn ein Eigenbau aus Vanguard FTSE All-World ist mit 0,22% und dem Global aggregate Bond ETFs mit 0,10% günstiger.

    Ausschüttung nur zweimal im Jahr. Ein Vanguard FTSE All-World schüttet viermal im Jahr aus und ein global aggregate Bond ETFs sogar monatlich wenn man diese sich als eigene ETFs ins Portfolio legt.

    Die gewählte Gewichtung ist fest aber kann durch weiterer Lifestrategy Produkte kombiniert werden. Bei einem Eigenbau (FTSE All-World und ein separater global aggregate bond etf) kann die Gewichtung selbst gewählt werden.

    Leider kann bei einem Verkauf nur Aktien und Anleihen zusammen verkauft werden.


    Grundsätzliches zu Anleihen im Lifestrategy:

    Diese Anleihen gehören definitiv in den risikoreichen Portfolioanteil. Zinsänderungsrisiko, Währungsrisiko und Ausfallrisiko sind die 3 Risiken die es bei Anleihen grundsätzlich gibt. Vanguard mildert diese zwar ab durch eine sehr breite Streuung (ca. 11600 Anleihen) und Euro Hedging ab jedoch bleibt das Zinsänderungsrisiko, denn der ETFs hat eine Duration von 6 bis 7 Jahre.

    Die Anleihen von ca. 11600 Stück sind Staatsanleihen und Unternehmensanleihen in einem Verhältnis von ca. 70 zu 30. Jedoch sollte man sich nicht blenden lassen: 11600 Anleihen heißt nicht automatisch 11.600 verschiedene Schuldner! Denn ein Schulder wie beispielsweise usa hat ein paar hundert Anleihen im Umlauf.

    Ein Vanguard lifestrategy entbindet nicht von einem risikoarmen Portfolioanteil wie Tagesgeld, Geldmarktfonds etc. Denn auch ein lifestrategy etf kann einbrechen. Siehe hierzu das Zinsänderungsrisiko der Anleihen aufgrund der Zinserhöhung nach jahrelanger niedrig Zinsphase.

  • Die Formulierungen von Alex777 sind natürlich recht absolut, zugegeben. Aber er hat zumindest einen konstruktiven Vorschlag gemacht, den ich recherchieren und ggf. meine Eltern vorschlagen kann. Davon hatte ich mir eigentlich mehr erhofft...

    In eine Richtung, in der nach meinen langjährigen Erfahrungen wenig bis kein Segen drin ist, gebe ich kein Hinweise.

    Auch wenn ich nur Finanz-Laie bin: Gegen eigenes besseres Wissen erteile ich generell keine Ratschläge. Oder: Ich empfehle hier das, was ich in der Situation auch machen oder eben nicht machen würde.


    Dir nichtsdestotrotz gutes Gelingen und viel Erfolg !

  • Da kommt inhaltlich nix? Glaub ich sofort.

    Immer noch besser als stramme und forsche Hinweise in eine fragwürdige bis toxische Richtung die Gesamtkonstellation betreffend zu geben.

    Der inhaltlich beste sprich sachdienliche Hinweis meinerseits stand schon in Nr. 5.

    Da kommt inhaltlich nix?

    Da kam so einiges zur eigentlichen Sache sprich Problematik. Auch von anderen. War halt nur nicht in Deinem Sinne. Das allein kann aber nicht verifizieren, daß diese Aussagen sämtlich falsch waren.

    Einfach nochmal lesen - neben meinem Beitrag Nr. 5 beispielswiese Nr. 2, 11, 14, 17, 19, 28, 34 und 36). Instruktiv - nach meinem Dafürhalten jedenfalls.


    In diesem Sinne ...

  • habe ich schon aufgehört zu lesen.

    Dann fordere andere bitte nicht zum lesen auf.

    jetzt mal wieder zu Them:

    Wenn deine Eltern nach deiner „Umbauaktion“ ein Depot haben welches aus Tagesgeldern und einem Renditebaustein ( z.b. den von @John Bogle oben benannt) bestehst dürften das sogar deine Eltern verstehen.

    Dann haben deine Eltern ein brav gestreutes kostengünstiges Portfolio aus Immobilien, Tagesgeld und einem kostengünstigen Finanzprodukt.

    Male ihnen das z.B. in einem Tortendiagram auf. Wir Menschen denken in Bildern und nicht in Zahlen und Buchstaben. Nicht umsonst heißt es : Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.

    So wie du schriebst kann ich mir gut vorstellen das du es hinbekommst deinen Eltern eine einfache und kostengünstige und für sie bedienbare Lösung zu finden.

    Es muss nicht perfekt werden aber gut genug damit sich deine Eltern damit wohlfühlen.

    Wenn es übersichtlicher und Kostengünstiger als das alte Depot wird ist deinen Eltern schon viel geholfen.

    Gutes gelingen und gute Finanzentscheidungen.

    P.s. wegen der Rieserrente melde dich einfach noch mal später. Wenn du in allen Töpfen gleichzeitig rührst wird es schnell unübersichtlich.

  • Dann fordere andere bitte nicht zum lesen auf.

    Die Bitte kannst Du gerne und selbstverständlich an mich richten. Das nehme ich zur Kenntnis.

    Ebenso selbstverständlich bleibt mir meine Anmerkung natürlich unbenommen. Diese war lediglich eine Reaktion hierauf:

    Da kommt inhaltlich nix? Glaub ich sofort.

    Warum soll ich inhaltlich versuchen etwas beizutragen, wenn mir der ganze Weg schon der falsche erscheint ... ?

    Mir persönlich ist es gleich bzw. völlig egal, was der Fragende letztlich machen wird. Denn: Seine Eltern und deren Geld ... !

    Nach meinen langjährigen Erfahrungen besteht in solchen Konstellationen aber eine hohe Wahrscheinlichkeit in Richtung Fehler, Mißverständnisse, Enttäuschungen, Streit, Stress, Ärger usw. - und das auch noch sozusagen inter-familiär.

    Daher auch mein Beitrag Nr. 5. Gegen mein besseres Wissen und meine Überzeugung sprich auch meine Erfahrungen gebe ich hier keine Ratschläge ab. Und wie mein Beitrag Nr. 44 zeigt (hatte den Strang danach ganz gelesen) sehen das auch einige andere genau so. Was - nach meinem Dafürhalten - für deren Lebenserfahrungen spricht.

    Dein Ansatz für die Eltern objektive Verbesserungen zu erreichen kann ich gut bis bestens nachvollziehen. Trotzdem würde ich in solchen speziellen Konstellationen eben nicht dazu raten, sich da reinzuhängen. Schon gar nicht, wenn man selbst erst fremde Dritte um Rat fragen muß. Das sind eben meine langjährigen Erfahrungen in meinem näheren und weiteren Umfeld.

    Mehr war nicht. Aber eben auch nicht weniger.


    Ansonsten: Paragraph Eins - jeder macht Seins.

  • Nachdem ich vor einigen Jahren meine eigene Investitionsstrategie auf passive ETFs (50% W, 30% EM, 20% EuroStoxx600) umgestellt habe, konnte ich meine Eltern (60+) im Herbst letzten Jahres überzeugen überreden (wirklich verstehen tun sie es nicht), nicht mehr (ganz so viel) Geld der Volksbank/Union Investment in den Rachen zu werfen.

    Mit Blick auf die anstehende Rente fahren wir zwar einen großzügigen Sparplan auf ein thesaurierendes ETF-Portfolio wie meines, anteilig deutlich größere Cash-Bestände (aktuell Tagesgeld-Hopping) sowie zusätzliche Renteneinnahmen sind aber ebenfalls vorhanden. Die genaue Verteilung müssen wir da noch definieren.

    In meinen Augen agierst Du mit dem eigenen Geld nicht besonders überzeugt (und nicht besonders überzeugend). Wenn das so ist, sollte man nicht andere beraten wollen, nicht einmal die eigenen Eltern.

    Mir mißfällt auch das "wir". Wenn ich Dich richtig verstehe, haben Deine Eltern einen großzügigen Sparplan auf ein ETF-Portfolio. Das sind aber "die" oder "sie", nicht aber "wir". Du bist da nicht dabei.

    Mein Anliegen umfasst jetzt das laufende Union Depot mit einem Gesamtwert von rund 106.000 Euro (zumindest habe ich noch nicht mehr "gefunden", wobei das bei der Volksbank seehr unübersichtlich alles ist...). Darin enthalten VL über rund 7.000 Euro und ein UniProfiRente Riester-Sparplan über gut 50.000 Euro. Die übrigen 49.000 Euro sehr DE/Europa-lastig (abgesehen vom UniRak) und Immobilien-lastig. Teils laufen die Produkte seit den 2000ern, die neusten sind von 2020. [...]

    Jetzt die Fragen aller Fragen: was tun damit?

    Schon das halte ich für den falschen Ansatz.

    Finanzplanung muß ganzheitlich sein, das heißt: An erster Stelle steht die Aufstellung der Vermögensbilanz. Diese steht in Eurem Fall noch nicht. Du hast (wie das hier im Forum leider so üblich ist) immer wieder nachgeschoben, daß Deine Eltern dies noch haben und das noch haben. Kommt vielleicht noch etwas nachgeklappert?

    Solange das alles nicht übersichtlich auf einem Zettel steht, braucht man sich meines Erachtens nicht auf Detailfragen kaprizieren.

    Wenn man die Bilanz hat, schaut man immer noch nicht nach Einzelposten, sondern überlegt sich, wo man überhaupt hinwill, sprich: man braucht ein Spar- oder Entsparkonzept.

    Wenn man das dann hat, mag man sich mit Einzelposten beschäftigen.

    Du konzentrierst Dich mit Deinen Überlegungen auf ein Depot über 100 T€ bei der Volksbank, das ich so vermutlich auch nicht aufgebaut hätte. Daneben aber gibt es einige hunderttausend Euro Festzinsanlagen, über die Du nichts schreibst, und noch einige Immobilien. Vielleicht noch etwas, von dem Du bisher noch nichts geschrieben hast? Es ist nicht ausgeschlossen, daß dort sogar noch mehr im Argen liegt als bei dem genannten Depot. Wenn man keine Übersicht über das gesamte Vermögen hat, kann man das nicht einschätzen.

    Du schreibst, daß Deine Mutter mit 60+ "abbaue" (was auch immer das heißen soll). Mit diesem Alter (wohl noch vor dem Ruhestand) ist man noch nicht richtig alt. Man kann mit knapp 70 Bundeskanzler dieses Staates werden und mit fast 80 Kaiser von Amerika (wenngleich mancher - vielleicht berechtigt - sagt, daß das nicht so toll ist). Wenn ein Mensch mit Anfang 60 schon so abbaut, daß man ihm die Verwaltung des eigenen Geldes streng genommen aus der Hand nehmen müßte, hat dieser Mensch (und seine Familie) vermutlich ein ganz anderes Problem als ein finanzielles.

    Ist bekannt, daß einer Ahnung von Gelddingen hat, wird er von allen Seiten um Tips angegangen. Ich kann nur davor warnen, in dieser Situation konkrete Ratschläge zu erteilen, also zu sagen, was das Gegenüber machen soll. Du kannst allenfalls sagen, was Du in dieser Situation tätest, zwingend verbunden mit der Anmerkung, daß der Geldeigentümer selbst die Entscheidung trifft und auch selbst für die Folgen dieser Entscheidung verantwortlich ist.

    Hält man sich nicht an diese Maxime, vergißt vor allem die genannte Einschränkung! und die Geschichte geht schief - ggf. auch nur temporär - wird man noch jahrzehntelang hören: "Hätte ich nur die Finger davongelassen! Jetzt habe ich den Salat und Du bist schuld daran!"

    Wenn so etwas passiert, ist das in der Familie deutlich schlimmer als bei anderen Leuten. Von Freunden oder nur Bekannten kann man sich im Zweifelsfall trennen. Bei der eigenen Familie ist das zumindest sehr viel schwerer.

    Mit Vergnügen habe ich das Buch "Geld oder Leben" von Nikolaus Braun gelesen. Er beschreibt dort anonymisiert Fälle aus seiner Beratungspraxis als Vermögensberater, und zwar auch seine Mißerfolge, also Fälle, in denen sein Kunde seinem Rat nicht folgen wollte und schließlich mit Türenknallen sein Büro verlassen hat.

    Kein Ratgeber kann die Zukunft vorhersehen, weiß also nicht, was herauskommt, wenn sein Rat umgesetzt wird. Nehmen wir mal an, wir wären im Februar 2020. Man hat ein höchst erfolgreiches Aktienjahr 2019 hinter sich und rät zum Einstieg in den Aktienmarkt. Das macht der Ratsuchende auch. Unmittelbar nach seinem Einstieg kommt der Coronacrash, der Neuanleger bekommt kalte Füße und steigt mit 30% Verlust wieder aus. "Du bist schuld an meinen Miesen!" Daß sich der Markt schon ein Jahr später wieder erholt hat und danach von Rekord zu Rekord geht, bekommt der Kurzfristanleger nicht mehr mit. Sein Verlust ist manifest und wird Dir noch viele Jahre aufs Butterbrot gestrichen.

    Der langen Rede kurzer Sinn: Laß die Finger davon.

    :)

  • Hallo, ich habe nicht alles gelesen wohl aber deine erste Frage. Ich bin ehemalige Volksbankerin und war einige Jahre in der Vermögensplanung dort tätig. Mittlerweile arbeite ich im Portfolio Management und habe natürlich auch meine eigenen Depots.

    Zu deinen Anmerkungen möchte ich zunächst sagen, dass das Depot kein „Abzockerdepot“ ist, sondern auf sehr konservativen Anlage Entscheidung deiner Eltern beruht. Die vielen Positionen Uni Euro Aktien sind alles vermögenswirksame Leistungen auf die es vom Staat immerhin 20 % Förderung gibt. Zusätzlich zu den 20 %, die deine Eltern über die Steuererklärung erhalten haben, kann sich die Wertentwicklung meiner Meinung nach deutlich deutlich sehen lassen bei dem geringen Risiko. Ein VL Depot läuft immer sieben Jahre. Dann beginnt ein neues, daher auch die vielen Unterpositionen. Den Riestervertrag kurz vor der Rente (?) Zulagen schädlich aufzulösen dürfte meiner Meinung nach auch keinen Sinn machen. Dazu müsstest du zumindest wissen, wie viele Zulagen über die ganze Laufzeit geflossen sind. Wenn du das jetzt auflöst, müssen alle Zulagen wieder zurückgezahlt werden. Außerdem haben deine Eltern zum Laufzeit Ende den Betrag, den sie eingezahlt haben in jeden Fall garantiert und so wie das Depot aussieht, vermute ich, dass ihnen das sehr wichtig gewesen ist. Die Immobilienfonds waren zum damaligen Zeitpunkt ein durchaus gutes konservatives Invest, dass zu damaligen Zinsniveaus bei einer konservativen Anlage gute Erträge gebracht hat. Zugegebenermaßen ist das heute nicht mehr so und wenn du das Depot umschichten willst, wäre hier meiner Ansicht nach der erste Schritt zum ansetzen. Bevor du Aussagen triffst oder pauschal handelst, solltest du dich mit allen Details auseinandersetzen und nicht alle Banken oder auch Bankmitarbeiter über einen Kamm scheren. Wenn deine Eltern im Beratungsgespräch gesagt haben, dass sie nur ein sehr geringes Risiko eingehen wollen, hätte kein Banker einen ETF überhaupt anbieten dürfen!!! Deswegen kannst du auch nicht Äpfel mit Birnen vergleichen.

    Falls du Fragen haben solltest, kannst du dich gerne melden. LG 😊

  • Gefühle jeder Art solltest Du bei der Geldanlage dringend aus dem Spiel lassen.

    Du hattest den Vergleich zur Auswahl des Lebenspartner gebracht, nicht ich 8o

    Zitat

    Schon gar nicht, wenn man selbst erst fremde Dritte um Rat fragen muß.

    Hier sind wohl alle mit dem Löffel der finanziellen Weisheit auf die Welt gekommen. Nach der Logik darf ich auch niemandem den Weg zeigen, wenn ich selbst lieber vorher mal in Google Maps schaue und es nicht perfekt aus dem Kopf weiß.

    Mir mißfällt auch das "wir". Wenn ich Dich richtig verstehe, haben Deine Eltern einen großzügigen Sparplan auf ein ETF-Portfolio. Das sind aber "die" oder "sie", nicht aber "wir". Du bist da nicht dabei.

    Mit "wir" ist gemeint, dass ich es vorgeschlagen, gemeinsam besprochen, für sie aufgesetzt, ihnen gezeigt und erklärt, und es jetzt hin und wieder für sie im Blick habe. Ich weiß nicht, welches (schlechte?) Verhältnis Ihr zu Euren Eltern habt. Aber unseres ist vertrauensvoll und familiär - daher finde ich "wir" in Ordnung.

    Zitat

    Finanzplanung muß ganzheitlich sein, das heißt: An erster Stelle steht die Aufstellung der Vermögensbilanz.

    ...

    Solange das alles nicht übersichtlich auf einem Zettel steht, braucht man sich meines Erachtens nicht auf Detailfragen kaprizieren.

    Auf der einen Seite erwartet ihr ganzheitliche, vollumfängliche Finanzplanung, Strategie, usw. sonst ist alles hinfällig. Auf der anderen Seite soll ich bloß die Finger davon lassen, meine Eltern mit (idealerweise gut recherchierten) Vorschlägen unter die Arme zu greifen und sie damit allein stehen lassen?


    Ich dachte, wir hätten die Grundsatzdiskussion mittlerweile abgeschlossen. Daher zurück zum Thema:

    Zitat

    Es braucht hier definitiv erst einmal ZEIT und eine Bestandsaufnahme.

    Dann schrittweise hintereinander die Sachen abarbeiten.

    Das habe ich verstanden, daran mache ich mich. Habt ihr Tips/Leseempfehlung für eine Art "Checkliste", was man hin zur Rente alles mal betrachten, einholen etc. sollte?

    P.s. wegen der Rieserrente melde dich einfach noch mal später. Wenn du in allen Töpfen gleichzeitig rührst wird es schnell unübersichtlich.

    Mich würde die Empfehlung hierzu schon interessieren. Nicht, dass das das dringendste Thema wäre. Aber wenn ich meinen Eltern einen Vorschlag mache, gerne direkt vollständig.

    Bei meinem Riestervertrag war schnell klar, stilllegen und sogar die Kündigung rechnet sich. Das wird hier ja sicher anders sein, wenige Jahre vor Renteneintritt.

  • Zum Riester kannst du schonmal die Förderübersicht beantragen.

    Nutzen Sie gern unser Kontaktformular.
    Allgemeine, nicht kontextbezogene Kontaktaufnahme mit einem Ansprechpartner des Auftritts
    riester.deutsche-rentenversicherung.de

    Wenn du dann die Abzüge bei einer möglichen Kündigung hast benötigst du das zu Versteuernde Jahreseinkommen deiner Eltern. Auf das wird nur der Gewinn der im Riestervertrag steckt aufaddiert und muss zusätzlich versteuert werden.

    Dazu kannst du den Einkommensteuerrechner vom BMF nehmen.

    Lohn- und Einkommensteuerrechner:Einkommensteuer - Berechnung

    Dann hast du schon mal eine Hausnummer was bei einer Riesterkündigung herum käme.

    Die Rente kannst du wenn du positiv rechnest mit einem Rentenfaktor von 30€ je 10000€ Vertragsvermögen überschlagen.( Realistisch ist eher ein RF von 25.)Diese wird dann voll auf das zu versteuernde Renteneinkommen angerechnet. Dann kannst du in etwa überschlagen wie lange die Rente laufen müsste bis das Vertragsvermögen bei deinem Elternteil angekommen ist.

    Ist bei einem Fondsriester ein bisschen anders aber um einen groben Richtwert zu bekommen reicht das erstmal.

    Hast du beides ausgerechnet kannst du entscheiden wie mit dem Riesterkapital umgegangen werden soll.

    Viel Erfolg.

  • Hier sind wohl alle mit dem Löffel der finanziellen Weisheit auf die Welt gekommen. Nach der Logik darf ich auch niemandem den Weg zeigen, wenn ich selbst lieber vorher mal in Google Maps schaue und es nicht perfekt aus dem Kopf weiß.

    Wir wollen in diesem Thread eins nicht vergessen: Du bist derjenige, der um Rat nachsucht, nicht wir, nicht ich. Ich schreibe hier ziemlich viele, ziemlich lange Hilfetexte und teile mein Wissen gern (wobei ich für mich in Anspruch nehme, ein Mensch zu sein und als solcher meine Fehler zu haben). Was mir allerdings nicht gefällt, sind Anfrager, die erst fragen und hinterher alles besser wissen oder sich zum Schiedsrichter über die Antworter aufschwingen. Da denke ich dann bei mir: Wenn Du es besser weißt, kannst Du es ja selber machen (und enthalte mich in der Folge der Antworten zur Sache).

    :)

  • Ich finds krass, wie hart man so ein Thema wie dieses hier derailen kann. Auf drei Seiten suchst du wenn’s hoch kommt eine Hand voll Beiträge die inhaltlich auf die Fragen eingehen. Stattdessen werden irgendwelche frei an den Haaren herbeigezogenen Scheindebatten gegen zusammengerimte Strohmannpositionen geführt. Ist euch das nicht selber peinlich? … ok rhetorische Frage.

    Erwähnenswerte Ausnahmen bilden hier die Beiträge von Horst Talski und @John Bogle

    Ich bin froh, dass ich hier damals nicht gefragt habe, als ich vor exakt der selben Aufgabe stand. Das ist nun 10 Jahre her und bisher zur größten Zufriedenheit aller offenbar doch irgendwie gelungen. Aber halt, da bräuchte man ja einen guten Draht zu seinen Eltern. Das geht natürlich nicht, wo gibt’s denn sowas, Leute die gesittet miteinander reden und sich sachlich austauschen. Unglaublich. So eine shitshow wie dieses Thema hätte ich mir nicht gegeben.

    Ich mein, wenn ihr nicht hilfreich sein wollt. Ok, könnt ihr ja sogar sagen und begründen, aber so ein Thema wiederholt systematisch zu sabotieren ist halt schon echt mies (besonderere Grüße gehen an Sovereign ).

    Man könnte auf die Idee kommen, hier jetzt hilfreiche Hinweise zu geben, wie man so ein Unterfangen zum Gelingen bringen kann, was es an Informationen zu klären gilt, und worauf es ankommt. „Finanzplanung muss ganzheitlich sein“ steht dann immer im Thema. Aber es scheint als gäbe es da kein Interesse am konstruktiven mitwirken. Schade, denn finanztip27 hat’s eigentlich ganz gut angefangen.

  • Ich warne vor, mein Beitrag wird etwas anekdotisch.

    Bei mir sind die Eltern auf mich zugekommen und dennoch hatte ich tlw. große Sorge, da alles zum Bumerang werden kann.

    Am wichtigsten ist mir das meine Eltern immer selbstständig auf ihre Mittel zugreifen könnten und nicht von mir abhängig sind. Deshalb zucke ich zusammen, wenn ich von Tagesgeld und Festgeld Hopping lese. Was ist, wenn dir etwas zustößt? Deshalb haben wir eine Filialbank mit Online Banking gewählt. Sie bekommen Ihre Auszüge und die Kontobewegungen zugeschickt und könnten jederzeit zur Bank gehen und hätten Zugriff auf Ihre Mittel. Natürlich ist die Bank nicht die günstigste, erfüllt jedoch Ihren Zweck.

    Meine Eltern gehen nun auf die 80 zu, so liegen die meisten Mittel in deutschen Staatsanleihen ETFs mit durchschnittlich 6 monatiger Laufzeit. Sicherheit geht hier vor dem letzten Quäntchen Rendite und ich habe meine Ruhe.

    Während des Tiefpunkts der Corona Krise kamen meine Eltern selbst auf mich zu, um nun auch in Aktien anzulegen und das ohne das vorher je damit geworben hätte. Vermutlich kam der Wunsch durch den Austausch mit einem Unternehmer Freund, der allerdings in aktive Fonds anlegt.

    Dabei war mir sehr mulmig zumute und ich habe eher dazu abgeraten, man kann noch so viel von 15 Jahren Mindestanlagezeit erkären und doch ist man am Ende der Dumme, wenn nicht das gewünschte Ergebnis Eintritt. Meine Eltern sind nicht auf das Geld angewiesen und waren sehr hartnäckig.

    Ich habe schließlich den FTSE All World gewählt, es hat sich zum Glück alles sehr erfreulich entwickelt und ich werde gelobt. Ich weiß aber selbst, es hätte auch anders ausgehen können und versuche weiter zu erklären das ich keinerlei Einfluss auf den Aktienmarkt habe und nur ein kostengünstiges breitgestreutes Produkt gewählt habe.

    Ihre Hauptbank ist ebenfalls die Volksbank und liegt direkt um die Ecke. Natürlich wurden sie auch zum Beratungsgespräch eingeladen. Meine Bitte war nur nichts direkt vor Ort abzuschließen und die Vorschläge mit nach Hause zu bringen. Wir sind dann die Unterlagen zusammen durchgegangen, 5% Ausgabeaufschlag und die laufenden Gebühren der Produkte zwischen 1-2% brachten dann schon die eigene Erkenntnis der suboptimalen Anlageform.

    Etwas kritisch aus psychologischer Sicht empfinde ich die dennoch die aufgelaufenen Gewinne der Volksbank Produkte deiner Eltern. Wenn hier die Neuanlage eines ETF bei 0% startet und in 3 Monaten ein 50% Crash erfolgt, verstehen deine Eltern dann das es nicht an dem von dir empfohlen ETF liegt?

    Das ist die Frage, die hier niemand aus der Ferne einschätzen kann. Je nachdem entscheidet sich, ob ein reiner Aktien ETF ((All) World), Multi Asset ETF mit Mix aus Aktien und Anleihen (z.b. der erwähnte Vanguard Life Strategy 60), oder ob gar keine Aktien möglich sind.

    Vielleicht wäre es in eurem Fall und dem doch beachtlichen Vermögen der Eltern am ratsamsten einen Honorarberater einzuschalten, dann bist du aus dem Spiel. Man könnte dafür die von dir erwähnte 4 stellige Kostenaufstellung der Volksbank verwenden und erläutern das heute schon teure "Beratungskosten" entstehen, allerdings erhalten sie dafür keine Beratung zu ihren Gunsten.

    Der Honorarberater könnte sich einen viel besseren Überblick über die kompletten Finanzen beschaffen, kompetent Beraten und das Ganze auch ansprechend und verständlich visualisieren und regelmäßig Updates schicken, die man in einem Aktenordner abhängen kann.

    Gerade die ältere Generation tut sich oftmals leichter mit einem persönlichen Ansprechpartner, deshalb seid ihr auch in der jetzigen Situation, weil sich die Filialbanken diesen Umstand zunutze machen. In Krisensituationen ist der Honorarberater geschult und erfahren genug, um hektische Handlungen abzuwenden.

    Ich denke ihr könntet euch einen Honorarberater gönnen.

    Liste Honorarberater

    Alles Gute!

  • (besonderere Grüße gehen an Sovereign ).

    Ebensolche "besondere Grüße" retour :)

    Ich finds krass, wie hart man so ein Thema wie dieses hier derailen kann.

    Mir ist aus früheren Zeiten nur Interrail bekannt ... ?

    Im Ernst: Näher dran am eigentlichen Thema samt grundsätzlicher Problematik - als meine Wenigkeit schon in Nr. 5 (!) und auch diverse andere Protagonisten (!) in ihren Beiträgen - kann man doch schlechterdings gar nicht sein ... !?

    Den Strang in seiner Gesamtheit mal gelesen ?

    Glaubst Du ernsthaft ich gebe hier - wider besseren Wissen - Hinweise gegen meine eigenen langjährigen Erfahrungen ... ? =O

    echt mies

    wären dagegen konkrete Hinweise, die auf eine - nach meinen langjährigen Erfahrungen - schiefe oder gar toxische Ebene führen.

    Auf drei Seiten suchst du wenn’s hoch kommt eine Hand voll Beiträge die inhaltlich auf die Fragen eingehen.

    An was könnte das wohl liegen ... ?

    Stattdessen werden irgendwelche frei an den Haaren herbeigezogenen Scheindebatten gegen zusammengerimte Strohmannpositionen geführt.

    Nehme ich als humoristische Einlage.

    Ansonsten müße ich da Sachzusammenhänge formulieren und darstellen, die bei klarer Sprache meiner Erziehung entgegenlaufen.

    Schon allein die sukzessive (verbale) Vermengung von den Mittel des Fragenden mit denen der Eltern ist einer dieser in solchen Fällen typischen Punkte.

    Ist euch das nicht selber peinlich?

    Siehe oben. Wobei ich natürlich nur für mich (und nicht für die anderen "euch") sprechen kann.


    Dir weiter ganz viel Glück mit Deinen privaten Finanzen und der "Hilfestellung" für fremde Dritte !

  • Die vielen Positionen Uni Euro Aktien sind alles vermögenswirksame Leistungen auf die es vom Staat immerhin 20 % Förderung gibt. Zusätzlich zu den 20 %, die deine Eltern über die Steuererklärung erhalten haben, kann sich die Wertentwicklung meiner Meinung nach deutlich deutlich sehen lassen bei dem geringen Risiko.

    Tja,

    nur dass die Union Investment sich davon ein fettes Stück vom Kuchen nimmt.

    Immerhin Kosten von 2% p.a. für den Fonds und dann noch eine Performance Fee. Das dazu dann noch Steuergelder verpulvert werden macht das Ganze noch übler.

    Ein Fonds wie der Vanguard European Stock Index Fund hätte das zu einem Bruchteil der Kosten besser gemacht! :rolleyes:

    Wohlgemerkt Fonds und kein ETF!

    https://www.fondsweb.com/de/vergleichen/ansicht/isins/DE0009757740,IE0007987708

    Den Riestervertrag kurz vor der Rente (?) Zulagen schädlich aufzulösen dürfte meiner Meinung nach auch keinen Sinn machen. Dazu müsstest du zumindest wissen, wie viele Zulagen über die ganze Laufzeit geflossen sind. Wenn du das jetzt auflöst, müssen alle Zulagen wieder zurückgezahlt werden. Außerdem haben deine Eltern zum Laufzeit Ende den Betrag, den sie eingezahlt haben in jeden Fall garantiert...

    Man muss einfach nachrechnen, ob sich so etwas rechnet. Vor allem, wenn der Rentenfaktor so übel ist, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass man auch nur sein eingezahltes Geld überhaupt wieder heraus bekommt. :rolleyes:

    Und dass man eine Beitragsgarantie hat bringt eben nix. Bei einer von der EZB angedachten Inflation von 2% verliert man als Anleger real Geld (Kaufkraft).

    Wenn eine langfristige Geldanlage nicht mindestens die Inflation ausgleicht, ist es keine Geldanlage, sondern Augenwischerei. Dann kann ich das Geld auch gleich unters Kopfkissen legen und hoffen, dass es sich so vermehrt. :rolleyes:

    Wenn deine Eltern im Beratungsgespräch gesagt haben, dass sie nur ein sehr geringes Risiko eingehen wollen, hätte kein Banker einen ETF überhaupt anbieten dürfen!!!

    Aha,

    wo ist denn der Unterschied bei einem ETF und einem Fonds? =O

    Ich kann ja auch einen Anleihe-ETF nehmen (z.B. einen Geldmarkt-ETF). Warum sollte ein Banker so etwas nicht anbieten dürfen?

    Klar, ein Banker darf nicht, weil die Bank daran nichts verdient! Statt dessen darf der Banker aber aktive Anleihefonds verkaufen mit denen der Anleger nach Fondskosten und Inflation garantiert Geld verliert.

    Oder gar 'sichere' Zertifikate wie von Lehman-Brothers an die die Kunden verticken. :rolleyes:

    Warum nur dürfen Zertifikate in vielen Ländern aus Verbraucherschutzgründen gar nicht an Bankkunden verkauft werden?

    Falls du Fragen haben solltest, kannst du dich gerne melden. LG 😊

    Davon kann ich ob der oben gemachten Aussagen nur dringend abraten.

  • Ich finds krass, wie hart man so ein Thema wie dieses hier derailen kann. Auf drei Seiten suchst du wenn’s hoch kommt eine Hand voll Beiträge die inhaltlich auf die Fragen eingehen.

    Ich habe auf diese Ermahnung hin zurückgelesen im Thread und dabei speziell nach inhaltlichen Beiträge von Alex777 gesucht. Hilfst Du mir aufs Pferd?

    Man könnte auf die Idee kommen, hier jetzt hilfreiche Hinweise zu geben, wie man so ein Unterfangen zum Gelingen bringen kann, was es an Informationen zu klären gilt, und worauf es ankommt. „Finanzplanung muss ganzheitlich sein“ steht dann immer im Thema.

    Das ist ja auch ein ganz wesentliches Moment.

    Worum geht es hier in diesem Thread? Es geht um einen Sohn, der seine Eltern überredet hat (oder überreden will - seine eigene Ausdrucksweise!), der Volksbank, ihrer Lieblingsbank seit Jahrzehnten, weniger Provisionen zu zahlen. Seinem Vater ist das alles egal, der überläßt alles Finanzielle seiner Frau. Die Ehefrau (eine Frau in ihren Sechzigern) habe nach Ansicht des Sohnes in den letzten Jahren abgebaut und sei vergeßlich. Das mag freilich ein Problem sein - aber sicherlich zuvörderst ihr eigenes und das Problem des Ehemanns. Auf eine entsprechende Rückfrage ist der TE nicht eingegangen.

    Leute mit 60+ (was üblicherweise heißt: noch keine 70) werden ihr Leben in erster Linie selbst gestalten (und sich möglicherweise sogar noch um ihre Eltern kümmern (müssen)).

    Ich bin nach wie vor der Auffassung, daß Kinder kein Recht haben, in die Finanzen ihrer Eltern hineinzufuhrwerken, solange diese geschäftsfähig sind. Wenn die Eltern damit beide tatsächlich schon in ihren Sechzigern nicht mehr zurechtkommen (was unwahrscheinlich, aber möglich ist), sind die Provisionen der lokalen Volksbank sicher nicht das größte Problem.

    Der Sohn, der bei seinen eigenen Finanzen (Parallelthread) mir nicht den Eindruck macht, völlig gefestigt zu sein, will nun allerdings intervenieren.

    Mit einer Vermögensbilanz hält er sich nicht auf, sondern nimmt gleich ein Teildepot in Höhe von 106 T€ aufs Korn, in dem 50 T€ Riesterrente und 20 T€ Rentenfonds (mit einer Prise Aktien) stecken. Der Rest von insgesamt 30 T€ ist in meinen Augen fraglich, angesichts eines Millionenvermögens (!) aber unbedeutend.

    Nach und nach hat der TE nämlich durchsickern lassen, daß da noch Festgeldanlagen in deutlich sechsstelliger Höhe vorhanden sind, eine sechsstellige Lebensversicherung kurz vor der Auszahlung steht und sich etliche Immobilien im Portfolio befinden (von denen jede sicher auch sechsstellig wert ist).

    Angesichts dessen kann ich nur meine ständige Anmerkung wiederholen (die übrigens ja nicht von mir kommt!), daß der erste Schritt immer die Aufstellung einer vollständigen Vermögensbilanz ist. Der zweite notwendige Schritt ist eine mittelfristige Finanzplanung. Dazu muß man wissen, was regelmäßig hereinkommt und was regelmäßig ausgegeben wird. Davon erfahren wir im vorliegenden Fall überhaupt nichts.

    Eine andere Sachlage liegt vor, wenn Eltern ein Kind ausdrücklich mit der Anlage ihrer Gelder beauftragen, solche Fälle gibt es. Aber das ist eine heiße Kiste, wie oben schon erwähnt: Kauft das Kind statt der guten festverzinslichen Papiere etwa Aktien und erwischt eine Baissephase, so wird bereits bei unrealistisch geringen Kursrückgängen die Reißleine gezogen und das Kind bekommt seinen vermeintlich falschen Rat noch jahrelang aufs Butterbrot geschmiert.

    Mingus bringt mal wieder das Allheilmittel Honorarberater ins Spiel. Nur wenige Deutsche sind bereit, echtes Geld für Honorarberatung zu bezahlen, wo doch die Beratung bei Sparkasse und Volksbank vermeintlich kostenlos ist. Auch ist ja nicht sichergestellt, daß der Honorarberater einen so guten Kaffee und so gute Kekse serviert wie die Volksbank.

    Wenn man aber tatsächlich zu einem Honorarberater geht, verlangt dieser von einem, daß die Karten auf den Tisch gelegt werden und zwar alle. Vorher wird er nicht antworten auf die Frage: "Soll ich den offenen Immobilienfonds halten oder ihr besser abstoßen?" Der automatische Königsweg zur optimalen Anlage ist ein Honorarberater aber auch nicht (siehe Nikolaus Braun - Geld oder Leben)

    Ich bleibe bei meiner Einschätzung: Der Sohn sollte sich sinnvollerweise aus den Finanzen seiner Eltern heraushalten.

  • Ein Fonds wie der Vanguard European Stock Index Fund hätte das zu einem Bruchteil der Kosten besser gemacht! :rolleyes:

    Wohlgemerkt Fonds und kein ETF!

    https://www.fondsweb.com/de/vergleichen…40,IE0007987708

    Zunächst einmal, was die Kosten anbelangt, gebe ich dir 100% Zustimmung.


    Wenn du aber zu einer Filialbank gehst, (Volksbank, Sparkasse oder welche Bank auch immer) und möchtest dort einen neuen VL Vertrag abschließen, den du mit Fondsanteilen besparen möchtest, dann wird der freundliche "Finanzprodukte-Fachverkäufer" garantiert nicht einen Vanguard Fonds verkaufen - das wäre der Einstieg in ein Beratungsgeschäft.

    Das klappt nur dann (vielleicht), wenn du "klipp und klar" sagst, der Fonds soll es werden und sonst keiner.

    Warum ist das so?

    Zu diesem Fonds hat der "Berater" keinerlei Unterlagen von seiner Bank, es sei denn die betreffende Bank und diese Fondsgesellschaft haben eine Kooperation. (Sehr unwahrscheinlich...)

    Also muss er die zwangsweise auszuhändigen Dokumente aus dem Internet heraussuchen und sie dem Kunden zur Verfügung stellen.

    Das darf er gar nicht....

    Grundsätzlich gilt, dass bei der Filialbank nur Dinge verkauft werden, die auch auf dem "Zettel" stehen. (Bei BMW verkauft dir auch niemand einen VW, auch wenn der vielleicht günstiger für dich wäre)

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Kunde einer Bank einen VL Vertrag abschließen möchte und mit "klipp und klaren" Vorstellungen bei seinem "Berater" aufläuft und ihm sagt, der Fonds oder keiner.

    Weiterhin habe ich allerdings zu dem Produkt keinen Hinweis gefunden, dass der Vanguard überhaupt "VL fähig" ist, bzw. damals bei Abschluss schon war.

    wo ist denn der Unterschied bei einem ETF und einem Fonds? =O

    Ich kann ja auch einen Anleihe-ETF nehmen (z.B. einen Geldmarkt-ETF). Warum sollte ein Banker so etwas nicht anbieten dürfen?

    Klar, ein Banker darf nicht, weil die Bank daran nichts verdient! Statt dessen darf der Banker aber aktive Anleihefonds verkaufen mit denen der Anleger nach Fondskosten und Inflation garantiert Geld verliert.

    Wenn ein Kunde von sich aus sagt, dass er den ETF XYZ kaufen will, dann wird sich in der Regel diesem Wunsch des Kunden die Bank nicht verschließen.

    Der Unterschied ist, dass der Kunde klipp und klar sagen muss, was er will.

    Dann ist das ein sogenanntes beratungsfreies Geschäft und niemand kann nachtäglich monieren, dass bestimmte Dinge eventuell nicht gesagt wurden.

    Wenn der "Bängster" z.B. aktive Fonds oder andere Produkte von seinem "Zettel" verkauft, dann geschieht das in der Regel mit einer "Beratung" (...wie auch immer die im Einzelfall aussieht... :/ )

    Hier könnte der Kunde für eine Falschberatung die Bank haftbar machen und/oder die Rückabwicklung fordern, wenn bestimmte Dinge nicht zutreffend sind oder eingehalten wurden.